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Großenhainer Erscheinen: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend mit Ausschluß der Feiertage. UMH altungs- und AuzchMtt. Mmmement: Bierteljährlich lO Ngr. Amtsblatt deö Königlichen Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Inseratenannahme: Bis Tags vorher spätestens früh 9 Uhr. Insertionskelräge von auswärts sind in Post- marken beizufügen oder werden durch Postvorschuß erhoben. Redaction, Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. .N SO. Sonnabend, den 29. August L8V4. Lpruchttste der für die III. ümulüWuug des ZäezirksgeschmoruengerW in Dresden ausgeloosten Mchwornen. I. Hauptgeschworne. 1. Herr Christian August Fischer, Mühlenbcsitzer in Zcthau, 247. 2. - Moritz Stecher, Lohgerbcrmcister in Freiberg, 237. 3. - Wilhelm Eduard Otto, Rittergutsbesitzer in Naundorf, 205. 4. - Ernst Gießmann, Gutsbesitzer und Amtslandrichter in RöhrSdorf, 147. 5. - Karl Augnst Muller, Gutsbesitzer und Gemeindeoorstand in Arnsdorf, 124. 6. - Ernst Eduard Richter, Gutsbesitzer in Dösitz, 285. 7. - Oswald Eckardt, Rittergutspachter in Oberstancha, 290. 8. - E. Onesimus Küchenmeister, ErbgerichtSbesitzer in Seisersdors, 220. 9. - Bruno Schreger, Strohhutfabrikant in Laubcgast, 00. 10. - Karl Anton Bernhard Dehne, Rentier in Niederlößnitz, 72. 11. - Eduard Adolph Michael Eckhardt, Fabrikbesitzer in Großenhain, 304. 12. - Gustav Benno Petzold, ErbgerichtSbesitzer in Luchem, 204. 13. - Moritz Hugo Andrä, Gutsbesitzer in Sebschütz, 328. 14. - Karl Roitzsch, Gemeindevorstand in Oberreinsberg, 272. 15. - Benno Teuerkauf, Kaufmann in Potschappel, 110. 16. - Ernst Ferdinand Winkler, Rittergutspachter in Skassa, 321. 17. - August Wilhelm Irmer, ErbgerichtSbesitzer in Burkersdorf, 251. 18. - Karl Friedrich Rohland, Gastwirt!) in Frauenstein, 250. 19. - Adolph Mehnert, Gutsbesitzer und Gemeindevorstand in Pratzschwitz, 104. 20. - Ernst Friedrich Zimmermann, Gutsbesitzer in Lessa, 300. 21. - Oskar Hentschel, Rittergutspachter in Raußlitz, 221. 22. - Adolph Hartmann, Gutsbesitzer und Friedensrichter in Ebenheit, 154. 23. - Johann Gottlieb Tharandt, Dampfschneidemüblenbesitzer in Laubegast, 01. 24. - Bietor Kretzschmar, Baumeister in Potschappel, 100. 25. - Herrmann Breithaupt, Agent in Freiberg, 243. 20. - Karl Friedrich Prater, Banguier in Dresden, 34. 27. - Friedrich August Steude, Fabrikbesitzer in Pennrich, 20. 28. - Franz Herrmann Ebert, Kaufmann in Dresden, 13. 29. - Ehregott Reinhold Behnisch, Kaufmann in Dresden, 3. 3o. - Louis Kretzschmar, Hosjagdriemer in Dresden, 20. n. HiifsgesHworne. 1. Herr Heinrich Heins, Privatmann in Dresden, 20 2. - Otto Bernhard Friedrich, Kunsttischler in Dresden, 7 3. - Johann Baptist Georg Gmeincr, Handschuhfabrikant in Dresden, II 4. - Karl Gottlieb Eberhardt, Maurermeister in Dresden, 2 5. - Friedrich Gustav Hübner, Hofzimmermeister in Dresden, 24 0. - LouiS Richard Götz, Privatmann in Dresden, 14 7. - Christian Friedrich Flach, privat. Kaufmann in Dresden, 5 8. - Iofef Hcnrion, Hotelier in Dresden, 21 9. - Christian Friedrich Gönne, Professor in Dresden, 12 10. - Louis Ferdinand Hänsch, Hofjuwelicr in Dresden, 17 11. - Johann Friedrich Gottlob Hornig, Kaufmann in Dresden, 23 12. - Wilhelm Frabncrt, Buchdruckereibesitzer in Dresden, 0 Dresden, am 24. August 1874. Daö KömgLiche Bezirksgericht daselbst. I B Trummler. Bekanntmachung. Schulgeldreste aufs Schuljahr 1873/1874 betr. Wir fordern alle Diejenigen, welche noch mit Schulgeld von Ostern 1873 bis dahin 1874 sich in Rückstand befinden, auf, ihre Reste nunmehr ungesäumt an unsere Stadt- hauptcasse abzuführen, anderen Falles wir nach Ablauf von 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, mit Erlaß von Zahlungsauslagen, alsbald nach Verfluß der in letzteren bestimmten Zahlungsfrist aber mit Stellung des Executions-An trages beim Königlichen Gerichtsamte Vorgehen werden. i Großenhain, den 26. August 1874. Der SLadtrath. Ludwig-Wolf. Bekanntmachung. Das Schulgeld auf den dritten, von Zohannis bis Michaelis 1874 laufenden Termin ist spätestens bis zum 21. September d. I. an Stadthauptcasfenexpeditionöstelle zu bezahlen. Großenhain, am 26. August 1874. Der Stadtrath. Ludwig - Wolf, Brgrmstr. Bekanntmachung. Dom Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen ist das ll. Stück erschienen. Dasselbe enthalt: ' Rr. 88. Gesetz, die Todeserklärung der in Folge des Krieges 1870/71 vermißten Personen betreffend; vom 25. Juni 1874. Rr. 89. Gesetz, die Abänderung einer Bestimmung des Gesetzes ^ub l) vom 30. Januar 1835 be treffend; vom 28. Juni 1874. Rr. 99. Bekanntmachung, die Nichtungslinic der Berlin-Dresdner Eisenbahn betreffend; vom 23. Juli 1874. Rr. 91. Verordnung, die Expropriation von Grundeigcnthum zu Verlegung der Wasserleitung für den Bahnhos Plauen i/V. betreffend; vom 24. Juli 1874. Nr. 92. Verordnung, die Abtretung von Grundeigenthum zu Verlegung der Thüringschen Haupt bahn zwischen Gohlis und Leipzig betreffend; vom 25. Juli 1874. Rr. 93. Bekanntmachung, die bei der Lalmhofsverlegung der Sächsisch-Böhmischen StaatSeisen- babn bei Krippen nach dem Anschlußpunkte der Schandau-Neustädter Staatseisenbahn am Rietzschgrunde betroffenen Fluren betreffend; vom 3. August 1874. Nr. 94. Bekanntmachung, eine Anleihe der Aktiengesellschaft „Saxonia, Eisenwerke und Eisen- babnbedarf-Fabrik" zu Radeberg betreffend; vom 10. August 1874. Ein Exemplar liegt zu Jedermanns Einsicht in der Rathsexpedition aus. Großenhain, am 24. August 1874. Der Rath. Ludwig-Wolf, Brgrmstr. Gt. Gesuch. Ein tüchtiger Vorarbeiter für Grundgräberarbeiten wird gesucht von der städtischen i Bauverwallung. Zu melden beim Bauinfpector Der deutsche Kriegertag. Dieser Tage fand in Leipzig ein allgemeiner deutscher Kriegertag statt, bei welchem arca 100O Vereine vertreten waren und in dem beschlossen wurde, alle deutschen Ver- bände zu einer allgemeinen „Deutschen Kameradschaft" zu vereinigen. Diese Eonferenz ist im Allgemeinen von viel größerer Wichtigkeit, als eine oberflächliche Beurtheilung glauben macht. Das Krieger-Lereinswesen hat in neuerer Zeit in ganz bedeutendem Maße an Umfang gewonnen. Namentlich feit den Kriegen 1864, 1866, 1870/71 haben sich nicht blos die früher bestandenen Krieger- und militä rischen Pereine in bedeutendem Maße ausgedehnt, sondern es sind seit dieser Zeit in Deutschland derartige Vereine entstanden, welche jetzt nach Tausenden zählen. Gleichzeitig mit der Entwickelung dieses Vereinüwesenö zeigte sich aber auch das Streben nach Vereinigung, Cen- lraUsirung aller dieser ein Ziel verfolgender Vereine. Atan stritt nur über die Wege, durch welche man dies Ziel er reichen wollte, und während die Einen durch die Schaffung eines festen Eentralbundes dieses Ziel zu erreichen meinten, waren die Anderen der Ansicht, daß hier das Föeerativ- shstem den Vorzug verdiene. Die Anhänger der ersteren Partei realisirten ihre Bestrebungen durch Gründung des „ Deutschen Kriegerbundeü " und die Thatsache, daß bis jetzt eirea 450 Vereine mit gegen 50,000 Mitgliedern diesem Bunde angehören, spricht entschieden für die Lebensfähigkeit dieser Idee. Die Vertreter der gegnerischen Richtung such ten ihren Zweck dadurch zu erreichen, daß sie zunächst so genannte „Kriegerkameradschaften" gründeten, in denen sich die zu einer Provinz resp. kleineren Staate gehörigen Vereine verbanden und dann unter diesen Kameradschaften ein fogenanntes Cartelbündniß zu Stande brachten, welches als Eentralpunkt für diese föderativen Massen dienen sollte. Dieses Cartelbündniß hat allerdings bis jetzt eine sehr viel geringere Zahl von Vereinen, resp. Mitgliedschaften in sich vereint. Seit Alai d. I. ist nun außer diesen beiden Kategorien - von Vereinsverbänden noch eine dritte Corporation hinzu gekommen, eine Vereinigung des größten Theils der bah- ; rischen Kriegervereine, welche bei Gelegenheit der großen Fahnenweihe des Münchener Kriegervereins unter der Be zeichnung: „Bayrischer Veteranen-, Krieger- und Kampf genossen-Verein" begründet wurde und die nicht unerhebliche Zahl von 188 Mitgliedschaften mit ca. 21,000 Mitgliedern zählt. 9teueroings ist nun unter den Anhängern des sogenannten Cartelverbandes das Streben nach Vereinigung sänuutlicher drei größeren Körperschaften wachgerusen worden mw es hatte deshalb dieser Eartelverband den deutschen Kriegertag ! nach Leipzig einberufen und hierzu nicht nur die beiden anderen großen Körperschaften, sondern auch sämmtliche Vereine emgeladen, welche bisher noch außerhalb der gro ßen Verbände standen. Bemerkenswerth ist hierbei, daß das Präsidium der dritten genannten Körperschaft, des bayrischen Veteranen-, Krieger- und K'ampfgenossenvereines, nach einem in diesen Tagen eingetroffenen Schreiben das Präsidium des Deutschen Kriegerbundeü gebeten und bevoll mächtigt hat, auf diesem Kriegertage die Interessen des bayrischen Ceutralvereins wahrzunehmen. In dem Schrei ben des bayrischen Bundes wird ausdrücklich ausgesprochen, daß die bayrischen Kameraden diese Gelegenheit benutzen, um dem ganz Deutschland umfassenden Bunde den Beweis zu liefern, daß es ihr ernstlicher Gedanke ist, einen wesent lichen Antheil an dem Aufbau des schönsten aller Gebäude zu nehmen und dazu beizutragen, daß eine Einigung unter- allen deutschen Waffenbrüdern geschaffen werde. Die bay rischen Kameraden erklären ausdrücklich, daß sie ihr vollstes Vertrauen in die Vertretung und die Ansichten des Präsi diums des deutschen Kriegerbundes setzen, und geben die Versicherung, daß sie vollständig ebenso deutsch fühlen, denken und handeln, wie die übrigen deutschen Kameraden, und wie sie dies schon seit Jahren thatsächlich bewiesen. Sie schließen mit dem Wunsche, daß in Leipzig eine Eini gung und Verbindung aller „Deutschen Krieger-Vereine" herbeigeführt werde. Dieser Wunsch ist ja nun in Erfüllung gegangen durch den oben erwähnten Beschluß der Bildung einer allgemeinen „Deutschen Kameradschaft." Lagesnachrichten. Großenhain. Nach mehrfachen Verhandlungen ist es auch hier gelungen, ein ComitO zu bilden, welches eine entsprechende Begehung des 2. September, als Tag der Siegesfeier, ins Leben rufen wird. Die Vorstände der meisten Vereine gehören diesem Comitö an, ebenso hat die Stadtvertretung, die Geistlichkeit und die Schule ihre Mit wirkung zngesagt; daher hoffen wir, das Fest, dessen spe- cielles Programm im Jnseratentheile enthalten ist, werde einen der Stadt und ihrer Einwohner als deutscher Reichs bürger würdigen Charakter annehmen. — Ueber die bevorstehende Anwesenheit Sr. Majestät deö Königs Albert können wir unsern Lesern folgende Mit- theilung machen. Montag den 31. August früh trifft Se. Majestät hier ein, begiebt sich sofort vom Bahnhof aus nach dem Manövrirplatz und kehrt von dort direct auf den Bahn hof und nach Dresden zurück. Dienstag Vormittags ist Se. Majestät wieder zum Manöver anwesend, 'Nachmittags aber findet in den Sälen des Gesellschaftshauses großes Diner statt. Während desselben (und hierauf wollen wir unsere Leser besonders aufmerksam machen) spielen die vereinigten Musikcorps der in hiesiger Gegend liegenden sechs Reiterregimenter und der reitenden Artillerieabtheiluug (circa 150 Musiker) unter Direction des Herrn Stabs trompeters Wagner vom Gardereiterregiment im Garten deö Gesellschaftshauses die Tafelmusik. — Unterm 26. August wird dem „Dr. I." aus unserer Stadt geschrieben: „Se. königl. Hoheit der commandirende General Prinz Georg besichtigte heute Vormittag in Be gleitung des Generalstabschefs Obersten v. Holleben die 2. Cavaleriebrigade bei Colmnitz. Die Brigade (General major v. Miltitz, 2. Reiterregiment, 3. Reiterregiment,