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alten Schlage, heitern Sinnes, wißbegierig und kenntniß- reich, insbesondere mit Sprachkenntnissen begabt, und pflegt schon seit Jahren im Sommer eine Erholungsreise zu machen. Von dieser seiner neuesten, leider verunglückten Erholungs reise ist Pfarrer Hauthaler nach einem Telegramm der „Wiener Deutschen Zeitung" am 18. Juli wieder in seiner Heimath Kufstein eingetroffen. Ueber seine Behandlung während der Haft hat er sich sehr lobend ausgesprochen. Er kennzeichnet sie als eine überaus humane. Ein Bericht erstatter der Wiener „Presse", welcher im Jourzimmer des Postmeister Weber zu Schweinfurt gerade dienstlich zugegen war, als der Staatsanwalt Donde mit Graf Luxburg das erste Verhörsprotokoll aufnahm, erzählt, daß ersterer ein kleines Album Hyuthaler's mit Kissinger Ansichten mit Be schlag belegt habe. Da er dem Verhafteten bedeutete, daß er selbstredend dies wie anderes seiner Zeit wieder erhalten werde, rief Hauthaler: „Die Erinnerungen an Kissingen da, die kann wegen meiner das Gericht behalten — ich hab' so jetzt ein Andenken an die Kissinger Nergnügungstour für meine Lebtage, brauch' nix Bildliches mehr." Kullmann ist vor seiner Abführung nach Würzburg auf Ansuchen des Gerichts photographirt worden. Die erste Photographie wurde dem Fürsten Bismarck überreicht, andere Exemplare gingen sofort an den Kaiser und den Kronprinzen ab. Bei Gelegenheit der Beschreibung der heißen Kämpfe um Belfort im Januar 1871 erzählen rheinische Blätter von den badischen Truppen folgende Anekdote: Ein preußischer in jener Schlacht verwundeter Offizier, in einem Lazareth waggon auf der Fahrt nach der Heimath befindlich, fragte einen badischen Arzt: „Nun sagen Sie mal, was war das für eine geheime Parole, die sich Ihre Leute mit rollenden Augen und finsteren Mienen leise zuriefen? Ich konnte es um die Welt nicht verstehen. Was mag es wohl gewesen sein? Denn es lief ganze Fronten der auf dem Schnee im Anschlag liegenden Soldaten fort." Der Arzt antwortete: Er wisse von keiner geheimen Parole, dies müsse ein Jrr- thum sein! Doch dort liege ja ein badischer Soldat; er wolle ihn fragen. Dies geschah nun, aber der Soldat ant wortete ebenfalls, er wisse von keiner geheimen Parole; „Ihr habt Euch aber doch — sagte der Arzt — als Ihr auf dem Bauche im Schnee läget, etwas zugeflüstert, was sich von einem Manne zum andern fortpflanzte!" „Ah so", entgegnete der Schwarzwälder und lächelte verklärt ungeachtet seiner schweren Wunde: „Jo warrle, mer hawe einander zug'rufe: Um's Verrecke lenn mer die Kerl' nett in unser schöö badisch Ländle nei! Die solle unser bad'sche Maible nett kriege!" In dem ersten Berichte des bei der carlistischen Armee befindlichen Kriegscorrespondenten der Kreuzzeitnng über die Ermordung des Hauptmann Schmidt war bemerkt worden, daß Don Carlos den Befehl ertheilt habe, den Hauptmann Schmidt nicht zu erschießen, dieser Befehl sei aber nicht befolgt worden. Wie aber aus dem jetzt veröffentlichten Berichte des Kriegscorrespondenten des „ Jgualdad", welcher gleichfalls bei Estella gefangen genommen, aber am 3. Juli wieder freigelassen wurde, hervorgeht, verhielt sich die Sache ganz anders. Derselbe schreibt: „Bei ihrem Einzuge in Abarzuga machten die Carlisten ungefähr 220 größtentheils verwundete Gefangene. Das gegen die liberale Armee, deren Durchmarsch so schwer auf ihm gelastet hatte, erzürnte Volk verlangte lärmend ihren Tod. Alle jene unglücklichen Gefangenen wurden nach angehörter Beichte am 1. Juli mit Tagesgrauen in die Ebene von Abarzuga hinausgeführt, ohne Zweifel, um hingerichtet zu werden; in diesem Augen blick traf ein Bote des Don Carlos ein, der für die große Masse der Gefangenen die Begnadigung, zugleich aber den Befehl überbrachte, von je 10 Soldaten einen über die Klinge springen zu lassen, desgleichen einen Hauptmann, einen Lieutenant, einen deutschen Correspondenten und mehrere Sergeanten. Der in dieser Form ertheilte Befehl wurde voll streckt." — Von dem Schriftsteller A. E. Brachvogel, der mit Schmidt befreundet war, erhält die „Köln. Ztg." eine Zuschrift, in welcher es heißt: „Wenn Schmidt je einen Fehler besaß, so war es der einer rücksichtslosen, völlig selbstvergessenen Kühnheit, welche ihn schon früher mehrfach wagen ließ, was andere Osficiere für nicht ausführbar er achteten. Dieselbe Kühnheit brachte ihm in Spanien den Tod, welche meinen Freund die Festung Peronne mittels französischer Geschütze in Brand schießen und ihn, vor seinen Batterien zu Pferde recognoscirend, durch einen Granat splitter in Hand und Arm schwer verwundet werden ließ. Diese Waffenthat trug ihm das Eiserne Kreuz erster Klasse ein. Sein Herz wußte nie von Furcht und sein ganzer, trotzig-kühner Charakter war nicht dazu angethan, den Herren Carlisten sein Leben durch „Dienste" oder einen Religionswechsel abzubetteln." Dev Fluch -es Goldes. (Fortsetzung.) 6. Es war spät geworden, als Marie von den Eltern ibres Bräutigams Abschied nabm, um in ihre Wohnung beimzu- kehren; Eonstanz begleitete sie. Das Mädchen wobnte in der Nabe der Marienkirche; aus dem Rückwege ging der Doctor an der Kirche vorbei. Eben wollte er in eine Seitenstraße einbiegcn, als er plötzlich einige Worte vernabm, die seine Aufmerksamkeit erregten. „Zwei Millionen Dollars, sagt Ihr?" börte er. Wer diese Frage gestellt hatte und an wen sic gerichtet war, konnte er in der Finsterniß, die ihn umgab, nicht erforschen, aber die .Beiden mußten in seiner Nähe sein, denn er vernabm die Worte so deutlich, als ob sie ibm gelten sollten. Er blieb stehen, die Beiden hatten keinesfalls sein Kom men bemerkt. „So sagte er, als der Notar ihn fragte, wie groß unge fähr sein Vermögen sei", erwiderte eine andere rauhe Stimme. „Wenn man nur wüßte, ob er es in Geld und Werth- papieren bei sich führt, oder ob es noch drüben im Geschäfte steckt! Aber ich dachte, jedenfalls könne es nichts schaden, wenn ich Euch auf ihn aufmerksam mache." Derjenige, der die Frage aufgeworfen hatte, schien zu überlegen. „Wo logirt der Fremde?" fragte er nach einer geraumen Weile. „Im deutschen Kaiser." „Sein Name?" „Clemens Cornelius." „Ah ein ziemlich beleibter Herr, der einen blauen Rock trägt?" „Ganz recht! Ihr kennt ihn?" „Nein — das beißt, nur von Ansehen. Er bat sein ganzes Vermögen testamentarisch seiner Tochter vermacht?" „So ist es." „Hm, das ist unbegreiflich. Wozu das Testament? Wenn er stirbt, fällt das Vermögen ohnedies seiner Tockter zu. Mit der Tochter hat's eine eigene Bewandtniß. Vor zwanzig Jahren ist ihm das Kind geraubt worden, erst vor einigen Tagen hat er es hier wiedergefunden; um nun rechtskräftig festzusteUcn, daß er dieses Mädchen als seine Tochter aner kennt und durch diese Anerkennung einer möglichen Anfechtung seines Testaments vorzubeugen, hat er —" „Ich verstehe. Teufel, das Mädchen hat Glück gehabt. Seine Tochter also soll sie sein?" „So sagte er; der Trödler Schwind, den Jbr ja auch kenut, ist sein Agent gewesen; er hat dem Kinde nachgeforscht und es gefunden." „So, so, Schwind hat das gethan? Wißt Ihr das sicher?" „Der Trödler war als Zeuge anwesend, er mußte dar über, wann, wo und wie er das Mädebcn gefunden batte, einen kurzen Bericht liefern, der im Auszuge in das Testa- ment ausgenommen wurde." „Donnerwetter, es wäre mir interessant, den Bericht ken nen zu lernen." „Aber was intcressirt Euch das so sehr? Denkt lieber dar über nach, ob wir die zwei Millionen nicht fischen können." „Lieber Freund, zuvörderst müssen wir wissen, ob das Geld auch in greifbarer Gestalt hier ist, geduldet Euch, vor läufig ist noch nichts zu machen. Könnt Ihr mir den Be richt mittheilen?" „Gewiß, ich habe ihn ja nicdergeschricben. Aber wes halb interessirt Euch Las so sehr?" „Na, wer weiß, wozu man's gebrauchen kann. Also legt los." „ Die Geschichte ist ziemlich lang und hier zicht's nieder trächtig, kommt, wir wollen einen kleinen Spaziergang machen." Die Beiden entfernten sich; im ersten Augenblicke wollte der Doctor ihnen folgen, aber er ließ diesen Vorsatz wieder fallen, weil er fürchtete, bemerkt zu werden. Peter Schwind batte eine unruhige Nacht gehabt. Die Bcsorgniß, daß er, seinem Ziele schon so nabe, seine schönsten Pläne scheitern scben müsse, ließ ihm keine Rube. Das Netz, welches er so müksam gestrickt, welches er so listig ausge worfen batte, zog sich nun über feinem Kopfe zusammen und er sah keinen Weg, ibm zu entrinnen. Er hatte, während er schlaflos auf seinem harten dürf tigen Lager rubte, manchen Plan entworfen, aber unter allen diesen nicht einen gefunden, von dessen Ausführung er sich einen günstigen Erfolg versprechen konnte. Mißmuthig erhob er sich, sobald der Tag graute, ruhe los wanderte er aus einem Gemach seines kleinen Hauses in das andere, bald hier, bald dort sich beschäftigend, mit feinen zitternden Händen ergriff er bald dies, bald jenes; aber der stiere Blick und die fieberhafte Erregung, die in seinem ganzen Wesen sich kundgab, ließ deutlich erkennen, daß seine Gedanken abwesend waren. Im Begriff, sich hinzusetzcn und das Frühstück einzu- ncbmen, sah der Trödler plötzlich einen jungen Mann ein treten, in welchem sein geübter Blick sofort den Vagabunden erkannte. „Jbr seid der Handelsmann Peter Schwind?" fragte der Eintretende, während er, obuc eine Einladung dazu abzu warten, dein über diesen kurz angebundenen, ziemlich unhöf lichen Ton entrüstet ausschauenden Wucherer gegenüber Platz I nahm. j „Der bin ich", erwiderte der Trödler, „und mich dünkt, Ihr könnt etwas höflicher —" „Erlaubt, wir sind unter uns", fiel der junge Mann ihm ins Wort, „eine gemachte Höflichkeit liebe ich nicht. Ich ! heiße Jacob Schneider, habt wohl den Namen nie gehört?" „Nein", sagte der Wucherer unwirsch, „und ich denke I mir, ich würde nichts dadurch verloren haben, wenn ich ihn auch beute nicht gehört hätte." „Ah — Ihr glaubt, mein Bestich werde Euch keinen Vor theil bringen? Man kann's nicht wissen, so viel ist sicher, daß wir Beide gemeinschaftliche Sache mit einander machen müssen, wenn wir etwas gewinnen wollen. Ihr habt einem Herrn Clemens Cornelius zu einer Tochter verholfen — ich kenne die junge Dame." Bestürzt subr der Trödler von seinem Sitze empor, seine fahlen Wangen waren noch fahler geworden, sein stierer Blick ruhte mit dem Ausdrucke des Entsetzens aus dem Vagabunden, über dessen maskirte Züge ein triumpbirendes Lächeln glitt. Aber so rasch verlor Peter Schwind seine Geistesgegen wart nicht, es war nur ein augenblickliches Vergessen, mit der Fassung kehrte auch die Ruhe und die Geistesschärfe zurück. „Was kümmert das mich?" entgegnete er, indem er den Versuch machte, seiner Bestürzung den Schein der Entrüstung zu geben. „Wenn Ihr glaubt, Ansprüche an die junge Dame machen zu können, so sucht sic zur Geltung zu bringen." „Ansprüche?" fuhr Schneider achselzuckend fort. „Ich denke, was ich weiß, kann ich sagen und wenn ich's nicht sagen soll, bin ich berechtigt, für mein Schweigen einen Preis zu fordern, dessen Höbe meinem Ermessen anhcimgestcllt ist. Das sind die Ansprüche, die ich machen kann und versichere Euch, wenn sie nicht befriedigt werden, erfährt Herr Corne lius binnen achtundvierzig Stunden, wer die junge Dame ist, die er seine Tochter nennt. Wenn Ihr glaubt, daß Euch dies gleichgültig sein könne, so laßt es darauf ankommen, ich hege die Ueberzeugung, Ihr werdet gern zwischen mir und der Dame vermitteln. Der Wucherer schüttelte den Kops. „Ich weiß nicht, worauf Ihr anspielt", entgegnete er kalt. „Wenn Ihr so genau unterrichtet seid, werdet Ihr wissen, daß Herr Cornelius vor zwanzig Jahren sein einziges Kind verlor, und daß es mir nach mühsamen Nachforschungen gelang, das geraubte Kind wiederzufinden. Das ist der Thatbestand; die Vergangenheit des Mädchens kümmert mich nicht; ist sie derart, daß die junge Dame sich schämen muß, so haben das die Leute zu verantworten, die damals das Kind dem Vater raubten." „Ihr sprecht wie ein Bueb", spottete Schneider, der mit verschränkten Armen, den forschenden Blick unverwandt aus das Gesicht des alten Mannes gerichtet, vor dein Trödler saß. „Es ist nur Schade, daß Eure Vertheidigung ein Loch hat. Wenn'S darauf ankommt, werde ich Beweise liefern, die Je den von Eurer Mitschuld überzeugen müssen. Soll ich Euch die Vergangenheit der jungen Dame berichten?" „Bah, was kümmert sie mich?" „Hm, es wäre gut, wenn Ihr die Ueberzeugung erhieltet, daß ich vielleicht mehr weiß, wie Ihr." „Na meinetwegen", sagte der Trödler unwirsch, „aber ich glaube nicht, daß Eure Hoffnungen sich verwirklichen werden." „Ihr habt gesagt, das Mädchen heiße Hedwig Müller", suhr Schneider fort, „das ist Unwahrheit, ihr wahrer Name ist Hulda Schulz. Unter diesem Namen war sie in dem Viertel, welches die Leute unseres Schlages bewohnen, in allen Kneipen bekannt, sie war bald hier, bald dort Schänk- mädchcn, und wenn man ihr auch einen unsittlichen Lebens wandel nicht vorwerfen kann, so lagen doch Beweise für einen unredlichen Wandel gegen sie vor. Sie hat drei Monate in der Strafanstalt verbracht, dort lernte ich sie kennen. Was meint Ihr, wird Herr Clemens Cornelius zu diesen Ent hüllungen sagen?" „Nichtsdestoweniger bleibt sie seine Tochter, ihre Ver gangenheit kann man ihr nicht zum Vorwurf machen", ent gegnete Peter Schwind ruhig. „Auch dann nicht, wenn ich dem Millionär Leute vor stelle, die mit gewissen Documenten versehen —" „Der einzige Zweck Eurer Drohungen ist der, Geld zu erpressen", fiel der Wucherer, sich erhebend, dem jungen Manne ins Wort. „Nur um dem alten Herrn den Aerger und die Aufregung zu ersparen, will ich das Fräulein zu einem Dpfer zu bewegen suchen. Nennt den Preis, den Ihr fordert." „Wie viel habt Ihr erhalten?" fragte Schneider mit schneidendem Hohn. „Was soll der Hohn?" fuhr der Trödler auf. „Nennt den Preis und ich will sehen, ob ich das Fräulein bewegen kann ibn zu bewilligen." „Guter Freund, so kommen wir nicht zurecht", sagte Schneider achselzuckend. „ Ihr wollt Euch den Anschein geben, als ob Ihr zwischen mir und ihr vermitteln könntet, doch trifft Euch zunächst die Folge meiner Drohung. Glaubt Ihr, ich traue Euren Worten? Die Rube, die Ihr mir zeigt, ist erbeuchelt. Jbr wißt eben so gut wie ich. daß Ihr auf einem Vulkane stellt, der heute oder morgen ausbrechen kann. Und selbst dann, wenn es Euch gelingt, mich zu befriedigen, mein Schweigen zu erkaufen, ist die Gefahr für Euch noch nicht beseitigt. Von ihr rede ich nicht, sie llat nicht viel zu ver lieren, und sie stützt sich augenblicklich auf Euren Beistand. Ich habe ihr gestern gesagt, daß ich sie erkannt habe und daß ich sie am Abend erwarten werde, um mit ihr eine Ueller- einkunft zu treffen, sie hat sich den Anschein gegeben, als ob uh illr ein Fremder sei und ich erwartete sie vergeblich." „Das habt Illr dem Fräulein gesagt?" fragte Schwind bestürzt. „Mit dürren Worten, sie zeigte mir die Tllür. Daraus könnt Illr entnehmen, welchen Trotz sie besitzt und wie wenig sie geneigt ist, sich durch Drohungeu eiuschüchtern zu lassen. Wie gesagt, Ihr steht auf einem Vulkane, denn ich bin nicht der Einzige, der sie kennt und es könnten ihrer Viele kommen, die ihr Schweigen gcrn verkaufen möchten. Zudem gebe ich Euch zu bedenken, daß Ihr ebenfalls auf Dank von ihr nicht rechnen dürft. Ihr habt illr einen großen Dicnst erzeigt, lind dafür Euch sicherlich einen Hollen Lohn bedungen; gebt Acht, wenn Illr den Lohn holen wollt, wird sic auch Euch zeigen, wo der Zimmermann das Lock gelassen hat." Peter Schwind mußte zugeben, daß die Warnung be gründet war, er batte es ja bereits erfabren. „Was ist Eurer langen Rede kurzer Sinn?" fragte er. „Nennt den Preis —" „Er wird Euch zu boch scheinen, was hilst'S, ob ich ihn nenne? Der Alte besitzt zwei Millionen Dollars —" „Auch das wißt Jbr schon?" unterbrach der Wucherer ihn. „Wie Ihr hört. Von diesen zwei Millionen verlange ich nur deu zwanzigsten Theil, in runder Summe hundert tausend Dollars!" „Seid Ihr wahnsinnig?' „Ich wäre es, wenn ich diese Gelegenheit, ein gutes Ge schäft machen zu können, unbenutzt vorübergehcn ließe." „Ihr seid es, weil Ihr eine Summe fordert, die Las Fräulein weder zahlen kann, noch wird." „Weshalb kann sie es nicht?" „Glaubt Ihr, der alte Herr balle illr sofort eine Million zur Verfügung gestellt?" böbnte der Trödler. „Nein Las glaulle ich nicht, wobt aller glaube ich, daß sie binnen einigen Tagen im rechtmäßigen Besitze des Geldes sein kann", entgegnete dcr Vagabund ruhig. „Wie versteht Ihr das?" „Ist sie nicht Lie Universalerllin ibres Vaters?" „Laut Testament, ja." „Also, wenn dcr alte Mann stirbt, muß Las Gericht ihr die ganze Hinterlassenschaft zuerkenncn." „Das ist richtig." „Aber Herr Cornelius ist ein gesunder, rüstiger Mann, derartige Leute sterben gern plötzlich." (Fortsetzung folgt.)