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nzend, che. ge zu ferung allen tück- 'ler. lon- Bezug l. N. in. ritz. hreren Hofe. r ver- orf. sch. »bank ei mdter de der i. V. s.-vv. Mit ger r. keusch toir- L in U. iqung Lohn »ende rik tr. m. ngere wsten rth- >st- egen, such! oder se. ill zahlt der men. n ist der »> Erscheineu: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend mit Ausschluß der Feiertage. Monnement: Vierteljährlich lO Ngr. Großenhainer WechLllmgs- mld AnzchMM Amtsblatt des Königlichen Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Juseratenannahme: Lis Tags vorher spätestens früh 9 Uhr. Insertionskelrage von auswärts sind in Post marken beizufügen oder werden durch Postvorschuß erhoben. Nedaction, Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. 8A* Donnerstag, den 23. Juli 18^4^ Bekanntmachung. Die Pachtgelder, Schank-Canons und Rvhrwasserzinseu aufs erste Halbjahr 1874 sind bis längstens den 28. Juli L874 an StadthauptcassenexpeditiouSstelle zu bezahlen. Großenhain, am 9. Juli 1874. Der Stüdtrnth. Ludwig-Wolf. Bekanntmachung. Wir nehmen hierdurch Veranlassung, darauf aufmerksam zu machen, daß in der nächsten Zeit eine Revision aller in der Stadt vorhandenen Blitzableitungen durch den Stadtbauinspector vorgenommen werden wird und daß, sofern hierbei schadhafte Leitungen vorgefunden werden sollten, deren sofortige Beseitigung im allgemeinen Interesse angeordnet w-td-n müßte. Der Rath. Großenhain, MN 18. Jnlt 1874. Frank-, stellv. Bor,. Wtzschl. Den 23. Juli 1874 Nachmittags 5 Uhr öffentliche Sitzung der Stadt verordneten im Nathssitzungszimmer. Tagesordnuug: Mittheilung des Stadtraths über Reorganisation des Feuer löschwesens, die Cultivirung des Bobersberges, den Schleußenbau auf der Frohngasse, die Herstellung eines Stalles für die Communpferde, über Bewilligung einer Gratification und die Berbreiterung und Umleguug des Trottoirs in der Nähe des Hotel de Saxe. Lagesnachrichten. Sachsen. Ihre Majestät die Königin ist am 2l. Juli früh V2O Uhr «ach Marienbad, Se. Majestät der König Abends 6 Uhr nach dem Seebade Ostende abgereist. Wie das „Meißner Tgbl." meldet, ist am 19. Juli Nachmittags der Knecht eines dortigen Fuhrwerksbesitzers oberhalb der alten Brücke, an der Äusmündung der Trie- bisch, mit drei Pferden in die Schwemme geritten, in den Baggergraben gerathen und durch die Brücke geschwommen, dabei aber vom Wasser ausgehoben worden und, nachdem er sich kurze Zeit am Halse eines Pferdes festgehalteu, ertrunken. Von den Pferden, welche durch herbeigeeilte Schiffer an das Ufer gebracht wurden, sind zwei verendet; das dritte ist mit einigen Beschädigungen davongekommen. Beim Schützenseste in Strehla wurde, wie dem „Dr. I." berichtet wird, am 20. Juli der dasige Fleischermeister Lungkwitz außerhalb der Schußlinie durch einen Prellschuß durch deu Kopf geschossen nnd getövtet. Die Kugel ist ver- muthlich an einen Pfosten der Kugelblende augeflogen und dadurch nach der Seite geleitet worden. Der unglückliche Schütze, ein dasiger Kaufmann, behauptet, daß ein Zufall vorliege; es sind die gerichtlichen Erörterungen im Gange. In Grünhain wurde neulich ein fünfjähriger Knabe von einer Kreuzotter gebisseu und starb trotz ärztlicher Hilfe bereits am zweiten Tage. In Göppersdorf bei Burgstädt ist am 18. Juli ein 7 Jahre alter Knabe und bei Erimmitschau am 19. ein 2 L2jähriger überfahren worden. Beide Knaben waren als bald todt. Unweit Schneeberg hat am vergangenen Sonntage eine ruchlose Hand eine ziemliche Menge geschlagenen und auf geschichteten Reißigs angezündet, wodurch gegen 15 Acker- junge Fichtenwaldnngen in Flammen gesetzt wurden. Deutsches Reich. Wie die „D. R.-C." erfährt, sind die Bundesregierungen neuerdings durch das Reichs- kanzleramt darauf aufmerksam gemacht worden, daß bereits ein Theil der Bundesregierungen die Neichsmarkrechnung vom 1. Januar 1875 an einführe und daß es wnuschenS- werth sei, daß möglichst in allen Theilen des deutschen Reichsgebiets von diesem Termine ab die angestrebte Münz einheit hergestellt werde. Preusten. Bou verschiedenen Seiten wird die Nach richt bestätigt, daß der Enltusmiuister Falk ein Rundschrei ben an die Staatsanwaltschaften wegen strenger Ueberwachung der ultramontanen Presse erlassen habe. Auf Grund der Berathungen, welche im Staatsministerium in diesen Tagen stattgefunden haben, sind ferner auch sehr entschiedene Wei sungen in Betreff der Handhabung der Polizei gegenüber deu katholischen, sich mit Politik befassenden Vereinen er gangen. In motivirendcr Weise wird darüber der „Weser- Ztg." geschrieben: „Das katholische Bereinswesen dient be kanntlich auch in seinen anscheinend unschuldigsten Formen nur einem Zwecke der römischen Propaganda und der Aus breitung der jesuitischen Macht. Es kann ferner keinem Zweifel unterliegen, und dieser Punkt ist sehr beachtenS- werth, daß das katholische Bereinswesen, wie es vor zwanzig Jahren dnrch den Caplan Cölpin in Deutschland organisirt worden ist, in sehr erheblichem Widerspruche steht mit den sonstigen, durch die Gesetze in Deutschland sauetionirten Bereinsformen. Es steht demnach zu erwarte«, daß die Regierung nach gründlicher Untersuchung der einschlagenden Verhältnisse diese Quelle der jesuitischen Aufhetzung mit den gesetzlichen Mitteln zum Versiegen bringen wird. Es ist ferner anzunehmen, daß die letzten Sitzungen des Staats- ministeriumS bereits der Feststellung der in dieser Angelegen heit uothwendigcn Schritte gegolten haben." Am vorigen Sonnabend Abend haben, auf telegraphische Weisung aus Kissingeu, in Berlin Haussuchungen bei dem Geschäftsführer des Mainzer Katholikenvereius, Legations- rath v. Kehler, in dessen Wohnung uud seinem Arbeitszimmer im fürstl. Radziwill'schen Palais, sowie beim Redacteur der „Germania ", Ererer, in Abwesenheit derselben stattgefunden. Bei Ersterem sind 80 Schriftstücke, bei Letzterem wenige Piöcen mit Beschlag belegt worden. Das Berliner Polizeipräsidium hat am 21. Juli den katholischen Gesellenverein, den Bonifaciusverein mit sämmt- lichen zugehörigen Vereinen, sowie den Piusverein in Berlin nnler Hinweis auf die Verordnung über den Mißbrauch des Vereinsrechts und der dort für Zuwiderhandlungen ange drohten Strafen vorläufig geschloffen. Nach neuerlichen Ermittelungen sollen vor dein Tumulte in Quednau bei Königsberg unter der dortigen Landbevöl kerung ein in Chemnitz gedruckter „Mahnruf au die land- wirthschaftliche Bevölkerung", gerichtet au die „Feldarbeiter" und „Joh. Most" unterzeichnet, ebenso Exemplare der in Zürich gedruckten „socialdemokratischcn Arbeiterlieder" ver breitet worden sein. Den seit der staatlichen Uebernahme der Verwaltung des Diöcesanvermögens feiernden geistlichen Consistorial- beamten in Gnesen ist auf Grund einer Verfügung des Cultusministers der am 1. Juli fällige Gehalt einbehalten worden. Am 15. Juli verließ die Panzerfregatte „König Wil helm" den Binnenhafen von Wilhelmshaven unter Dampf, ankerte auf der Rhede und ging Tags darauf früh 4 Uhr bei Hochwasser durch die Jahde an Wangeroog vorbei in See. Das Riesenschiff mit seiner Batterie von 24-Lenti- meter-Kanonen blieb 13 Stunden unter vollem Dampf und legte mit Leichtigkeit trotz des jungen, ungeübten Heizer personals 14 Knoten per Stunde zurück. Alle mit dem Schiffe vorgenommenen Manöver legten von der Vortreff- ! lichkeit desselben Zeugniß ab und auch in artilleristischer ! Beziehung ist das Schiff in einem solchen Zustande, daß es in allerkürzester Zeit gefechtsbereit sein kann. Durch diese Resultate sind wohl am Besten alle Gerüchte von Ver sandung re. des „König Wilhelm" als müßige Erfindung i gekennzeichnet worden. , Der am Sonntag Nachmittags kurz vor 4 Uhr von Hamm nach Soest abgclassene Personeuzug ist unweit der ! ersteren Stadt entgleist. Hierbei wurden zwei Passagiere ! und der Zugführer schwer verletzt; auch die Maschine wurde j beschädigt. Frankreich. Die bisherigen Minister der Finanzen und des Innern, Magne nnd de Fourtou, haben ihre verlangte Entlassung erhalten und ist Matthieu Bodet zum Finanzminister, Chabaud Latonr zum Minister des Innern ernannt worden. In der Sitzung der National - Versammlung am 18. Juli wurde der Antrag Wolowski's, welcher dahin geht, die Amortisationsquote bei der Bank von Frankreich von 200 auf 150 Mill. Francs herabzumindern, mit 338 gegen 325 Stimmen angenommen. Für einen Antrag des Deputirten Eottin, jede Disposition, welche die siebenjährige Dauer der Regierungsgewalt des Marschallpräsidenten in Frage stellt, von den Berathungen der konstitutionellen Com mission auszuschließen, wurde die Dringlichkeit abgelchnt. — Am 20. Juli machte der Vicepräsideut deö Ministerconseils, General de Cisseh, Mittheilung über die Ministerveränderung und erklärte, die Regierung, welche über ihr Verhalten bis her noch nicht schlüssig geworden sei, beantrage, die Be- rathung über den Antrag Casimir Pörier'ö bis zum Don nerstag zu vertagen. Der Antragsteller erklärte sich damit einverstanden. England. Im Qberhause des Parlaments constatirte kürzlich der Minister für die Colonien, die englische Re gierung sei bereit, die Cession der Fidschiinseln anzunehmen, vorausgesetzt, daß dieselbe bedingungslos sei; auf die 16, von den Fidschi-Insulanern gestellten Bedingungen könne nicht eingegangen werden. Die Regierung beabsichtige, einen bewährten Beamten nach den Inseln zu entsenden, um mit den Einwohnern das Weitere zu verhandeln. Spanien. Die amtliche „Gaceta" publicirt ein Decrct, welches ganz Spanien in Belagerungszustand er klärt und die Sequestration des Vermögens Derjenigen verfügt, welche in carlistischen Banden oder überhaupt dem Carlismus dieneu. Aus dem Ertrage des sequestrirten Ver- mögeus werde» Entschädigungen angewiesen im Betrage von 100,000 Pesetas für die Familie eines jeden von den Car listen erschossenen Oberosfizierö, von 50,000 Pesetas für die Familie eines jeden anderen erschossenen Offiziers und von ! 25,000 Pesetas für die Familie jedes erschossenen Soldaten i oder Freiwilligen. Jede nach Erlaß dieses Decrets vor- ' genommene Vermögensübertragung von Seiten der Carlisten wird für null und nichtig erklärt. Ferner werden alle nicht erlaubten Gesellschaften aufgelöst und die Verbreitung von Nachrichten über den carlistischen Aufstand überhaupt, sowie anderer, als durch die „Gaceta" veröffentlichten Nachrichten verboten. Weiter wird die Formation einer außerordent lichen Reserve von 80 Bataillonen anbefohlen, und zwar aus den Altersklassen vom 22. bis zum 35. Lebensjahre, soweit die Auszuhebenden unverheirathet oder verwittwet oder kinderlos sind. Die Aushebung ist auf die letzte Woche des Monats August festgesetzt. Den Reservepflichtigen wird der Loskauf gegen Bezahlung von 1250 Pesetas nachgelassen. Ein Ausführungsdecret in Sachen der Verhängung des Belagerungszustandes über ganz Spanien bestimmt, daß Kriegsgerichte über Verbrechen, Verschwörung, Aufruhr und Widersetzung aburtheilen. Todesstrafe tritt ein, wenn mehr als drei Personen Zusammenwirken zur Störung des Eisenbahnbetriebes und zur Abschneidung der Telegraphen verbindung. Ein Telegramm der „Gaceta" meldet, daß sich die Stadt Cuenea den Carlisten ergeben hat; die Garnison wurde gefangen nach Chelva transportirt. Portugal. Die Mittheilung des Madrider Journals „Jmparcial", daß ein Mitglied des portugiesischen Königs hauses als Candidat für den spanischen Thron aufgetreten sei, und daß dadurch der Plan einer Vereinigung Spaniens und Portugals in eine „iberische Union" verwirklicht werden könne, giebt den dortigen Tageblättern zu lebhafte» Erörte rungen Veranlassung. Die Mehrzahl der Blätter bezweifelt die Richtigkeit dieser Mittheilung und spricht sich mit Ent schiedenheit gegen das Project einer iberischen Union und für die Aufrechthaltung der Autonomie Portugals aus. Rußland. Das amtliche Blatt veröffentlicht ein neues Gesetz, betreffend die verbotenen Vereine und Associationen. Durch dasselbe werden die seither in dieser Beziehung be standenen strengen und harten Bestimmungen aufgehoben und die Vergehen, deren sich Jemand durch die Theilnahme an einem verbotenen Vereine schuldig macht, unter Auf zählung der für die Strafbarkeit erforderlichen Momente genauer als bisher feststellt. Amerika. Der päpstliche Gesandte in Brasilien hatte der dortigen Regierung eine Note behändigt, in welcher er gegen die Verurtheilung der Bischöfe von Para und Olinda protestirte. Darauf hat ihm der Minister der auswärtigen Angelegenheiten geantwortet: „Das Gericht, welches den Bischof von Olinda abgeurtheilt hat und den Bischof von Para abzuurtheile» im Begriff steht, ist der höchste Reichs- gerichtöhof, der in unserer Gesetzgebung competent ist, und diese Competenz hängt nicht ab von der Meinung irgend einer ausländischen Autorität, gleichviel welcher. Darum muß ich den Protest des päpstlichen Gesandten für unziem lich und nichtig erklären, der als solcher keinerlei Wirkung nach sich ziehen kann. Das Gesammtergebniß der Bergwerke auf der West abdachung von Nordamerika in den letzten 25 Jahren be trägt au Edelmetallen die ungeheure Summe von 1095 Mill. Dollars. Es hat sich die Ausbeute von Jahr zu Jahr stätig gemehrt; so übertrifft die von 1873 die von 1872 nahezu um 14 Procent, indem der Werth des letzteren Jahr ganges nur 70 Mill. Dollars ausmacht gegen 80 Mill, im folgenden Jahre. Von der ganzen Masse ist aber nur ein kleiner Theil im Werthe von 40 Mill. Doll, am Platze geblieben; die Hauptquantität floß in das Ausland, nach China, Japan und vornehmlich nach England, welches letz tere allein an 1000 Mill. Doll, absorbirte. Bis zum Jahre 1859 bestand die Ausbeute hauptsächlich in Gold; die Ent deckung der Silberminen in Nevada aber führte zu um- fassemer Silberproduction, welche in Zukunft immer größere Ausdehnung zu nehmen verspricht, während die Golderzeugung im Rückgänge begriffen ist. Vermischtes. Der Pfarrer Hauthaler gilt, wie man dem liberalen „Innsbrucker Tagblatt" aus Kufstein meldet, als der einzige Geistliche im Landbezirke Kufstein, der nicht blos keine Politik treibt, sondern die Agitationen der Ultramontanen stets verurtheilt und gemieden hat. Er ist ein Priester vom