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Sächsischer Landes-Anzeiger : 16.01.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189201168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920116
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-01
- Tag 1892-01-16
-
Monat
1892-01
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 16.01.1892
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e «ich si s ch t« La« de s-A «reifte» <E h e m tt i tze r (S e »I e r a I - 2» >» 1 et ft er» —r—. Shristbescheer«ng deS II. Frauenverrins linier denjenigen Wohlthäligkeilsvcreiueu unserer Stadl. welche cs sich zur Ausgabe gemacht habe», gerade die Weihnachtszeit zur Haupt sächlichsten Entfaltung ihre- stille» geränjchlvsc» Wirkens im Ticnslc opferwilliger Menschenliebe zu benutze», gehört auch der hier schm, seit langen Jahren bestehende II. Francnbcrciu. Tie Bestrebungen dieser Vereins verdienen um so rnrlh.iltloscre Anerkennung, als seine Mitglieder meist selbst mit GlückSginern nicht allzu reichlich gesegnet sind und ihre Mildthätigkcit nicht ans Kosten ihres Ucberslnfies ans übt» können. Seine diesjährige Christbcschcoung hiclt der Verein am vergangenen Sonnabend Abend im Saale der „Linde" ab. Trotz der nngiinstigen Zciwcrhältnisse war derselbe im Stande, 2li alle Frauen und 30 Kinder mit Kleidungsstücken, Wäschegcgen stände», Schnlbednrfnissen, Spielsachen, sowie Stollen und Ps.sscr- koche» reichlich zu beschenke», wobei den Frauen »och je eine Marl taar ringehändigt werden konnte. Tic strchlodc» Auge» sämint licher Beschenkten und ihre innige» Tankcsworte gaben ihrer Freusc über die erhaltenen schönen Gaben ren ossenluudigslen Ausdruck. Obgleich mau neuerdings — wobl iticht ganz mit Unrecht — an der Form dieser gemcinschastlichen Christbescheerungen zu mäkeln beginnt, so s.bcn dieselbe» doch andererseits auch einen liefen und zur Nacheiferung aaspvrnendcn Einstich ans de» nnbcthciligte» Zuschauer aus, was Wohl zu beachten ist. — Ucbcrsicht der Gevttrten und Todesfälle in Chem nitz. I» der Woche vom 3. bis mit 9. Januar ivnrdc» mit Ein schlich von 4 todtgcborruen im Ganzen 113 Kinder (6ci Knaben und 63 Mädchen) geboren. Dagegen verstürben im gleichen Zeiträume 49 männliche und 48 weibliche, zusamincn also 97 Personen, so daß nur 16 mehr geboren wurden, als verstorben sind. Unter diese» 97 Verstorbenen waren diesmal 57 (oder nicht ganz 60 Precenl) Kinder im Aller bis zn 10 Jahren und zwar 4l, welche weniger als 1 Jahr und 16. nelche von 1—lo Jahre» alt waren. Im Alter Von 11—20 Jahren und von 21—30 Jahren standen je 3, von 31—50 Jahren 12, von 51—70 Jahre» nnd von über 70 Jahren je 11 der Verstorbenen. Tie meiste» Todesfälle, nämlich 40, ent siele» wie immer ans Krämpfe nnd Kranipskrankhci'lcn der Kinder, dann folgten Altersschwäche mit 7, Herzfehler und Ln»gcnent,i'»idnng mit je 5, Tnbercnlese mit -1, Abzehrung der Kinder, Scharlall, Magendarmcalarrh und Apoplexie mit je 3. Diphleritis, Kindlot- stebcr, Ruhr und Nnckcnmarksschivindsucht mit je 2 Stcrbcsällen re. Bei 2 Personen waren Unglülsfälle die Todesursache, während Selbstmorde zum Glück nickt zu ver cicknen waren. — Im Statt tranlcnhanse fand eine unwesentliche Erhöhung des Bestandes statt. Bon de» am 31. Tecember darin verbliebenen 253 Kranken konnten nämlich bis znm 7. Januar 31 entlassen werden, während 15 ve.» slarben. Tiefem Gesammlabgange von 49 gegenüber machte sich eine Reuanfnahme von 51 Personen nöthig, so daß der Bestand an Kranken vm 7. Januar »in 2 ans 255 stieg. —* LebeuSmiidk. In der Nacht zum letzten Sonntag schoß sich ein junger in ei cm hiesigen Geschäft als Expedient angestelllcr Man» in selbstmörderischer Absicht in seiner Wohnung mit einer» Revolver in die Brust, brachte sich jedoch nur eine nichttödlli.he Wunde bei nnd wurde dann a»f Anordnung des Arztes in das Stadt- kranken! ans gekrackt. —* Steckbrieflich Verfolgter sestgenommen. Heute früh 8 Uhr wurde ein vom Amtsgericht Fallersleben steckbrieflich verfolgter Eleinhaner in einer hiesige» Herbe,ge sestgenommen. — * AtrögegliUen. Gestern Abend i» der 9te» Stunde fiel ei» hier wohnhafter Schmied ans dem Plattcnsnßwcg der Hainstraße in Folge AnSglcstens zn Boden nnd brach den rechten Unterarm zweimal. Ein in der Nähe wohnender Arzt richtete dem Verletzten den Arm wieder ein. — Berichtignng. Im Briefkasten der gestrigen Nr. unseres Blattes ist in der i.nler der Chissrc „Karl W." crtheille» Auskunft ei» sinnentstellender Druckfehler stehen geblieben. Es darf daselbst nicht England, svndcrn es muß Elsaß heißen. Die Veränderungen im Hauptbahnhofe und die Beseitigung der Stras;eni,Hergänge,in Chemnltj. Nachdem wir nnS im vorige» Anssotzs mit der Gürtetbah» und de» durch ihre Anrinbrnng bedingten Banli.ljkcNen in, Norden und Nordwc-ste» nnserrr Stadl bcs.Wtigl haben, rriibrigi nns noch die Bcjprc.tnng dojenigen Umge staltungen im Eisciibalniwcieii. welche neben rem .Honptdalncho.e die im Lstcn nnd SüSe» bczw. Südwestcn gelegene» Stadtviertel berühre» nns dicic» wenigstens i» einzelnen Theileu »ach ihrer Hcrstebnng ein wesentlich ver ändertes Gepräge ausdrückcn würden. Nicht unerwähnt möchten wir hierein lassen, daß cs auch nicht an zahlreiche» Stimme» fehlt, welche die E wcncr- »ng der Gürtelbahn zn einer Nniqlmh» uns die Verlegung d.s gesammle» Bahnkörpers auch nach dieser Richtung inöglichst über das Weichbild d.r Stadl hinaus gewün'cht hätte». JccrnsallS laßt sich nicht verkenne», dag dicie Ansicht Vieles für sich hat, besonders wenn inan bedenk«, welch' ircril,volles Areal durch Beteiligung des gegen» artigen Bahnkörpers gewonnen wür.e, der ein nicht zn »liierschützendes Aegnivalcut far die vielleicht an sich gröbere» Koste» dieser Erweiicrnng, ganz abgelegen von den übrige» in die Augen springenden Borlheile, bieten würde. Wir haben cs hier intes; nicht mit srommcn Wünsche», sondern mit der» Plane zn Um», wie er der Negierung nnd den Ständen nnsere-s Königreichs seitens der stätlijchc» Behörden, jeden- salls nach restlicher Erwägung aller hier in Betracht komm.ndcn Fcagcn, »nicr- breilci worden ist. Wenn die nninschrnswcrthe Trennung des Güterverkehrs im Bahnhose Chemnitz vom Pcrivncnoerk hr errcichl und zugleich das Kreuzen der Gütcrzüge von Leipzig und Niest, mit tc» nach Dresden, Annabcrg, Neiben- hnin, Hainichen und Niest, abgehcndcn Pcrioneuzüaen vcrniieden ivcreen laute, so mnsttc in. Prostete eine Hebung der Pccsvnengcleise ans der Dresdener und Nirsaer Linie vorgesch n iverdet, und zwar bis zn einer Höhe von 6 u, so das, die Geleise sür cle Gütcrzüge, bcz. diese selbst tarunlcr n-eg geführt werde» können. Die Geleise für diese würden an der nördliche» Enstahrl in den Bahniivs Ehennitz vo» der Hanptlinic nbgcziveigt werde» nnd dann zwstchcn de» Brücke» über die Emilie»- nnd Welnne,strasst unter den Perjonengeleiien hindurch gehe». Tie Gctciie sür die Pcrioncazügc ans der Leipziger nnd Limdachcr Linie bleibe» hierbei völckg unberührt. Weiter ist die Errich ung einer hochliegcndcn Pcrsonenhalle geplant, in welche die »ach dem Hanptgebände zn sich wieder scnkcndc» Pcrsonciigcleiie der Dresdner Linie einmünsc» würde». Eit e Umerjülirnng vom H.uptbcrh»- sieige ans würde den mittleren Bahnsteig diejcr H..Uc zngängtich machen. Tic Anfiührniig der übrig,» Ein elhciten n-ürde hier z» weil führen, wir erwähnen bechalb nur, daß eine durch verschiedene Umbauten heiznstelleude Raupe gleichzeitig von den a»s den Hei.Häusern »ach den Hochbahnsleigcn sahrendcn Locoinvtiveii benüpt tverdea könnte, lvöhrend eine weitere ähn.i.hc Nampc in ter Räte der Waiseustraße für die vo» Zwicka» kvuttncitdcn Gütcrzüge bor gest! cn ist. Durch einige geplante llniäntcrnngcn »nd Berwestling des Post-, Gepäck- n»d Eilgut-KarrenverkehrS in besondere, unter den hochliegenden Bahn steige» auznbringende gewölbte Nämnc würde eine ansehnliche Erleichterung für den Personenverkehr auf de» Bahusle gen erreicht werden. Drcs wäre das Wo eutlichc über die ans dem Hauplbahnhosc vorzttnchmcndct, Ver bilde, nngen. Für deti Dresdner Platz ist behnss Vescilignng der dortigen Uebcr- sührnng des Bahnkörpers über tensclben, tvctchec ztigleich de» Krenzinigspunkt für süiis zu», Theil sehr stark benutzte Berkehrsadern nitscrer St dt, sür die alte, die neue nnd die äußere Dresdner-, sowie die Sonnen- nnd Wmstnstraßc bildet, eine Ucberbrückung des Platzes mittels einer 1>5 m tätigen und mit 4 Ocssnnngen von je 20w lichlerWetlc versehene» csterm»Bogendrücke in Aussicht genoinme». Tie Pfeiler dieser Brück« würd n den gradlinige» Durchgang des UerkehrS auf de» Haupt traben insvlge itner Anordnung gestalten. Die lieble Höbe der Brücke ist ans nahezu 5 ,,, angenommen. Durch die erforderlich tperdeude Straßensenknng würde die Sonnenstraße eine Steigung im Vcr- bältniß von I:l5 erhallen. Die Pstrttcnfnßwegc sollet, dort. wo sie an den Etraßenverilcsinigen liegen nnd also nicht gesenkt werden können, von de» Aahrdämmen dnrch Granittreppen abgegrcnzt werde». Die Koste» für Ansführnng dieser Ardciicu zur Beseitigung deS Straßen- übrrgaogeS an dieser besonders belebten Stelle sind aas 542,700 Mk. be rechnet morden. Behufs Beseitigung deS UebergangeS ander Zschopaner-Straße soll diese um reichlich 1>/, w gehoben, der B hnkörper dagegen n,n nahezu t>/r m gcscukl werden. Die Straße würde somit in Zickimit ans einer Blöcke über die »nicr ihr hindurchgehense Bahn gcsüh,t werde». Ticie Straßenbrücke würde bei einer lichte» Dnrchfahnshöbe vo» 5 in eine Spann weite ve» 13 m ,,„d eine Breite von 17 >» erlralte» nnd beiderseits der Fahrbahn mit Fußwege» verstehen sei». Nach der Brücke zn würde die Zscho- pauecstraßc ei,c Steigung im Verhältniß vo» !:2L »nd von dieser weg einen Fall in, Verhältniß v» 1:100 erhalte». Mit ter Tieserlegiing der Bahn a» der Zsckopancrstraße niaebt sich aber außerdem eine vollkommene Acnderniig der beiden Eisenhahnb,rieten über sie Bcrnsdorscrstraße ersorderli h. Hierbei ist eine Ueberbrncknng der Straße i» ihrer ganze» Breite i» Aussicht genommen, wobei die lichte Tnrcksahris höbe s, r die letztere aus 4,6 m angenommen ist. Um diele zn crstclc», soll sie Be-.nSSorscrstraße um „r gesenkt werden, ivas lediglich ans die GaS- ud Wasserleitung von Einfluß sei» könnte. Mir Eimchlnß der »ölhrg werdende» Veränderungen an der Einfahrt z»m Bahnhöfe A:tchem„itz sind die Ecsammrkos e» sür d,cse Arbeite» ans 670,000 Mk. veransth'ail. Wir komme» nun zur Beseitigung des UebergangeS an der Stoll- bergcr-Siraße, Ivel ve ohne Verlegung bez. Nenaulage der Hal estelle für die Nicol,4-Vorsladt »nd deren Umgebung nicht z» erreichen sein würde. In, Plane ist eine E.höhnng des Bahnkörpers uns eine Steignng tessclbc» bis zur Slollbcrgcrstraße vo» der Ctiemriitzthal- Uebcrbrückiing an gerechnet nach dem Veraäliniß von 1 : 100, zugleich aber auch eine Senkung der Straße »>» etwa 2 m vorge ehe ,, wodurch eine Tnrch- sahrtShöbe vo» 4,6 ru erzielt nürde. Es ist asto auch hier eine Uittersührnng de, Straße »nler der über ihr weggebciidcn Vahusire e in Aussicht gcnommc». Diese Letztere würde „ach einem horizontale» Lause 350 >» von der Straße ans kurz vor der Göthcstraße mit einem Geiälle von 1 : 50s das alle Bahn- ptaiinm wieder erreiche». Für die Siollber erstraße würde sich bei einer Senkung um säst 2 w ei» Stcigniigsverhätlniß vo» 1 : 15 bez. 16 ergeben. Als Ersatz sür die somit i» Wegsall kommende Haltestelle Nicolai- Vorstadt ist die Anlegung eines etwa 206 m weiter nach Kappel lieg, »den Bahnhofes projectirt, welcher zwischen den Gclciscn mit einem Bahnsteige von 250 ,u nutzbarer Länge verleben »erde» würde. Dieser Bahnhof würde so wohl von ter Gölhe-, als vo» der Neefestraßc ans dnrch Treppen Zugänge erhalte». Ter Bainislcig ist in der Länge von 75 vr überdeckt gedacht, das z» erbauende Station gebände würde a»f das Knrzwclln'iche Grundstück zn slrhe» ko ilinen. Zur Bewältigung eines etwa einirelence» stark » Borort- verkcbrs „an cntlich während der Markttage könnte» hier leicht »o h 2 besvncere Geleise mi, 160 m Länge ncbe» de» .vanptgeleijei, angelegt werde». Die sämmtlichc» Kosten für die Beseitigung teS UebergangeS an der Stollbergernraßc mit Einschlnb derjenige» für die Anlegung der neuen Halte stelle sind ans 622,800 Mk. berechnet worden. Tie Kostensummen sür die An-füh>nng aller im ersten und zwciien Ar tikel ernähr,len Anlegen „,,v Beränocriinge» ist ans Grund überschläglicher Ermitteln ge» ans 23,278,500 Mk, angenommen. So groß diese Smnine nns teil ersten ^ lick auch erscheint, so steht sie dost, z» den zn erwartenden viel seiligen Voilheilen und z» der dadurch erreichten Sicherheit deS Verkehrs »nd Bclriebcs in kciuem Verhältnisse. Auch ist nicht ans den Augen zn lassen, taß kieielbe ja nur nach »ub nach znr Ver,re»d»ng käme »nv sich die Bau kosten ans eine Reibe von Jahre» »er»,eilen würden. Die Bahnhöfe der ellertillgs zuerst in Angriff zu nehmenden Gürtelbahn könnten z B. vor läufig in bescheicenerem Ums ii'c hergestellt werden, insleiond re könnte der Airsvan des Nangirbahnhoses Furth noch längere Zeit znrückgesteUt werde» »»ter der Voraussetznirz, daß der crwe terle Ran nrbahiihof Siegmar zeitig genug in Betrieb geuomn «„ werde» kan». Auch die Verbind,„igSeiirvcn der Gürtelbahn mit der Niemer und Dresdner Linie köi »len eventuell in einer späte»«» Bauperlode ausgeiührt werde», so daß vorlänjig nur der z»>» Ban der Gürirlbah» ansznwendende Betrag vo» rimd 16,066,000 Mark in Belr. chl kommt- Erst »ach Herstellung dcrsel' e» kann znm Umbau des Bahnhofes und znr Bes itigung der Slraßenübergänge geschrinen werde», weil nur so Unter brechungen Ics Betriebes während des Baues vermiede» werde» können. Erleichtert wird die panielle Anssührmia sännmlicher Arbeiten dnrch de» glücklichen Umstand, daß die einzelne» Bauthcile nahezu unabhängig von einander sind nnd sich „ach nnd nach anssühre» lassen. Auch wen» man sich lediglich ans de» finanziellen Standpmikt stellt — der übrigens einem solche» Projecte gegeuü er ein falscher »nd mindesten» i,hr einseitiger sein würde — dürsten doch die zn erwartenden Ersparungen an Geld »nd Zeit, n elche die Bereinsachnng vieler Einzelheiten des Bcnrieoes mit sich bringen wülde, in nicht allzu ferner Zeit eine angemessene »nd an nähernd jetz! schon z» berechnende Verzinsung der anszuwenbenden Baukosten gewährleisten. —i—. GotlcSdkellste. Am 2, Sonntag nach Epiphanias, den 17. Januar. Parochie SNtchcnlnihr Früh 9 Uhr PiediglgolteSsienst »lit Feier des heiligen Abendmahles. Beginn d r Bei t le V-9 Uhr- Parochie SMeudorf: Früh '/.g Uhr Beichte. Früh 9 Uhr Predigigvl eSsiciist mit Conimnuion. Parochie Auerbach: Früh 9 Uhr Gottesdienst »lit Beichte nach der P edigt. Parochie Burkhardtsdorfr Vormittags Predigt über 1. Mos. 50, 15-21. N chmiltag) Bclstnnde. Abends 6 Uhr Bibelstnnde i» der Hauptschule (Match. 7, 15 ff.). Freitag, den v2. I unar, Vormittags 9 llar Wockienconununion. Parochie Gablenz: Früh 9 Uhr Gottesdienst mit Beichte nnd Commuinon Picdigt: Herr 1'. Seidel. B ich rede: Herr Hilssgeistlicher Müller. Parochie JaynSdorfr 'NachniiltagSgvNcsdicnst »>it Predigt. Paron-ie Mciiiersvorf: Frühgrtlesdienst mit Piedigt. Beichte nnd heil- Atciidmall. Parochie Lchöuau-Neustavt r Früh 9 Uhr Predigtgo tesdienst mit Beichte und Feicr des heilig» .-.hculinahlcs. Parochie Thum: Nach der Pre igt Beichte und heiliges Abendmahl. Parochie Lviitgeusdorf: Vornilllngs >/»9 Uhr Beichte. Vormittags 9 Uhr Prcdigtgoltcsdieiist. Ein merkwürdiger Fall. Ji» oberschkesische» Knappscha tslazarclh bei Myslowitz befindet sich gegenwärtig ein ganz incrkwnrdjger Palicnl. Es ist dies der Bergmann Laius aus Brzczinla, der seit de», 18. September 1891 in einem schlasähnlichcn nnnnlcrbro.bcnc» Slarrkrampie liegt nnd nur »ach gcivall ame Ocssnnng der krampshast geschlossene» Ktniibacken dltrch künnliche Ernährnng am Leben erhalten tvird. Der seit bei nahe fünf Monaten ohne erhebliche Veränderung liegende, starr aus- gesireckle Körper zeigt bei flüchtigem Beschalle» pollständig das Aus sehen einer irischen Leiche, allerdings mit leicht geröthctcn Wange». Erst bei ganz genauer Beobachtung der entblößte» Borst- »nd Magengegeitd kann man die regelmäßig, aber sehr schwach vor sich gehende Athinung wahriiehnicn. Tie sämmllichcn Streckmuskeln des Körpers scheine» erstarrt zu sei» und Hallen die Glieder in einem Zustande, der ungefähr dem der Lcichcnstarre entspricht. Nur au de» Armen hat sich in jüngster Zeit eine Verändernng gezeigt; cs ist jetzt ohne besonders große Anstrengung möglich, sic zn hebe», zu biegen nnd seitwärts zn suhle»; man suhlt dabei jedoch das krampf hafte Zitier» des so bewegten Gliedes; sobald cs losgelösten wird, fällt cs wieder in seine frühere ansgcstrccktc Lage zurück. Die Hände sind dagegen so fest nach innen geschlossen, daß cs „nr mit äußerster Anstrengung einem kräftigen Manne gelingt, die Finger ans einen Augenblick auscinandcr zn bringen. Die Beine sind vollständig un beweglich. Es ist schlechthin nnmöglich, sie ans ihrer nahe bei einander liegenden Stellung in irgend eine andere zu bringen, ohne dabei den ganzen Körper zu weudeu. Mau ka»u sic lvcder ohne de» übrige» Körper heben, noch etwas mehr anscinaiider ziehe», »och irgendwie biege». Der Muud ist so fest geschlossen, daß die Kiunbacke» zum Zwecke der täglich zweimal vorgenommenen Eruähruug jedesmal unter großer Kraflaustrenguilg auseinander gebracht werde» »lüsten. Ans Lu t- und Speiseröhre erstreckt sich der Krampf nicht. Nachdem die Ocssmulg des Mundes erfolgt ist, wird die Magcnsonbe ohne Schwierigkeit cingesührt nnd jedesmal ein Liter Milch cingeslößt Von diese» zwei Litern Milch täglich wird der zwar ganz normale, aber etwa» schwächliche Körper deS 36jährigen Mannes nngcsähr in demselben Zustande seit den fünf Monate» rrhalten. Vor allem Nr. 12. — 16. Januar ISSN drängt sich dem allgemein menschlichen Gefühl ja die Frage auf. o- dcr Unglückliche wenigstens zeitweise seinen Zustand empfindet und ob er ferner die Vorgänge der Anßenivilt mit dem Gehör aufzusaste» l,s der Lage ist. Ter Arzt vermag diese Frage» nicht zu beaniwvrten. Bestimmte Beobachtungen können bei der anschtinend vollständigen Unsähtgleit des Körpers znr eigenen seibsttbäligeu Bewegung nicht an- gestellt woben oder haben kein sichere- Ergebuiß gelicsert. I» der Stabt und der Umgegend ist die Erzählung viel verbreitet, der starr Taliegendc habe, als man ihm den inzwischen crfvlgtcn Tod eines seiner Kinder millhcille, Thräncn vergossen. Tics beschränkt sich daraus, daß die cbcnsalls fest geschlossenen, aber häufig in zucken der Bewegung hesindlichcn Angen säst regelmäßig eine wässerige Fenchligkeit absondern, die dnrch Auswaschen entfernt wird. Eine andere als dieie hänsig und ständig wicderkchreude Absonderung hat nicht fcstgestcllt werden können. Die Aerzte neige» znr Ansicht, daß ein äußerst seltsames und auch schweres Gchirnleide» zugrunde liege. Ins fern dürfte allerdings der Zustand lcS Unglücklichen denn auch als Schlaf bezeichnet werde» könne», der sich aber in diesem Falle mit Starckamps verbindet. Auch die heftigsten Einwirk« »»gen, die zur Erzie nng der c bc» beschriebene» Bewegungen aus und mit dem starr daliezende» Körper gemacht woben, rufen keine andere Gegenänßcrung hervor als ein verüärklcS Atmen, lieber die Ansangsgeschichle dieses seltsame» Falles tüeilte der keilende Arzt jenes Lazareihs, Oi/AlberS, der Köln.-Zlg. nachstehende Thalsachc niil: Als der Leidende in> April v. I. ans der KleophaSgrnbe arbeitete, erlitt er eine Verletzung am Auge. Er war erst i» ei» Lazarett» und dann i» eine Augenhcilanstalt nach Gleiwitz gebracht worden. Nachdem hier die äußere Volctznng gehelt war, bchanplele plötzlich der Bergmann, nichts sehe» zn könnc». Da eine nnßcre Verändernng in nnd an dem Auge nicht wahrzunchnieii war, so hielt ina» ihn snr eine» Simnlauten; und dies »in so mehr, al- er ebenso plötzlich wieder sehen zu können erklärte. Man gab deshalb auch seinem Vcrlaugcn »ach Entlastung bald Folge. Erst drei Tage nach der Entlastung langte er bei seiner Familie i» Bczezinka wieder an. Was der sonst ordenlliche Mann in der Zwischenzeit getrieben oder was ihm hier begegnet sein mag, hat »och nicht sestge icllt werden können: sicher ist nur, daß er bald nach seiner Rückt.hr in seinem Hanse eine» Tobsn.l.tsanfall halte, wie ci» solcher ücr gens auch schon in der Angenhcilanstalt einmal beobacht.! ivnrdc. Lains wurde sodann am 15. September v. I. in das hiesige Lazareth gebracht. Nach drei Tagen, in denen stumpfes Hinbrüleu mit Tobsuchsanfällen wechselte und von Verweigerung jeglicher Nahrung begleitet war, fand ihn der Wärter lang ansgcstreckt auf dem Boden liegend in der Stellung und demselben schlasähnlichen Starrkrämpfe, i» dem ec sich heute noch, nach Ablauf vo» Io Wochen, befindet. Schlacht- «nd Viel,HofChemnitz. Boi» 14. Januar 1892. Austrieb: 27 Rinder, 248 Landschwein«, IK-s »»gar. Schweine, 242 Kälber, 62 Hammel. Das Gejchäst war in allen Viebgittungen langsam. Prelle: »Inder 1 ll. Qual. 56—6A Mk. sür 100 Psnnd Schlachtaewicbt. Landschweine: 55—58 Mk. sür 160 Pfund Lebeacige»».!» vei 16 Pfund Dara per Stück. Ungar. Schweine: 48— 50 Mk. für 100 Psd. Schlachtgewicht» Kälber: 5i—55 Mk. für >> 0 Pjd. Schlachtgewicht. HlUNMel! 30 Mk. sür lvO Psd. Lebendgewicht. Marktpreise vom 13. Januar 1891. Welzen, russistn« Sorten 1l Morl 50 Pfg. bis l2 M.,rk 50 Pkg. pr.'»> Kilo » weiß »nd bunt - » s,icl-s. gclo ii. weiß 11 50 - - 11 - 75 S - - . Weizen 12 - — - - 12 - — w » « « Stoggen men,»scher 11 - 60 - - 11 - 95 - W - O - fächsischer 11 - 10 - - 11 « 35 -BW- < rnlsijcher 12 - 20 - - 12 - 50 - B B - Vrangersle 8 - 30 B - 9 - 40 - B B - Fnnernersle 8 - — B B 8 - 80 - B B - Hnfcr. jächülcher, 7 - 45 - - 7 - 70 B B - - Tone», Koch- I» - 85 - W 11 » 85 - - - - Erbsen, Mahl- >l. Futter« 9 - 35 - - 9 - 60 « - - - Heu 3 - 10 - w 3 . 50 « B - - «»oh 2 - 80 - 3 - >0 - - B » Korioisela 3 - 60 - - 3 - 80 - B - « Bnlier 2 - — - - 2 - 70 B » 1 - BerauNvorllick, .'für Politisches. Lei'tliclies nnd Fe-llllelmiislltcl,cs: Julius Theiß; sür Sächsischer: Franz Götze: sür den gerichtliche,, Tcheil: O.Nennewltz; für den Jnscralentheil: der Verleger Alerander Wi ede: iämmilichinCtlemnitz. lFür nicht erbetene Zinendttttgeii sind Verlag und Redaktion „ick» verbindlich.) Influenza. Maßregeln. — Behandlung. (Einer mcdieinischc» Feilsch,ist entnommen.) Tic tückische und gcsnrchlcle Krankheit, welche i» den letzten zwei Jahren in epidemischer Form amgetrele» ick n»d so viele Mkiischoiopfcr gefordert hal, tritt nach alle» Walrnchuiinigeii auch diese» Winter »nd von noch viel gefährlicherem Charakter ans. Es ist nicht die Krankheit an und für sich, sondern die Folgen, welche am meisten zn fürchten sind. Tie Gefahr liegt i» dem durch die Krankheit hinlcrlasscnen geschwächten Zustande des Körper- und der Empchnglichkc'il sür Krankheiten der inneren Organe. Die Symptome der Influenza sind sehr markirt, trete» jedoch bei verschiedenen Personen verschiedentlich ans. Man empfindet heftige Kopfschmerzen, Schmerzen in der Brust und in de» Schultern, schweres Alhmeii, rhenmalische Schmer-,c„. Empfindlichkeit de- ganzen Körpers, Appetitlosigkeit und eine Dcnresnon des ganzen Nervensystems. Es ist von hö.hster Wichtigkeit, sich bei Zeilen gegen diesen Feind zu rüste». Ei» Jrrlhui» ist cS, zn warten bis diese Krankheit sich festgesetzt hal. Das Hcinplcmgenmerk ,'st daumf zu richten, daß das Blut in gesundem Zustande ist; denn nur, wen» i» dem Körper gesundes Blut circniiit, ist derselbe solchen Krankheile» widerstandsfähig. Das zuverlässigste BlntrciuignngSniillcl ist Warncr's Sasc Cure. Diese Medici» regt die Niere» nnd Leber znr gesunden Tnäligkot an, deren Aufgabe cs ist, schädliche und ungesunde Substanzen an bei» Blute zu eitlfonen. Ferner be'ördot diese» Mittel die richtige Circnlation des Blutes und wirkt ciitzündnugsividrig. Nur dilrch gesundes Blut, durch welche; sich der Körper i» cineni höheren Grade vo» Gesundheit befinden kan», ist der Influenza nnd deren Folgen Trotz z» bictc». Es ist ralhfnm, warme wollene Unterkleider zn tragen und sich peinlich vor Erkältung zn schützen. Täglich kalte Abwatchunaoi des ganzen Körpers in cinci» warmen Zimmer, mit nachher tüchtigem Trockenrcibc», sind anzncmpfehlen. Man verachte Influenza nicht als eine geringfügige Krankheit nnd wenn damit befallen, ist das Blut zu hüten. Ter Patient soll sich zwingen, so viel wie möglich leicht ver dauliche und nahrhafte Speisen zu sich zu nehme», hingegen sind schwere Speisen zu vermeiden. Einige Flaschen von Warner'S Safe Cure geuomnien, werden den Körper stärke», dar Blut in gesunde» Zustand versehe», Ent», Zündungen beseitigen und dem Patienten bald zu guter Gesundheit, verhelfen und die Gefahr von schlimmen Nachwchen beseitigen, welch« bei dieser Krankheit so sehr zu befürchte» sind.
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