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Sächsischer Landes-Anzeiger : 16.01.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189201168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920116
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-01
- Tag 1892-01-16
-
Monat
1892-01
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 16.01.1892
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Beilage M SWschen Landes-Änzeiger (Chemnitzer General anzeiger). Sonnabend, 16. Januar 1892. — Verlag: Alexander Wiede in Eheinnltz. — Nr. 12. — 12. Jahrgang. schrieb sie eine» Brief a» Sidney, worin sie ihm O'Neill'» Gewalt lhaten mitlheiltc — indem sw diesen Brief preisgab, lenkte sie de» Verdacht vo» dem anderen ab, der bestellbar war, während ei» Brief an Sidney niemals in seine Hände gelangt wäre. Sie hatte kaum geendet, da kehrte O'Neill zurück, gefolgt von der Dienerin, die da- Abendbrot brachte. Adah lag aus dem Rüde bett und stellte sich schlafend, der Brief lag verabredetermahrn unter ihrem Kopfkissen. O'Neill suchte Etty aus, dir das Badezimmer ordnete. »Nun, Etty?" »ES ist so, wie Sie sagten, Herr, di« Dam« klagt sehr über Sie; ich that, al» glaubte ich Alles — nn», es ist kein Wunder, nach Dem, was die arine Frau gestern erlebt hat, kann man wohl den Verstand verlieren." O'Neill, der wohl glaubte, Etty habe davon noch im WaiseuhanS gehört, nickte zustimniend. »Ja, das Unglück war zu groß." »Erst starb der gütige Herr Vater, dann fesselte man dir arme Frau," fuhr Etty kauernd fort, während er beistimmte, »und dann da» Feuer, und sie im brennenden Hause eingcsprrrt oh, es ist schrecklich!" „Ja, Etty, und deshalb ist ihr Verstand zerrüttet — nun, wir wollen hoffe», daß sie wieder gesund wird," brach er ihre Lamentos ab, „wie ist er denn, wo verbirgt sie da» Geschriebene?" »ES ist ein Brief, glaube ich, wenigstens schrieb sie heute Abend ei» Couvert, ich möchte e» ihr nicht mit Gewalt nehmen — er liegt unter ihre», Kopst.ssen." »Gut, nehme» Sie ihn leise fort, sie scheint fest z» schlafen." — City ging lcise an daS Lager, steckte die Hand unter da» Kissen »nd zog de» Brief hecvvr. O'Neill las die Adresse: »Herrn Tvctor Sidney Percy, inhastirl, Rathtiaus." Eine grimmige Freude zog über sein Gesicht — dann winkle er der begleitenden Dienerin und ging mit ihr hinan», die Beiden wieder einschließeud. — Etty kniete vor dem Lager nieder. „CS ist Alles wahr, Sie ärmste, ärmste Frau! Aber bauen Sie ans mich, ich rette Sw, mein Schutzengel Adah." Und Adah faltete auf Eltys dnnllen Kopf die Hände »nd dankte Gott, dessen Wege so wnnderbar, und der eine kleine Licbesthal an einem Kindcrherze» so reichlich durch die treue Hingebung der Er wachsene» lohnte I (Fortsetzung folgt.) Amtliche Anzeigen. Montag, den 1«. Januar t«»S, Nachmittag» S Uhr gelangen im Butter'schr» Gafthofe zu Altchemnitz 2800 Mauerziegel. 29 Grab steine, 2 Gralicinsaslnnge», 20 steinerne Säulen, 2 Bretterbuden, 1 Wage», 1 Partie Platten, Holzböcke, Staugen n- a. S. gegen sofortige Bezahlung ^Der^GrrNHto vo ll z«eher"bei dem «önigl. Amtsgericht «hemuitz. Die Goldfee. Original-Roman von Emmy Rossi. (Fortsetzung.) Nachdruck verboten. »Sie kennen mich — wer sind Sie denn?" »Haben Sie jene» Weihnachtsabend vergessen, sieben Jahre sind e» jetzt, da trösteten Sie im Waisenhaus die kleine große Etty und schickten ihr am andern Tage eine so schöne, schöne Puppe, sie heißt Adah, nach Ihnen — und ich bin Etty." Adah erstaunte — jene ihr längst entfallene Episode stiel ihr deutlich wieder ei» — in ihrem reichen Leben hatta sie lange/ lange das Waisenkind vergessen, für jene war er ein Markstein ihrer arm seligen Knidheit geworden. »Also Sie sind Etty — wie wunderbar, und welch ein gutes Gedächtniß Sie haben, meine gute Etty, Sie erkannten mich aus den erste» Blick wieder?" „Ich vergesse nie, war ich weiß, Misst» O'Neill — ich war fünf Jahre alt, da hat meine Tante mich eine» Name» gelehrt nnd befohlen, ihn „ieinas auzusprechcn — »nd ich habe ihn bis auf den heutige» Tag nicht vergessen und nicht ausgesprochen. Aber verstehe» Sie auch Alles, was ich sage?" „Weshalb sollte ich es nicht verstehen — ach fo, wahrscheinlich hat Herr O'Neill Ihnen gesagt, mein Verstand verwirrt ist, nicht wahr? Meine gnle Etty, Sie hat mir der Himmel geschickt, ich kan» Ihne» nicht alles erkläre», Sie sind zu jung, Sie würden ein solche» lebermaß von Schlechtigkeit gar nicht begreifen, ich versichere Ihne» aber bei Allem, was e» Heilige- i»> Himmel und ans Erden gibt, Eny, ich bin so klar und verständig wie irgend ei» Mensch — ater inein Mann ist ein Misscthäter nnd liegt der Welt vor, daß ich irrsinnig bin, damit seine Verbrechen nicht au'S Tagelicht kommen." Etty, im Glaube» und Zweifel schwankend, rief »nn: „Aber Herr O'Neill hat mir gesagt, daß gerade Ihr Irrsinn darin besteht, -aß Sie ih», der so herzlich viel von Ihnen hält, für Ihre» Feind halten. Sie sprechen jo ruhig und verständig, wem soll ich nun glauben?" „Hören Sic, Etty, und Sie werden von selbst darauf kommen, daß ich daS Opfer bin- Weshalb diese strenge Gefangenschaft, wenn er nicht fürchtet, ich könne Freunde anrnfen? Warum läßt er Niemand zn mir, weshalb will er mich in eine Irrenanstalt bringen lassen? Bin ich nicht ruhig und vernünftig, liegt in meinem Wesen irg-nd etwas, was Besorgnis; erregt? Und doch fürchtet er wich — aber nicht weil ich irrsinnig, »ei», weil ich nur allzu vernünftig bin Noch Eins. Nicht wahr, die frühere Wärterin hat ihm »iitgetheilt, ich hätte am Tage geschrieben — hat er Ihnen nicht besohlen, mir das Geschriebene cibzuiiehmeii?" „Ja, das ist wahr," gab sie willig z». ,HuiL sehen Sie, Etth, er fürchtet meine Miilheilnngen! Ich Null .Sie v»n zn weiter Nichts überrede», ehe Sie sicher sind, daß ich nur eine »»glückliche, aber sonst ganz vernünftige Frau bin, als zu einer einzigen Sache. Verschaffen Sie mir die Gelegenheit, de» Brief, de» ich gesstäcieben, a» Advokat Tornhill, eine» alten Freund, zu schicken.^ Daraus wird sich dann erweisen, ob ich, vb Jener zn fürchte» ist. Mein Mann darf nicht ahnen, daß wir alte Freunde find," sagte sic mit ihrem liebreizenden Lächeln, welches Etty ganz bezauberte, „Sic werden thnii. als ljiele» Sie mich für krank und vollzögen seine Befehle. Zu diesem Zweck will ich, »>» die Täuschung zu vervollkommnen, jetzt einige Sachen schreiben, die sie ihm dann, uls mir adgcnomimn, übergeben können. Wen» Sie dann in den nächsten Tagen einmal die Eclanbniß erhalte», auSzngehen, stecke» Sie meine» Brief an Tornhill in den ersten besten Briefkasten; Si^ sehen, nntcr keinen Umständen ist daS ein Risiko." ' Etty wäre gar z» gern ihrem Herzen gefolgt, welche» so warm für die holde Frau schlug, dennoch waren ihre Zweifel nur halb gelöst und ihr Versprechen, treu zu diene», welches sic vorhin O'Ncill geleistet, fiel ihr reuevoll ei». Adah, welche durch ihr Zöger» be ängstigt wurde, fing wieder zu sprechen an. „Ich weiß, was Sie suhlen, Etty» denn Sie sind ein braves Mädchen, Sie glauben Ihren Herr» z» hintcrgehen. Aber verdient ei» Verbrecher, daß man ihm Treu und Glauben hält? — Wie soll ich Sie nur überzeuge»? Spreche, handle ich nicht ruhig und mit voller Uebcrlegnng, kan» eine Wahnsinnige das thu»? Aber ich fürchte, O'Neill kommt zurück, ehe wir ihn erwarte», lassen Sie mich schnell irg.nd etwas schreib.» — besehe» Sie sich inzwischen unser Gefäng- niß «in wenig und, bitte, bereiten Sic mir mein Bad — ich habe an Schult«» und Arme» große Abschürfungen, und meine Finger der linken Hand sind zerschnitten — wissen Sie, woher das kommt?" Etty »ahm zärtlich die kleine pflasterbellebtc Hand und wiegte sie bedauernd in ihrer breite» Handstäche. „Nein — haben Sie sich verletzt?" „Gestern Abend, Ctty, wäre ich bei dem Brand des Central- Hvlels beinahe lebendig verbrannt. Ata» hatte mich überfallen, ge fesselt und kingcsperrt, durch die übermenschliche Anstrengung gelang es mir, mich zn befreien, dinch brennende Wege bahnte ich mir mit gefesselten Füßen einen Ausweg —" sie barg überwältigt von der grauenhafte» Erinnerung ihren Kopf an Etty'S Brust nnd schluchzte tirs ani, daun sagte sie mit gebrochener Stimme: „Ein Wunder wäre cs nicht, wenn ich wirklich wahnsinnig gewocdeu wäre." Etty stand paralysirt — s-llie die arme junge Iran dies nur Alles in ihrem Irrwahn erfinde», oder war cS eine schreckliche That- sache?" — . , „Sehen Sie, meine gule Etty," fuhr Adah fort und schlug das ^ Mark beioilliyt. Für Uct'erwachiiiig des AuSwandernngswesens sind 18^000 Battistlleid von der Schulter, wo eine breite rvthe Wunde sichtbar i Mark eingestellt. wurde, „mit dieser Schnlter hake ich die Thür gesprengt," sie hob . Abg. 1>r Hammacher (natlib.) legt die Notlncndigkcit eines Ans 0». czz.maxd ,„,y ,-iate ilir die Füße die Natt der Ktr„m»ss,ekleik»,»a dar, welches de» Auswanderern Jtisvrmauonen »nd Schlitz il r Gewand und zeigte ihr die Lttv »Ol Ml der Striimpsbclleloiuig England und Belgien „»terhalien dereils Bureaus zur Information Liniicnvcrband trüge», „dort habe» die Fesseln liefe Risse hinleclassen, der Auswanderer, die sich in hohe», Maße bewährte». Redner befürwortet und »»eine Finger zerschnitt ich mir am Glas, als ich die Scheiben ferner die Anßerirasti'etzung des v. d. Heydt scheu Rescripis, da sich der Süden dcS Cciitrat-HolelS einschliig. O, Etty, wenn Sie wüßten, IvaS ich von Brasilien zur Auswanderung sehr wohl ei,ne. erduldet — und kaum eine Stunde vorher hatte ich die Nachricht erhalte», daß mein geliebter Bater plötzlich gestorben sei." Wen» dies Alles wahr ist, Adah O'Neill," sagte Etty und ihr tage einen Gesetzentwurf vorznlege» zur Regelung der Vorbedingungen, welche zum Einjährig-Freiwilltgendienste bercch!' berechtigen. Mit den, Anträge soll aus» Ersch schwer»»» nißeu auf der Berechtigung z»m Einjät,rig-Freiwilligcndicnsi, wie sie In Preuße» aus Grund der Beschlüsse der vorjährige» Schulconserenz eingesührt werden soll, überhaupt nnzulSssig ist. StaatSiecrctär von Bötticher stellt entschieden in Abrede, daß mit der Ablegung einer besonderen Prüfung in Secmida eine Erschnernng deS Ein« jähiig-FreiwilliaendicnstcS beabsichtigt sei. Abg. 1>r. Hartl» ann (cons.) besürworiet den Antrag Richter, da derselbe ja keinen Ter»»» für den Erlaß de- darin gcsordertcn Gesetze» enthalte. Abg. Richter (freist behauptet, daß die Berechtigung des Einjährig-Frei« willigendiensteS ihaisächlich durch die geplante Neuordnung des Schulwesens i» Prc ße» erschwert werde Sei dieselbe aber in Preuße» erst eingesührt, dan» würden wohl auch die übrige» Bundesstaaten bald Nachfolge». Staatssekretär von Bötticher: Ich kann dem Vorredner gegenüber nur wiederholen, daß di« fragliche Verordnung lediglich bezweckt, die ans de» höhere» Schulen gewonnene Bildung zn einem gewisse» Abschlüsse zn sühreii, Abg. Altha»S (sreis.) spricht sich gegen die vorgeschlagene Prüfung aus, die im Interesse der Schule nicht erforderlich sei »ud bittet um Annahme der Resolution Richter. Nachdem »och Abg. von Baer (sreis.) für die Resolution gesprochen, wirb dieselbe mit großer Mehrheit angenommen, und die Sitzung da»» auf Freitag- 1 Uhr vertagt. - Deutscher Reichstag. 146. Sitzung vom 14. Januar. Am BnndeSrathstisch«: von Bötncher und Commlssare. Die zweite Berathnng bcS Etats wird bei n RcichSamt des Inner» fortgesetzt. Bei den Aue gaben z» ge»>ein»ützi„en Zwecke» conslatirt Abq v. Meyer- Arnswaloe (cons.,, daß für Kunst n»d Wissenschaft von Rcichrwkgc» unglaub lich wenig g-tha» werde. Er habe im vorigen Jahre angeregt, daß dem Kaiser durch den Neichselat ein Fonds zu Kinistzwecken zur Beifügung gestellt werde, man habe ihm vorgeworfen, daß Bayer» damit verletzt werden kennte, das sehr eifersüchtig ans seine Knnstpslege sei; aber gerade «in bayrischer Abg., v. Stanssenbcrg, habe seinen Vorschlag sehr berechtigt gcsu Wen. Redner kritisirt da»» di« Concurrenz sür das Kaiser Wilhelui-Natioiial-Tenlmal nnd das Ergebuiß derselbe». Die Kaiserbilver stellte» Kaiser Wilhelm l. in einer Pose vor, die dem schlicht,» Wesen dieses Monarchen durchaus fremd gcwe.en. Er begreife die Vorliebe der Künstler auch für dc» Mantel nicht, welcher nur die Naiscrgestalt verbeige nnd ebensowcnig die Vorliebe für Allegorie», d e gar »ichf dorthin gehörte». Hoffentlich iverbe eine ii-ue Concnrrciij unter solchen Bedingungen anSges.hriebc» werden, welche de» denlsche» Künstlern inedr znsage», als die bisherigen. .Bei dem realistische» Streben der Künstler hoffe er, daß sie auch die Gangart deS PferbeS im Monument richtig darstclle» werden. Eine Gangart der Pferde, wie bei den Denkmälern des Großen Kurfürsten und Friedrich deS Große» in Berlin, komme mir im CircuS Renz vor. Bei solcher Gangart könne kein Mensch aus einem Pferde sitzen. SmatSiccreiär vo» Bötticher; Die Pflege der Knust an si a ist nicht Sache und Ausgabe des Reiches. Allerdings ist das Reich dazu übergegange», eine Reihe von Ausgabe» sür Kunstzwccke zu machen, »nd es wird auch künftig der Kunst gegenüber nicht ganz passiv bleiben können, namentlich wenn es sich darum handelt, Gebäude sür Neichszwecke künstlerisch anszu- statie». Aber diese Aufwendungen müssen bei der bekannten Finanzlage ancb ihre Grenzen haben- Was das Kaiser Wilhelm-Denkmal anbclangt, so hat sich Se. Majestät der Kaiser »och die Enischeidmig über die Gestaltung des selben Vorbehalten. Auch eine dritte Denkmalsconcnrrcnz, wie sie der Herr Vorredner wünschte, würde schwerlich einen Entwurf ergebe», der Jedermann beiriedigen würde. Die Ausgaben „zn gemeinnützige» Zwecke» 421,000 Mk." werden hierauf genehmigt. Zur Unterhaltung dcntseber überseeischer Post- dampfer-Vcrbindnngen sind 6,3 Millionen Mark eingestellt. Abg. Bambeiger (sreis.): Diese Ausgabe ist zwar gesetzlich fcstgclcgt, aber cs muß doch »ach de» bisherigen Elsahrnngen const.nirt werden, daß das Geld sür die Dampfe,snbveinionen weggeworsen ist. Wir haben nicht einmal de» Trost, daß der Bremer Lloyd mit Hilfe der Subvention auf ieine Kosten konnnt. e er Verkehr ist z» gering, nnd der Erfolg der deutschen Industrie aus dc» subvcnlionirtcn Dampscrn gleich Nnll. Ich bedauere sehr, daß diese Forderung nicht ohne Weiteres beseitigt werden kan». Siaalssecrciär von Bötticher: So schlimm, wie der Vorredner die Sache darstellt, liegen die Dinge »nn nicht. Auch das verflossene Jahr hat wieder eine Verlebrssleigernng sür die siilwcntio arten Tampjertinien ergebe», »nd dos ist doch kein Zeichen, daß die Einrichtung überhaupt nichts taugt. En, abschließendes Ucthcil über de» Wcith der Reichsnibvenlion werde , wir erst »ach Ablauf der iüuszchiijührigc» Periode, sür welche die Gelder ver tragsmäßig sestgelegt sind, sollen können. Ich glaube, das Resultat wird sich dann gar so inigünsiig nicht stellen. Abg. vr. Hammacher (natlib) ist mit dem Staatssekretär darin ein- verstanden, daß heute nach nur vierjährigem Bestehen der siibvcntioiiirtcii Neichspostdanipfer noch kein abschlicßcn es Urtheil über dieselben gefällt werden kau». Jedenfalls sei doch aber zweifellos, daß der Verkehr ans den sudvcmionirtcn Linien gestiegen ist. Unrentabel sei nur die Samoalinic. Abg. Richter (sreis.) ist der lieber,eugnng, daß das sür die Dampfcr- snbvention ausgcwendcte Geld vollständig sortgcworfen ist. Abg. Samhammcr (sreis.) betont, daß die deutschen snbventlonirte» Dampser i» ihre» Leistungen vielfach hinter dc» englischen Zurückbleiben. Abg. Richter (sreis.) e,si,cht den Abg. Hamniacher „och, darauf zn wirke», daß die Kohl nsnbvcmioncn, durch welche der Erfolg der Dampfer- , snbventioneu in Frage gestellt wird, ein Ende »cbmen. Die noch vom Fürsten s Vieinarck herrührcnde Subveniiouspolilik lege sich so gegenseitig in ihre» Wirkungen lahm. Die Position wird hieraus genehmigt. Für Maßregeln gegen Rindervest und Reblaus werde» bl5,300 Marl, nnd als Reichsznschuß zur JnvalidilätS- und Altersversicherung V,2l3,838 Gewährung von Altersrente in Sachse»». In dem soeben vollendeten Jahre 1891, dem erste» Jahre, da» unter der Herrschaft de» Jnvatidiläts- und Altersversichernngsgesetzes gestanden hat. sind bei der Versicherungsanstalt für da» Königreich Sachsen im Ganzen 7381 Altträge auf Gewährung von Altersrente eingebracht worden. In 5370 Fällen konnte Rente gen ährt werden; l303 Anträge mußte» abgelehnt werde», 312 wurden sonst noch, durch Rücknahme rc., erledigt. Der Gesanimtbetrag der 5270 be willigten Renten beziffert sich ans 674,536 Mk, so daß im Durch»: schnitt eine Rente 128 Mk. jährlich beträgt. Nach Abzug deS Reichs-, znschiisses vo» 50 Mk. für jede Rente verbleibt al- Jahresbelastung' der Bcrsichernngsa»st.ilt die Summe von 411,036 Mk. Nach dem SteigcrungSsatze der 1. Lohnklaff« wurden 2521 Rente», nach dem der 2. 1805 Rente», der 3. nnd 4. 677 und 267 Stenten bewilligt. Vo» den 5270 Rentenempsüngern sind 3696 männlichen und 1574 weibliche» Geschlechts. Dir Verlheilung der Rente» nach ihrer Höhe jaus die 4 Lohnklasse» ist bei den beiden Geschlechtern eine sehr verschie dene. Denn während von de» 3696 an männliche Personen zuer- kannten Renten je 1204, 1561, 666 »nd 265 »ach I., 2., 3. und 4. Lohullasse zn benieffen waren, stellen sich die analogen Ziffer» !»« j de» 1574 weibliche» Nc»te»ei»pfä»gern ans 1317,244, 11 und 2. Den Männern sind hiernach bedeutend höhere Renten, als de» Frans» bewilligt worden, eine Thatsache, die in dem höhere» Verdienst der Männer ihre Erklärung findet. Dem entsprechend beläuft sich der GcsammljahreSbelrag der vo» de» männlichen Personen bezogene» Reuten ans 498,757 Mk., der Dnrchschnittsbelrag einer Rente a»f 134 Mk.. bei den Frane» a»f 175,779 Mk. und 111 Mk. Es sind alle Altersjahre vvm 90. bis znm 70. »nter den Renten empfänger» vertreten; 243 vo» ihnen stehe» im Alter von 80 Jahren »nd darüber. Die anscheinend anssallend gering« Besetzung der jüngsten- AlierSllasse erllärt sich einfach dadurch, daß die au» dem Jahre 1821 stammenden Personen erst während des abgelansencn Jahre» 1891 das 70. Lebensjahr vollendet und damit die Hanptbeditigung sür den, Anspruch auf Altersrente erfüllt, diesen aber »och nicht a.igrmeldst haben. Vo» dieser geringen Zahl abgesehen, nimmt die Zahl der Rentenempfänger von Jahr zu Jahr ziemlich regelmäßig ab. Stzir von» Jahr 1815 zm» Jahr 1814 zeigt sich eine anssallend starke Abnahme, und zwar bei den männliche!! Rentenempfängern i» be deutend höherem Grade als bei den weibliche». — Invalidenrenten sind im verflossenen Jahre »och nicht bewilligt wgrden. Die Ge-, sanilnteinnahmcn an Beiträge» erreichen di« Höhe vo» 7,395,432 Mk. 12 Pfg. Angaben über die Anlage re. dieser Gelder, sowie weiter« Miltheilungen über die Verhältnisse der Rentenempfänger werden einer spätere» Veröffentlichung Vorbehalte». Staatssekretär v. Bötticher: Der Entwurf cineS ReichS-AuSwanderungS gesetzes bilde jetzt den Gegenstand connnissarischcr Berathnnge». Wahrscheinlich wird der Entwurf dem Reichstage noch in dieser Session zur Keiiiitiilßiiahme zngehen, wenn auch wobt lau»» an seine Dnrmberathuiig zu-enle« ist. Mit junges Herz zuckte in tiefstem Weh, „dann schwöre ich Ihnen, Nie- ^ der Bm.deSrath bisher nicht zu be- .»and Andere», zu diene», wie Ihnen. Ich will heucheln und lügen. A^. Ling-ns (C,r) sicht dem angelündigt.,, Eniwms mit «er- m» Ihne» zu nützen, ich will Leib und Leben daran setze», Sie zu traue» entgegen. Bei der Uebersülle der Bevölkerung, die sich zeitweilig befreien und Ihre Freunde zu benachrichtigen. Nn» schreiben Sie, geltend mache, sei die A»swa»dcr»»g >>icht gefährlich; man brauche deshalb leb meist jetzt ma» ick »„ tl>>», habe« I«uch nicht prlncipicll dagegen zn sein- Die Position wird bewilligt- . tch weiß letzt, was ich - thu» habe. ! Zu Position: Reichsschulcommission (9000 Mb) beantragt «dg. Richter Adah seufzte a»S tiefstem Herzensgrund und legte sich tmrn «reis.): Der Reichstag wolle beschließen, die verbündeten Regierungen zu «r Momcnt verlran iisvoll in die Arme des große» KindeS. Tann snchc», in Anssührung der Besttmmnng des Relch-milil-rgesrtze- dem Reichs- Cl-emniljei' Stndt-Anzeiiicr. ^ vt« N'iund- „»!-!,« vl«»e» «»»I» >0»«!, UN» lt-n-u Chemnitz, den 15. Jannar 1892. — Handels-Register. Unter den, 13. Januar wurde im Handelsregister snr die Stadl Chemnitz ans dem die Firma M ende L Hellge betreffenden Foli»,» 1338 vcrlantbart, daß die Ka»sleute Herren Carl Arthur Dorna» nnd Wilhelm Eduard Carl Thiele i» Chemnitz sei! den, 1. Januar d. I. nicht mehr Procnnstc», sondern Mitinhaber der Firma sind. Ans dem die Firma Bernhard Köhler betreffenden Folinm 1406 wurde milcr demselben Dalum der Techniker Herr Bernhard Rudolf Köhler in Chemnitz als Pcvctirist eingetragen. — Als »eu errichtet wurde auf Folium 4647 die Firma Herrn. Riemann in Chemnitz und als deren Inhaber der Kaufina»» Herr August Hermann Ni ein au» daselb;1 eiu- gelragen. — CottttlrSversahre». Nach Bestätigung des am 27. November v. I. in dem betreffende» Verglcichsleciiiine angenommenen ZwnngsvergleichS ist das Coucursverfahrcn über das Vermögen de» Slrumpfsabrikantcn Louis Metzer — in Firma Lviiis Metzer L Co. — in Chemnitz laut Bekanntmachung vom 12. d». MtS' aufgehoben worden. — In dem Concnrsvcrsahrc» über das Ver mögen des verstorbenen Mnsikinstrnmenlcn-Händlers Karl Paul Schenffele in Chemnitz ist der Schlußtermin auf den 12. Februar d. I., Vormittag ll^Uhr vor dem hiesigen Königl. Amts gerichte Abth. ö anberaumt. —i—. Eine Jagd anf „Rolhwild". Ein ergötzliches Schauspiel, wie cs de» Bewohnern einer Stadt wie Chemnitz nur selten geboten wird, konnte man in de» ersten Nachmittagsstnndc» des vorgestrigen Tages anf der hiesigen Uferstraße beobachte». Es handelte sich nämlich n»> eine Ei Hhörnchen-Jagd. Der kleine rolhhaarige Aus reißer kan, die Straße entlang gelaufen, verfolgt vo» ci'nci» mit einem Christbauine bewaffnete» Mann. Das geängstete Thicrche» suchte schließlich in Ermangcliitig eines anderen Ausweges unter dem Ge lächter der zahlreiche» Zeugen dieser Scene Zuflucht nntcr der zufällig dort stehenden Baubude. Alle Anstrengungen seines Verfolgers, der jedenfalls der Eigenlhümer des kleinen Flüchtlings war, desselben wieder habhaft zu werden, bliebe» Anfangs erfolglos, obgleich er hierbei von der »ach Hunderten zählenden anwesende» Schuljugend eifrig unterstützt wurde. Erst »ach etwa halbstündiger Jagd gelang «S einem der Knabe», da» völlig ermattete Eichhörnchen zu fangen und sreudestrahlcnden Gesichie» keinem Besitzer auszuhciiidigeu, welcher ihn, den eyviesenen Dienst mit einem kleinen . Geldgeschenk lohnte. Weniger erbaut über den Verlust seiner kanm-^tst wieder erlangten Freiheit schien der niedliche Wnldbewohner selbst zu sein, denn er machte diesem Unmnthe dadurch Luft, daß er seinem Hem» bei de« Versuche, ih», eine» .Platz in dessen Brusttasch« anzuweisen, recht empfindlich in die Nase biß. 4 ''-M
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