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Sächsischer Landes-Anzeiger : 16.01.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189201168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920116
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-01
- Tag 1892-01-16
-
Monat
1892-01
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 16.01.1892
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eich fisch erLanVe»»r»«-elaer (Este »nnitzer Gene r a l - Al« l et !» e »h. Rr 12. — 16. Januar 1SAL gegen da- Leben de- Fülste» Ferdinand entdeckt. Bei der Feier der griechische» Neujahrsfestes in Sofia hat der Fürst seine Zuversicht au-gesprochen, da» neue Jahr werde ein friedliche- sei». — Die in Aradien »en anögebrochenen Nnrnhe» gehen nach Konstant!. Nopeler Versicherungen schon ihrer» Ende entgegen. Afrika. Neber die Lage in Dcntsch-Ostafrika wird folgende amt liche Mittheilnng verbreitet: „Der G-nverneur von Tcutsch-Ostasrika bat die über Nom eingegangeue Meldung von eineni dlussland an der Küste ausdrücklich als unrichtig bezeichnet »nd bemerkt, das;, wenn etwa- über Unruhen in Tanga berichtet werde» sollte, dies ans rein locale Reibereien*ohne Bedeutung znrückjusühren sei. Die Nachrichten, Welche auf anderem Wege von Ostafrika in die Presse gelangt sind, erscheinen daher übertrieben. — Idr. O. Banmann» welcher mit der Ausgabe betraut ist, einen Weg durch das Kilimandscharo-Gebiet »ach dem Bictoriasee festjnlegc», hat sich Mitte December von Tanga au- »ach Zanzibar begeben, cs scheint danach, ats ob in Folge der Unruhe» und Kämpfe im Wadigo-Grbiel der Beginn der Banmann- sche» Expedition ausge,chobcn werden sollte." Zur Buchdruckerbewegung. Am 13. Januar traten im Bnchhändlerhanse zu Leipzig Princij ale »nd Gehilfen des BuchdrnckgewerdeS, vertreten principaljcsiig durch di« Crnlralleitnng für Ausstaud-angelegenheilc» Herren Vnxcnstein, Kliukhardt. LraiS, Lldenbourg» Ramm, gehilfe-seitig durch die Heeren DSdliu, Gasch, Kiefer» Knie. Schmitt, zusammen, um über die Bei legung des Streiks zu terathrn. Tie Gehilfenvertrcter machten als Bedingung der Wiederaufnahme der Arbeit die pnncipalssiitige An nahme derjcnigcn Forde»n»ge», welche von den Gehilfen am Schluß der Larisberalhnnge» gestellt worden sind, wobei sie eine Ermäßigung der von den Gehilfe» ursprünglich drautiagten Localzuschlagserhöhung 1» Aussicht stellten. Die Principalsv.rtreler lehnten dieses ab und gaben den Gehilsenvertrelcrn folgende Punkte als Friedcnsbcdingungen bekannt: 1. die Erklärung der Beendigung des Streiks sür ganz Deutschland seitens der Centra.leitnng der streikenden Gehilfen; 2. Wiederansnahme der Arbeit zu den alten Bedingungen; 3. Fest» halten au der Tarisgcmciuschasl, d rei« Form einer besonderen Be< ftrrechung Vorbehalten bleibt. — Die Bcsrrechnngc» wurden damit drendek, daß die Gehilfen erklärten, sie würden über die Priucipals- dcdittgnngen sür die Wiederau,nähme der Arbeit die Gehilfcn-Vcr- sammlungen eutscheidei. lasten. In Leipzig fand gestern am 14. Januar eine Versammlung streik »der Bnchdruckergehilfcn statt. Man faßte in derselben den Beschluß der Wiederaufnahme der Arbeit unter Verzicht auf die zuletzt gestellten Bedingungen. Vom Landtage. Am 1s. Januar befaßte sich die 1. Kammer mit dem Vorberichte der L. Depmalio» über die angenicincu Grniidsätz', »ach welchen die im Etat a» di« Fin.inzperiooc >892,9> vo,koiu»ic»ce» G ehalteerhötzungen ringeßellt worden sind, «nd verband hiermir die allgen eme Debatte über de» Erat. Tie genannte Teprnatio» bat die Nicht gleit der von der Regierung sür eine all- geniemc Beannen-Gchllserhöh» g nngetührien Gründe aiierlaunl und zn- gegeben, daß sich sert den letzten 18 Jahren das Lebe» im Allgemeinen so sevr verlbeuert bat, daß >iue Ansdesserniig dringend »othwcndig cemorden ist B.richterstalier Oberbürgermeister b>r. Siübel: Prinz Georg habe »och, be vor er von ichrverer Krankbrit besaüen worden, sich der Angabe nnterzoge», dle allgemeinen Grundsätze znr Rcchlserlignttg der GchnttserhLynuge» z» prüfen. Er sei r» der Lage, auf Ersuchen Sr. König!. Hoheit de., Bericht vor der Krmmcr z» berlrelen. Ar» Schluß seines Berichics bat der Redner die Regierung, Aniklärung darüber zu geben, welche Ansprüche bei dein Eintritt in den sirbalrerne» Sr atsdicnst erhoben werden — F «Herr V. Friesen sprach leine Freude darüber ans, daß nicht bloß für die niedere», souderi. auch sür die höheren Beamteu-C tegoricn Erhölnn gen vorgcjchlage» sind. Die Arsprüche a» die höheren Bcanneu Hölle» sich in wert höherer» Maße gesteigert, als die der niedere», da die Arbeitslast in de» eirrz l»e» Ressorts mit der Bevölkernng-zaöl gewachte» sei, ohne daß eine Bern eglling der höbererr Beamt,» startgef »den habe. AnderrrseilS könne er sich der Be- sorgniß nicht erwehre», oö, wenn die Lebensririttelp ei e sorldancrird steige», die finanziellen Kräs e de» Sraares ausreichen werden, die Ansprüche der Be. amte» a» höh r« Gchalle z» besried'ge». Redner berührte werter die Wohn »»üSverhättnisse »nd wünschte Beschaffung bo» Beamt,»wobnniigen, welche allmählich durch Ainortiiario» des Anlagekapitals durch die gezahlten Mi.the» ln das Eigciiihirr» der Beamte» übergeben. Er bemerkte ferner, Vak demnächst die Einnabrne» aus I c» Forsten einen Rilelgang crsahrc» dürsten, da die Holz göbe durch die uenen Hantel reriräge bedeutend herabgesetzt Worten sind. Unsere sächsische Staatsverwaltung neide jetzt Mülie haben, mit Oesterreich U> gar» concnrrirc» zn kor,»en. Redner glaubte in Erinnerung bringen z„ »lüste», daß die Forsten ei» Königliches Tomänengirt sind, welches 1882 dem Lance zur Nntznrrg überwiesen worden ist. Tie Forsten seien also Elgenrhrnn der Krone, rrno d s Land Hab« di« Verpsli r t»»g übernommen, sur de,,» N»b»»g die Civilli'le z» decle». Er ivicdcrh le de» schon früher nnsge sprocheirerr Wunsch, die Ciril Istc »rüge in anderer Weise in den Etat eingestellt werden, weil die Art der Einstellung vielfach ir» Lande Mißverständnisse hervor- gernse» habe. D >nkvar „ siede er sei', rr er», ei e klare lledcrsichi darüb. r gegeben würde, rvie sich jetzt dre Einnahrncn deS Tornäueugntcs iu> Vcrhältniß zur Civil Iifte geste.lt t haben. Die Nutzung tce Domänen betrage etwa 9 Millionen Mark, die Eivilliste belaufe sich dagegen mit Hinzurechnung aber Apanagen ans 3600000 Mk. Es verbleibe demnach ei» llebetschuß von 54r0000 Mark Ls verlohne sich, dies d n, Lande vor Augen zu fuhren, damit die falschen Ausäainnlge» im Lande beseitigt würde». Auch die Jndcnsrage streifte der Redner. In dem auffälligen Uebcri.l wemmtwerdcn nnscrcs Vaterlandes durch das Jnteutbiml l,cge eine ernste sociale Gefahr. — 1)r. p. Wächter: Man habe allen Grnnd, ans »ns r geordn-tcs Finanzwesen stolz zu sei». Auch er wünsche insbesoucerc eine Ausbesserung der höheren Be »Ncngehäller, den» gerade an die höheren Beamten würden jetzt höhere und ausreibeudcre geistige Änserdirrnigc» gestellt, als sriiber. Daher jci es wichlig, daß sic ihren gan.cn Geist auf ihre jchwierige Berufsarbeit conccntriroi imd nicht zu überlegen branchicn, ivic ne sich einznrichien hätte», um mit ihrem Gehalt dmch- rntoinnicn. Die weiteren Aussübrnngen des Redners gipfelten in der Bitte, in Znkrust möglichst die Pcdürsuiffe des platten Landcs und ker kleinere» Städte bei der Ausstellung des Budgets zu berücksichtigen — Staatsmimstcr v o» Thü»nnel bcautworlclc die bezügliche Frage des Referenten dnbi», daß bei Besetzung der Stellen der Subaltcrubcamten be stimmte Anforderungen bezüg.ich der Qualifikation gestellt würden »nd der Nachweis bestimmter Fachlcnuiuisse verlangt werde. Prüfungen seien ringe- sührl in der Ponverwaltr ng und in ker Berwaltnug der direct«, Steuer,,, und cS werde beabsichtigt, solche auch bei weitere» Berwalmngcn ciuzn führen. Gegenüber dem vor« Herrn von Friest» ansgcsprochcucn Wunsche bezüglich der Cirillisle wies der Herr Minister daraus hin, daß der Eharacrec der Eivilliste in 8 22 der Vcrfnstilngsurkuudc genau scstgc stellt »nd daß es wohl nicht »löglich sei, den, etwas hinzu ylsügen. TieeKauuncr beschloß h eranf dem Anträge cer Tevulation gemäß, die in den Erläuternugcu znsama eugcstclilen Grundsätze für die Gehallsregclung zu genehmigen, sich aber die Prüfung der einzelnen Gehalte bis zur Berathmig der einzelne» Etats vorznbeh,ilten. Die Kammer bewilligte nach dem mündlichen Berichte der 2. Deputat»», die sür die allgemeinen Staatsbedilifnissc (Eivilliste, Apanagen, Verzinsung und Tilgung der Staatsschulden, Laudtagskosten, Stenographisches Institut n. s. w) erforderst,! en Ausgabe». I» der 2- Kammer wurde am 14. Januar mitgetheilt, daß die erste Abtheilung den Al g. IG. Kühlmorgen in die Gesctzgebniigs-Dcpiilalioi, ge wühlt hadc. Del, ersten Gcginstnnd der Tagesordnung bildete die Schluß berathmig über inchrere das Departement des Innern betreffend' Capitel des ordenttichcl, Etats. Die Kammer bewilligte säiliiiitlichc Forderungen nach der Vorlage, lieber die Petition des Sächsische» GastmirthsvcrbandeS, die Füh rungszeugnisse der Gcrstwirthe bciressend, erstattete Abg. Wetzlich Bericht. Abg. Philipp wies hierbei auf die verschiedene Auffassung hi», welche bei der» Polizeibehörde» bezüglich der Ausstellung von Führungszeugnisse» statt- stade, n»d knüpfte hieran die Erwartung, daß die Negierung die Mistel finden werde, um die in dieser Beziehung zu Tage getretenen Uebelstäude zu beseitigen. Gegen 6 Stimme» beschloß die Kammer, die genannte Peti tion auf sich beruhen zu lasten. Den letzte» Gegenstand der Tagesordnung hikdete die Petition deS Sächsischen TnrnlehrervereinS um gänzliche Bcscitj. gnng der bas Turne» betreffende» Uebergangsbestllmnmiq in 8 33 deS S-bu'geiktzeS von, 26. April 1876. Die Petitions-Deputation beantragte, auch diese Pcti isn i» Uebercinstiminnng mit der erste» Kammer ans sich beruhe» zu lasten. Dleser Antrag wnrde angenommen. Sächsisches. — Zahlungseinstellttttgen. Kaufmann E. S. Alterthmn ,'» Leipzig. — Saltler- und Tapeziercrgeschäfis-Jnbabecill A. C. Nau mann in Meißen. — Bcihnarbciler K. M. Weise i» Leisen»» bei Colditz (Nachlaß). — Militärisches. Sämmiliche Mannschaften der Erfah re,'er ve, die nicht geübt Huben nnd deren Dienstpflicht in der Ersahrescrve vom 1. Lclober 1886 ab zählt, d. h. als» solche, die i»> Jahre 1886 der Ersahreserve 1. Kl. überwiese» worden sind, haben die i» ihrem Besitz besindlichcn Ersahrescrvepäsir sofort behufs Nebersührnng znm Landslnrm 1. Aufgebot- dein zuständigen Bczirks- feldwcbel cinznrcichen. So lange der UebersührungSvermerk in dem Ersah rejcrvcpoß fehlt, gehört der Inhaber desselben noch der Ersatz- rescrve an. — Ei» irrstnnist gewordcner Standesbeamter. Im Anschluß an die in vorletzter Nummer d. Bl. enthaltene diesbezüg. liche Notiz, nach welcher der Standesbeamte zu Kötzschenbroda Herr GcrichtSamtmaun a. D. Müller, in Irrsinn verfallen ist» wird mitgetheilt, daß seitens der zuständigen Aufsichtsbehörde da» Standes amt Kötzschenbroda sofort rcvidirt nnd dabei festgcstellt worbe» ist, daß sich die Register n. s. w. in vollkommener Ordnung befinden. Herr Gcrichtsamimaun Müller hat auch ans dem Friedhofe Gräber nicht in Unordnung gebracht, sondern nur das Grab eines Freunde- be sucht und an diesem Grab stehend sich seine- Pelzes entkleidet. — Das Ableben Wi»kelma»nö. Wie bereits in letzter Nummer d. Bl. durch telegraphischen Bericht gemeldet, ist in der Nacht zum 14. Jan. der ehemalige Banldircctor Adolf Winkelmann im Leipziger Untcrsuchungsgcsängniß an der Wassersucht, an der er bereits seit einiger Zeit schwer krank darnieder gelegen hat, gestorben W nkclmann befand sich in Jsvlirhaft, er hatte ein« besonder- ge wärmte Zelle inne. Ter Tod war ein völlig ruhiger, der für Winkel- man» bestimmte Wärter hatte das Eintreten desselben nicht einmal vemcrkt. Die unmittelbare Todcsnrsache mag wohl Herzschwäche ge wesen sein. Am Abend vorher hatte übrigens Winkelmann »och ein Verhör vor dem Untersuchungsrichter zu bestehe». —U. Wittgenödorf. Der hiesige Mannergesangverein wird am 2-1. Jan. einen zwanglosen Sänger-Commcrs abhaltc», zn welchem das Gescheinen beliebter Männcrchor-Ccmponisteu und auswärtiger Sänger und Scingessrcunde z„ erwarten ist. — Starker Familie» Znwachs. Der Ehefrau des Berg mannes Schinna»» in Börnichen brachte der Storch drei klein« Mädchen aus einmal. Da wird- Zeit, daß billigere Vrodpreife ein- lretc», den» die drei Ankömmlinge sind so inuntcr, daß sie einen starken Cvnsnm an Backwaciren erwarten lasten. —8. Öelöttitz i. E.» 14. Januar. In der Nacht zum Mitt woch verunglückte lödllich ans einem hiesige» Steinkohlenwcrke der Häuer Jvh. Knöchel. — Gestern Abend wurde der Bergarbeiter Rvtbel verhaftet, weil er seine Frau so mißhandelt hatte, daß die selbe ärztliche Hilfe in Anspruch »ehmcn mußte. Nölbcl, welcher sich »och grobe Beleidigungen halte zu schulden komme» lasten, wurde de», Amtsgericht Stollderg übergeben. — Vorgestern Abend wurde ein junger Mensch» welcher in Gemeinschaft zweier College» mehrere Läden besucht hatte, fcstgeuommen, weil er sich einen Betrug hatte zu schulde» komme» lassen. Bei demselben, welcher von dem sogenannten Steinberg, (bei Oberlungwitz) stammt, wurde »och ein Stemmeisen vorgesnnden, welches er wahrscheinlich znm Einbruch benutzen wollte. — In der Zeit vom 3. bis mit 9. Januar 1892 wurden per Bah» allein aus dem Kohlenrevier« Oelsnitz in Ladungen 2561, L 5009 Kilogramm, versandt. UnglückSfälle. Ein Unglücksfall mit tödllichem Ausgange ereignete sich auf dem Leipziger Bahnhvse in Dresden. Der 25 Jahre alle Rangirer M. P. Meier war Abends ^4 10 Uhr beschästigt, einen Güterwagen von einer Lokomolive losznkoppeln und befand sich hinter der letzteren. Ehe er seinen Standort verließ, gab er dem Führer der Lokomolive d.iS Zeichen zum Zurnckstoßen und wnrde übcrsahren, da er, in den Drähten einer Weiche mit dem linken Fuße hängen bleibend, nicht schnell genug vom Geleise sich zu entfernen vermochte. Der Tod des Mannes trat insolge schwerer Verletzung des Unter leibes nach kurzer Zeit ein. Ter Verstorbene hiiitcrläßt Frau »nd zwei Kinder. — In Ernstthal verunglückte der Geschircfnhrcr E Junghaus an» Gersdorf. Derselbe wollte mit einem schweren Fildcr Kohlen in daS Gehöft der Herrmann'jchen Wcbsabrik einfahre» und gericlh dabei» da der Wagen ins Rutschen kam, zwischen diesen »nd die steinerne Gartcusäulc. Nach Zunühen der bedeutende» Kops- hantrerlctznngcil nnd Anlegung eines Verbandes ist der Verletzt« in seine Wohnung »ach Gersdorf transportirt worden. — Opfer Veö Börscnspielö. Ans Greiz schreibt man: Berechtigtes Aussehen erregt hier die ZahliingScinstellnng der Firma Seyffert Sohn, Wollwaarcngcschäft en Ai os hier, deren In Haber ge- flücht.t ist. Die Passiven betragen ca. 200 000 Mk., die Active» wohl kaum mehr als 60 000 Mk. Sehffcrt, einer sehr geachteten nnd wohlhabenden Familie entstammend, soll an der Böcse spccnlirt »nd viel verloren haben. Bedauerlicherweise sind infolge des Concursesr auch einige Gläubiger derselben in große Verlegenheit gerathc». — Eine al»e»te»e»'lick)e Geschichte berichtet die „Greizcr Zeitung" wie folgt: »Wie man hört, hatte eine hiesige (Grcizcr) Handclsfirma vor längeier Zeit größere Waarcnlicfcrunge» an ei» New-N-'rker Haus ansgefül rt. Ta die Zahlungen nnSblieh«», begab sich einer der Mitinhaber der Firma nach Ncw-Aork, um dieselben zn vermitteln. Nachdem er dort mit dem Chef des Hanfes i» besten Privatcontor wegen der rückständigen Zahlungen längere Zeit ver handelt halte, soll ihm dieser Plötzlich einen Wechsel über eine größere Summe znm Accept vorgclegt und dabei unter Entgegenhaltung eines Revolvers erklärt haben, wenn er den Wechsel nicht augenblicklich acceptire, so verkäste er das Conlor nicht lebendig. Der Deutsche war natürlich nicht wenig erstaunt hierüber. Da er aber sah, daß der Amenkancr nicht übel Lust hatte, mit seiner Acußernng ernst zn machen, so soll er den Wechsel acccplirt habe». Die New Aorkcr Firma hat nun den ans solche Weise erhobenen Wechsel kürzlich zur Zahlung Präs ntircn und — da dieselbe verweigert wurde — Klage gegen das betreffende Handlungshans erheben lasse». Ans den Ans gang des Proccsses kann man gespannt sein." — Sollte sich dies wirtlich so verhalten? Kinder. Ohne Berücksichtigung dieser Letzteren belief sich di« Zahl der angemeldeten Strrbefälle auf zusammen 406 und zwar vee- starben genau je 203 männliche und weibliche Personen» ein Ber« hältniß, wie eS nur selten Vorkommen dürfte. Unter diesen 406 Ver storbenen waren nahezu die Hälfte, nämlich 1S8, Linder im Alter bis zu 1 Jahr und zwar 173 (89 Knaben und 84 Mädchen), welch, ehelich und 25 (13 Knaben und 12 Mädchen), welch« unehelich ge boren waren. Als hauptsächlichste Todesursachen werden im Be- richlsmviiate aufgcführt: Lungenschwindsucht mit 41 Stcrbesällrn (bei 23 männlichen und 18 weib.ichcu Personen), acnte Kraiikheite» der Athmungsorgane mit 21 Fällen, (bei 8 männlichen und 13 weib lichen Personell, Scharlach, TiphtheritiS und Croup, sowie acut« Darmkrankhcile» mit Einschluß von Brechdurchfall mit je 13 Fällen (bei 7 männlichen und 6 weibliche» bcz. 4 männlichen und 9 weib lichen, und tO männlichen und 3 weiblichen Personen). Die ver bleibenden 300 Sterbefälle entfallen auf die übrigen, nicht besonder» ansgefnhrlen Krankheiten. Hierzu treten noch 4 Personen, welche eines gewa ltsamen Tode-verstorben und zwar war bei 2 Personen (je 1 männliche und 1 weibliche) U> glücksfall mit tödllichem A»S- gange nnd bei ebensoviel Personen (»nd zwar wiederum je 1 männ liche und 1 weibliche) Erlöst,uord di« Todesursache, während Ver brechen gegen fremde- Leben (Todlschlag) nicht zu verzeichnen waren. — Gerichtliches. Seitens der hiesigen Königs. Staatsanwalt schaft wird die am 27. März 1869 in Schwarzbach i» Bayern geborene »nd zuletzt hier aufhältlich gewesene Dienstperson Eva Margaralhe Schmidt zur Vernehmung über eine Anzeige vorgeladcn, während sich die Vorladungen des Fleischergesellen Eduard Robert Schumann ans Paltzschen »nd des Fabrikarbeiters Ernst Max Schönhrrr ans Niederlaulelstei» vom 23. November b.z. 19. December v. I. erledigt haben. —* Geisteskranker entflohen. Bor rin gen Tage» ist «in i» der Irrenanstalt zu Waldenburg untergebrachter Geisteskranker von dort entwichen und hat sich zu seinem her wohnhaften Bruder, eine»! Kaufmann, gefluchtet. Der Kranke wurde auf Grund erstatteter Anzeige i» dar hßsige Stadtkrankenhaus gebracht. —* «„glück beim Schlittschnhlanfen. Vergangenen Sonntag Nachmittag fiel ein 13jähriger Knabe ans der Eisbahn am Fischweg in Folge AnrennenS an zwei Schlittschuh lausende Knaben so unglücklich, daß er mit dem rechte» Auge auf d. l, Schlittschuh deS einen Knaben zn liegen kam, wodurch ihm das Auge vollständig anS- gestoßen wurde. Nach Ausspruch des Arzte-, welchen der Vecletzle sofort aufsnchte, ist die Sehkraft auf dem betreffenden Auge völlig verloren. 1LI)emni1;ei Stadt-V«»je«oer. Ivn k'iuudl «nl«e» vlatl«» wird«» «rtnchl. ,m» nach»,« vr,-de»dtIIkN it»I«I »MelNNM Chemnitz, 13. Januar 1892. —r—. ««Verficht ver Bebölkernngs-Vorgänge in Ehemnitz im Monat December v. I. (Einwohnerzahl am I. Juli 1891 auf 142,472 berechnet). Nach der Zusammenstellung de- stnstislischen Amtes der Stadt Chemnitz gelangten in dem Be- richtsmonate im Ganzen 635 GcburtSsälle zur Anmeldnng. Hiervon waren 516 (nnd zwar 262 Knaben und 254 Mädchen) lebend- geborene nnd 19 (9 Knaben und 10 Mädchen) todtgeboren, Stadtverordnetcn-Sitzniig vom 14. Januar 1892, Abends 6 Uhr. Der Vorsitzende, Herr Jastizrath »r. Enz inan», eröffnet« die Sitzung und theilte ei» Schreibe» des Herrn Staimntb Jahn »nt, welcher den städtischen Kollegien sür die Erhöhung seines Chre isvltS bankt. Weiter lagen verschiedene Einladungen z» Fcicilichkeitcn vor, nclche znm Gclnrtstagc des deutschen Kasers abgeliallcn werden. Hierauf wnrde znr W.chl der vc»schicde»cu Ausschüsse vcrschrittc». Es wurden gewählt: I» den Vers »ssungs-Aus schuß: die Herren Stadtverordneten Beyer, vr. Drnschky, Gast, vn. Gchlect, Göhlcr, Kluge, Liebe, LIttman», Oet.me, Protze, von Stern nud Torge. In den Fi»a»z-Ans schuß: die Herren Stadtverordnete» Ancke, Ilr. Breher, Brelschneider, Drcchsel, Gaitzich, Haase, Kayser, Müller, PcterS, Usert, Carl Üblich »nd Uhlmami. In de» Conlrol-AnSschnß: die Herren S Icidlvrrordnctcn Emmerich, Enger, Gülitz, Günz, Hauptinann, Heller, Köhler, Parzer, Rothe, Schindler, Schneider »nd Wecker. I» die ständigen Ausschüsse deS Colle inmS wurden gewählt: 1. Borberathnng des HanshaltplaneS: die Herr«, Gaitzsch, Kluge, Liltnia»», Parzcr, Usert. Earl Uhlich, Wiede. 2. Städtisches Bauwesen: di- Herren Ancke, Bretschneidcr, Kluge, Ernst Uhlich, Uhlmann. 3. Baupolizei: die Herren Beher, Oeh iie, Schneider, Torge 4. Caiicnwesen: die Horen Enger, Peters. Rothe, Nüdcl, Schindler, b. Re st wesen: die Herren Drcchsel, Emmerich, Schwede. 5. Arincnvers 0 rgnngsamt: die Herren Schilling, Schwenke, Wetzel. 7. Versorg Hans: die Herren Beyer, Gölitz, KSöler. 8. Kindervcriorghaus: die Horen Kluge, Lieber»!«»», Witzsch. S Znicingsarbeilsaustalt: die Herren Heller, Schneider, Ernst Uhlich. 10. WaisenhnnS: die Herren Gölitz, Haas«, Hahmann, Hanvtmaun. 11. Krankenhaus und Poliklinik: die Herren 1>r. Drnschky, Gast, P.otze, Uhlmann. 12. EingnarliernngSwesen: die Herren Trechicl, Köhler, Schwenke. 13. Fcucrlösch- und Retln»gSa»stalteu: d e Herren Köhler, Rudel, Strenbcl. 14. Forstwesen: die Herren Beyer, Enger, Ernst Uhllb, Wehle. 15. Gemeindea»lagen: die Herren Gol tz, vaase, Schwenke, Ernst Uhlich. 16. Marllwesen: die Herren Protze, Rubel, Witzsch. 17. Speiseanstalt: die Herren Heller, Schneider, Slrenbel. 18. Leihhaus: die Horen Enger, Heller, Wetzet. IS. Sparkasse: die Herren Göhler, Rudel, Schintl r, dazu ans tnr Bürger schaft die Herren Carl Goltjchald, Max La. ghanuner, Heiur. Franz Wächtler. 20- Schuldentilgung: die Herren Müller, Parzer. Schindler. 21. Stadtbank: die Henen Lehme, Rotae, E rl Üblich. 22. Wasserleitung: die Herren Ancke, De. Drnschky, Gaitzsch, Usert, dazu a»S der Bürgerschaft: Hofrath IG. Eichhorn, Bauralh Eng.lhardt, Professor Gebauer. 23. Stadtthea ter: die Herren Müller, Torge- 24. Geineiudegrn ndstücke (mit Ancuahmc de» SchloßteichcS): die Herren Gast, Rothe, Protze. 25. Schloßt-ich: die Herren Kaiier, Lieber»,an», Ernst Uhlich. 26. Friedhof: die Herren Drcchsel, Schneider, Wehle. 27. Oesseiltliche Anlagen: die Herren Littman», Peters, Torge. 28. Stadtbibliothck „nd natnrivissenschastlich« Sammln» gen: die Herren Or. Br yer, Oe, Gehlert, Göhler. 29. Statistisches Bure an: die Herren Nr. Gchlo t, Göhler. 30. Gewerbe- nud Mcdicinalpolizei: die Herren Lr. Breher, Gast, Protze, v. Stern, Uhlmann. 31. Städtischer Marstall: die Herren Lieber»!»»». Oehme, Ernst Uhlich. 32. Hospital St. Georg: die Herren Gü»z. Strenbel, Ernst Uhlich. 33. Schnlansschliß: die Herren Or. Gehlert, Liebe, v. Stern, Torge. 34. Gasanstalt: die Herren Torge, Usert, Uhlmann, Wiede, sür dasDirec- lorinm Usert- 35. Für das Beleuch tun gs wesen: die Herren Torge, Usert, Uhlmann, Wiede. 36. PolizeiauSschnß: die Herren Gast, Göhler, Gölitz, Rothe, v. Ster». 37. Johannen,»: die Herren Gast, Kluge, Rothe. 38. Egerstljtliug: Hör Göhler. 39. Rcwitzerstistnug: vor Göhler. 4l. Ei scnstnck'sche Schenkung: die Herren Hauptmann, Müller, Oehme, Schilling, Ernst Uhlich. 45. Oessentliche Bäder: die Herren Rothe, Ntidel. 49. Für das Düngern b snhrwc sen: die Herren vr. Breyer, Gaitzich, Kayser. Oehme, Wecker. Ausschüsse ans Zeit, sür 1. Begebung der Anleihe: die Herren Parzcr, Carl Uhlich, Wiede. 2. Pferdebahn: die Herren Broschneider, Hahmami, v Ster», Usert, Uhlmann. 3. Ein Verleihung von Vororten: die Herren Beyer, Gaitzsch, Kayser, Müller, PelcrS, Protze, Rothe, Torge, Uhlinann, Wiede. 4. Tie weiierc Entwickelung der Realschule: die Herren Gaitzsch» Or. Gehlert, Müller, Oehme, v. Stern, Torge. 5. Abdeckerei betreffend: die Herren IG. Breyer, Emmerich, Gast» Oehme, Rothe- 6. Für das Kaiser Wilhelm-Denkmal: die Herren vr. Gehlert, Kayser, Torge. Hieraus evnstituirlcn sich die Ausschüsse und wählten ihr« Borsttze»««*- Schlnß der Sitzung 7 Uhr. "*>
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