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Sächsischer Landes-Anzeiger : 24.01.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189201243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920124
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920124
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-01
- Tag 1892-01-24
-
Monat
1892-01
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 24.01.1892
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höchst vernicht fand» daß wir Mensche» Allah ins Haiidwert pfusche» Wir ritte» a«f guten» Wege rasch bergab. Die Sonne saut, und es var anznnehme», daß wir erst spät »ach Sonneunnlergang »»Jericho, dem elnjigrn Nacht-Quartier der Gegend, anlange» würde». Wir soine» a» einer Schlucht vorbei, .Wadi «l Kell", wo der Prophet Elias Von Rabe» gespeist worden sein soll. ES war die schaurigste Wild- niß, die ich je gesehen. Hunderte von Fuß stürzen die mit Striiucher» bewachsenen Felsen in die Tiefe, und unten braust der Fluß. Wer sich hier verbirgt, kann sicher sein, nicht gesunde» zu Werden. Daher ist diese Gegend schon seit je berüchtigt durch Räuberiinwcse». Es war schon zn dnnkcl znin Photographiren, und Wir eilten fort. Wir waren abgestiegen und ließe» die Pferde hinter uns hertrabcn. So ging es schneller, da die Pferde zu vor sichtig trete» mußten, wenn »vir oben saßen. Ilud so kainen wir allmähli'ch ans de» Berge» heran» in die weite Ebene des Ghor. Die Sonne war gesunken, und der Mond thal nnS de» Gefallen, sichtbar zu sein. Tic Bäche, die znm Jordan stoffen, rauschten silberschäumciid vorbei, und durch die hohe» Büsche und Dornen schimmerte das Moudlicht. Ter Weg zwischen den meterhohen, furchtbare» Dornbüsche» »var gerade breit genug» nm ein Pferd durchzulasscn. Es lag eine eigenartige schwüle Atmosphäre über der Ebene, die von der sonderbaren Lage des Ghor herrühren mag. Bedeutend unt.r dem Meeresspiegel gelegen, wird cS von Ge birgen eingeschloffen und vom Jordan durchströmt, der sich in daS Tobte Meer, einen zehn Meilen langen und zwei Meile» breiten Binnensee ergießt. Von Zeit zn Zeit mußten wir ansschen, um über Furten von wildströmenden Bächen zn sehe», bei denen daS Waffer den Pferden bi» über den Sattelgurt reichte. Endlich er blickte» wir Lichter und hielten vor einem mit Dornen umzännten Gehöft. Der Dragoman klopfte laut; der Erfolg war geradezu be täubend. Ein halbes Dutzend Hunde wurde nämlich im Innern deS Gehöfte» rasend. Dann kam rin Mann, fragte russisch und ließ »u» «in, als er William erkannt hatte, der schon oft bei ihm ge- Wese» war. Es war da» Gehöft einer alte» russische» Fra», die mit ihrem Hausknecht dort wohnte. Der Esel wurde abgeschnallt, Woraus er sich sofort hinwarf und aus Leibeskräften auf der Erde wälzte. Sooääonicsx! sagte der Eseltreiber. Wir gingen ins Hans, das nach Art russischer Bauernhäuser eingerichtet war, um unser Zimmer zu besehe». ESwar einfach, aber sauber, die Bette» gut und mit Moskitonetzen versehen. Wir gaben nur zufrieden, obgleich wir ausgemacht hatten, im moderner eingerichteten .Jericho-Hotel" z» übernachten, was dein Dragoman natürlich theurcr gekommen wäre. Er hatte nnS aber vorgc- schwindelt, das Hoi« wäre noch eine halbe Stunde weiter entfernt» und da wir müde waren, beschlossen wir, hier z» bleibe». Am ander» Morgen stellle es sich allerdings heraus, daß das Hotel nur zehn Schritte entfernt war. William machte das Abendbrot», und Wir studirtcn wieder Neisebücher. Außerdem waren wir herzlich froh, auf einem Sopha zu sitzen; die Fra» machte das Zimmer zurecht, sie sprach nichts wie Moskow. DaS Esse», Rühreier und Hammel braten — Hammelbraten bekommt mau im Orient täglich zwei Mal — war gut. Am nächste» Morgen sollte es vor Svniicuauf- gaug we ter gehe», da wir einen sehr weiten Weg hatte» und vor Sonnenuntergang i» Mar Saba, einem griechisch-russischen Kloster, sei» mußten, weil nachher Niemand mehr kingelassen wird. Eigentlich glaubte ich» »ach dem anstrengenden Ritt den Schlaf deS Gerechten zu thn», wurde aber grausam enltänscht. In den fast undurchdring lichen Büschen dcS Ghor Hause» Schakale und Wildschweine, und diese näherten sich in der Nacht de» Gehüsten, worauf sich die Hgudc veranlaßt sehe», Wulhansälle zu bekomme», unbekümmert, daß in der guten Stube ihrer Herrin zwei europäische müde Reisende »ach Morpheus Armen sehnend verlangte». Kirchliches Die Lage dev äußeren evangelischen Mission. Im Jahre 1992 tritt die evangelische Mission in die Feie» ihre- hundcrljährigeii Bestehens. Nusgebrcitet ist sie heute mit ihren 3600 Missionare» weit über die Grenzen des Weltpostvereins und erfüllt ihre Völkcr-ErzichungSaufgabe in umfassende», Maße. Sie hat 200 Bibelübersetzungen besorgt, hält Schulen für 14000 bis 15 000 Heidenschüler, hat Hunderte vo» Hospitäler» gestislet und in humanitärer, volkswirthschastlicher und cultnreller Beziehung die großartigste Umwandlung der Völker vollbracht. Die Missionare habe» den Wissenschaften, besonders der Geographie, der Völkerkunde, der Sprachcuknnde, der Neligionskmide die wesentlichsten Dienste ge leistet und erreicht, daß sie als Pioniere der Cullnr allgemeine An erkennung finden. Die Zahl getaufter Heide »chrisie» ist in den letzlc» drei Jahren von 40000 ans drei Millionen angewachsc» und wächst »och fortwährend in progressivem Maße. 1890 sind 80 000 Heidcuchrislen in den Gebieten der evangelischen Mission, 15000 davon in deutsche» MissivnSgebictcil getauft worden. Ange regt durch de» protestantischen Missivnseifer sind auch die römischen Missionen wieder erstarkt, nachdem sie gegen Ende des vorige» Jahrhunderts völlig darnieder lagen. Die römische Kirche betrachtet heute nicht bloß die heidnischen Länder als Missionsarbritsseld, so» der» alle Länder, in denen sie ihre Propaganda betreibt. Deshalb ist auch eine Vergleichung zwischen den Kräften der römischen und evangelischen Mission kaum angängig. Ebenso ist es mit den Kosten berechnungen. Die finanziellen Leistungen der evangelischen sind um die Hälfte größer, als die der katholische», wobei allerdings zn bedenke» ist, daß letztere die großen Staatseinnahmen nicht mit berechnet. Also auch hier ist keine Vergleichung möglich. Was leistet nun die evangelische Mission? Von 200000 Mark Ausgaben ist die Leistung auf eine Ausgabe von 40 Millionen Mk. gestiegen; davon in Großbritannien allein 22 Millionen, in Amerika 14 Millionen in de» übrigen Ländern 5 Millionen. Ohne Weiteres von der Colonialpvlitik einen fördernden Einfluß für die Mission z» erwarten, ist nicht richtig, sie weckt zunächst nur den überseeischen Sinn. In ganz Tcntschland giebt cS zur Zeit 17 evangelische MijsionS- gcscllschnften mit 561 Missionare», 232714 Heivcnchristen und 2 993 283 Mk. Einnahme». Ucber die asrikanischcn Colonic» unter dentschem Schutz ist zu melde», daß dieselben von der evangelischen Mission besetzt sind. In England koinmt auf den Kops der protestantischen Bevölker ung 59 Pscnnigc Missionsbeilrag, in Deutschland und der Schweiz 9 Pfennig- Die 16 deutsche» Missioiisgcscllschafte» hatten in den Jahren 1885 bis 88 eine durchschnittliche Jahrcs-Einnahme vo» 2843 000 Mk-, also 508000 Mk. mehr als vor zehn Jahre». Die (24) eng lischen Gesellschaft«» in derselben Zeit »ahme» jährlich je 18299000 Mk. ein, eine Summe, die allerdings nur annährend genau berechnet werden kann, wobei in zehn Jahren ein Zuwachs von zwei Millionen Mark zu verzeichnen ist. Während die englische» Einnahmen sich nm 12 Proccnl steigerte», betrug die Zunahme der deutschen 21 Procent. Bei dieser Zusammenstellung darf aber nicht vergessen werde», daß daS Geld in England eine» viel geringeren Werth hat als in Deutsch land. Da» zeigt sich z. B. an dem Verhältniß der Zahl der Mis. sionare zn de» Einnahmen Die englischen Missionen unterhielten eächflsä, ,r Lande» B » zeig er <Lhe «Ni tzer General-Alnret seetz, Nü 19. — 24. Januar 18SL 1688 1107 Missionare, so daß auf 1 Missionar 16530 Mk. kommen, dagegen di« deutschen Gesellschaften 547 Missionare zählten» wobei ans 1 Missionar nur 5198 Mk. kommen, also weniger als da» Driltel obiger Summe. Noch günstiger stellt sich das Verhältniß der Zahl der Heidench isten. Die englischen Missionen, von denen die meisten größere» 30—40 Jahre älter sind, als die deutschen, hatten im Jahre 1883: 950000 Heidenchristen in Pflege und ver zeichneten in dem Jahrzehnt 78—88 eine Zunahme von 143 700, also 15 Proccnt, dagegen betrug die Zahl der Heidenchristeu deut scher Missionen Ende 1888: 215000 und die Zunahme jenes Jahr zehntes 63273, also fast 40 Proccnt. Der jährliche durchschnittliche Zuwachs der englisch«, Missionen beläuft sich also aus 14370, der der deutschen auf 6327 Christen, und irren wir nicht, so ist in neuester Zeit das Verhältniß »och günstiger. So können wir denn das Resultat dieser Vergleichung dahin znsaii,»icnfasse»: die deutsche» Missionen haben kau», den sechsten Theil der Einnahme der Engländer und unterhalten doch '/zinal so viel Missionare und sammeln durchschnittlich so viel Heiden christen als Jene. Was die preußischen Lehrer zu dem neuen Volksschnlgeselj sagen! Die Zcdlitz'sche Schnlvorlagc hat unter dem preußische» Lehrer stande eine mächtige Bewegung hervorgernfen. Aus dortigen Lchrer- kreisen wird bezüglich des geplanten VvlksschulgeseheS geschrieben: »Tie Signatur des Ganzen ist: »Rückwärts, Don Rodrigo!" in möglichster Aunähernug an das System des seligen Mühler. Die Entwickelung der Volksschule wird durch derartige Gesctzesbestimm ungcn vollständig gehemmt. Betrachten wir nun einige Hauptmomente nach der Reihenfolge der Paragraphen. Die einklaffige Schule soll „in der Regel" nicht über 80 Kinder zählen und an mehrklajsigeii Schulen soll „in der Regel" auf 70 Kinder eine Lehrkraft angcstellt werden. Diese Zahlen sind entschieden zu hoch — und was der Zu satz „in der Regel" in der Praxis bebrütet, ist wohl klar; denn die Arbeitskraft eines Lehrers wird i» einer einklaisigcn Schule bei 50 und bei einer mehrklajsigeii Schule bei je 60 Kindern vollständig verbraucht. Bon einem wahrhaft ans die Individualität berechneten erziehlichen Einfluß, den unsere socialbewegte Zeit gebieterisch fordert, kann bci einer so großen Schülerzahl keine Rede sei». Wie reimt sich dies auch mit der an höchster Stelle herrschenden Ansicht zusammmcn, daß eine Schnlerzahl von 20 per Klasse i» einer höheren Schule genüge ? Selbst das Fortbestehen der Halbtagsschnle» und der dcei- klassigen Schulen mit zwei Lehrern ist im Interesse des Geldbeutels gesichert. Wir wünschten, daß mit Rücksicht ans die Lösung der socialen Frage eine „Allgemeine confessionelle Volksschule", die von den Kinder» aller Stände bis znm II. Jahr besucht werden müßte, eittgefiihrt werde; den» die Vorschule» n. s. w. sind ebenso vom liebet, als die Freigabe des Privatunterrichts »ach dem Entwurf. Ob hierin nicht Belgien als abschreckendes Beispiel wirkt? Der Windthorst'sche Schnlantrag ist hier, wenn auch verhüllt, in die That umgesctzt. Darob auch die Zustimmung der ultramvii- tauen Preßorgane zu dem neue» Entwürfe. Den Ultramontanen wächst bekanntlich der Appetit mit dem Essen, sie nehme» kaltblütig, war ihnen geboten wird, und schreie» daun sofort »ach »mehr". Die Bestimmungen betreffs des Einflusses der Geistlichkeit auf Lehrer und Schule sind die wichtigsten. Hat ei» Lehrer sich auf irgend eine Art da» Mißfallen des Geistlichen zngezogc», so versteht es sich doch vo» selbst, daß er den Neligiousnntcrricht nach der Ansicht des Geist lichen unmöglich gut erlhcile» kann. Derselbe wird ihm abgenommen. Der Lehrer ist gerichtet und in seiner Stellung mnvglich und kan» irgendwo Sleinklopfer werden. Dasselbe gilt, wenn der Vertreter der Kirche beim Scminarabgang da- Zengniß eine» Abiturienten in Religion beanstandet, derselbe wird nirgends eine Stelle erhalten; denn die Gemeinden werde» sich bedanke», einen Lehrer zu nehmen, neben dem sie noch einen NeligiouSlehrer haben müsse». Uebcrhaupt nimmt das Capitel über die Ausbildung des Lehrcr- standes gar keine Rücksicht ans die erhöhte Forderung der Zeit und der Lehrerschaft; hier soll Alles im breitgetrelcnen AlllagSgeleisc weiter gehen znm Schaden der Schule und des Lehrerstandcs; denn der Grad seiner Vorbildung ist der Maßstab für seine sociale Stell ung und Bezahlung. Die zweite Prüfung, die anch i» Zukunft von den Lehrerin»«, abzuleg«, ist, soll frühestens 4 (bisher 2) spätestens 6 Jahre (5) nach der ersten abgelegt werden. Dies ist zwar zn billigen, hat aber den Nachlhcil, daß, da die Aliersziilagcn 5 Jahre nach der endgiltigen Anstellung beginne» sollen, der Lehrer erst mit 10 Ticnstjahic» i» de» Genuß doselle» tritt. Die ans dem Seminar Entlassenen sind 5 Jahre verpflichtet, bisher 3 Jahre, Stellen nach Anweisung der Behörden z» nehme». Diese Bestimmung ist sehr hart und vollständig überflüssig in einem Staate, in welchem das Freizügigkcitsgcsctz besteht. Dem Verlangen der Lehrerschaft, vo» dem küslcrdienst bcsrcit zu werden» kommt man entgegen, indem man sagt: Ter niedere Küsterdienst kann vom Lehramt getrennt werde», wenn Gemeinde- oder Kirchcubehörde dies verlange». Was das zn bedeuten Hai, ist wohl k ar: es bleibt halt beim Alte». Die Ferien zeit wird nicht in Bezug ans die Dauer der an höheren Schulen gleichgestellt, sondern aus 9 Wochen festgesetzt. Der Bureaukratismus, der hcntznlage sich auf dem Schnlgebicte breit macht, wird nicht ein geschränkt, sondern »och bedeutend erweitert. Nur dem Wunsche der Lehrer, im Schulvorstande Sitz und Stimme zn haben, wird mit der Einschränkung entsprochen, daß derselbe an mehrklassigeii Schule» von der Behörde ernannt wird, während hier »nr eine Wahl seitens der Bcthciligtcn am Platze ist. Zur Beseitigung der materielle» Notblage, in welcher sich fast ohne Ausnahme die gestimmte preußische Lehrerschaft befindet, stellt der Entwurf nur allgemeine Grundzüge mit der Maßgabe fest, daß das Grundgehalt für alleinstehende und erste Lehrer mindestens 1000 Mk. betrage. Im Ucbrigen soll das Grundgehalt, die Altcrsznlagcn. die Miethsenlschädiguiig den örtlichen Verhältnissen angcpaßt werden. Was dabei für die Lehrer herans- koinuit, ist noch nicht zu übersehen. Jedenfalls für die gegenwärtige Generation nicht viel, da nirgendwo gesagt ist, daß die zur Zeit an- gcstclltcn Lehrer dort, wo eine neue Scala eingeführt wird, ihre», Dicnstallcr entsprechend in dieselbe cinstcige». Wir sind am Ende »»seres SlrcifzugeS durch den neue» Schiilgcsctzcutwnrf und kommen zn dem traurigen Ergcbniß, daß der Entwurf in dieser Gestalt die Entwicklung des preußischen Schulwesens hemmt und dem Lehrer stande nicht zum Segen gereicht." Sl»»s Rah und Fem. — Der letzte Tag der Sklbsteinschtitznng in Berlin. Will, woch Nachmittag »»> 2 Uhr mar der letzte Termin für die Annahme der Selbsteinschätzniigen, und wie nicht anders z» erwarte», hatten sehr Viele die allerdings nicht gerade „reizende" Aufgabe bis zu», letzten Momente verschoben. Auf den verschiedenen Pvstannahiiiestell«, in der Stadt hatte man sich schon während der letzten Tage kluger Weis« gerüstet. Wer einen Einschreibebrief an „Tübben" hatte, brauchte das nur zn sagen, um sofort abgeferligt zn sein, denn die Post-EmpfangSbescheini'gungcn lagen fertig ausgeschrieben und bi« ans die Unterschrift anfgehLnft da. Aber sehr groß war die Zahl derer, welche meinten, daß sie am besten thäten. ihre Antwort auf feine freundliche Einladung Herrn Tübben (der Vorsitzende der Einkommen« steuer-Veraiilagiingscommission) persönlich zu überbringe», und dl« sich deshalb in die Höhle deS »Löwen" begaben. Hier stand auf dem Vvrflur ein Briefkasten von einem Umfang, desgleichen man in Berlin noch nicht gesehen. Wenn er sich ein wenig mehr anSwächst, wird er die Größe eines bescheidenen Häuschens haben. Und hier hinein Ivanderlen laut Anschlag die Selbsteiiischätzuiigen. Wie viele Millionen wird sein unersättlicher Magen im Laufe der letzten Tage verschlungen haben ? Von 12 Uhr an kamen die Spätlinge, von 1 Uhr an die Säumige», von V-2 Uhr an die Vergeßlichen, denen ihre Sünden und ihre etwaigen Folgen noch im letzten Momente «»fiele». Man hatte Fürsorge getroffen, auf Punkt 2 Uhr die Zeitgrenze zn markiren. Wer zu spät kam, wird es vielleicht später empfinden, daß Pünktlichkeit „eben anderen ihr zngeschriebene» Bedeutungen in diesem Falle auch dje Weisheit de- Steuerzahlers war. Gottesdienste. Am 3. Sonntag nach Epiphanias, den 24. Januar. St. Jacobikircher Früh S Uhr predigt Herr Obcrpsarrer l)r. Grane über Jes. 9, 10 und II. Musik vor der Predigt: Gebet „Gott Dn bist groß" für Mannerchor vo» Bernhard Dietrich, » vapotla. Nach der Predigt Beichte und Coinuumion. Beichtredc: Herr Diaconn» R oh de. Abends 6 Uhr predigt Herr DiaconuS Nohde über Joh. 1, 35—43. Wocheuamt: Herr Diaconns Nohde. St. Johanniskircher Früh 9 Uhr predigt Herr Pastor Colditz über Nöm. 12. 11—21. Musik vor der Predigt: Gebet von Hilter. Eiiizelgesaug mit Orgelbe- glcitinig. Nach der Predigt Beichte und Commmilo». Beichtrcde: Herr Diaconns Enderlei». Abends 6 Uhr predigt Herr Diaconns Enderlei». Abends 8 Uhr Jnngsranciiverein im Cvnsirmandeusaal, neue Dresdner- slraßc 8. Mittwoch, den 27. Januar, Abends 8 Uhr Vibelstunde für die Glieder sämiiitlicher Gemeinde» der Stadt- Herr Pastor De. Hoffman». Hospital St. Georgr Donnerstag, de» 28. Januar, srüh VzS Uhr Bet stunde. Herr Pastor Vicar Li»ibach. Wocheuamt: Herr Diaconns Weichelt- St. Paulikirche r Früh 9 Uhr predigt Herr DiaconuS Richter über 2. Mos. 34, 4-10. Musik vor der Predigt: „Gott ist unsere Zuversicht", Motette von Joh. Phil, Kirnbergcr. Nach der Predigt Beichte und Coiiunnnion. Herr Pastor Oe. Hofft»a »» Nachmittags 9 Uhr Versammlung der vo» Herrn Dinconus Richter. c oiisirmirten Mädchen (11. Gruppe) im Pfarrhaus. Abends 6 Uhr predigt Herr Diaconns Or. Schrieb über Joh. 1, 35—39 Wocheuamt: Herr Pastor Or. Hofs man». - St. Petrikirche; Früh 9 Uhr predigt Herr DiaconuS Graf. Nach der Predigt Beichte und Commnuion. Bcichtreüe: Herr Pastor FrommH old. Musik: „O, Heiland, reiß die Himmel ans", Motette von I. Brahms. Abends 6 Uhr predigt Herr Diaconns Thiele. Wocheuamt: Herr Diaconns Thiele. St. Marens-Gemeinde: Früh 9 Uhr predigt Herr Pastor Colditz liblr NS,». 12. 14—21. Musik vor der Predigt: Gebet von Hiller. Eiiizelgesaug mit Orgelbe- glcitimg. Nach der Predigt Beichte und Coiiimnnio». Herr DiaconuS Euderlein. Abends 6 Uhr predigt Herr Diaconns Enderlei». Wocheuamt: Herr Pastor Colditz. St. Nicolaikircher Früh 9 Uhr predigt Herr DiaconuS Michael über I-!. 3, 10 und II. Nach der Predigt Beichte und Couimnnio». Beichtrcde: Herr Superin tendent Pros. Michael. AbendS 6 Uhr predigt Herr Hilssgeistlichcr H ä nrl über Joh. 1, 35—43. Abends 8 Uhr Versammlung des JünglingsvereinS im Co»sirma»d»n- saaie deS Pfarrhauses. Wochenamt: Herr DiaconuS Michael- Schloßkirch«: Früh 9 Uhr predigt Herr 0r. Lötze, Hilfsgcistllcher an St. Johannis. Nach der Predigt Beichte inid heiliges Abendmahl. Beichtrcde: Herr Diaconns Rüting. Abends 6 Uhr Gotte-dienst mit Beichte und heilige!» Abendmahl. Herr Pastor Tn besing. Wocheuamt: Herr Diaconns Niiling. Dreleinigkeitskirche der scparirte» epangellsch-lntherische» Ge meinde ««geänderter AngSburger Confessto» ans dem Kaßberg: Früh 9 Uhr predigt Herr Pastor Kern über Röm. 12, 17—21. Mittwoch Abends 8 Ubr Bibelstunde. Römisch-katholische Kirche: Früh 7 Uhr hl. Messen. Früh 8 Uhr Schnigottesdicnst mit Exhorte. Früh H.10 Uhr Predigt, dann Hochamt- Nachmittags 2 Uhr bioienkranzandaeht. A» den Wochentagen sind die hl. Messen »m ü »ul> '/.6 Uhr in der Psarrkirche, nm '.8 Uhr in der Schulcapelle. Wocheuamt: Herr Caplan Eiters. Apostolische Capeller Sonntag Abends 6 Uhr ösfentlickier Vortrag. Israelitische Gemeinde r Freitag, den 29. Januar, Abends 4"/. Uhr, Sonn abend, den 30. Januar, srüh 9 Uhr Gottesdienst. Methodisten-Gemeinde: Religiöse Vorträge: Sonntag Nachmittag? 5 Uhr, Donnerstag Abends >/i9 Uhr. Herr Prediger Spille. Poststrabe, Hotel zur Post, in, Hünerhanse 2 Treppe». Jedermann hat sre'en Zutritt. Parochie Altchemnihr Früh 9 Uhr Prcdigtgoltesdi'ciist. Kirchenchorgesang: „WaS grämst Du Dich? Verzage nicht!" Tonsatz bo» R. Palm. Vormittags l 1 Uhr Gottesdienst in der Bezirksanstalt. Parochie Altcndorsr Früh 9 Uhr PredigtgoiteSdienst ohne Comunnilon. Parochie Anerbach r Nachmiitagsgoticsdieiist. Parochie Bnrkhardtsdorsr Vormittags Predigt über 2. Mos. 34, 4-10. Nachmittags Betstunde. Parochie Dittersdorf: Vormittags 9 Uhr PredigtgoNeSdienst. Nachmittags ^2 Uhr Misstonsstunde. Abends 7 Uhr Abendgottesdicnst. Freitag, den 29. Januar, AbendS 3 Uhr Bibelstunde. Parochie Einsiedel mit Erfenschlagr Vormittags 9 Uhr PredigtgotteZ. dienst. Nachmittags 2 Uhr Unterredung »n't den Jünglinge». Parochie Gable«,: Früh 9 tlhr Gottesdienst. Predig«: Herr Hilfsgcisi« licher Müller. Parochie Glösa r Früh 9 Uhr PrediglgotteSdienst. Parochie Gornsdorsr FrühgotieSdieiist. Beichte ,„,d Coiiiiiiimion. Parochie Hilbersdorf: Früh 9 Uhr Predigtgottesoienst mit Cominunlon. Die Beichte beginnt ^9 Uhr. Nachmittags 1 Uhr Katechismus,mterrcdnng mit den confirmirlen Jüng linge». Parochie Jahnödorf: PrediglgotteSdienst. Parochie Meinersdorfr Frühgvtiesdienst. Parochie Mittelbach: Früh 9 UbrPrediatgvtteSdlenN. Parochie Nenkirchen: Früh V-9 Uhr Beicht«. Herr DiaconuS Nen- kirchner. Früh 9 Uhr Predigtgolicsdienst mit heiligem Abendmahl. H«rr 1?. Wuth. Nachmittags 3 Uhr Gottesdienst in der Schule zu Markersdorf. Parochie Niederrabenstein: Früh V-9 Uhr Beichte. Früh 9 Uhr Predigtgottesdicnst mit heil. Abendmahl. Parochie Reichenbrandr Früh 9 Uhr predigt Herr Pastor Koch. Beichte und > eiliges Abend>» >hl. Parochie Schönan-Nenstadt r Früh 9 Uhr Predlgtgottesdleiist. Parochie Tyalhtim: Mittagsgottcsdienst. Parochie Thnmr Nach der Predigt Beichte und heiliges Abendmahl. Parochie WiitgenSdorfr Vormittags 9 Uhr PrediglgotteSdienst- Ev. Männer- und JünglingSvereln In der Herberge zur Heimath. Sonntag, d. 24. Januar, Abend» v. V-8 Uhr an Bersamnilnng der Jugend« abtheilimg. Montag, de» 25. Januar, Abend» '/«9 Uhr Bortrag des Herrn DiaconuS Michael über Weih»achtS-Sage» »nt, -Sillen. Freitag, den 29. Januar fällt die Bibelstunde an- Wege« des Vortrages! de» Herrn Geh. Kirchenrath Prof. 0r. Frtck« im «asthof zur And«-
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