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Sächsischer Landes-Anzeiger : 05.01.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189201052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920105
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-01
- Tag 1892-01-05
-
Monat
1892-01
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 05.01.1892
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Sächsischen Lan-es-Anzeiger (Chemnitzer General-Anzeiger). Dienstag, 5. Januar 1892. — Verlag: A lex an der Wiede in Chemnitz.- Nr. 3. — 12. Jahrgang. Amtliche Anzeigen. Uebcr da- Vermögen der Bai,Unternehmers Wilhelm Alois Her- N,ann Scholl j„ Chemnitz (Seueseldecstrah- 22) wird heute, am 31 December 1881, Nachmittags tt Uhr dar Concnr-verfahrci, eröffnet. Der Rechtsanwalt Mach old in Chemnitz wird zmn Concnrsverwalter ernannt. Cvncnrrsordcrnngcn sind bis zum 8. Februar 1888 bei dem Ge richte aiiznmclde». ES wird zur Beschlnhsaffnng über dir Wahl eines anderen Verwalter-, sowie über die Bestellung eine- GläubigeransschnsseS und eintretenden Falles Über die in 8 120 der ConcnrSordnung bezeichneten Gegenstände auf de» 88. Januar 1882, Vormittags 8 /2 Uhr »>»d zur Prüfung der augemeldeieu Fordcruuge» aus den 4. Mär» 1882, Vormittags VVs Uhr vor dem nttterzcichucie» Gerichte Termin «»beraumt. Pille» Personen, welche eine zur Coucursmassc gehörige Sache in Besitz Halen oder znr ConcurSmasse etwas schuldig sind, wird ausgegebeu. nichts au den Gemeiuschulducr zu verabsolge» oder zu leiste», auch die Verpflichtung «mierlegt, von de», Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie ans der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehme», dem Cvnenrkverwalter bis zum 83« Januar 188S Anzeige zu mache». Königliches Amtsgericht Chemnitz, Abth. «. Böhm e. Bekannt gemacht durch Act- Pötzs ch. G.-L. Im Auctionsloeal« des hiestgeu Justizaebäudes solle» Dienstag, den 8. Januar 1882, Vormittags von v Uhr ab I große Partie Pfniidstiicke, als: Möbel, Spiegel, Sopha's, NestanrationS- «uciisilic», Mateiinlwaaren, PianinoS, Geldschränke, Ladeniaseln, Regale, Billards» 1 Teigtheil- »nd I Dhnamomaschine, 1 Zweirad, Brücken- »»d TascliuMgen mit Gen'., i Schreibtisch mit Aufs-, 1 Copirpreffe, 3 Schaukasten, 15 Faß Bier, IbbOO St. Cigarre», 2 Kasten- und 2 Nungenwagen, 2 Schellen gelänte, 7 Zäume mit Gebiß, 1 Paar Kreuzzügel, 1 Drehbank, 3 Bund Bleu rohre, Draht, Drahtscnster, Drahtgewcbe «. B. m. gegen sofortig« Bezahlung berste! ge» t werden. Selbmann, Gerichtsvollzieher des Könlgl. Amtsgericht- Chemnitz. Die Goldfee. Original-Roma» von Emmy Ross!. (Fortsetzung.) Nachdruck verboten. „Sidney ist i»it den Papieren und Geld seines Oheims ans de* Zlucht adgefangen — der Leichnam meine- lheiirc» Schwiegervaters zeigt deutlich Spuren der Erwürgung — also ! Ich glaube übrigens zu seiner Ehre »ichl, daß es sich um eine» gemeinen Raub Word handelt — Sidney ist das Werkzeug in den Händen der Rächer, ihn hat man jedenfalls erwählt, des Abtrünnigen Fahnenflucht zu bestrafen, und da- geraubte Geld war für die Casse der Patriotenliga.' „Das erklärt auch sei» Schweigen," rief der junge Brow» ans- athnieud, «wenn es seine Strafe auch nicht mildert)" fügte er bedauernd hinzu und schwieg. Aber dann fiel ihm wieder etwas ei». — „Aber die Juwelen Ihrer Frau, wie kannte er sich daran vergreifen, das ist linier alle» Umstände» unerklärlich!" Darga» O'Neill hörte »nr noch halb, was sei» Leutnant sagte, sein scharfes Ohr glaubte Töne zu höre», die Niemand anders höre» sollte — und doch drangen sie allmählich näher, so daß auch Brown lauschte. Das Gespräch fand in dem Privatzimwer des Chefs statt, eine große Flügelthür verband die beiden Halb-Etagen des ersten Stock werks, sie schic» fest verschlossen --- als eine Hand daran rüttelte, gab sie nicht »ach. „Mach auf, wach auf, sage ich!" donnerte eine weibliche Stimme, die Brown nicht erkannte, obgleich sie ihm nicht fremd schien — aber wie ein schönes Gesicht von Slraßcnstaub und Schmutz »»kenntlich geworden, so klang diese Stimme in ihrer rauhen Härte und Heiserkeit. „Um Gvtteswille», meine arme Frau!" rief O'Neill, „gehe» Sic, Brown, gehen Sie schnell hinab, Sie könnte» den Anblick nicht erlragen," — er selbst eilte gegen die Flügelthür und stemmte sich dagegen, als fürchte er, die schwache Frauenhand könne die mächtigen Cichcnbvhlcn sprengen. Tcr junge Lentnant gehorchte sofort. Mit aufrichtigem Weh !i» Herzen stieg er die Treppe des Hauses hinab, die er i» den letzten zwölf Mvuate» so oft mit zufriedenem Sin» erstiegen, da dies ihm das liebste Haus in der Stadt war. — Langsam ging er die wenigen Schritte »ach der Tvwnhall hinüber, >'» das Polizeibureau, denn die Stunde hatte geschlagen, die ihn zum Dienst rief. Er wußte, daß sein Chef bald folgen würde. — Kaum hatte die Thür sich hinter Brown geschlossen, so drehie O'Neill den Schlüssel darin um und zog ihn ab. Dan» öffnete er mit einem andere» Schlüssel die verbindende Flügelthür. Die Gvldfee erschien ans der Schwelle, sah sich wild im Zimmer i»», rannte an die Ausgangsthür, und kehrte sich dann in voller Wuth zu ihre», Gatten. „Brawu war hier, ich hörte ihn sprechen, wo ist er? Ich will, ich muß ihn sprechen!" „Arme Frau," cntgegnete ihr Gatte mit teuflischer Ruhe, „was killt cs Ihne», Wen »nd worüber Sie sprechen. Sie sind irrsinnig, das weiß seit gestern Abend ganz Dublin. Der Schreck darüber, daß Jhc geliebter Sidney Ihren nicht minder geliebte» Papa erwürgt hül, hat Ihnen Ihr schönes goldlockiges Köpfchen verwirrt. —.Er zähle» Sie also, was Ihnen beliebt — man wird Sie nur bedauern — aber Niemand wird Ihnen glauben. Wenn ich Sie von dem Verkehr mit andere» vernünstigen Mensche» absvndere, so geschieht es, Weil ich »ich, gewillt bin, den geprellten Ehemann zu spielen. Man soll über Darga» O'Neill nicht lachen dürfen, »nd noch weniger soll man sich erzählen, daß seine Gattin ihn mit ihrem Geliebte» be trogen hat." „Schurke, doppelter!" rief sie und stürzte sich ans ihn —er zog einen Heine» Taschenrevvlvcr. „Ich könnte Sic erschießen! I» der Nothwehr gegen eine Wahnsinnige ist Alles erlaubt. Aber Sie solle» nicht sterben, ohne daß ich gerächt bi» — die ganze Fülle meiner Rache sollen Sie aus kosten" — so sagte» Sie doch zu mir an »nserm Hochzeitsabend — „nun gut, ich wiederhole Ihne» diese Worte als nmgedrehte» Spieß — „die ganze Fülle" das heißt: die langen bange» Gerichts- vernehmuttgen Ihres Liebhabers!" Sie stampfte wild mit den Füßen ans und keuchte: „Lüge! Ver leumdung!" — Er wiederholte mit sichtlicher Genugthung dieses be schimpfende Wort, welches sie außer sich brachte. „Ihres Liebhabers — dann seine Verurtheilniig als Raubmörder, den» man wird ihn hänge», Ihren schlanke» Sidney — oder nein, das wäre ei» z» rasches Ende, ich selbst werde die Güte haben, de» lieben Vetter vom Strang zu retten — deportirt soll er werde», Zwangsarbeit sei» Lebcnlang lhun, dort in der Wüst« der ferne» Welt -- »nd täglich, stündlich solle» Sie an ihn denke», um ihn leiden, ohne im Stande zu sein, durch ein einziges Wort seine Un- weisen zu könne». Die Tvdte» zeugen nicht! Ihr Vater hr todier Mann, das wissen Sie ja aus dem Munde Ihre- Liebhabers, schöne Goldfee, und Sie werde« fernerhin auch todt für die Welt sein; die Mauern des Irrenhauses, welches fortan Ihr Gefängniß sei» wird, werden sich nie wieder für Sie öffnen — — falls Sie mir nicht demüthig Abbitte leiste» und fernerhin sein wollen, was Sie bis jetzt nur dem Namen nach waren: meine Iran." Seine Blicke umfaßten sie mit lodernder Leidenschaft. Sie trat mit einer Geberdc de- Abschencs eine» Schritt zurück, ohne ihn mir einer Antwort zu würdige». Rasch verflog die versöhnliche Stimmung — indem er sich der Verbindungsthür näherte, l»d er sie mit herrischer Handbewegung ein, i» ihre Zimmer zurllckziikehren, dennoch zögerte sie; da begann er wieder zu sprechen: „Sie werden mir gehorchen, ich weiß daß Sie sich fügen werden, den» Sie habe» die Absicht »nd die Hoffnung nicht ausgegebeu, Ihre» Beiter zu rette» — das Geheim,,iß zu löse», welches Über der Tragödie vo» gestern schwebt. Ohne diese Hoffnung würden Sie den Tod vorziehe» — den Tod, denn Sie jetzt fürchten, weil er das Siegel aus das Urtheil ist, welche- Sidneh's Elend be schließt. Verhalten Sie sich ruhig, Sie werden »och heute mein Haus Verlassen, aber fürchten Sie nicht, reizende Goldfee, daß Sie mich alsdann nicht Wiedersehen; ich werde kommen, ich werde oft kommen, und vielleicht dort hinter diskreten Mauern, die jede» Hilferuf er sticken, werde ich ich mir die Rechte erobern, die Sie mir bis jetzt so grausam verweigerte», lachte er in tenflicher Ironie, während ab wechselnd Blässe der Furcht und Röthe der Scham auf ihren Wangen kämpfte». Doch schien sie, trotz allem Bitterböse», was er ihr gesagt, eine» Trost aus seinen Drohungen zu schöpfen, die Hoffnung, den geliebten Jngendfrennd zu retten. Sie begriff, daß Trotz und Auflehnung nur zu strengere» Maßregeln führen würden, der Gedanke an Sidney gab ihr Kraft zur Selbstüberwindung. Langsam, ohne ihn eines Blickes, eines weiteren Wortes zu würdigen, ging sie in ihre Zimmerflucht zurück. Ei» junge- Dienstmädchen mit allen Zeichen der Angst in den Zügen, wartete ihrer dort — sie knickte vollends zusammen, als sie den zornige» Herrn hinter seiner Frau erblickte. „Hatte ich nicht Verbote», daß meine kranke Frau das Schlaf zimmer verläßt?" herrschte er sie an; sie wagte, zitternd, zu remon- striren. „Ich konnte sie nicht halten, Madame stieß mich bei Seite." Er sah prüfend die nur schwächliche Gestalt der Magd an und erwiderte dann: „Gnt, ich werde für eine passendere Person sorgen." — Daun trat er wieder i» sein Zimmer zurück, schloß die schwere VerbindungSIHür ab und nahm einen Ausgang ans der andere» Thür, denselben Weg, den kurz vorher Brown zur Tvwnhall gegangen. Dessen fragender Blick empfing ihn auch, als er mit sorgenvoller Stirn sein Bureau betrat. Es waren viele Dinge zu erledigen. Menschen aller Classen flntheie» ki» und ans, der gestrige Abend, die Feuersbrnnst insbesondere, hatte» eine wahre Sintflut!) vo» Arbeit gebracht — es ivar weit über die gewöhnliche Zeit geworden, ehe an Privatsachen gedacht werden konnte. Die Dincrstunde war auch schon vorüber, aber außer ein wenig Madeira nahm Darga» O'Neill durch alle die rastlosen Arbeits stunden hindurch keine Nahrung zu sich. Er zehrte an seinem Haß! Endlich, als schon die Straßenlaternen ihre» trüben Schein über den flimmernden Schnee warfen, Ivar das Letzte erledigt. Aber auch dann wandte der Polizei-Chef seinen Fuß nicht heimwärts, doch sagte er zu Brown: „Auf Wiedersehen, morgen hier." Das war ein Wunsch, der einem Befehl« gleichkam, seine Pri'vatwohnnng nicht z» betreten. Und der junge Man» verstand. „Und Ihre Frau, — werden Sie heute »och fortbringe» ?" „Nein, heute ist es zu spät geworden — die Arbeitslast war zu groß, ich bin heute außer Stande, sie nochmal» zu sehen — nur eine handfeste Wärterin will ich noch besorgen." „Um des Himmelswillen, so steht es mit Ihrer armen Frau?" „O'Neill legte die Hand über die Auge», als müsse er eine Vision bannen. „Sie haben ja heute früh gehört, daß sie rast und tobt, — ihr Zustand hat sich verschlimmert, ich fürchte, wir müssen das letzte Mittel anwenden." „Das letzte Mittel?" Brown war tief erschüttert. „Ja!" O'Neill zitterte diesmal wirklich vo» Kopf bis Fuß. „Das letzte Mittel für die Unglücklichen: die Zwangsjacke!" 4. Capitel. Inzwischen war die „tobsüchtige" Fra» sehr ruhig in ihre» Zimmern. Sie überlegte, was und wie sie sich retten konnte. Was geschehe» sollte, mußte bald geschehen — schlosse» die Mauer» eines Irrenhauses sich erst hinter ihr, so war sie verloren. Sie wußte, welche» Menschen ihr Mann ausersehen hatte, ihr Gesang,,ißwärter zu sein, und ein Grause» durchflog ihre Glieder, wenn sie an die Möglichkeit dachte, seiner Unbarmherzigkeit anheimzusallen. Doktor Marligny Ivar Franzose von Geburt, man munkelte von einer seltsame» Vergangenheit — sicher war, daß er beschuldigt wurde, mehrere Patienten vergiftet zu haben. Das war vor der Gründung seiner Privat-Heilaustalt. Man konnte ihm Nichts beweisen, aber seine Praxis war zu Ende — Niemand traute ihm inehr. Draußen vor de», sogenannten „Ost-Park" liegt ein Slein- kluinpen, den man kaum für eine menschliche Wohnung hält. Ter Boden ist sumpfig, die Luft trübe, selbst mitte» im Sommer, wenn auf der öden Fläche liebliche Vergißmeinnicht wie blaue EngelSangcn erscheinen, und das weißseidene Sumpfhaar, wie Sterne über dem schwarzen Torsboden sich nbhebt, ist es traurig »nd gottverlaffe» hier draußen — früher umschloß das elende Stacket die Abdeckerei der Stadt — bis Doctor Marligny de» Platz kaufte, das kleine Haus auSbanen ließ und dort eine Privat-Jrrenaiistalt errichtete. Seltsam, daß sich a» des Arztes Namen immer gransenvolle Gerüchte hängten, wo immer seiner gedacht wurde. Man sagte, Martigny's Anstalt wäre nur ein Irrenhaus für Vernünftige — wen» reiche Leute sich unbequemer Zeuge», Miterben oder Stiefkinder entledigen wollten, ei» Nebenbuhler eines Gegners, ein eifersüchtiger Gatte eines Ver führers — die graue Steinmauer der schmutzige» Hauses vor dem Ost-Park »ahm sie auf; so lange die Clienten das riesige Honorar für die Patienten erlegten, waren jene dort sicher aufge hoben. Und ereignete sich wirklich der Fall, daß ein Schrei nach Erlösung über die Mauern in die Welt, bis in die Gerichts- Hallen drang, wie dies mehrere Mal« vorgekommen, so fand man den angeblich Nicht-Irrsinnigen soeben am Herzschlag oder anderer akuter Krankheit verschieden, oder die gerechtesten und gewissenhaftesten Acrzte mußte» eingcstehen, der bezweifelte Patient sei in der Thal wahnsinnig. Daher entstand den» die Version, die Patienten des Doctor Martigilh würde» erst in seiner Anstalt irrsinnig! Trotzdem verkehrte der französische Arzt in vielen distiugnirten Familie», denn seine Erscheinung, sein Wese», standen in striktestem Gegensatz zu seinen, Ruf, den er bei Bekannten lächelnd als „Con- curreiizneid" hinstellte. (Fortetzmig folgt.) Sächsisches. — Einnahme-Verlust. Den Portiers auf de» Bahnt« Höfen !» Sachsen bringt das neue Jahr, wie aus dem Staat-Han-« haltSetat zu ersehe» ist, zwar eine mäßige Gehaltserhöhung, dafür solle» ihnen aber die Einnahme» entzogen werde», welche ihnen bis her erwuchsen aus der Aufbewahrung der Gepäckstücke der Reisenden. Diese Einnahmen waren aus Bahnhöfen mit starkem Verkehr übtze« ans beträchtlich und machten die Portiers in einer Reihe von Jahren meist zu wohlhabende» Leute», die sich Grundstücke und Häuser kau fen konnten. Fortan sollen die ans Garderobe- und Gepäckaufbe- Wahrung hersließenden Einnahmen in Sachsen, wie in Preußen, in r). die Casse der Bahnverwaltniig fließe» und der Portier nur noch seinen—^ Gehalt beziehen. — Auszeichnung. Der auf de», Rittergnte Planitz seitM» 42 Jahren ununterbrochen beschäftigten Tagelöhnerin Christiane Friederike verw. Böhm, geb. Riedel ans Oberplanitz ist von dem königl. Ministerin», de» Inner» als Auszeichnung für Treue in der Arbeit die silbern« Medaille verliehe» worden. Der Dienstherr; Rittergutsbesitzer von Arnim, legte ei» ansehnliches Geldgeichenk bei. — Zahlungseiustelluttgen. Kaufmann P. C- Körner in Leipzig (Nachlaß). — Schneidermeister I. G. Voigt in Leipzig. — Maler F. N. Böhnie in Großzschocher. — Maler G. A. Stoye i« Kleinzschocher. — Schmttwaarenhändlcri» A. E. verw. Albrccht M' Hainsberg. — Barbier und Cigarrenmacher H. Altermai», in Freiberg. — Der Verein sächsischer Gemeindebeamtett hat mit der Lebensversicherungs-Gesellschaft zu Leipzig ein Abkommen ge troffen, »ach welchem de» Mitgliedern erster«,, Vereins und deren Angehörigen, welche auf Grund dieser Vereinbarung bei genannter Gesellschaft versichert werde», 1) kostenfreie Aufnahme, 2) eine Ab- schlnßprämie vo» 5 vo», Tausend bei Versicherungen ans den Todes fall und 2 vom Tausend bei Versicherung«» auf den Lebensfall, 3) kostenfreies Jncasso der Prämie seitens der Gesellschaft gewährt werden. — Grosse Diebesbente. In Leipzig ist in der Nacht zum 30. Tecembcr in eine Restauration in der Blücherstraße eingebrocheu und dabei vom Diebe eine Geldsumme von über 1830 Mk. gestohlen worden. Der Dieb hat sich alle», Vermuthe» »ach in das fragliche Grundstück cinschließei, lasse» und ist al-dann durch den Keller „ach , Aufsprengung mehrerer Thüren in das Restanrationsloeal gelangt ^ von wo er sich in das Schlafzimmer deS Restaurateurs, der daselbst c im Belte gelegen hat, aber nicht erwacht ist, begebe» hat. Hier hat ^ er einen verschlossen gewesenen Secretär mil dem dazu gehörigen Schlüssel, der i» der abgelegten Hose des Restaurateurs sich befunden hat, geöffnet und au» ihm die angegebene Geldsumme gestohlen. Die selbe besteht ans 14 Stücke» Reichsbanknoteu n 100 Mk., 10H Mk. i» Zwaiizigniarkstücke» »nd gegen 300 Mk. in Silbermünzen, währeüd das Uebrige Nickelgeld ist. —U. Altchemnitz. Ans hiesiger Parochie mit Markersdorf« Antheil ist Folgendes vom Jahre 1891 zu berichten: So weit cs -bi» H zum Jahresschluß fcstgestellt werde» konnte, sind 380 Kinder geboren worden, 27 weniger als >890. Die Tause erhielten 365 Kinder, 28 davon die Nvthlanse. Aufgebote» wurden 58 Paare, getraut 55 Paare, 15 weniger als 1890. Gestorben sind 291 Personen, 39 mehr -al-^ 1890. Unter den Heimgegangenen befinden sich 29 Ehemänner, 13^' Ehefrauen, 9 Wittwer, 12 Witlwen, 7 Personen ledigen Standes „nd 228 Kinder. Zur Confir,Nation wurden zugelaffe» 45 Knaben und 53 Mädchen, 12 weniger als 1890. Con»ii»»icirt haben 1918 Personen, 464 mehr al» 1890. c, ^ Chemnitzer Stadt Anzeiger. »>, »'«und« »»»«»« «I-tte» »«lt-i »»» «lchN,- «,,,»««,«,»«» Chemnitz, den 4. Januar 1892. — Vermächtnisse aus dem Jahre 1891. Außer den de- reits veröffentlichten Legaten und Schenkungen sind im Laufe de- soeben zun, Abschlüsse gelangten Jahre- »och folgende Einzahlungen, „nd zwar ausschließlich für das Hospital St. Georg, bei der hiesigen Stadtkasse bewirkt worden: 300 Mk. von den Erben der Wittwe eines vormaligen hiesigen Bürgers, 300 Mk. von de» Erbe» eines hier verstorbenen Bürgers, 100 Mk. von de», Wohlthäti'gkeitsverei» „Bienenstock" und 3000 Mk. von der Wittwe eines hiesigen Bürgers. > Ma» sieht hieran», daß der opferfreudige Gemeinsim, und die wert- tbätige Nächstenliebe auch in nnstrer als materialistisch verschrieenen Zeit »och lange nicht anSgestvrbei, ist. —i— Die städtische» Abgaben »„erden ln» Jahre 1892 eine kleine ErhöhttNg erfahre»«. Nach den seitens der städtischen Collegien genehmigten Hanshaltplänen sind j,„ soeben begonnenen Jahre an Commmianlagen 1190000 Mk. und a» Schnlanlagen 875000 Mk. anfznbringc», während sich die Bedürfnisse der Kirchen- gemeindcn ans 169 500 Mk. belaufe». Auf Grund der beendeten Eiilschätznng zu den Gemcindeanlagen beschloß der Rath in seiner Sitzung vom 21. December, zur Deckung des vorhandenen Mehrbe» diirfnisscs für 1392 die Commiinanlagcn von 5,5 Simpla im abge- lanfenci, Jahre ans 5,8 Simpla, die Schnlanlagc» dagegen vo» 4,3 ans 4,5 Simpla, im Ganzen also um 0,5 Simpla zu erhöhe». Die Kirchem»,lagen erfahre» keine Veränderung, wie wir unser,, Leser» bereits »»'tthcilten. Die diesjährige Veranlagung wird hiernach in den einzelne» Parochialbezirken i» der Weise geschehen, daß zur Er hebung kommen: In St. Jacob, 11 Simpla (10,5), i» St. Johannis 11,6 Simpla (11,1), in St. Petri 11,3 Simpla (10,8), in St. Pauli I I Simpla (10,5), in St. Marens 11,6 (—), in St. Nicolai 1l»9 Simpla (!1,4), in der Schloßgemeinde 11,6 Simpla (11,1)^ Die cingeklammerten Zahle» gebe» die Höhe der im abgelanfenen Jahre erhobenen Anlagenbeträgc a», deren Verschiedenheit durch die nicht in alle» Gemeinde» gleich hohe,, Bedürfnisse für das Kirchenwescii der selbe» ihre Erklärung findet. — Umnummerirung vo» Strassen. Zur Fortsetzung der seit einige» Jahren begonnenen Umniimmcrirung der Straße» unserer Stadt hat der Rath zunächst folgende Straße» bestimmt: Obere und untere Acticnstraße, Albertstraße, Bismarckstraßc, Carolinenstraße, Emilienstraße, Färberstraße, Ferdinandsiraße, Jrancnstraße, Friedrich- straße, Gartenstraße, obere „nd untere Gcorgstraße, am Hedwigbad, Hcdwigstraßc, Hermaunstraße, hinter der Klostermühlc, Karlsstraße, Langestraße, Lerchenstraße, Limbacherstraße, Lindenstraße, Linie,,- straße, Marienstraße, Ncngasse, Platanenstraße, Tcichstraße, Waisen- straße, Wettincrstraße, Zimmerstcaße. Die Ausführung dieser Um» „„»„»erirung wird i» diese» Tage» vor sich gehe». — Für Gestellttngöpflichtige. Die Anmeldung zur Neerntirungs-Slammrolle hat lant Vorschrift der deutsche» Weh,- vrdnung in den Tage» vom 15. Januar bis 1. Februar zu erfolgen. Für Chemnitz ist dieselbe im Rathhanse, Poststraße links, I. Stock, Zimmer 74 unter Vorlegung der Geburt-- oder LoosungSscheine zu bewirke».
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