Volltext Seite (XML)
Erscheinen: Dünstag, Toiunustag und Sottlm'm'iid mit Ausschluss der geinnagc Abonnement: Buutkljululich l'> Nlji Großenhainer WerhckmW und AMzeblatt. AwtS-latt des Königlichen Gerichtsmnts und Stadtraths zu Großenhain. Inseratenpreis - Für den Raum einer Spalt- zeile 1 Ngr. Inseratenannahme: Bis Tags vorder spätesten- früh 10 Ubr Nie Runion. Truck und Berlag von Herrmann Starte in Gra^enhain. -Ä-^4- Dienstag dcn April Wek die Äir?ssclir^Lbuug der (Neutral-Anlagen betreffend. xllachdem das Communaulageu Eatasler aus das Jahr i >73 ausgcstelll tvordeu ist, lvird Vies mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß ein jeder Steuerpflichtiger das ge dachte Ealaster in der Stadthauptcaffeu - Expedition zu den gewöhnlichen Expeditionsstnuden einsehen kann und daß einem jeden Steuerpflichtigen amwch über die Höhe seiner dies jährigen Abschätzung besonderer Steuerzeltel wird behändigt werden. Als letzter Termin für die Anbringung von etwaigen Reclamauonen gegen die Höhe der Individual - Ciuschätzuug ist der Sr». April n. e. auberanult tvordeu. Gei jeder Rectamaliou, welche beim S'tadtrathe angebracht wird, ist der Betrag des veranlagten Eiukouirueus, sowie die Gründe, aus denen eine Uebersckätzuug des Ein- . konnnens hervorgeheit soil, genau an;ugebcn. Auch dars die Bezahlung der veranlagten Steuer wegen angebrachter Reclamatiouen nicht verzögert, dieselbe muß vielmehr, mit Vorbehalt der späteren Ausgleichung, nn Fälligkeitstermine unweigerlich geleistet werden. Die nach Borschrist des hiesigen Auiagen-Rcgulativs, beziehendlich des Gesetzes vom 12. Deeeuiber 1855 vorgeuommene Bereüuiuug und RepartiLion des durch Central - Au - lagen zu deckenden diesjährigen commnulichcn Gesamnnbedarfs au l7,5<>7 Thlr. 22 Ligr. 8 Pf.^l aus das Einkommen und aus den Grundbesitz bat ergeben, daß u> von jcdein Thaler Erwerbs - und Bcrmögenscinkommeu ter Bürger uns Schutz veovaudteu, solveit sie nicht zu einer der nachstehenden Elasseu gehören, sowie von jeder Steuereinheit des Grundbesitzers 7,» Pfennige oder 2 Thlr. 1> Ngr. von je Hundert Thalern zu bezahlen sind: dagegen betragen die persönlichen Abgaben G der nicht selbstständigen Arbeiter und Arbeiterinnen, ungleichen der Herren Offi- ziere 1 Thlr. 14 Ngr., ol der Kirchen- und Sehnloiener 1 Thlr 4 Ngr., ,0 der Katholiken 2 Thlr. 10 Ngr. von je Hundert Thalern steuerpflichtigem Ein kommen. Die Termine zu Erhebung der Anlagen selbst sind aus den 2S. März, den ZZ. Juni, den LZ. Eeptember und den Z. Deeember u. c. sestgesetzt worden. Bemerkt wir- hierbei noch ausdrücklich, -aß von jetzt ab ein jeder Steuer- - pflichtige je-es Jahr, ohne Rücksicht daraus, ob seine Abschätzungssumme eine Ab änderung erlitten oder nicht, einen besonderen, die Höhe -es durch Central - Anlagen : aufzubnugcudeu communlichen Gcsammkbe-arfs, -en In-ivi-ualsteuersatz und die einzelnen Steuertermine enthaltenden Llnlagen-Zettel, der zugleich als Ouittungs- formular über entrichtete Central steuer zu gelten hat, behändigt erhalten wird. Großenhain, am 24. Mär; l>42. Dcr Matb dasclbst. Kunze. Wtzsckl. 0 AnmerkttMj. Tlngcr «NGnluwcdmf >1N 17.50'7 O'Uc 20. Rhu. > Ps. oerttmu siw MN IWU Ow. 2N 7 TN ^us die 4uwlsänUkeiniIgungv>caiio. . 1 m.n .. cimmcaim. !>"> 2^ I Rlmcinmisc, mmn „ 2> „ n 'TänUcastc. 2'mn 2 .uiräunnasst. ' 2«wl .. — .. u <4mttaUiiUmwnnisb.'. l VekattttLmachNNg. Die am 1. April 1873 fälligen BrandversicherrmgsbeiLräg sine nach zwei Pfennigen von jeder Geitragseinheit längstens bis zum 17. April 1873 j an die Stadthaupteasse zu bezahlen. Großenhain, am 26. Mär; 1872. Dcr St ad rrath. Kunze. Vekmmtmachung. Zum 1. Juli wird ein zum Stamnweruiögcu der Stadt <6--oßeubaiu gehöriges ! Capital von ,,8^10 Tklr." bei unserer „Stadt Haupttasse" zurückgezahlt. Wir bringeu dies mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntnis:, daß dieses Capital gleichzeitig mit 1083 Tblru. Agaten Capital, dessen Ausleihung bereits srüber ausgescbrie- den worden ist, gegen niündelmäßige Hvpothekensickerheit alsbald nueder ausgelieheu wer den soll und daß bezügliche Darlehnsgesuche unter Beisüguug vou Folien-Abschrift, Braud- . Versicherungsschein und Besitzstaudsverzeichuiß spätestens bis Glitte Juni bei obengenannter Kasse eiuzureicheu, bez. anzubringen sind. Großenhain, am 2. April 1.^72. Dcr Stadtratl). Kunze. Sckze. , Vekanntr^aclIurrs^ Das neue Scbuljukr beginnt Donnerstag, den 17. April. — Denselben Duft, Bormiltags 10 Uhr, sind auch die diese Oslcru fchulpsliebtigeu Kinder der Schule zuzusühreu, und zwar sind die für die I. Knaben und Mädchenschule angemelteleu in das Schulgebäude au der Promenade, die für die U. uud III. Knabenschule bestimmten in das Gebäude in der Schnlgasse, und die für die II. und III. Mädchenschule angemeldeten in das Gebäude in der Friedricksgafse zu bringen. Großenhain, den 7. April 1873. Die Schuldirection. Bekanntmachung. Im Gasthofe zu Kanbach sollen den 17. April L87N, vou Bormittags 9 Uhr an, folgende im Golker Forstreviere aufbereitete Hölzer, als: 29 Naumeubikmeter kieferne Scheite, l 87 „ „ Rollen, I ,, 39 kieferne Langhaufeu, 3k>,i» Welleuhundert kiefernes Reißig, l , 42 Ramueubikmeter kieferne Aeste, / 129 Stück kieferne Stänime, vou 11 bis 29 Ecntimeter Mittcustärke, ' 103 ,, „ Klötzer, „ 17 ,, 4t> „ obere Stärke 1 uud 3,i uud 4,,^ Meter Länge, I du Stück kieferne Stangen von 10 bis 14 Ceutimeter unterer Stärke! Parzelle und 9 bis 11 Meter Lauge, f „Dieraer loch Raumcubikmetcr kieferne Scheite, / Hölzchen", 26 „ ,, Rollen, l 42,i» Welleubundert kiefernes Reißig, Z 6 Haufen eichene Aeste, - 317 Stück kieferne Stämlue, von 11 bis 29 Ceutimeter Mittenstärke, 97 ,, „ Klötzer „ 17 „ 32 „ oberer Stärke . uud 3,i und 4,» Nieter Länge, l 15 Stück kieferne Stangen, von 13 bis 17» Ceutimeter unterer Stärke I und 10 bis 14 Meter Länge, ' Parzelle 2 Rauineubitmeter erleue Scheite, ) „Gävernitzer 84 „ kieferne „ / Haide", 41 ,. „ Rollen, l 27,»» Welleuhundert kiefernes Reißig, ! 0,.» „ birkenes „ 14 Raumeubikmcter kieferne Aeste, einzeln nnd partienweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auetiou bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den mitunterzeichneten Revierverwaiter zu Golk zu wenden, oder auch ohne Weiteres in die genannten Waldorte zu begeben. König!. Forstrentamt Moritzburg und König!. Rcvierverwaltung Golk, am 1. April 1873. Oras. Liebscher. Bekanntmachung. Im Gasthofe zum blauen Hirsch in Ra-eburg sollen den 2 t. und 22. April 1873, von Bormittags '9 Uhr an, folgende im Würschnitz er Forstreviere ausbereitete Hölzer, als: -en 21. April n. e. 990 Ltück weiche Stämme, vou 11—41 Ceutimeter Mittenstärke und 11—24 Meter Länge, 3 Stück eichene Klötzer, von 40 — 66 Ccntimeter oberer Stärke und 3 — 8 Nieter Väuge, 102 Stück erleue Klötzer, von 16 — 26 Ceutimeter oberer Stärke nnd 3,i bis 4,,i Meter Länge, 5300 Stück weiche Klötzer, von 13 bis 56 Ceutimeter oberer Stärke und 3,i bis 0,7 Nieter Länge, I Hundert kieferne Stangen, von 10 bis 15 Ceutimeter unterer stärke und 10 bis 14 Meter Lauge, 2 Raumeubikmeter weiche Nutzscheite, -en 22. April n. e. 10 Raumeubikuieter erleue Brenuscheite, 207 „ weiche ,, 8 „ erleue Rollen, 67 „ weiche „ 5« "> „ „ Stöcke, 300 ,, weiches Reißig, 7'0 Welleuhundert weiches Reißig, im Spring V und / an der Kemper wiese, einzeln und partienweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auetiou bekannt zu macbeuden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Wer die zu versteigeruden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den mitunter- zeickneten Revierverwalter zu Würschnitz zu wenden, oder auch ohne Weiteres in die ge nannten Waldorte zu begeben. König!. Forstrcntamt Moritzburg und König!. Revierverwaltung Würschnitz, am 28. Mär; 1873. Oras. von Berlepsch. Politischc Umschau. Mit dem Enllritt der „stillen Woche" haben sich uns die Pforten des Tslersestes wieder erschlossen. Wohl ist es ein schönes, ein heiliges Fest, zu welchem sich das Gemüth so gern versteht, auch wenu die Kirche es nicht daran mahnte. Ueberkommt uns doch die göttliche Offenbarung so ganz von selbst, wenn die Triebkraft aufersteht und frische Lebenslust Flur und Feld durchströmt, wenn der mit Blü- then und Lilien geschmückte Frühling leie ein Priester am ewigen Altäre der 'Natur uiederlniet und sür uns betet in jener allgemeinen Sprache, die Allem, was lebt und webt, so verständlich ist. Wo wäre der arme, thräneuwerthe ' Mensch, dem diese Sprache nickt die Seele rührte, der nickt ;um Kinre würde, wenn ihn die ersten Blümcken grüßen, die froh und keck dein strahlenden Heere voran- j geeilt und mit kleinen klugen Augen melden, wie es da! drinnen im Mutterhause der Erde fick zum fröhlichen Aus- > zug rüstet und der erlösende Heiland schon die Glieder regt, j tun aus dem dumpfeu Grabe sich zu erheben'? Ja, zieht nicht durch die Geister selbst die Ahnung vom Hereiubrechen k einer schönen Zeit'? Vernimmt nicht das lauschende Ohr die Verkündigung einer srohen Botschaft an die ganze Mensch heit'? Sind nicht vor unseren Augen ebenfalls Zeichen und ! Wunder geschehen, unerhört in den Gedenkbückern der Ge schickte'? Wolff mußten Tausende von Menschen geopfert werden, aber schon Jesus sagte, indem er die Religion der Liebe verkündigte: er bringe das Schwert. So hat auch in unserer Zeit die blutige Saat den Boden vorbereitet zu einer Aera lichtvoller Erkenntniß von den höchsten Zwecken des Staates uud der Menschheit! Aber uns ist nickt bange, denn die Morgenroths des geistigen Ostertagcs senkt sich bereits auf Deutschland nieder, so sehr auch römische Kriegs- kneckte uud Pharisäer dcn jungen Morgen verurtheilen und kreuzigen möchten. Mächtig, wie Deutschland aus dem Kampfe mit fränkisch - corsischem Uebermuthe hervorgegangen,