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besonders für die Vororte. Altchemlitz, Altendorf, Bernsdorf, Borna, SberSdorf, Furth, «ablenz, Slösa, Helbersdorf, Hilbersdorf, Kappel, Neustadt, Schön- u. L Unterhallungs-Blätter,Anzeiger.Bil-erb««»,^ Abounemetttsbestellrmaeu, vierteljährl. Ivo Pf. (Zntr. 40 Pf.), mouatl. KO Pf. (Zntr. 1b Pf.), nehme« an die BerlagSexpeditiou und LuSgabestelle« in Chemnitz und obige« Vororlen. Außerhalb dieser Orte kann der An zeig« nur bei den Postanstalteu — PostzeitungS-Preisliste für 1888 Nr. 1114 — bestellt werde«. I« Oesterreich-Ungarn ist der Chemnitzer Anzeiger zum AbonurmeMpreise vo» vierteljährlich 1 Gulden K4 Kr., monatlich K2 Kr. (exkl. Agiozuschlag) durch die Postanstalteu zu beziehe». Ansertion-prei<: di« schmale (Ispaltige) KorpuSzeil« oder deren Rau« 1k Pfennig«. — — Reklame (Ispaltig Petit) 30 Pfennig«. — Auf groß« Annoncen und Wiederholungen Rabatt. — Annoncen'Annahme für di« nächste Nummer bis Mittag. — Ausgabe jede« Wochentag Nachmittag. Annoncenbestellunge» von an-wärtS wolle «au de« Jnsertiou-betrag stet» beifügen (kleinere Beträge in Briefmarke«) je 8 Silben de» gewöhnlichen KorpuSfchrift bilden eiu« Zeile und kosten 1k Pfennige. Verlags-Expedition: Vlexander Wiede, Muchdruckerei, Chemnitz, rheaterstraße 48 (ehemalige» Bezirksgericht, gegenüber de« Kasino). *l jVele-»amme de» Chemnitze» Wnzeige»». Vom 8. Mai. Wien. Die Klerikalen suchen einen Vergleich mit den Liberalen abzuschließen, weil die Verhandlungen Mischen ihnen und den italie nischen Nationalen als gescheitert zu betrachten sind. Wien. Man ist hier der Anficht, e» sei unwahrscheinlich, daß Gladstone nach den gegebenen Proben eine» unbestreitbare» Friedens- bedürfniffeS die Verhandlungen selbst Zusicherungen wegen scheitern lasten werde, deren Werthlofigkeit durch die Geschichte wiederholt erwiesen sei. Die Nachrichten aus London über eine Gefährdung der Verhandlungen wegen Herat scheinen unbegründeter Schwarzseher«! entsprungen zu sein. London. Die Berichte aus den nordwestlichen Provinzen und rruS Afghanistan stimmen darin überein, daß das englische Ansehen durch die ungewisse, schwankende Politik deS Ministeriums Gladstone ruiuirt wird. Ottawa. Der Dampfer „Northcote", welcher bisher zum Transport verwendet wurde, wird in ein Kanonenboot umgewandelt mnd soll die kanadischen Truppen gegen die Aufständischen unter Riel unterstützen. Die Indianer westlich von Battleford rüsten sich zum Kriege. Banden feindlicher Indianer raubten Weiber und Kinder mehrerer Ansiedler Tientsin. Die Instruktionen der französischen Regierung für die Eröffnung der amtlichen Verhandlungen werden morgen erwartet. Der Boden wurde durch direkten Meinungsaustausch zwischen den Kabinetcn von Paris und Peking geebnet. Washington. Der Präsident von Kolumbien theilte dem hiesigen Gesandten Kolumbiens mit, daß die Ruhe in sieben vo» den «euen Staaten der Republik hergestellt sei. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Reichstag vom 8. Mai. Der Vertrag rnit Madagaskar wurde von der Tagesordnung abgesetzt. Es folgt die dritte Lesung der Börsensteuer. In der Berathung bemerkt Abg. Siemens, die Börsenstcuer werde gar nicht die Börse, auf die sie gemünzt sei, treffen, da jedoch auf die Beseitigung des Entwurfs kaum Mehr zu rechnen sei, so empfehle er wenigsten», außer Wechseln auch -die Noten auszunehmen. Abg. Wörmann hält auch jetzt noch die Durchführung gerechter Börseubesteuerung für überaus schwierig. Nichts destoweniger sei eS der Wunsch seiner Partei, dem Reiche neue Hilfs quellen zu eröffnen, sie habe sich deshalb für Fixstempcl erklärt. Er halte noch heute die prozentuale Besteuerung für verkehrt, nachdem aber die Majorität deS Reichstags und auch der Reichskanzler sich für eine solche ausgesprochen, wolle er mit seinen Freunden doch die Hand zur Ermöglichung des Gesetzes bieten; deshalb wolle seine Partei nicht nur in ausländischer Währung zahlbare Wechsel, sowie Auszahl ungen an den ausländischen Plätzen in fremden Valuten auSnehmeo. sondern noch ausländische Geldsorten hinzufügen und auch der Bor- schlag Siemens, auch ausländische Banknoten auszunehmen, habe viel für sich- Jedenfalls ziehe seine Partei die Klarheit der Vorlage der Unklarheit der bestehenden Zustände vor, er werde deshalb für daS ganze Gesetz stimmen. Abg Bamberger bedauert den Wechsel in der Haltung der Nationalliberalen. Abg. Richter ist gegen das Gesetz. Abg. Buhl betont, daß die Anzahl der Bedenken der Nationalliberalen bereits durch die Beschlüsse der Kommission berücksichtigt worden sei. In der Abstimmung über 4a wird der Antrag Buol angenommen, wonach die in ausländischer Währung zahlbaren Wechsel und Aus zahlungen an ausländischen Plätzen in fremden Valuten, nicht aber die ausländischen Geldsorten steuerfrei seien. Bei der Berathung über L. Tarifnummer 4 wurde der Antrag Buol angenommen, daß Kauf und sonstige Anschaffungsgeschäfte über die im Julande von einem Kontrahenten erzeugte oder hergestellte Menge von Sachen oder Waaren steuerfrei zu lasten seien und in so festgestellter Fassung wird der ganze Z 1 genehmigt. Im Uebrigen werden die KZ der Börsen- steuervorlage mit den vom Abg. Buol beantragten Modifikationen genehmigt und daS ganze Gesetz mit 214 gegen 41 Stimmen ange nommen. Die Zuckersteuervorlage wurde in dritter Lesung debatteloS genehmigt und der Bericht der GeschäftSordnungS-Kommisfion über den Antrag des Abg. Liebknecht, betreffend die Verhaftung der Abgg. von Vollmar und Frohme in Kiel, angenommen. Der Bericht erklärt die Verhaftung für verfassungswidrig und den sozialdemokratischen Antrag als erledigt. — Gestern Nachmittag überreichte der neuernannte außerordent licheköniglich sächsische Gesandte Graf Hohenthalund v. Bergen dem Kaiser in besonderer Audienz das Beglaubigungsschreiben. Der Kaiser empfing den Gesandten im Beisein des Staatssekretärs Grafen V. Hatzfeldt. — Die Mitglieder deS Reichstag« sind auf eine eigenthümliche Weise überrascht worden. Sie haben jeder ein Schreiben der inter nationalen Friedensliga erhalten, in welchem diese Gesellschaft zum Beitritt auffordert. DaS Schreiben setzt auseinander, daß der russisch-englische Konflikt in seinem ganzen Verlauf gezeigt habe, wie einflußreich die Presse wirken könne, und wie ersprießlich es wäre, wenn lokale Vereinigungen existirten, die, gleichsam als Filialen der Friedensliga, dafür zu sorgen hätten, daß die öffentliche Meinung in versöhnlichem Geiste belehrt werde. — Die langen Berathungen derA rbei terschutzko mmission des Reichstags haben nur zur Erledigung des einen Punktes, der Frage der SountagSarbeit, geführt, worüber jetzt ein schriftlicher Bericht des Abg. !)>-. Scheffer vorlicgt. Ob die Angelegenheit noch im Plenum zur Verhandlung kommen wird, ist sehr zweifelhaft. Jedenfalls aber bleiben die andern in Betreff des Arbeiterschutzes an egten Fragen unerledigt. In dieser Erwägung hat die national. liberale Partei den Antrag gestellt, die Regierung um Veranstaltung von Erhebungen über das Verbot der Sonntagsarbeit, über den Aus schluß von Kindern von der Beschäftigung im gewerblichen Betriebe, über die Beschränkung der Arbeitszeit erwachsener weiblicher Arbeiter» namentlich Ausschließung derselben von der Nachtarbeit, über Fest- setzung einer Maximalarbeitszeit für erwachsene männliche Arbeiter zu ersuchen. — Danzig. Sechszehn russische und polnische Familien wurden gestern hier auSgewkesen. — Darmstadt. Die zahlreichen Anmeldungen, welche aus allen Theilen Deutschlands zu der 26. »Allgemeinen deutschen Lehrerversammlung" ringegangen sind, bekunden in erfreulicher Weise, wie sehr die deutsche Lehrerschaft den Werth der Lehrerver sammlungen zu schätzen und zu würdigen weiß. Auch die große Zahl der für die Haupt- und Sektiousversammlungen angemeldeten Vorträge und Referate zeugt von dem Interesse, welche» für dieselben in den Kreisen der Gelehrten- und Schulwelt gehegt wird. ES find bereits 1800 Anmeldungen eingelaufen und 24 Referate in Aussicht gestellt. — Mannheim. Die Delegirten-Versammlung der nationalen und liberalen Partei wird am Sonntag, den 17. Mai, Vormittags 10 Uhr, im Restaurationslokale deS Konversationshauses in Baden- Baden eröffnet werden. Die Berathungen sind streng vertrauliche. — Aus Süddeutschland. Der Vorstand der süddeutschen Gruppe des Verein» deutscher Eisen- und Stahlindustrieller hat sich nahezu einstimmig gegen die in Aussicht genommene deutsche Indu strie-Ausstellung im Jahre 1868 ausgesprochen. Wir haben, wie sich unsere Leser erinnern werde«, unsere gegeuthsilige Ansicht über die Ausstellung in verschiedenen Leitartikeln deS „Anzeigers" kürzlich mit- getheilt. England. Die Führer der konservativen Partei habe« be kanntlich beschlossen, die afghanische Frage erst in nächster Woche im Unterhause zum Gegenstand Ver Debatte- zu machen. Es ist auch von einem Tadelsantrage die Rede. Die gestern gemeldete Rückbernfuug Lumsdens hat auf die Opposition einen sehr unangenehmen Ein druck gemacht. Auch der vielgenannte Oberst Date soll Heimkehrer», während Oberstleutnant Ridgeway (Untersekretär des auswärtigen Departements der indischen Regierung) die Führung der Grenz- kommisfion übernehmen soll. — Lord Salisbury wies in seiner Rede, aus welcher wir bereits gestern einige uns telegraphisch übermittelte Stellen mittheilteu, tadelnd darauf hin, daß das liberale Ministerium daS Defizit durch einheimische Steuern statt durch Zölle zu decken suche. Es sei die Tendenz der jetzigen englischen Gesetzgebung, welche die Landwirthschast darniederliegen kaffe, und somit die ländlichen Arbeiter in die Städte triebe, wo sie den städtischen Arbeitern Kon kurrenz bereiten. ES sollten wenigstens Anstrengungen zur Erleichterung der auf Haus- und Landbesitzern ruhenden Lasten gemacht werden, und zwar durch Be- steuerung des Reichthums, der in anderer Form existire. Mit Recht machte der Redner sich darüber lustig, daß das Ministerium erst jetzt erfahren haben will, wie wenig Werth der Emir von Afghanistan auf Pendschdeh lege. Das hätte man wohl auch früher erfahren können, ehe man einen Krieg mit Rußland riskirte. Zur egyptischen Frage übergehend bemerkte Lord Salisbury sarkastisch: „Wir erfahren jetzt, daß die Operationen im Sudan eingestellt werden sollen, n»d ich nehme an, daß die Truppen sich zurückziehen werden, wobei sie als ein prächtiges Denkmal ihrer Anwesenheit eine Eisen bahn zurücklaffen, die von nirgendwo nach nirgendwo führt, sowie Waflerröhren, die von einem Punkte auslanfen, wo kein Wasser ist und nach einem Punkte führen, wo kein Durstiger ist, — was un zweifelhaft in späteren Zeiten zu vielen Untersuchungen seitens ge lehrter Forscher Veranlassung geben wird." Rußland. Der Seeverkehr mit dem Auslande ist heute in Kronstadt, da das Eis aufgegangen ist, wieder er öffnet. Das Gerücht von der beabsichtigten Schließung des Handels hafens stellt sich als unbegründet heraus, im Handelshafen sind alle Vorbereitungen zur Aufnahme der Kauffahrteischiffe im Gange. — Vom Standpunkte der russischen Politik aus ergriff gestern, wie wir schon unter den Telegrammen der letzten Nummer des An- zeigers mittheilten, der St. Petersburger „Regierungs anzeiger" zu der mit England schwebenden Differenz da» Wort und folgerte aus einer kurzen, sachkundigen Darstellung deS be kannten Zwischenfalls vom 30. März, daß General Komaroff völlig korrekt gehandelt habe. Das Londoner Kabinet nimmt bekanntlich an, daß, wenn General Komaroff sich an seine Instruktionen gehalten habe, der Fehler an letzteren selbst liege, und nachdem beiderseits von der einmal gefaßten Ansicht nicht abgegaugen wird, so sind die Kabinete von London und St. Petersburg übercingekommen, den Fall einem schiedsrichterlichen Spruche zu unterbreiten Was die Grenzregulirungs frage betrifft, so dürfte sie auch nach dem, waS der .Regierungs anzeiger" darüber mittheilt, einen glatten Verlauf nehmen, da man sich wegen der Hauptpunkte direkt verständigen und den an Ort und Stelle arbeitenden Kommissar»« im Wesentlichen nur die Ausführung der gefaßten Beschlüsse übertragen wird. Chemnitz, den 9. Mai 1835. —r. Am verflossene« Mittwoch hielt die „Kunfthütte" hier eine außerordentliche Hauptversammlung ab, in welcher auf Antrag des Vorstandes Herr Zimmermeister und Architekt Oskar Ancke einstimmig zum Ehrenmitglied des Verein» ernannt wurde. Herr Ancke gehörte seit etwa zwanzig Jahren dem Vorstand an und be gleitete vom Jahre 1877 an bis zum Abschluß des letzten Vereins- jahres das Amt eines ersten Vorstehers der „Kunsthütte". Durchseine ausgezeichnete Sicherheit und Gewandtheit in der Leitung der Vereius- angelegenheiten, durch seine selbstlose, unermüdliche Hingabe und warm« Kuostbegeisterung und nicht minder auch durch seine eigen« künstlerisch» Einsicht und sein feine- Kunstverständniß war er in seltener Weise befähigt und berufen, dem Kunstiustitut vorzustehen, da» denn auch unter seinem Vorsitz an innerem und äußerem Ansehen gewonnen unv bei stetiger, sicherer Fortentwicklung einen großen Aufschwung genommen hat. Die „Kunsthütte" schuldet Herrn Oskar Ancke Daul und reiche Anerkennung, und so war es denn nur billig und gerechtfertigt, daß man „dem Verdienst die Krone" und dem hochverdienten langjährige» Leiter des Vereins die Ehrenmitgliedschaft zuerkannte. — Auf dem deutsche» Protestantentage, der vom 27„ bis 29. Mai in Hamburg stattfindet, wird auch der hiesige Prote stanten- Verein vertreten sei«. Näheres über daS Programm de» Tages ist von Herrn F. A. Riege in Hamburg (Kontor in der Börse Nr. 46) zu erfahren. — Von de« Reichstagsabgeordneten Hrn. Geh. Hofrath Acker mann ist an den Vorsitzenden der Vorstände der hiesigen Innungen, Herrn Karl Friedrich Mäthe, Obermeister der Bäckeriunung, auf die Adresse, welche die Obermeister der hiesigen Innungen au den selben gesandt und in welcher sie für sein Wirken zu Gunsten de» deutschen Handwerks de» Dank der hiesigen Innungen aussprechen,, ein Antwortschreiben gelangt. Der Herr Abgeordnete drückt irr demselben seine Freude über das in der Adresse niedergelegte Ver trauensvotum an» und dankt für die freundliche Aufmerksamkeit, mit welchem die Chemnitzer Innungen ihn beehrten. Weiter heißt es irr dem Schreiben: „DaS deutsche Handwerk zu erhalten und neu zrr kräftigen ist geboten von der Liebe zum Vaterlande, denn ein starke» und gefestigte» Handwerk ist eine Hauptstütze de» Staats. Da» Hand werk kann aber nur neu gekrästigt werden, wenn die korporativer» Verbände in demselben wieder fest organisirt und gehoben werden." Das gesammte Personal de» Thalia-TheaterS wird bei dem morgen stattfindeuden Eröffoungsakie um Herrn Direktor Karl' auf der Bühne versammelt sein, während Letzterer den der Jubel- Ouverture folgenden Prolog spricht. — Wie uns mitgetheilt wird, werden die Zulu morgen zum letzten Male im Saale der „Linde" austreten. Die Gesellschaft be- giebt sich, wie wir hören, von hier nach Posen, um später Frankreich zu bereisen und dann in ihr Vaterland zurückzukehren. — Der „ Verein sächsischer Spinnereibeamter" nennt sich vom 1. Mai ab „Kranken- und Begräbnißkasse säch sischer Spinnerei- und Fabrikbeamten zu Chemnitz." In der kürzlich hier stattgesundenen Generalversammlung de» Vereins standen folgende Punkte auf der Tagesordnung : 1. Jahres bericht; 2. Aufhebung der alten Statuten; 3. Inkrafttreten der neuer» Statuten; 4. Wahlen; 5. Renumeratiou des Vorstände»; 6 Gründ ung einer Frauenbegräbnißkafle. — Der neue Vorstand besteht nach der enteren Wahl auS den Herren: Krumpholz, erster, Kretsch marin, zweiter Vorsitzender, Schubert und Opitz. Kasfirer» Schönborn und Ulbricht, Schriftführer; zum Vorsitzenden de» Ausschusses wurde Herr Reuter, zum Schriftführer Herr Muth gewählt — Der hiesige Orts-Verb and der „Gewerk-Vereiue" hat zu seiner am Montag Abend 8 Uhr im Saale der „Linde" statt findenden großen Versammlung auch andere dem Ortsverbande noch nicht ungehörige hiesige Vereine eingeladen. In der Versammlung wird, wie wir schon vor einigen Tagen mittheilten, der Verband»- Anwalt vr. Max Hirsch über „Arbeiter-Schutzgesetze" sprechen. Der Eintritt ist jedoch nur gegen Karte oder den Nachweis gestattet, daß man Mitglied eines der geladenen Vereine ist. — Diejenigen sächsischen Militär-Vereine, welche dem großen deutschen Kriegerbund angehören und den fünfzehnten Bezirk desselben bilden, halten morgen, Sonntag, Nachmittag» 2 Uhr in Leipzig eine Bezirks-Versammlung ab Von den Leip ziger Militär-Vereinen gehört dazu der „Deutsche Krieger-Verei» in Leipzig", von Chemnitz die Vereine „König Albert von Sachsen" und die „Allgemeine Krieger-Vereinigung". Es werden, wie wir vernehmen, von beiden Vereinen verschiedene, Vertreter zur Bezirksversammlung in Leipzig anwesend sein. — Der Begräbniß-Unterstützungsvereia für da» Personal der Güter- und Eilgüterexpedition hier, hält, wie auch au» einem Inserat in der heutigen Nummer de» Blatte» zu ersehen ist, nächsten Dienstag in Zweiniger's Restauration, Jakobstraße, feine diesjährige Generalversammlung ab. — Nach den sonnigen Tagen des diesjährigen April hat die Kühle, welche u«S der Mai bisher gebracht, eine um so empfindlichere Wirkung geübt. Der Landwirth sieht es allerdings nicht ungern, wenn die Witterung im „Wonnemonat" kühl und naß ist Nur unter Null darf die Temperatur nicht sinken. Hoffentlich bewahren un» die in dieser Beziehung gefürchteten Tage vom 11. bis 13. Mai diesmal davor. Im oberen Erzgebirge war es allerdings bereit» gestern, den 8. Mai nahe zum Gefrierpunkt gekommen, denn eine uns aus Carlsfeld zugegangene Notiz meldete unterm 8. Mai, 8 Uhr 10 Min. früh kurz und deutlich: „Bei uns schneit'»!" —* Gestern Abend nach 8 Uhr wurde nach einer Wohnung an der Ferdinandstrabe polizeiliche Hilfe verlangt. Es stellte sich heran», daß ein daselbst wohnhafter Fabrikarbeiter nach 7 Uhr in angetrnnkenem Zustande nach Hause gekommen und unter furchtbarem Schimpfen und Schreien sein Mobiliar zerschlagen, Frau und Kinder geschlagen und schließlich aus dem Logis hinausgeworsen hatte. Bei Ankunft der Beamten tobte der Mann noch fort und hatte sich eine Menge Leute vor und in dem Hause angesammelt. Da der Mann nicht zn beruhigen war, sahen sich die Beamten genöthigt, ihn zu Arrest zu bringen. Nunmehr kehrte sich seine Wuth gegen die Polizeibeamte» und erging er sich in lautem Schimpfen und unsittlichen RedenSarle»