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Die Duenna setzte sich nicht, sondern blieb etwas seitwärts vom Grafen stehen und, mit gesenktem Haupte zu Boden blickend, hob ihre Rede folgendermaßen an: „ Erinnert Euch, Graf d'Almata, jener Zeit, wo Ihr auf dem Landbause der Ghyseghems mit Eurem Bruder und seiner Gattin eine gastfreie Zuflucht gegen die Verfolgungen der Feinde Spaniens sandet. Dort war auch ein junger Edel mann, den Ihr als treuen Busenfreund liebtet, und der Euch die innigste Freundschaft entgcgentrug. Schwerz, Freude, Angst und Hoffnung theiltet Ibr mit ihm; er war Euch ein zweiter Bruder." „Armer Lanceloot!" seufzte der Graf. Die Duenna fuhr fort: „Lanceloot van Bisthoven liebte Senorita Catalina; Ihr selbst, Tenor, freutet Euch dieser edlen Zuneigung und er mangeltet nicht, bei jeder Gelegenheit Lameloots Tugend, Muth und Biederkeit in Gegenwart meines Fräuleins zu rühmen. Gleichwohl wäret Ibr, Tenor, selbst nicht gleich gültig gegen Senorita Catalinas zauberische Schönheit. In dessen triebt Ihr Euren Edelmuth und Eure Güte so weit, daß Ihr selbst Eure eigne Leidenschaft unterdrücktet, um das Glück Eures Busenfreundes zu befördern. Die Lobsprüche, mit denen Ihr Lanceloot unaufhörlich über häuftet, und die Mittel, die Euer erfindungsreicher Geist er sann, um ihm in seinen Wünschen bebülflich zu sein, entzündeten endlich auch im Herzen meines Fräuleins die Flammen einer- sanften Zuneigung für Euren Freund. Es war ein Freudentag — auch für Euch, Graf d'Almata — an welchem im Tempel des Herrn die Verlobung meines Fräuleins mit Lanceloot van Bisthoven gefeiert wurde. Diese Verlobung schien Allen unverbrüchlich und erhaben über jeden Zufall. Noch wenige Tage und das unverletzliche Band -er Vermählung mußte meine Gebieterin mit Eurem Busenfreunde verbinden." (Fortsetzung folgt.) Ehester. Großenhain, den 13. April 1874. Es freut uns, in diesem heutigen Referat unserem früher ausgesprochenen Urtheil über die Hohl'sche Gesellschaft treu bleiben zu können. Die Direction und Darsteller sind sichtlich bemüht, ihrer schweren Aufgabe, die Ansprüche un seres, durch die Nähe des Dresdner Hoflheaters verwöhnten Publikums zu befriedigen, in höchstem Maße gerecht zu werden; die Pünktlichkeit des Anfanges, das vorzügliche Zusammenspiel, die stets geschmackvoll arrangirte Bühne legen das beste Zeugniß für den großen Ernst ab, mit welchem gestrebt wird, auch den kleinsten Verstoß gegen das stets zahlreiche, gewählte Publikum zu vermeiden.— Donners tag brachte uns die neue Posse „Die Spitzenkönigin" und verfehlte dieselbe nicht, durch ihren drastischen Witz und gutes Spiel der Mitwirkenden die Lachnerven der Zuschauer in fortwährender Bewegung zu halten und dieselben zu lebhaften Beifallsbezeugungen zu animiren. — „Der Loder vom Lindhamerhof" (Sonntag) ist eins ausgezeichnete Novität. Wenn auch wir, wie so viele Andere, mit dem Vorurtheile das Theater betraten, daß die Dramatisirung der gleich namigen herrlichen Novelle wohl nicht die Alltäglichkeit anderer ähnlicher Bearbeitungen überschreite, so hatten wir uns doch getäuscht, wir fanden die Bearbeitung vollkommen bühnengerecht und tiefdurchdacht; das gefüllte Haus folgte mit sichtlicher Spannung der Entwicklung und viele Augen füllten sich im letzten Acte mit Thränen. — Der reichlich gezollte Beifall war für die Darsteller ein wohlverdienter. — Daß eine Wiederholung dieser beiden Stücke das Theater zum zweiten Mal so füllt, wie das erste Mal, steht außer- allem Zweifel. D ksiserliebes Postamt Aeölluet: ^Vordi-nw^s trüb 7—L HI. mitw^, nnoinn. 2 —8 V. ab<!«. Sonnig trüb 7—19 vorm., naclun. 4 — 7 II. adils. >rn lHerw^en, >velcbe nickt auf cinc» Sonnig bttlen, 7—9 0. vorm., vorm. 11—1 l). mittags, nacbm. 4—7 abcks. kaiserliche ^elegraplien - Station. 6eöNnet von früh 7 Dlir bis ^benüs 9 Ubr. l'eleArsphen-vurerm vaknlios Krossenbain. Keöffnet von trüb 7 bis Abends 9 Ilbr. Sparkasse ru grossenksin. KeoNnet täglicb von trüb 8 bis 1 4lbr lUittags, Sonnabends bis 3 lN>r Nacbmittags. Für die vielen Beweise der Theilnahme am Kranken lager unseres guten Vaters Johann Gottlob Noack, sowie für die nach dessen Tode und am Begräbnißtage er wiesenen Ehrenbezeugungen durch Schmückung des Sarges und Begleitung zur Ruhestätte, als auch für die tröstenden Worte der Religion am Grabe unsern tiefgefühlten Dank. Naundorf, den 12. April 1874. Die trauernden Kinder. Der landlm-WM. Creditvercm im Königreiche Sachsen, übernimmt durch seine Agentur bei HU«I«Iv»»»»r HVaeI»8 in Großenhain, äußere Meißner Gasse, in jeder Betragshöhe, auch von Nicht mitgliedern, zur Verzinsung mit 4 "/„ vom Tage der Ein zahlung an, unter bequemen Rückzahlungsbedingungen, verkauft L»1lÄ»»<II»iiSle> kündbare und unkündbare. v»»» AIStKNvckeni, Vermittlung von IVttrIvI»»»88v8»ivI»vi» für Gemeinden und landwirtschaftliche Grundstücksbesitzer, Umtausch und Ver kauf »Ile»' HVvieHipwpIvrv und Einkassirung V N LI»»8-O«»II»»I»8. lieber Entdeckungsreisen in Afrika. Mitteilungen aus der Mineralogie. Viv Nr. 5 und 6 enthält: Ueber die materialistische Welt anschauung. Das Hohelied. Ein fahrender Materialist. Bürgerverein. Versammlung Donnerstag, den 16. April d. I., Abends 8 Uhr im Gretschneider'schen Salon. Tagesordnung: 1) Geschäftliches. 2) Ueber die Er mittlung und Einhebung der städtischen Steuern. 3) Frage- kasten. Freiwillige Tmnerfcnerwehr. Dienstag den 14. April Abends Vr9 Uhr Haupt versammlung im Schützenhause. Tagesordnung: Rechnungsvorlage. Vorstandswahl. —— Der Vorstand. Allen Bekannten beim Weggange nach Leipzig noch ein herzliches Lebewohl. Richard Paulus. Auch wir schließen uns der Bitte um Wiederholung der „ Spitzenkönigin " an; ein volles Haus wird lohnen. Hierdurch warne ich Jedermann, meiner Frau, Rosine Meyer geb. Hirsch aus Gröditz, irgend welche Dienste zu leisten, ohne vorher meine persönliche Genehmigung erlangt zu haben, da ich im gegenteiligen Falle dergleichen Rechnungen nicht bezahle. Kötzsch ka, den 11. April 1874. August Meyer, Gartengutsbesitzer. Jagd-Verpachtung. Mittwoch den 29. April Nachmittags 5 Uhr soll die Colmnitz er Jagd mit Vorbehalt der Auswahl unter den Licitanten aus freier Hand verpachtet werden. Bennewitz, Jagdvorstand. Feld-«. GuMMus. Mittwoch, den 15. April a. o., von Vormittags 10 Uhr an sollen die zum Götze'schen Gute in Nasseböhla noch gehörigen Felder und Wiesen, wovon ein Feldplan unmittelbar an der Elsterwerdaer Chaussee ohnweit des Spitalteiches gelegen, sowie das Restgut selbst, und zwar Letzteres getrennt oder im Ganzen, unter vorher bekannt zu machenden Bedingungen verkauft resp. versteigert werden, und wollen sich Käufer zu angegebener Zeit in der Schänke zu Nasseböhla einfinden. Sommer. Heute Uhr Auktion bei Herrn Kochan; es kommen dabei Kleider, vier Contre- bässe, ein Kleidersecretär, eine starke Decimalwaage, Lam- pen rc. vor. Bienen-Auktion. Eingetretener Verhältnisse halber findet die Bienen- Auetion Freitag den 17. April von früh 9 Uhr an statt. — Auch sollen an demselben Tage ein großer Back trog, eine Brezelbreche und andere Dackgerath- schaften, als: Trögel, Backschüsseln u. dergl. mehr, so wie ein Kronleuchter, eine Stutzuhr, ein Spie gel, ein Schlitten, Fässer, eine eiserne Pfanne, Kisten und anderes Wirthschaftsgeräthe meist bietend gegen gleich baare Bezahlung versteigert werden. Treugeböhla. Händel, Gasthofsbesitzer. 2VVV Thaler Mündelgelder sind gegen sichere Hypothek den 1. Juli d. I. auszuleihen. Näheres bei Naumann in Naundorf. 2000 Thlr. Kirchengelder den 1. Juli d. I. gegen mündelmäßige Sicherheit zu 5 Zinsen im Ganzen oder theilweise auözuleihen. Anmeldungen bei Emil Bätz, Kirchenrechnungsführer. Tanzunterricht in Banda. Geehrte Personen, welche noch an dem begonnenen Tanzcursus Theil nehmen wollen, werden höflichst er sucht, sich Mittwoch den 15. April, spätestens Sonnabend den 18. April Abends 8 Uhr bei Herrn Gastwirth Beulich daselbst einzufinden. Um zahlreiche Theilnahme bittet hochachtungsvoll CI. H»IlLv, Tanzlehrer. Kommt „Der Loder vom Lindhamerhof" nicht wieder? Recht bald „ Die Spitzenkönigin " geben! Landwirthschaftliches. (Dresch-Maschinen.) Es scheinen sich die neuen Dresch-Maschinen der Firma: IVla^fartli L 6o. in Frankfurt a. M. gut bewährt zu haben, denn die Besitzer dieser Maschinen sprechen sich nur lobend hierüber aus. Die rasche und große Verbreitung liefert übrigens schon das beste Zeugniß für deren Güte und Nützlichkeit, denn wie wir hören hat obige Firma im Jahre 1873 über Vier Tausend und Fünf Hundert Hand-Dreschmaschinen, so wie ein- und zweipferdige Göpel-Dreschmaschinen abgesetzt. Der Preis sei nur Thlr. 60—66 franco Bahnstation. Weitere Anfragen beliebe man direct an obige Firma zu richten, oder an deren Agenten. Fleisch mtcisucht mikroskopisch ^rk88l»v, exam. Apotheker. Gebrannten Kaffee, ausgezeichnet, ü Pfd. 17 Ngr. empfiehlt Eine neumelke Ziege ist zu verkaufen in "Nr. 13 zu Sageritz. Daß Herr Director Hohl gewiß nichts versäumt, der Stadt Großenhain und seiner Umgebung nur Gediegenes vorzuführen, beweist aufs Neue das von ihm in so vor trefflicher Weise am vergangenen Sonntag in Scene gesetzte, nach der gleichnamigen Novelle der Gartenlaube bearbeitete Lebensbild: „Der Loder vom Lindhamerhof." Sollte in Einzelheiten übergegangen werden, es würde schwer fallen, der einen oder der anderen Rolle den Vorzug angedeihen zu lassen; ja durch dieses wahrhaft eclatante Zusammenspiel glaubte man sich wirklich in einen größeren Musentempel versetzt. — Herrn Director Hohl besten Dank für seine Bemühungen mit dem Wunsche, daß er sich dafür noch recht viele Gönner und Freunde erwerben möge. - e. p. z. 8. Jeden Sonn- und Festtag empfiehlt verschiedene Sorten frischen Kuchen und ein Glas guten Wein Bäckermeister Cmei^IvL' in Seußlitz. Zerbster Bitterbier in Flaschen und im Gefäß empfiehlt «R. FLüIIvr. Aeußere Meißner Gasse. ff. Campinas Kaffees ü Pfd. 13 und 14 Ngr., ff. Reilgherry ü Pfd. 15 Ngr. empfiehlt VI». Vüpvlua»»»». Grotze Auswahl in Oel- und Erdfarben, Firnissen, Lacken L Siccatid bei U. Luelulör. 276 k-rarwumarlrt 2Z 276. Serradella, Mesenknöricht, engl. Raygras, Gras Mischung für feine Rasenplätze und Wiesen, amerik. Pferdezahn-Mais, vorzügliche Qualität, gelbe Oberndorfer Runkel- rübenkörner, lange, rothe Braunschweiger Möhren und div. andere Saaten empfiehlt H.. HorriLLM Messimer Citronen, Stück 10—12 Pf., empfiehlt XVoIckemar ^Vsebs. Aeußere Meißner Gasse. kLMllRMsiv ompfmK will empfehlt D. «U. DIv»»I»v. Frische Kieler SpeckpöMnge bester Qualität, 5 bis 10 Pf. pro Stück, empfiehlt L'. «R ^r»I»8t. Geschälte Riesenerbsen, das Pfund 20 Pf., grüne Erbsen, das Pfund 17 Pf., Victoria-Erbsen, das Pfd. 17 Pf., gelbe Kocherbsen, das Pfd. 16 Pf., weiße Bohnen, das Pfd. 18 Pf., Linsen, das Pfd. 18 Pf., Hirse, das Pfd. 22 und 24 Pf., Sahnkase, das Pfd. 42 Pf., Limburger Käse, das Pfd. 52 Pf., Hamburger Stadtfett, das Pfd. 66 Pf., empfiehlt Vl »pp. Den Hausfrauen zur Wäsche empfehle ich die billige und vorzügliche Bleiche und Soda ersetzend und die Wäsche nicht angreifend. IH. »»»ol»»»<?r, Droguist. Meißner Holzpantoffeln, gefüttert und ungefüttert, sind in allen 'Nummern zu haben b ZLßlUttl «I .I lUIKLlLvlL^I. Innere Dresdner Gasse 'Nr. 343. Frisch«» Weitzkalk, Dach- und Mauerziegel, Dachspäne, Priste- witzer Lehn», Bau- und Stubensand empfiehlt Ziegeldecker »«rm. Topfmarkt.