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Herrenhause über die confessionellen Gesetze seinen Anfang nahm. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Vorlagen auch hier zur Annahme gelangen. Die kaiserliche Sanction soll dann ohne Aufschub erfolgen. — In Ungarn ist seit dem Amtsantritte des Cabinets Bitto die Politik auf schmale Kost gesetzt. Die Delegationen, welche am 20. d. M. er öffnet werden, dürften etwas Abwechslung in die Situation bringen. In Italien schmieden bereits die Herren vom Vatican neue Waffen gegen das abtrünnige Oesterreich, obgleich der Erzbischof von Wien den Papst inständig gebeten hat, die Bischöfe nicht in offenen Widerstand gegen den Staat zu bringen, weil er die mißliche Lage Voraussicht, in welche die höhere Geistlichkeit geräth, wenn sie den Weisungen der römischen Curie nachkommen soll. Er hat dem Papste zu verstehen gegeben, daß auch der Kaiser, selbst wenn er wollte, die vorgelegten Entwürfe nicht mehr zurückziehen könne und daß der päpstliche Stuhl in keiner Weise auf die Unterstützung des Wiener Hofes rechnen darf. Der Vatican aber läßt sich selbst durch die vernünftigsten Gegenvorstellungen von seiner unfehlbaren Politik nicht abbringen und hat dem Erz bischöfe kurz und kategorisch geantwortet: „Die Interessen der Kirche müssen vertheidigt werden, koste es, was es wolle/" Frankreich bewirbt sich in Kirchen, bei Wallfahrten und in Versammlungen kirchlicher Vereine um die Gunst des „Gottes, der Frankreich segnet/" Ein Theil der Legitimisten weilt jedoch trotz Osterferien noch im Versailler Schauspielhause, Nationalversammlung genannt, der An kunft des Messias vom Frohsdorfer Höfchen gewärtig, der mit dem Lilienbanner hernieder schweben und „Frankreich retten"" soll. In orleanistischen Kreisen spricht man dagegen wieder stark von der Verschmelzung der Centren, aus denen ein süßer Trank von röthlichem und gelblichem Gewächs zu Ehren des Grafen von Paris gebraut werden soll; doch will die Mischung immer noch nicht gelingen. Auch mit dem Project Broglie's wegen Bildung des Senats geht es nicht vorwärts. Ein Witzbold hat vorgeschlagen, unter Pauken und Trompeten die Nationalversammlung ohne Weiteres zum Senat zu erheben, so gelange man ohne Auflösung zu neuen Wahlen für das Unterhaus. Von republikanischer Seite wird allen Ernstes auf die Auflösung als einziges Mittel zur Lösung des jetzigen gordischen Knotens hingearbeitet, um das Septennat durch definitive Proclamirung der Republik zu befestigen und eine wirklich liberale Ne gierung zu gründen. Wie Mac Mahon darüber denkt, weiß Niemand; vielleicht ist er selbst noch nicht im Klaren. — Die kindische Freude, welche die Franzosen in ihren chauvinistischen Hoffnungen über den nahen Fall des deutschen Reiches an die Militärdebatten des deutschen Reichstags knüpften, wird ihnen sicherlich heute und morgen in Berlin stark versalzen werden. Der Kaiser von Rußland tritt am 1. Mai in Begleitung seines Bruders Constantin, seines Sohnes Alexis und des Reichskanzlers Gortschakow eine Reise ins Ausland an. Er wird zunächst am 3. Mai in Berlin eintreffen, von dort sich nach Stuttgart zur Hochzeit feiner Nichte, der Großfürstin Vera Constantinowna begeben, sodann den englischen Hof be suchen und darauf nach Bad Ems zur Cur gehen, von wo er am 5. Juli nach Petersburg zurückkehrt. Die letzten Nachrichten aus Spanien sind für die Sache der Regierung nicht sehr vertrauenerweckend. So viel steht fest, daß Serrano um San Pedro de Abanto — die carlistische Hauptposition — bis jetzt vergeblich gerungen hat. Seine Rückkehr nach Madrid und das Gerücht vom Abschluß einer Convention zwischen den beiderseitigen Ar meen läßt zum Mindesten zweifelhaft, wer schließlich noch als Sieger aus dem Kampfe hervorgehen wird: ob die Republik, ob der König „für Priester und Altäre"", wie Don Carlos sich nennt. Es ist für den Fernstehenden äußerst schwer, aus dem spanischen Chaos eine nur Halbwegs ver nünftige Idee zu destilliren. Abwarten — heißt hier die einzig richtige Politik. Tagesnachrichten. Sachsen. Wie das „Dr. I/" vernimmt, wird am Geburtsfeste Sr. Majestät des Königs (23. April) in den Paradesälen des k. Schlosses Abends eine Assemblöe statt finden. Die von der internationalen Jury der Wiener Welt- Ausstellung zuerkannten Auszeichnungen werden, wie dies bei der großen Anzahl der auszufertigenden Diplome und zu prägenden Medaillen nicht anders möglich ist, erst gegen Mitte dieses Jahres den betreffenden Ausstellern durch die Aus stellungscommissionen der einzelnen Länder zugestellt werden. In Zehmen bei Rötha macht, wie man dem „Dr. I."" meldet, ein allerdings ganz besonderes Ereigniß wieder von sich reden. Am 8. vor. Mon. ist nämlich auf dem dasigen Rittergute die 23 Jahre alte Wirthschafterin, wie es hieß, plötzlich erkrankt, an Krämpfen gestorben und am 10. März beerdigt worden. Im Publicum war vielfach die Meinung verbreitet, daß die Verstorbene Abtreibungsversuchen erlegen sei. Auf Anordnung der kgl. Staatsanwaltschaft zu Borna ist nun am 8. April der Leichnam der Wirthschafterin wieder ausgegraben worden, und es hat sich ein zur Hälfte zur Welt gekommenes Kind vorgefunden. So wenigstens wird aus einer Quelle versichert, die man für zuverlässig halten darf. Man war im Orte der Ansicht, daß die Verstorbene nur Starrkrampf gehabt habe; glaubwürdige Personen ver sichern indessen, daß sie im Sarge nach der Ausgrabung in derselben Lage sich befunden, wie vor der Beerdigung. Die Untersung wird wohl das "Nähere ergeben. Deutsches Reich. Der Reichstag, welcher mit der zweiten Lesung des Militärgesetzes am 13. April beginnen wollte, hat am 9. April fast ausschließlich über Aenderungen der Geschäftsordnung berathen. — Der Gesetzentwurf be züglich der österreichischen Vereinsthaler, der im Reichstage am 10. April in erster und zweiter Lesung erledigt wurde, bestimmt, daß die Bestimmung in Art. 15 Ziffer 1 des Münzgesetzes auch auf die in Oesterreich geprägten Vereins thaler und Vereinsdoppelthaler Anwendung leidet. Folge dieser Bestimmung ist, daß die genannten Münzen im Reichsgebiet als gesetzliche Zahlungsmittel, und zwar gleich den inländischen Ein- und Zweithalerstücken zu 3 und 6 Mark tarifirt, auch nach Eintritt der Neichswährung gelten, und zwar so lange, bis ihre Außercourssetzung im Wege der Gesetzgebung ausgesprochen wird. Aus Straßburg, 7. April, wird der „K. Z."" geschrieben: Es hat den Anschein, als wenn die Befestigungsarbeiten bei Kehl nicht so bald in Angriff genommen werden sollen. Es verlautet nämlich, daß die Projecte für diese Forts vor Kurzem eine weitere Umarbeitung erfahren haben und gegen wärtig zur Entscheidung beim Kriegsministerium in Berlin vorliegen; andererseits aber sollen erst die linksrheinischen Forts, und zwar zunächst diejenigen, welche einen trockenen Graben haben, fertig gestellt werden. Die Arbeiten hierzu sind wieder in vollem Gange. Wie man hört, soll über den Eingangsportalen zu den Forts außer der in Sandstein erhaben ausgearbeiteten Benennung noch das Portrait der betreffenden Feldherren, nach denen die einzelnen Forts benannt sind, in Medaillonform angebracht werden. Bayern. Das Cultusministerium hat nunmehr das Rechtsgutachten der Commission zur Begutachtung des Ge suches um Anerkennung des altkatholischen Bischofs Reinkens veröffentlicht. Dasselbe geht in der Hauptsache dahiu, daß die bayersche Regierung nicht berechtigt sei, den Bischof Reinkens mit den begehrten rechtlichen Folgen im Verwal tungswege anzuerkennen, sondern daß sie hierzu eines Ge setzes, und zwar eines auf verfassungsmäßigem Wege zu Stande gekommenen Gesetzes bedarf. Frankreich. In der am 9. April in Versailles statt gehabten Sitzung der Permanenzcommission kam zunächst die Verhängung des Belagerungszustandes über die Stadt Algier zur Sprache. Der Herzog v. Broglie erklärte, der Generalgouverneur General Chanzh habe wegen der von der Presse in Algier begangenen Ausschreitungen die Maß regel betrieben; die Notabeln von Algier feien vorher darüber befragt worden und hätten die Maßregel durchaus gebilligt. Betreffs der erfolgten Auflösung des MunicipalratheS von Marseille, welche sodann in Anregung kam, wurde vom Präsidenten der Nationalversammlung, Buffet, bemerkt, es sei das eine Sache, die zu einer Wiederberufung der Na tionalversammlung einen so dringenden Anlaß nicht geben könne; die Permanenzcommission gehe dieselbe nichts an. Endlich wurde auf Befragen- vom Herzog v. Broglie be stätigt, daß Rochefort ans Neucaledonien entflohen sei. Das „Journal officiell" meldet, daß Rochefort und die anderen mit ihm entkommenen Deportirten ans einem eng lischen Schiffe nach Australien geflohen sind, während der Gouverneur von Neucaledonien auf einer Inspektionsreise abwesend war. Eine strenge militärgerichtliche Untersuchung ist sofort angeordnet worden. Seiten des Marineministers wird ein höherer Offizier mit umfasfenden Vollmachten am 14. April nach Neucaledonien abgesandt werden. England. Nach einer aus Cape - Coast - Castle ein gegangenen Nachricht vom 19. März hat der König der Aschantis den vom General Wolseley entworfenen Friedens- Vertrag unterzeichnet und seine Abgesandten haben denselben ratificirt. Holland. Die Holländer haben mehrere atchinesische Häfen als dem Handel geöffnet erklärt. Spanien. Der Marschall Serrano ist nach Madrid zurückgekehrt. An seiner Stelle hat der General Concha, welcher mit Verstärkungen in Santander angekommen ist, den Oberbefehl über die republikanische Armee übernommen. Türkei. Aus Konstantinopel wird gemeldet, daß die Schlüssel der Kirche zum heil. Erlöser am 9. April auf nachstehenden, an die acht Notabeln der Hassunistischen Gemeinde gerichteten schriftlichen Befehl ausgefolgt wurden: „Auf Befehl des Großwesirs sind die Schlüssel der Kirche zum heil. Erlöser, deren Eigenthum gegenwärtig bestritten wird, dem Abgesandten der Regierung zu übergeben, welche dieselben keiner der streitenden Parteien ausliefern wird."" Der Großwesir gab den Hassunistischen Notabeln die münd liche Versicherung, daß den Hassunisten keine ihrer Kirchen in den Provinzen genommen werden soll. Vermischtes. Aus Königsberg schreibt man unterm 7. April: Gestern sollten mehrere Schiffe beladen werden, und es boten die betreffenden Kaufleute den Arbeitern zu dem schon ohnehin großen Verdienst noch eine sehr erhebliche Zulage. Diese war denn auch so verlockend, daß Viele sich anschickten, die Arbeit zu beginnen. Doch sie sollten nicht lange dabei ver bleiben, denn die Andern stürzten sich über sie her und zwangen sie durch Messerstiche und Knittelschläge, die Arbeits stätte blutend zu verlassen. Sie erklärten laut und offen, Denjenigen ins Wasser werfen zu wollen, der sich unterstehe, die Arbeü aufzunehmen; ebenso auch, daß sie sich überhaupt nur dazu verstehen würden, wenn sie einen täglichen Ver dienst von fünf Thalern erhielten. Die Mörderin der Frau Theresie Bondy in Wien ist verhaftet worden. Bereits vor mehreren Tagen gelangte das Sicherheitsbureau zur Kenntniß, daß die Mörderin aus der Gegend von Waidhofen a. d. Thaya sein dürfte. Die Festnahme erfolgte am 7. April Morgens in dem Orte Karlstein in dem Hanse der Aeltern des Mädchens, wohl habenden nnd geachteten Leuten. Die Verhaftete, die 22jährige Hedwig Nuß, kam unter Escorte am 8. Abends in Wien an, wurde auf die Polizeidirection gebracht und dort von den dahin beschiedenen Personen mit Bestimmtheit als die angebliche Victoria Heidl, die bei Frau Bondy in Dienst getreten, erkannt. Die Mörderin soll auch bereits das Verbrechen gestanden haben. Ueber die Unthat eines Vaters in Neupest geht dem „Pester Lloyd"" folgende, von glaubwürdigen Zeugen bestätigte Mittheilung zu: Im entlegensten Theile unseres Ortes wohnte der Milchmaier Joseph Mrda, welcher vor wenigen Monaten eine zweite, durchaus nicht glücklich zu nennende Ehe einging. Vor einigen Tagen verließ die junge Frau den ihr nicht sympathischen Mann, was dieser sich sehr zu Herzen nahm. Er ging am 6. d. Abends ins Wirths- haus, betrank sich und kehrte um 2 Uhr nach Mitternacht nach Hause zurück. Er zündete seinen Stall und sein Haus an, erstach seine drei Kinder mit einem Küchenmesser, dann stach er sich selbst in den Magen und wollte in den Flammen den Tod suchen, wurde jedoch von den mittlerweile herbei geeilten Nachbarn daran verhindert. Der Arzt verband augenblicklich die Wunde und stillte die Blutung; die Neu pester Feuerwehr konnte leider von dem Gebäude nichts mehr retten; aus dem Schutte wurden die verkohlten Leichen der Kinder hervorgezogen. Vor dem Nichter gestand Mrda, er habe die Schreckensthat begangen, weil seine Frau ihn verlassen. Die hölzerne Clara. (Fortsetzung.) Als die Ducnna durch das Beispiel ihrer Gebieterin zur Verachtung der Gefahr ermntbigt war, zitterte sie nicht mehr; im Gegentheil hatte, da sie von Natur eine sehr mnthige Frau war, das Gewicht ibrer Sendung sie selbst mit einer ungemeinen Gemüthskraft beseelt und so schritt sie nun ohne Zögern durch die Corridorc uud stand endlich im Zimmer des Grasen d'Almata. Der unglückliche Gatte saß, das Haupt schwcrmuthsvoll auf die Hand gestützt, an einem Tische und blickte unverwandt zu Boden. Die beiden Pistolen lagen noch gespannt neben ihm. Als der Graf die Duenua erblickte, lief ein Zittern durch alle seine Glieder und ein bitteres Hohnlachen verzerrte sein Gesicht. „ Elende Schlange, lebst Du noch!" rief er aus, „bringst Du mir Dein Blut zum Opfer? — ich begehre es nicht. Der Henker und der Scheiterhaufen werden zu Gericht sitzen über Deinen schändlichen Verratb!" Die Ducnna ließ sich indessen durch diese schrecklichen Worte nicht Niederdrücken, einen Augenblick schwieg sic, dann aber sagte sie kaltblütig: „Graf d'Almata, Ihr babt Eure Gattin wegen einer Misscthat in Verdacht, Ihr thut daran Unrecht, denn heilig hat sie Euch die Trcuc bewabrt, welche sie Euch einst vor Gottes Altar gelobte." Der Gras rief verächtlich: „Ha, der Betrug soll den Verrätst verbergen? Nein, nein, es ist geschehen. Geh, erzürne mich nicht; das Feuer könnte nochmals in meinem Gehirn entbrennen. — Ich will Dein Blut nicht, sage ich Dir." Die Ducnna fuhr uncrschrockcu fort: „Graf d'Almata, scbt mich an; ich zittcre nicht — sicht das Verbrechen so vor scinem Nichter? Hört mich an, denn ich bringe Euch Nube lind Friede — Glück vielleicht. Ihr leidet unaussprechliche Schmerzen, Euer Her; will Euch im Busen brechen. Wenn Euer entsetzlicher Verdacht gegründet wäre, so hättet Ibr nicht blos Grund, Euch selbst zu foltern, sondern auch Euern Rachedurst in dem Blute der Schuldigen zu löschen. Doch dem ist nimt so. Ihr thut meiucr Gebieterin Unrecht." Der Graf schlug sich vor die Stirn und rang schmerzlich seine Hände, wie Jemand, der gegen einen Gedanken ankämpft, der sich mit unwiderstehlicher Gewalt seines Geistes zu be- mäcbtigeu sucht. Die Dueuua fuhr fort: „Uud bedenkt, Scnor, wenn cs wahr ist, daß die Gräfin Euch unaufhörlich geliebt hat, daß sie reiu und treu geblieben, bedenkt daun, wie ungerecht Ihr Euer eigenes Herz martert und das ihrige unter einem grundlosen Verdachte erdrückt. Und Alles dies ist Wahrheit, Gras d'Almata, jeder andere Ge danke ist eine Lüge!" „Ach Gott, wie darfst Du nur so sprechen!" rief der Graf voll Schmerz und Zorn, „und diese Nacht — die heimliche Entfernung in dieser Nacht?" „Beweist Nichts, Scnor. Ich weiß es, wir handelten unrecht, wir versündigten uns schrecklich an Euch; Nichts kann uns über diesen Schritt entschuldigen; allein, war unsere Hand lung auch unvorsichtig, so hat unsere Absicht doch Nichts mit Dein gemein, was Ihr fürchtet oder vermuthet. Verzeiht mir meine stolze Sprache; mit Ehrfurcht beuge ich mich vor meinem Herrn und Gebieter, allein ich vcrthcidige hier die verkannte Ehre meiner Gebieterin. Ich bin gekommen, um die Hölle des Zweifels in Eurer Brust zu ersticken. Mögt Ihr mich vernichten, wenn Ihr wollt, ich will von der Wahrheit Zeugniß geben und wenn mich auch der Tod bedroht!" Der Gras seufzte: „Mein Haupt ist glühend. Alles dreht sich vor meinen Augen, ich leide furchtbar. — Catalina rein! Ich sollte sic noch lieben dürfen! Ines, Ines, wenn Du auch nur ein falsches Wort sprächest, so wäre Deine Verworfenheit nicht mit tausend fachem Tode zu sühueu! Ach, habe Mitleid mit mir, täusche mich nicht!" Langsam näherte sich die Duenna dem Grafen und sank vor ihm auf die Kniet nieder. Sic ergriff scine Hand und nachdem sie dieselbe ehrerbietig geküßt Katte, antwortete sie: „Guter Herr, ich erflehe es als eine Gnade für Euch selber, sür die Gräfin und für mich. daß Ihr mich sprechen laßt. Ich bin gekommen, um Euch das Gebeimniß zu erklären, welches nun seit zehn Jahren wie ein vergifteter Schleier über Euer Leben ausgebreitet ist — und wenn dieses Geheimniß Etwas birgt, was Euch mit Recht erzürnen wird, so läßt Eure cudlose Güte mich hoffen, daß Ihr verzeihen werdet, was zu verzeihen ist. — — Darf ich sprechen? Werdet Ihr mich anhören, ohne mich zu unterbrechen?" Der Gras antwortete, indem er ans einen Stuhl zeigte: „Steh auf, und wenn Du die Wahrheit sprichst, so möge Gott Dich segnen!"