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hat sich aber dennoch im vorliegenden Falle einiger Zweifel nicht zu entschlagen vermocht, der Zweifel nämlich, ob die in Frage befangenen Postulate unter die Vermögensausgaben im obigen Sinne zu rechnen, also im außerordentlichen Staatsbudget aufzunehmen oder als gewöhnliche Bedürfnisse der laufenden Verwaltung dem ordentlichen Staatsbudget zu überweisen seien. Diese Zweifel belasteten die Deputation um so schwerer, als sie sich vergegenwärtigen mußte, daß die Bewilligung der vorliegenden Postulate künftighin noch ungleich größere, zur Ausführung der auf den jetzt vorsorglich zu erwerbenden Baugründen zu errichtenden Justizgebäude zweifellos im Gefolge haben werde. Besorgt mußte sich also die unterzeichnete Deputation schon jetzt im Voraus fragen, woher dann die Mittel entnommen werden sollen? Die erneuerte Betretung des gegenwärtig eingeschlagenen Weges, die erforderlichen Mittel abermals durch außeror dentliche Creditmaßregeln zu beschaffen, müßte die Deputation auf das Entschiedenste Widerrathen, und sie sieht sich deshalb veranlaßt, die zuversichtliche Erwartung auszusprechen, daß die hohe Staatsregierung allen Ernstes darauf werde Be dacht nehmen, ähnliche Ausgaben, wie solche einen namhaften Theil der dem diesmaligen außerordentlichen Budget über wiesenen bilden, durch die regelmäßigen Einnahmen des Staats und durch zu erhoffende fernere Berwaltungsüber- schüsse zu decken. Die schon so lange in Aussicht genommene und hoffentlich noch auf diesem Landtage zum Abschluß ge langende Reform der directen Steuergesetzgebung berechtigt die Deputation zu der Erwartung, daß durch die erstrebte zweck- und gleichmäßigere Lertheilung der Steuerlasten der Staatsregierung die erforderlichen Mittel zur Bestreitung der nöthigen Staatsbedürfniffe reichlicher als gegenwärtig geboten worden seien. Die meisten Redner: v. Burgk, v. Ferber, Graf Hohen- thal, v. Erdmannsdorff, Rülke rc., gaben diesen und ähnlichen Besorgnissen Ausdruck, worauf Staatsminister v. Friesen erklärte: Bei den zu machenden Staatsausgaben komme es auf die Nothwendigkeit und Zweckmäßigkeit derselben an. Habe man sich davon überzeugt, dann müsse die Deckung in Frage gezogen werden. Von welchen Grundsätzen das Finanzministerium dabei ausgehe, weist der Minister nun speciell durch seine Geschäftsführung seit 15 Jahren nach, namentlich auch aus jener Zeit, wo kein außerordentliches Budget existirte. Die Negierung habe durch die Verwaltungs überschüsse in sechs Finanzperioden außerordentliche Ausgaben in Höhe von über 29 Mill. Thalern gedeckt. Der Minister verliest nun mehrere Zahlenreihen und fährt fort: „Der sächs. Staat hat innerhalb der letzten 15 Jahre nicht nur alle ordentlichen und außerordentlichen Ausgaben (z. B. 17 Mill. Kriegsschulden, 3 Mill, sür Reorganisation der Armee im Jahre 1867 rc.) durch die aufgebrachten Steuern gedeckt, sondern noch 17 Mill. Thaler Ueberschuß dabei ge macht. Außerdem sind auch 16,939,000 Thaler Schulden getilgt worden. Die Finanzverwaltung werde auch in Zu kunft fortfahren, die außerordentlichen Ausgaben nach Höhe der Verwaltungsüberschüsse zu normiren. Auch wenn jetzt alle ins Auge gefaßten Bauten ausgeführt werden, bleiben immer noch bedeutende Ueberschüffe übrig. Er ergänze also sein in der Zweiten Kammer gesprochenes Wort dahin: Die sächsische Finanzverwaltung ist nicht nur auf keiner schiefen Ebene, sondern sie ist einer solchen auch sehr fern. (Allg. Bravo.) Die Kammer bewilligte hierauf zum Ankauf von Bau-Areal für nothwendige Jusiizneubauten in Zwickau 23,864 Thlr. 15Ngr., in Chemnitz 300,000 Thlr., in Leipzig 64,000 Thlr., setzte aber die Beschlußfassung über Döbeln und Freiberg aus, weil an beiden Orten die Negierung nock- nähere Erörterungen anstellen soll. — In der Sonnabend- Sitznng trat die Kammer den Beschlüssen der Zweiten Kammer bezüglich der in Dresden zu errichtenden neuen Justizgebäude bei. Die Zweite Kammer berieth in einer zweitägigen Sitzung ihre neue Landtagsordnung, welche das Recht der Präsidenten- und Vicepräsideutenwahl der Kammer selbst überträgt, die Diäten von 3 auf 4 Thlr. erhöht und mancherlei andere neue Bestimmungen enthält, die nur ausschließlich Interesse für die Mitglieder des Landtags haben. Unter Anderem wurde beschlossen: „Als Entschädigung für Reise aufwand wird auf je 5 Kilometer, welche der inländische Wohnort von der nächsten Eisenbahnstation entfernt ist, zwei Mark, jedoch nur für die der Einberufung oder Vertagung folgende erste Reise zum Landtage und für die Rückreise gewährt. — Zum Fortkommen auf den Eisenbahnen werden für die ganze Dauer des Landtags Karten zur freien Fahrt zwischen dem Sitze des Landtags und dem inländischen Wohnorte des Kammermitgliedes ausgestellt." Neben einigen weniger wesentlichen Vorlagen erledigte die Kammer noch das königliche Decret, welches die Ver änderungen im Domänenfonds näher darthut. Darnach bezifferte sich in der abgelaufenen Finanzperiode die Ge- sammteinnahme auf 668,632 Thlr. und zwar 353,359 Thlr. eingezogene Kaufgelder, 2800 Thlr. aus früheren Jahren, 312,472 Thlr. alte Bestände aus dem Jahre 1871. Diesen Einnahmen gegenüber stehen 251,795 Thlr. Ausgaben, ver bleibt mithin ein durch Berechnung vermittelter, nicht asservirter, zinsbar angelegter Cassenbestand von 416,836 Thlr. Es haben im Ganzen 29 verschiedene Veräußerungen von Domi- nialgut stattgefunden, welche zusammen einen Flächeninhalt von 200 Hektar 57,45 Ar enthalten. Dafür ist ein Baar erlös von 295,890 Thlr. erzielt worden. Aus Veräußerung von 73 verschiedenen meist kleinen, zusammen 131 Hektar 50,33 Ar betragenden Forstgrundstücken sind 171,895 Thlr. erzielt worden. Ablösungen von Goldzinsen, Jagdcanons, Servituten rc. haben 873 Thlr. ergeben. Erworben wurden 9 verschiedene kleine Grundstücke rc. für 7852 Thlr. Die Deputation wünscht bei Gelegenheit der Besprechung des Unterschiedes der Verzinsung für die an die Kammergüter verwendeten Capitalien eine gleich hohe Verzinsung Seiten der Nutznießer. In 48 verschiedenen Käufen sind ferner 1094 Hektar 74,v Ar zur Forstcultur geeignete Grundstücke für 266,692 Thlr. erworben worden. Die Uebersicht der Ablösung verschiedener Art giebt Nachweis von 20 Fällen von früher auf dem Staatsguts haftenden Zinsen, Renten rc., welche mit 1226 Thlr. abgelöst worden sind. Die Kammer erklärte sich mit diesen Veränderungen ein verstanden und sprach die Erwartung aus, daß die Negierung den gelegentlichen Verkauf des Kalkwerks zu Unterwiesenthal und der Weinberge zu Niederpohritz im Auge behalten werde. Großenhain. Bei hiesiger Sparkasse wurden im Monat Januar eingezahlt: 55,060 Thlr. 22 Ngr. 4 Pf., ausgezahlt: 32,167 Thlr. 19 Ngr. 7 Pf. Sachsen. Ihre Majestäten der König und die Königin sind am 1. Februar Mittags Vsl Uhr.von Leipzig wieder in Dresden eingetroffen. Das Ministerium des Innern veröffentlicht eine Ver ordnung, wodurch auf Grund eines Bundesrathsbeschluffes die Annahme der österreichischen und ungarischen Viertel guldenstücke bei allen öffentlichen Kassen verboten wird. Der Stadtgemeinde Crimmitschau ist von der Verwaltung des Jnvalidenfonds zu Berlin das nachgesuchte Darlehen von 140,000 Thlr. bewilligt worden. Deutsches Neich. Die Bundesrathsausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen haben ihren Bericht über die Abänderung einiger Bestimmungen an der Bundesgewerbeordnung erstattet. Dieselben sprechen vorweg die Ansicht aus, daß das Bedürfniß einer neuen Regelung der betreffenden Fragen anzuerkennen sei, und heben hervor, daß besonders in Betreff der Bestimmungen über die Be strafung der Contractbrüchigkeit in den vorzugsweise bethei- ligten Kreisen eine Aenderung der Gesetzgebung dringend gewünscht werde. Die „Sp. Z." schreibt: Obwohl der Kaiser den leb haften Wunsch ausgesprochen hat, persönlich den Reichstag zu eröffnen, haben doch die Aerzte dem Monarchen dringend abgerathen, sich den mit der Eröffnung nothwendig verbun denen Anstrengungen auözusetzen, weil die bisher beobachtete Schonung von dem besten Erfolge für das Befinden des Kaisers gewesen ist. Deshalb wird die Eröffnung des Reichstages durch den Reichskanzler Fürsten Bismarck er folgen. Die „Nordd. Allg. Ztg." vom 2. Febr. enthält an der Spitze einen Artikel über den täglich heißer entbrennenden Kampf gegen den Romanismus, in welchem sie unter Anderm sagt: „Es ist wahrlich kein Eroberungszug, den das deutsche Volk hier unternommen. Nicht um die Unterdrückung einer anderen religiösen Ueberzeugung handelt es sich, nicht um die Begründung oder Erweiterung einer materiellen Macht sphäre. Nur der eiserne Ning soll gebrochen werden, in welchen hierarchische Anmaßung den Geist der Menschheit zu schmieden versucht; eine Freistätte des Geistes in seinen staatlichen Einrichtungen zu schaffen, das ist das Ziel, wel ches Deutschland zur Abwehr einer geistigen, aber darum nicht minder civilisationöfeindlichen Invasion, als die der Hunnen und Mongolen, sich vorgesetzt hat und das es eben so erreichen wird, wie es in früheren Kämpfen um der Menschheit höchste Schätze siegreich sich bewährte. . . Die ersten Genossen im harten Streit aber, die Vorkämpfer freien Denkens, die wackeren Briten und die durch eine harte Schule von Erfahrungen geführten Oesterreicher seien willkommen geheißen! Im vereinten Wirken ist germanischer Geist stets siegreich gewesen; zum Heile der gesammten Mensch heit wird er es auch im gegenwärtigen Kampfe sein." Der Erzbischof Gras Ledochowöki ist am 3. Febr. früh 5 Uhr durch den Polizeidirector StaudH verhaftet uud mit dem um 6 Uhr von Posen abgehenden Zuge der märkisch- Posener Bahn, wie verlautet ins Gefängniß nach Frank furt a. O., abgeführt worden. Die Verhaftung erfolgte auf Requisition des KreiögerichtS, nachdem dem Erzbischof bereits am 2. Febr. seine bevorstehende Jnhastirung angezeigt worden war. Die Ruhe blieb völlig ungestört. Würtemberg. Die zweite Kammer bewilligte am 30. Januar fast einstimmig 7Vs Millionen Gulden zur Anschaffung neuer Gewehre und Geschütze. Auch hat die Kammer eine Erhöhung der königl. Civilliste um jährlich 146,000 Gulden bewilligt. Großh. Hoffen. Die zweite Kammer macht das Zu standekommen des Volksschulgesetzes von der Genehmigung des Beschlusses abhängig, daß in den öffentlichen Schulen Mitglieder eines geistlichen Ordens als Lehrer nicht zu gelassen werden dürfen. iMecktenburg. Der nach Schwerin einberufene außer ordentliche Landtag ist am 1. Februar durch den Großherzog von Mecklenburg-Schwerin in Person eröffnet worden. Die verlesene Thronrede betont, daß sich die großherzogl. Mecklen burg-schwerinsche Negierung mit derjenigen des Großher- zogthums Mecklenburg - Strelitz betreffs der unabweislichen Nothwendigkeit einer Reform der Landesverfassung im voll ständigsten Einverständnisse befinde. Beide Regierungen wünschten dringend eine einheitliche Landesvertretung und die Beseitigung des patrimonialen Charakters der seitherigen Vertretung, sie wollten diese Reform aber im Anschluß an das Bestehende. Das Land werde dann im Stande sein, in treuer Hingabe an das Reich an den großen Aufgaben des Reiches mitzuwirken. — Gleichzeitig ging den Ständen eine Proposition des Großherzogs zu, welche die Grundzüge zu einer Modifikation der jetzigen Landesverfassung enthält. Oesterreich. Die Reise des Kaisers nach St. Peters burg, welche ursprünglich auf den 9. Febr. festgesetzt war, ist auf den 11. d. M. verschoben worden. Das ungarische Abgeordnetenhaus hat am 3. Febr. die Ostbahnvorlage mit 166 gegen 155 Stimmen angenommen. Abwesend waren 121 Abgeordnete. Feldmarschalllieutenant Baron Gablenz ist nicht, wie erst gemeldet wurde, am Schlagfluß, sondern durch eigene Hand gestorben; er hat sich erschossen. Das traurige Ende des Generals, der nach glänzender militärischer Laufbahn, die man noch keineswegs als abgeschlossen betrachten konnte, so düsterem Schicksal verfiel, bildet den Gegenstand tief erregter Discussion in allen Kreisen Wiens. Man spricht davon, daß Gablenz in den letzen Jahren von einem hef tigen Kopfleiden heimgesucht war, und bringt damit die in Zürich eingetretene Katastrophe in Verbindung; nach einer anderen Version aber sind es finanzielle Verlegenheiten drückendster Natur gewesen, die den Geist des besonders auch wegen seines ächt deutschen Charakters hochgeschätzten Generals verdüsterten und die nicht außer Zusammenhang mit der jüngsten Börsenkrise stehen sollen. Frankreich. Der vom Kriegsminister für das Jahr 1874 auf Liquidationsrechnung verlangte außerordentliche Credit soll 165 Millionen betragen. Das Kriegsbudget für 1875 setzt den effektiven Bestand der 'Armee auf 442,014 Mann fest, wovon 60,307 auf Algier und 27,014 aus die Gendarmerie und die republikanische Garde in Paris kommen. — In der Nationalversammlung äußerte Gambetta kürzlich, daß die augenblickliche Lage Europas und das Interesse Frankreichs geböten, die militärischen Hilfsmittel mehr zu entwickeln, und meinte, daß es besser sei, etwas zu viel zu thun, um zu haben, was man nothwendigen- salls bedürfe. Wie das Journal „La Presse" wissen will, hätte das Ministerium beschlossen, diejenigen Blätter gerichtlich zu verfolgen, welche Angriffe gegen die siebenjährige Amts dauer des Marschallpräsidenten veröffentlichen sollten. England. Der Premier Gladstone ist für den Fall, daß die Neuwahlen zum Parlament eine gar zu geringe Majorität für das dermalige Cabinet ergeben sollten, ent schlossen, von seinem Posten zurückzutreten und den Earl Granville als Premier in Vorschlag zu bringen. Das Amt als Kanzler der Schatzkmmer würde Gladstone in diesem Falle eventuell beibehalten. Bei den 48 ersten Parlamentsneuwahlen sind 28 Con- servative und 20 Liberale gewählt worden. Holland. Nach officiellen Meldungen aus Penang vom 1. Februar rechneten die Holländer auf ein Ende des Krieges mit Atchin, sobald gegen die Atchinesen ein ent scheidender Sieg im Felde errungen sei. Dänemark. Ein am 2. Februar ergangenes Urtheil des höchsten Gerichts hat in Uebereinstimmuug mit dem seiten des Justizministers gegen die Internationale erlassenen Verbote die letztere in Dänemark für aufgehoben erklärt. Vermischtes. Der „Bromb. Ztg." wird aus Znin unterm 27. Jan. berichtet: Gestern Nachmittag, nach Schluß der Schule in Kodlomb (bei Janowiec, Kreis Wongrowiec), passirten 23 Schulkinder, um den Heimweg abzukürzen, den dortigen sehr liefen See, dessen alte Eisdecke in der Nacht zum Montage leicht überfroren war. Schon hatten die Kinder eine ziemliche Strecke auf dem See zurückgelegt, als plötz lich der Vortrab, aus 5 bis 6 Schülern bestehend, einbrach und alle ihnen folgenden Kinder von einem besonders heftigen Stoß des wüthenden Sturmes in die offene Stelle getrieben wurden. Sämmtliche 23 Kinder, Knaben und Mädchen, verschwanden unter dem Eise und fanden in dem See ein schreckliches Ende. Alle Buchhandlungen und Postanstalten liefern: Ans allen WcltthcUcn. JlWrüte Monalshesle für Länder- und Völkerkunde und verwandte Fächer. Red. vr. Otto velitsek. Preis jedes Heftes 8 Sgr. Leipzig, Verlag von AüoIpU kekelsköker. Inhalt des Januar-Heftes: Bilder aus dem sächsischen Erzgebirge, von O. Delitsch. Tivoli, von H. Semper. Die Kafseeeultur In Ostindien, speciell im Kurgland, von G. Richter. A. Stübel'S Besteigung des Cotopari. Maastricht, Hauptstadt der niederländischen Provinz Limburg. Ein Besuch bei dem Scheck) der Abu-Rof-Araber, von E Marno. Chihuahua. Ein Centralinstitut sür Meteorologie im deutschen Reiche, von C. H. Schild bach. Indische Elesanten, von C. Klotz. Japanische Wracks in amerikanischen Gewässern. Natur- und Culturbilder aus Südafrika. 23 Misccllen. Sitzungsberichte geographischer Gesellschaften. Fran zösischer Alpenvercin. Recensionen. Mit V Holzschnitten und 1 Karte. Diese Monatsschrift, reich ausgestattet mit vortrefflichen Holzschnitten und Karten, bringt in allgemein verständlicher, ansprechender und unter haltender Form interessante, mannigfaltige und gediegene Schilderungen aus allen Theilen der Welt, von den tüchtigsten Verfassern, und be strebt sich hierdurch geographisches Wissen, das sür jeden Gebildeten heutzutage unentbehrlich ist, in den weitesten Kreisen zu verbreiten und zu fördern. Huf Lus Grub ihrer frühvolltudetc» Mundi» Jungfrau Agnes Sach se zu Altleis von mehreren ihrer Jugendfreundinnen daselbst. Der Vlüthe gleich, die FrühlingSweh'n uns brachte, Erfülltest Du mit Lust der Deinen Herz; Doch als Dir kaum der Mai des Lebens lachte, Stcbn sie an Deinem Grab' voll bitt'rem Schmerz. Wohin soll nun das Muttcrhcrz sich wenden. Wenn Grab und Tod ihr theurcS Kind umgiebt, Das sie dereinst gepflegt mit treuen Händen, Das nur bei seinem Scheiden sie betrübt? Geschwister, denen Du so treu verbunden, Denn Lieb' ist ja der Erde schönstes Band, Sie denken heut' an jede jener Stunden, Die ihnen froh vereint mit Dir entschwand. Uns, die wir Deiner Kindheit Spiele theiltcn. Die wir Dich sah'n im Lebens-Mai erblüh», Die wir so gern, so froh beisammen weilten, Uns wird zu Deinem Grab' die Freundschaft ziehn. Nicht wird das Grab das Band zerreißen können. Das Freundschaft fest um unsre Herzen schlingt, Bis wir uns, theure Freundin, nicht mehr trennen, Wo ew'ges Wiedersehn uns Allen winkt.