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Großenhainer NtnhMmiP- m- AnzchMM. Amtsblatt des König!. GerichtsamtS und Stadtraths zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. «U) 118. Sonnabend, den 1. October 1884. Bon dem unterzeichneten Gerichtsamte sollen auf Requisition des Handelsgerichts im Bezirksgericht Dresden den L. Deeember L8S4 die Ernst Friedrich Hauffe'n zu Peritz zugehörigen Grundstücken Nr. 9 des Brand- Catasters und Fol. 9 und 64 des Grund- und Hypothekenbuchs für Peritz, welche ohne Berück sichtigung der Oblasten auf 2721 Thlr. — - — - gewürdert worden sind, nothwendiger Weise ver steigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle und in der Schänke zu Peritz aushangenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Großenhain, am 26. September 1864. Königliches Gerichtsamt. Pechmann. Ktz. Es bei der bevorstehenden Urwahl vierzig Wahlmänner cO ^444114141111444-1441^. zu wählen und mit Rücksicht auf die nachstehend näher bezeich nete Theilung der Stadt in vier Wahlbezirke von jedem Stimmberechtigten auf seinem Stimmzettel zehn wählbare Bürger aufzuzeichnen. Hierbei wird bemerkt, daß unter den neu zu wählenden vierzig Wahlmännern wenigstens acht und höchstens dreizehn unansassige Bürger sein sollen, worauf zur Vermeidung von Neuwahlen bei dem Abstimmen die nöthige Rücksicht zu nehmen ist. Gedruckte Formulare zu Stimmzetteln werden demnächst für jeden Stimmberechtigten durch unsere Diener ausgetragen werden. Für diese Urwahl wird die Stadt in folgende vier Wahlbezirke getheilt: 1. Bezirk Meißner Viertel und Meißner Vorstadt, 2. Bezirk Wildenhainer Viertel und Wildenhainer Vorstadt, 3. Bezirk Naundorfer Viertel und Naundorfer Vorstadt, 4. Bezirk Dresdner Viertel und Dresdner Vorstadt. Als Wahltag wird -er 12. Detoder dieses Jahres hierdurch in der Maaße festgesetzt, daß gedachten Tags die Bewohner des 1. Bezirks von Vormittags 8—10 Uhr, des 3. Bezirks von Nachmittags 2 — 4 Uhr, - 2. - - - 10 — 12 - - 4. - - - 4 — 6 - ihre Stimmzettel, und zwar persönlich, vor der Wahldeputation, im Rathssitzungszimmer des Rath- hauses abzugeben haben. Hierbei wird bemerkt, daß die Abstimmenden keineswegs genöthigt sind, ihre Stimmen nur solchen Bürgern zu geben, welche mit ihnen demselben Wahlbezirke angehören, wohl aber sind Die selben, bei Vermeidung des Verlustes des Wahlrechts für diese Wahl, hinsichtlich der Abgabe des Stimmzettels an die oben für ihren Wahlbezirk festgesetzten Stunden gebunden. Großenhain, am 28. September 1864. Der Stadtrath. F. W. Rüting, stellv. Vors. Großenhain, den 29. Septbr. Gestern zeigten schon zum frühen Morgen Flaggen an einigen Häusern, daß der Tag etwas Außerordeniliches bringen sollte; es stand auch unserer Stadt der Besuch des Dresdener Gewerb- vereins bevor. Vormittags kurz nach 11 Uhr brachte ein Extrazug die Gäste, ca. 200 an der Zahl, welche von den zahlreich versammelten Mitgliedern des hiesigen Gewcrb- vereins am Bahnhofe erwartet und durch ein Mitglied mit kurzen Worten begrüßt wurden, welche Begrüßung der Dresdener Verein durch seinen Vorstand entgegnete. Sehr bald waren auf dem Balmhofe die Mitglieder des Dresdener Vereins in vier Sektionen getheilt und hatten Führer erhalten, worauf man sich zur Erfrischung an ver schiedene Orte begab. Punkt 1 Uhr begannen die Besich tigungen , und es hatten bis gegen 6 Uhr die vier Sektionen die Etablissements der Herren Gebr. Eckhardt, Gebr. Zschille, Fedor Zschille L Comp. hier und H. I. Bodemer in Naundorf, überall mit der größten Aufmerksamkeit empfangen und geleitet, besichtiget. Nach 6 Uhr traf sich der größte Theil der Gäste und eine Anzahl Bewohner Großenhains in dem Saale des Hotel de Saxe, wo die Zeit unter Toasten <rnstm und heitern Inhalts bald ver ¬ strich; denn schon um 8 Uhr reiften die Gäste mit dem Extrazuge wieder ab. Die Gäste waren nicht allein durch ! alles das, was die gesehenen Etablissements boten, voll- - ständig befriedigt, sondern sprachen auch ihre Anerkennung gegen die Stadt aus, welche durch Feftschmuck die Gäste ' geehrt hatte. Großenhain, den 30. Septbr. Gestern Nachmittags § 4 Uhr ist der 5jährige Sohn des Weichenwärters August - Brendel zu Pristewih in dem Garten des Aschätzsch'schen z Gutes , wo der Göpel einer Dreschmaschine steht, von der z in die Scheune gehenden eisernen Stange erfaßt, hinein - gezogen, zerquetscht und getödtet worden. Im Jahre 1844 gab der Physiker Loni« j im Theater zu Constanz am Bodensee magische Vorstellungen, l Auf den Nath einiger dortigen Herren begab sich der Künstler nachdem nahe gelegenen Schlosse Arenenberg, ! wo damals Prinz Napoleon (der jetzige Kaiser von Frank- s reich) als schweizerischer Artilleriekapitän wohnte, um den- selben zu seiner Vorstellung cinzuladen. Sechzehn Jahre später hatte der Künstler.die Ehre, vor dem Kaiser Napoleon r M spielen. Umgeben von Marschällen, Ministern, Hof-