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Großenhainer AntttMmlP- md AnzciMti. MmtsvlKtt des Königl. GerichtsamtS und StadtratHS zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. IH1 Dienstag, den 30. August 1864. Tagesnachrichten. Oesterreich. Die Conferenzen über Abschluß des Friedens zwischen den deutschen Mächten und Dänemark sollen am 25. Aug. in Wien begonnen haben. — Am 24. Aug. hat in Teplitz die feier liche Einweihung der daselbst neu erbauten evan gelischen Kirche stattgefunden. — Aus Trient wird berichtet, daß es der Wachsamkeit der -Be hörden gelungen ist, dem Plane der italienischen Umsturzpartei, in den letzten Tagen dieses Mo nats in Südtirol einen Putsch durch Freischärler zu Stande zu bringen, auf die Spur zu kom men. In Trient, Pergine, Eles, Roveredo, Mori, Riva rc. wurden Verhaftungen vorgenommen. Schleswig-Holstein. Am 23. August hat Altona sein zweihundertjähriges Bestehen als Stadt gefeiert. — Der Städtetag zu Neumünster, auf welchem von 51 Städten und Flecken Schleswig- Holsteins 41 durch 81 Deputirte vertreten waren, hat einstimmig eine Resolution angenommen, die sich gegen die Einsetzung einer Interimsregierung und für die ungesäumte Anerkennung des von dem Lande langst anerkannten Fürsten, Herzogs Friedrich VIII., erklärt. — Nach dem jetzt er schienenen Bericht des dänischen Kriegsministe- riums über den Angriff auf Alsen am 29. Juni betrug der Verlust der Besatzung im Ganzen 75 Offiziere und 3126 Unteroffiziere und Ge meine. Sämmtliches Positionsgeschütz, mit Aus nahme von drei Piecen, sowie 30 Pferde und 20 Wagen gingen verloren. — Die Entlassung der dänischen Kriegsgefangenen von Preußen ist unter der Bedingung erfolgt, daß dieselben vor Abschluß des Friedens nicht wieder in die dä nische Armee eintreten dürfen. Frankreich. Nachrichten aus Algier zufolge ist in den Bezirken Boghar und Laghuat der Aufstand von Neuem ausgebrochen. — Mac Mahon betreibt seine Abreise nach Algier mit großer Eite. Sechs Regimenter begleiten ihn. In einem entlegenen Stadttheile von Paris ist kürzlich ein schauderhaftes Verbrechen begangen worden. Ein 48 Jahre alter Lumpensammler hat nämlich, ehe er früh seine Wohnung verlassen, sei nem 11jährigen Sohne die Hande auf den Rücken gebunden, ibn zu einem Haufen Lumpen gelegt und diesen anqezündet. Ein einige Stunden später Vorübergehender sah dicken Rauch aus einer zer brochenen Fensterscheibe dringen und hörte gleich zeitig ein herzzerreißendes Geschrei im Innern. Er eilt ins Haus, sprengt die verschlossene Thür und findet in der Nähe eines brennenden Haufens von Lumpen den Knaben, der bereits an Kopf und Händen schwere Brandwunden erhalten hatte und dem Ersticken nahe war. Erst nach längerem Zureden gestand das Kind, daß sein Vater es in diese Lage gebracht hätte. England. Belfast hat sich wieder beruhigt, die Fabriken sind wieder in Thatigkeit; die Po lizei hält jedoch noch aufmerksame Wache und patrouillirt die Straßen ab. Türkei. Aus Dschiddah meldet man vom 15. Juli, daß die Heuer in sehr großer Anzahl — man spricht von 200,000 — in Mekka an gekommenen Pilger vom Typhus und andern bös artigen Krankheiten decimirt werden. Amerika. Die Sonderbündler haben Mary land wieder verlassen. Auf dem Rückzüge hat ihnen der Unionsgeneral Averill noch eine Nieder lage beigebracht und 600 Gefangene abgenom men. — Bei Mobile hat nach Berichten aus New-Uork vom 12. August die Bundesflotte unter Admiral Farragut einen glänzenden Sieg errungen. Die Sonderbündler haben das Fort Gaines übergeben, das Fort Powell wurde in die Luft gesprengt. Die dort zusammengezogene Flotte der Sonderbündler ist in die Hände des Bundesadmirals gefallen. Laut allerdings nicht zuverlässigen Berichten von Deserteuren hätte Admiral Farragut Mobile eingenommen. Dank, innigsten Dank allen Freunden, Nachbarn und Bekannten für die Beweise liebevoller Theil- nahme bei dem so plötzlich erfolgten Dahinscheiden meiner guten, unvergeßlichen Frau, Johanne Therese Auguste Schmidt, geb. Born. Herzlichen Dank Denen, welche den Sarg so schön mit Blumen schmückten und die Dahin geschiedene zur Ruhestätte begleiteten. Dank aber auch Ihnen, Herr Diaconus Hedrich, für die trostreichen Worte am Grabe, die unsern Herzen so wohl gethan. Wir bitten den Vater im Himmel, daß er solch' großen Schmerz, wie er uns betroffen, von Ihnen Allen sernhalten möge. Louis Schmidt und übrigen Hinterlassenen. IVOV Dhaler sind auf mündelmaßige Hypothek sofort auszuleihen. C. H. Scheibner.