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Großenhainer UMWtmgI- M Aychkbllü. WmtSvlatt des König!. GcrichtSamtS und Stadtraths zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. ^o. AI. Sonnabend, den 6. August 1864. Roß-, Rindvieh- und Brettermarkt in Großenhain Montag, de« 5. September 1864. Lags darauf beginnt der Jahrmarkt. Der Stadtrath. Großenhain, den 4. August 1864. F. W. Rüting, stellv. Bors. Bekanntmachung Erstatteter Anzeige zu Folge ist 1) aus einem Hause innerer Wil- denhainer Gasse eine alte englische, silberne, ziemlich starke Spindel uhr; 2) bei Gelegenheit des Sängerfestes von einem Büffettisch ein goldener Siegelring mit rothem Stein, an einem falschen Punkte auf besagtem Steine kenntlich, spurlos entwendet worden. Zur Ermittelung des Thaters und Wiedererlangung des Gestohlenen wird solches hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Die Polizeibehörde. Großenhain, den 4. August 1864. In Stellvertretung: Riemer, Actuar. Bekanntmachung Anher erstatteter Anzeige zu Folge ist das Hundesteuerzeichen Nr. 76 verloren gegangen. Zur Vermeidung von Mißbrauch wird solches hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Großenhain, den 3. August 1864. Der Stadtrath. F. W. Röting, stellv. Bors. Tagesnachrichten. Sachsen. Beide Kammern haben in ihren Sitzungen am 3. August über Beschwerden und Petitionen berathen. -- Die zweite Kammer be schäftigte sich auch am 4. August mit Petitions- berathungen. — Die Einnahme des zoologischen Gartens zu Dresden betrug im Monat Juli 3974 Thlr. 5 Ngr., wofür zusammen 29,482 Billets verausgabt wurden. — Am frühen Mor gen des 2. August hat sich in der Gegend von Königswarthe ein schweres Gewitter, von Sturm und Hagelwetter begleitet, entladen und an Feld früchten, Baumen und Fensterscheiben beträcht lichen Schaden angerichtet. Preußen. Eine Ministerialverfügung be stimmt, daß nicht allein an die Seewehr ersten Aufgebots, sondern auch an die ganze zweite Klasse der Seedienstpflichtigen bis auf Weiteres Seepasse nicht ertheilt werden sollen. — Wie es heißt, wird sich der König im nächsten Monat nach den Elbhcrzogthümern begeben. — Ein Theil der österreichischen Truppen soll, wie man in Berlin erzählt, bereits Befehl erhalten, den Rückmarsch aus Schleswig vorzubereiten. Von den preußischen Regimentern werden zunächst nur die entbehrlichen Feldlazarethe und die Train- Mannschaften die Herzogthümer verlassen. Oesterreich. Nach der „Boh." werden die definitiven Friedensverhandlungen demnächst in Wien beginnen , wie dies in den Präliminarien ausdrücklich festgestellt ist. Jütland wird erst nach dem definitiven Friedensschlüsse geräumt. Die Rendsburger Affaire soll nicht am Bunde, son dern außerhalb desselben durch gegenseitige Ver ständigung der betreffenden Regierungen geregelt werden. Bayern. In München hat am 31. Juli auf Veranlassung des Ausschusses des dasigen Schles- - wig-Holstein-Vereins eine Volksversammlung stattgefunden, welche sehr zahlreich besucht war. Nachdem die Versammlung zunächst den Wunsch, daß die Kammern möglichst bald einberufen wer- s den möchten, ausgesprochen hatte, wurde folgende vom Ausschüsse beantragte Resolution angenommen: „Die Vergewaltigung der deutschen Bundestruppen in Rendsburg und die Verzögerung der Anerkennung des Her zogs Friedrich VM. beim Bunde drohen dem Vaterlandc Gefahr. In Schleswig-Holstein wird die deutsche Frage entschieden. Es fragt sich, ob die dauernde praktische Neu gestaltung des deutschen Vaterlandes auf dem Wege ge- waltthätiger Annexionen oder auf dem einer lebensfähigen Conföderation der zu einem gewissen Maß von Eigenleben ' berechtigten deutschen Stämme verwirklicht werden soll. ' In einem Momente, wie der gegenwärtige, ist es klar, daß Bestrebungen der Selbstsucht ohne nationales Ziel und blinder Glaube an die eigene vermeintliche Sicherheit zum ! Verderben führen. Nur eine auf das Votum der gesetz- ! lichen Landesvertretung gestützte energische Zurückweisung ! aller Annectirungsgelüste, nur die unverzügliche tbatsäch- ; liche Anerkennung des Herzogs Friedrich Vlli., den Ge- wattigen gegenüber mit Würde und Nachdruck vertreten, vermag die Fraac der nationalen Freiheit und der deut schen Zukunft wieder auf den Standpunkt zu beben, auf welchem sie gelöst werden kann ohne Rheinbund' und ohne Bürgerkrieg."