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Großenhainer WchÄmzs- M AnzchMM. Amtsblatt des KLnigl. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. RedigirL, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke m Großenhain. «1^0. 87. Donnerstag, den 28. Juli 1864. Aufforderung zu Einzahlung der Grundsteuern auf den dritten Termin 1864. Die auf den dritten Termin, den I. August d. I. zahlbaren Grundsteuern nach zwei Pfennigen von jeder Steuereinheit sind spätestens bis zum IT. Mugust 1884 an die hiesige Stadtsteuereinnahme abzuführen, da nach Ablauf dieser Frist zu dem gesetzlich vorgeschnebenen Zwangsverfahren unnachsichtlich verschütten werden muß. Der Stadtrath. Großenhain, am 25. Juli 1864. F. W. Röting, stellv. Bors. Lagesnachrichten. Sachsen. Die erste Kammer hat am 26. Juli den Gesetzentwurf, die Erhöhung der Pensionen aus der Prediger-Witwen- und Waisenkasse be treffend, berathen und übereinstimmend mit der zweiten Kammer genehmigt. — Der Gesammt- vorstand der Dresdner Turnvereine ladet zu einem Turntag der sächsischen Turnvereine ein, welcher am 31. Juli Vormittags 11 Uhr in Braun's Hotel zu Dresden abgehalten werden soll. — Es wird jetzt darauf aufmerksam gemacht, daß die Frist zur Einlösung der auf Grund des Pri vilegiums vom 10. Juli 1848 ausgefertigten und noch im Umlauf befindlichen alten Noten der städtischen Bank zu Breslau ü 1 Thlr., 5 Lhlr., 25 Thlr. und 50 Thlr. mit dem 31. Juli d. I. abläust. Preußen. Neuerdings wurde von dem Stet tiner Flottencomite von 1848 für die Mannschaft desjenigen preußischen Kriegsschiffes, welches das erste dänische erobern würde, eine Prämie von 1000 Thalern ausgesetzt. Da nach den neuesten Nachrichten unter den dem Capitän Hammer ab- aenommenen Schiffen sich auch ein Kanonenboot befindet, so wird — bestätigt sich die Nachricht — jene Prämie, wie die „Oderztg." hervorhebt, der Mannschaft des Kanonenbootes I. Klasse „Blitz" zufallen. Oesterreich. Die „ Generalcorrespondenz" tbeilt mit, daß die Friedensunterhandlungen in Wien in formeller Weise erst am 26. Juli be ginnen, daß aber schon am 25. Juli zwischen den ersten Bevollmächtigten der kriegführenden Mächte Besprechungen stattfinden werden. — Die dä nischen Bevollmächtigten, Minister v. Quaade und Oberst Kauffmann, sind am 24. Juli Abends in Wien eingetroffen. Schleswig-Holstein. Die Nachricht, der Herzog Friedrich sei nach Gotha abgereist, wird als unrichtig bezeichnet. Der Herzog reiste am 19. Juli nach Neudorf bei Lütjenburg und kehrte von dort am 20. Juli nach Kiel zurück. — In Ratzeburg fand am 23. Juli die Einführung des zum Präsidenten der Regierung und des Kon sistoriums des Herzogtums Lauenburg ernann ten Grafen v. Kielmannsegge statt. -- Die „H. Nachr." schreiben aus Altona unterm 22. Juli: Schon heute können über die Militärexcesse in Rendsburg wiederum nähere berichtigende Nach richten gegeben werden. Die erste Veranlassung zu dem am 17. auf dem Tanzplatz „Schützenhof vor dem Neuthor" vorgekommenen Conflicte gab ein preußischer Unteroffizier, indem er den säch sischen und hannöverschen Soldaten ein gegen seitiges Zutrinken auf das Wohl ihrer Armeen untersagte. Die dadurch entstandene, schon etwas gereizte Stimmung wurde jedoch durch das Zu reden der sächsischen und hannöverschen Unter offiziere wieder beruhigt. Nach allseitig fortge setzter Theilnahme an den Vergnügungen entstand längere Zeit darauf, gegen 9 Uhr, eine Schlägerei, deren Ursache bis jetzt noch nicht ermittelt ist. Doch steht fest, daß hierbei preußische Soldaten ihre Seitengewehre gezogen und gebraucht haben. Die Schlägerei nahm einen größern Umfang in- und außerhalb des Tanzsaales an, bis sie auf der Straße durch das Dazwischentreten der verschie denen Unteroffiziere zu Ende gebracht wurde. Am 18. wurden die Sachsen und Hannoveraner, um allen Conflicten im Voraus vorzubeugen, durch Blasen der Retraite zeitig in ihren Quartieren consignirt, so daß die Straßen gegen 9 Uhr sich ganz leerten. Trotzdem aber wurden einzelne vor den Quartieren ruhig sitzende Hannoveraner be droht und angegriffen; ja es wurden sogar von der Visitation zurückkehrende hannöversche Cor- porale von Preußen gemißhandelt und hierbei ver wundet. Einer derselben, Corporal Oppermann, wurde von einer preußischen Patrouille von ca. 16 Mann angegriffen und von hinzugekommcnen hannoverschen Offizieren, wie die Preußen mit