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Großenhainer MklhMwP- Md AnMMt Amtsblatt des König!. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. RedigirL, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. 31. 1884 Sonnabend, den 12. März TagesnachrichLen. Sachsen. Am Abend des 9. Marz sind in Ebersbach bei Radeburg 14 Gehöfte, von denen neun zu Mittel- und fünf zu Nieder-Ebersbach gehören, niedergebrannt. Bei dem heftigen Winde griff das Feuer sehr schnell um sich und soll des halb viel Vieh in den Flammen umgekommen sein. Bayern. Der König Max ist am 9. Marz an einer Rothlaufgeschwulst schwer erkrankt und nach einer telegraphischen Nachricht des „Dr. I." bereits am 10. Marz Mittags sanft verschieden. In München herrschte große Bestürzung. (Auch der greise König Wilhelm von Würtemberg ist bedenklich erkrankt.) Schleswig-Holstein. Das Generalcom- mando der Bundestruppen wird auf der erwa eine Meile unterhalb Stade gelegenen Elbinsel Pagensand eine Batterie von 6 Geschützen zum Schutze der Unterelbe errichten lassen. — Die preußischen Streitkräfte in Schleswig und Hol stein werden sich nach Heranziehung der zuletzt mo- bilisirten Truppentheile auf nahe an 60,000 Mann belaufen; außerdem stehen in Schleswig 25,000 Oesterreicher, in Holstein 12,000 Mann Bundes truppen, so daß die Gesammtzahl an deutschen Truppen in den beiden Herzogtümern etwa 90,000 Mann betragt. — Die Nachricht über einen am 7. Marz stattgefundenen Kampf bei Düppel ist unbegründet. Nur die Requisition von Aerzten und Sanitatsmannschaften aus Rendsburg bestätigt sich. Man wartet vor Düppel noch auf das schwere Geschütz, welches zahlreich dorthin unterwegs ist. — Die preußische Gardedivision ist nach einer Meldung aus Kolding am 6. Marz nebst dem Kronprinzen und dem Generalfeldmar schall v. Wrangel von Sonderskoogd vorgerückt, hat die Danen nach Fridericia zurückgeworfen und 180 Gefangene gemacht. Der Verlust auf preu ßischer Seite betragt 20 Verwundete und 2 Lodte. — Das österreichische Armeecorps überschritt am 8. Marz früh 6 Uhr die Königsau und stieß j Meile südlich von Veile auf dänische Cavalerie, wobei ein Hauptmann vom Generalstabe leicht ver wundet, ein Dragoner-Oberleutnant aber schwer blessirt wurde und in die Hande des Feindes siel. Nachdem der Feind bis Veile zurückgeworfen, nahmen 3 dänische Infanterie- und 2 Cavalerie- Regimenter, sowie 3 Batterien nördlich der Neil- Au Stellung, wurden aber von der Brigade Nostiz und einem Theile der Brigade Gondrecourt unter Führung des Feldmarschallleutnants v. Gablenz trotz ihrer sehr starken Stellung siegreich und ent schieden gegen Horsens zurückgeworfen. Die Ver luste des Feindes sind bedeutend, auch hat er viele Gefangene verloren. Auf Seiten der Oesterreicher ist die Zahl der Verwundeten und Todten noch nicht genau ermittelt; schwer Verwundete zahlte man bis jetzt 60. Das Hauptquartier des öster reichischen Corps steht in Veile. Frankreich. Wie aus Paris berichtet wird, ist die mexikanische Angelegenheit jetzt vollständig geordnet. Erzherzog Ferdinand, der sich jetzt in Paris befindet, wird die mexicanische Deputation am 27. März in Miramare empfangen und die mexicanische Krone definitiv annehmen. Die Ab reise nach Mexico soll nur wenige Tage spater erfolgen. — Die dänische Regierung hat neuer dings in Paris erklärt, daß es sich auf keine Verhandlungen, deren Basis die Personalunion sei, einlassen könne; sie zöge es vor, sich die Herzog- thümer gewaltsam entreißen zu lassen und erwarte deren Wiedercroberung von spateren Conjecturen. Speisezettel der öffentlichen Speiseanftalt. Sonntag: Nudeln mit Rindfleisch. Montag: Hirse mit Schweinefleisch. Die Rechnung des Gasbeleuch- tungs - Actienvercins auf 1863 liegt von heute an, acht Tage lang, zur Durchsicht der Actionäre in der Expe dition der Gasanstalt bereit. Großenhain, den 12. März 1864. Das Direktorium. Für die liebevolle warme Theilnahme, welche uns beim Dahinscheiden und Begräbnisse unseres lieben Sohnes und Bruders in jeder Beziehung von allen Seilen zu Theil ward, sagt ihren innig» sten, tiefgefühlten Dank die trauernde Familie Thiele. Für die vielen Beweise der Liebe und Theil- nahme bei dem frühen Tode unserer theuren Ida sagen wir allen Verwandten, Freunden und Nach barn unsern herzlichsten Dank. Innigen Dank noch besonders Ihnen, Herr Pastor Lunze, für die tröstenden Worte der Religion, sowie Ihnen, Herr Lehrer Lehmann, für die erhebenden Ge sänge. Bauda am Begrabnißtage, den 11. März 1864. Die trauernden Familien Bretschneider und Fritzsche, als Aeltern und Pflegealtern.