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Großenhainer WchMP- lind AtzkWÄ. «mtSvlatt des König!. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. Xo. 43. Dienstag, den 12. April 1864. Nachdem die Errichtung eines Gewerbegerichts für Großenhain «<^4^H4444444m44/44444Z* und Naundorf beschlossen worden ist und die deshalb für letzteren Ort erforderlichen Wahllisten hier aufgestellt worden find, so wird solches mit dem Bemerken an- durch bekannt gemacht, daß solche bei dem unterzeichneten Gerichtsamte zur Einsicht der Betheiligten bereit liegen und etwaige Reclamationen dagegen binnen 14 Tagen bei Verlust derselben hier anzu dringen sind. Großenhain, am 4. April 1864. Das Königliche Gerichtsamt. Pechmann. O. Tageönachrichten. Sachsen. In der Sitzung der zweiten Kam mer am 8. April kam ein allerhöchstes Decret zum Vortrag, durch welches das Postulat wegen Vermehrung der Armee um 2000 Mann wiederum zurückgezogen wird. Im Uebrigen kam der erste Bericht der Revisionsdeputation zur Berathung und wurden, wie von Seiten der Deputation, so auch aus der Mitte der Kammer Anträge in dieser Angelegenheit nicht gestellt. (Dr. I.) — Zu dem am 8. April stattgefundenen 25jährigen Jubiläum der Leipzig-Dresdner Eisenbahn hat die Direction an sämmtliche Arbeiter der Bahn einen zweitägigen Lohn, an die Beamten je nach Ver dienst und Länge der Anstellungszeit einen monat lichen, halbmonatlichen und viertelmonatlichen Gehalt (zusammen circa 6000 Thlr.) vertheilt. Nach einer aus Veranlassung des Jubiläums erschienenen Denkschrift sind seit Eröffnung der Bahn auf derselben 16,465,852 Personen ge fahren und 1,214,061,063 Meilencentner Güter befördert und dafür 28,697,894 Thlr. eingenom men worden. — Auf der sächsisch-schlesischen Eisenbahn sind am 8. April in der Nähe des Radeberger Bahnhofs ein Güter- und ein Per sonenzug zusammengestoßen; es wurden jedoch glücklicherweise nur die Locomotiven beschädigt. Preußen. Die einjährigen Freiwilligen sind jetzt nach Ablauf ihrer Dienstzeit nicht entlassen worden, sondern gleich in das Reserveverhältniß übergetreten. In der Landwehr findet jetzt kein Uebertritt aus dem ersten in das zweite Aufgebot statt, auch werden keine Beurlaubungen bewilligt. Oesterreich. Der Kaiser ist am 9. April in Miramare gewesen und hat dort die mit dem Erzherzoge Max vereinbarte Urkunde unterzeichnet, in welcher letzterer dem Successionsrechte völlig entsagt haben soll. Die Abreise des Erzherzogs nebst Gemahlin nach Mexico sollte am 11. April Nachmittags 4 Uhr stattsinden. Schleswig-Holstein. An der am 6. April in Neumünster stattgehabten Versammlung der holsteinschen Geistlichkeit betheiligten sich 60 Geist liche. Dieselben stimmten unumwunden den Be schlüssen der Ständemitglieder zu. — Auch das akademische Consistorium in Kiel hat am 6. April einstimmig eine Zustimmungserklärung zu den Beschlüssen der holsteinschen Standemitglieder be schlossen. — Am 8. April sollten Delegirte aller schleswigschen Städte und Districte in der Stadt Schleswig zusammenkommen, um über eine Ein gabe an die an der bevorstehenden Londoner Con- ferenz theilnehmenden Mächte zu berathen. Diese Zusammenkunft ist indeß von den Civilcommissaren untersagt worden. — Die holsteinsche Landes- Regierung in Kiel hat an sammtliche Polizei- Behörden einen Erlaß gerichtet, welcher eine scharfe Ueberwachung des Verkehrs mit Dänemark anempfiehlt. — Die zweite Parallele vor den Düppler Schanzen ist nach einer Meldung auS Gravenstein in der Nacht vom 7. zum 8. April vollständig fertig geworden. Die Beschießung der Schanzen war am Tage vorher sehr heftig. Die Dänen erwiderten das Feuer schwächer als bis her. Auch einige Vorpostengefechte haben in der letzteren Zeit stattgefunden. — Nicht drei Theile Sonderburgs, wie in vor. Nr. d. Bl. fälschlich angegeben, sondern nur der dritte Theil dieser Stadt war bis zum 4. April infolge der Be schießung niedergebrannt. Das Feuer war am 8. April vollständig gelöscht. — Während des Bombardements von Sonderburg am 2. April siel eine Granate auf das „Hotel Alssund", ging durch das Dach, das erste und zweite. Stock werk, wo der Generalstab sein Comptoir batte. Dort ging sie durch den Tisch, an welchem ein Dutzend Offiziere saßen und arbeiteten, und fuhr dann weiter in den Keller herab, ohne Jemand zu verwunden. Eine andere Granate siel in eine Colonne des 16. Regiments, wo sie zwei Mann tödtete und 17 verwundete. — Die Be- §