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208 Ruhig schnitt Lampert fort, nur ein bedeutsamer Blick flog hinüber zum Sprecher. Jetzt bat der Kranke und dessen Frau, welche mit Zittern dem Gespräche zugehört hatten, um Berücksichtigung der traurigen Verhältnisse und die Erlaubniß, den Gesellen als ihre einzige Stütze und den einzigen Versorger behalten zu dürfen. Vereint schilderte das Ehepaar die trostlose Lage, in welcher es sich befand, und flehend unter Thränen, ihnen diesen Freund und Helfer nur so lange zu lassen, bis die Genesung des Kranken erfolgt sei. Der Obermeister schien dadurch auch ziemlich anderen Sinnes geworden zu sein und Mitleid zu empfinden, denn er wendete sich zu Kloye'n und sprach längere Zeit leise mit ihm; doch wußte dieser jedenfalls solche gewichtige und überzeugende Gründe vorzubringen, daß schließlich auch der Obermeister seine Gesinnung änderte. „Wir müssen bei unserm Entschlusse verharren und können Euch durchaus nicht gestatten, einen Gesellen zu halten", versetzte derselbe mit Bedauern. „Geben wir in diesem Falle nach, so müssen wir dies in andern auch. Fügt Euch demnach; vielleicht währet die Krankheit nicht so lange!" „Was soll Euch aber dieser kleine MenschA nützen?" fuhr Klotze fort, und trat dem Gesellen näher. „Bei dem scheint blos der Mund zu arbeiten und Geschick zu haben; nicht so die Hände. Er ist ein Prahlhans!" (Fortsetzung folgt.) Kirchliche Nachrichten. Am Sonntage Quasimodogeniti Beichtrede (halb 8 Uhr): Herr DLaconus Hedrich. Vormittagspredigt: Herr Consistorialrath 1). Hering, über Röm. 1, 4. Nachmittagspredigt: Herr Archidiaconus Müller, über Joh. 20, 19-23. Mittwoch den 6. April Communion; die Predigt hält Herr Diac. Hedrich u. die Beichtrede Herr Ärchidiac. Müller. Beerdigte. Verst. den 24. März: Marie Sopbie Auguste, ehel. T. d. Maurers Joh. Gottlob Hiller, 7 M. 2 W. 3 L. - Den 26.: Anna Maria, ehel. L. d. Post schaffners Jakob Hofmann, 3 I. 2 W. 4 T. — Fr. Jo hanne Christiane Dorothee Pollmar geb. Arnold, nachgel. Witwe d. B. u. Lobgerbermstrs. Friedr. Traug. Pollmar, 77 I. 10 M. 2 W. 6 T. — Johanne Marie Hedwig, ehel. T. d. B. u. Hausbes. Friedr. Traugott Lomscher, 10 M. 1 W. — Fr. Christiane Dorotbee Krug geb. Kretzschmar, nachgel. Witwe d. Fabrikarb. Joh. Georg Krug, 69 I. 5 M. — Anna Marie, ehel. L. d. Handarb. Carl Adolph Lange, 1 I. 4 M. 1 T. — Den 28.: Johannes Oskar, außerehel. S. d. Anna Marie Lehmann, 1 I. 3 M. 3 L.— Den 29.: Joh. Gotthelf Fichtner, Gartennahrungsaus zügler in Adelsdorf, 62 I. 1 M. 3 W. — Den 30.: Jungges. Friedrich Hermann Hadlich, Lischlergesell, 22 I. 2 W. 4 T. Getauft vom 24.— 31. März: 6 Knaben, 4 Mädchen. Für die Abgebrannten zu Marienberg gingen noch ein: 15 ngr. vom Hrn. Schnitthändlcr Nau mann. Summa der zweiten Sendung: 13 thlr. 5 ngr. und 2 Packete; daher üverbaupt: 37 thlr. 4 ngr. und 5 Packete, wofür den gütigen Gebern im Namen der Abgebrannten den herzlichsten Dank sagt die Cxped. d. Bl. In der hiesigen Fortbildungs-Anstalt für junge Gewerbtreibende — die Sonntagsschule — be ginnt den 3. April ein nemr Cursus, worauf die hiesigen für Fortbildung in nützlichen Kenntnissen und Fertigkeiten (Schön- und Rechtschreiben, gewerblicher Brief styl, Rechnen, Geometrie, freies Hand-Zeich nen, sowie technisches Zeichnen für Handwerker, Singübung rc.) beeiferten Gesellen und Lehrlinge hiermit aufmerksam gemacht werden. Die neuere Gewerb- einrichtung bedingt diese Fortbildung für Jeden, der mit der Zeit fortschreiten will. Pläne der Einrichtung der Schule sind bei dem Unterzeichneten (wohnhaft bei Herrn Sattlermeister Kirchner, neben der Superintendentur) zu erlangen, bei dem auch die Anmeldung zum Besuch derselben erfolgt. — Während des Sommerhalbjahrs wird die Stadtbibliothek allsonntägig nur Vormittags 11 bis 12 Uhr geöffnet. Rentamtmann Prensker. Militär-Verein Sonntag den 3. April Nachmittags halb 3 Uhr. Veranderungshalber bin ich gesonnen, mein am untern Frauenmarkte gelegenes WohnhouS mit Garten unter annehmbaren Bedingungen zu verkaufen. Dasselbe eignet sich seiner Lage und schönen Räumlichkeiten wegen vorzüglich für Geschaftstreibende. Darauf Reflectirende wollen sich gefälligst an mich selbst wenden. F. W. Uhle. Das in der äußern Meißner Gasse gelegene HauH Nr. worin seit lange Schank- wirthschaft betrieben worden ist und das 10 heiz bare Stuben und Stallung für 11 Pferde ent hält, soll entweder unter annehmbaren Bedin gungen verkauft, oder die Schankwirthschaft verpachtet werden. Käufer oder Pachter erfahren daselbst das Nähere. Cm Hufengut, in Frauenhain gelegen, 27 Acker mit 193 Steuereinheiten enthaltend, ist mit dem ganzen Inventar zu verkaufen. 1200 Thlr. sind als An zahlung erforderlich, das Uebrige kann darauf stehen bleiben. Näheres in der Exped. d. Bl. Spane-Auction. Sonnabend den 2. April Abends 6 Uhr werden auf dem Bauplatz des Ritterguts Zschie sche n an der Windmühle in Zschieschen eine große Partie Zimmerspäne in einzelnen Haufen gegen sofortige Bezahlung verauctionirt werden. Di'. Mattison s Mittel bei Gicht und Rheumatismen aller Art, als bei Gesichts-, Brust-, Hals- und Zahnschmerzen, Kopf-, Hand- und Kniegicht. Seitenstechen, Gliederreißen, Rücken- und Len denschmerz rc. rc. — Ganze Pakete zu 8 Ngr., halbe Pakete zu 5 Ngr. nebst Gebrauchs - An- I Weisung und Zeugnissen in Großenhain bei C. G. Weber am Hauptmarkte. Zeugnisse. Senden Sie mir wieder zwei Pakete vr. Pattison's Gichtwatte; die letztgesandte that große Wirkung, schon in der ersten Nacht konnte ich wieder schlafen, was seit fünf Wochen nicht mebr der Fall war; ich kann schon beute im Zimmer wieder auf- und a'ogehen, und ich hoffe ein vollständiges Ende. Walpertskirchen (Baiern), 26. Februar 1863. G. Sihu, Schrcinermeister. Vor einiger Zeit hatte ich die unsäglichsten Schmerzen im Halse, so daß ich kaum noch Flüssigkeiten zu mir nebmen konnte. Ich nahm von 0r. Partison's Gichtwatte, umbüllte am Abend den Hals; am Morgen waren die Schmerzen gänzlich verschwunden. Napperswyl, 17. März 1863. Ib. Oehrrnger. Beim Stellmacher in Zschieschen ist ein gro ßer, blühender WorzrNanblrrmenstsck zu verkaufen.