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Großenhainer MttlhMW- M AizWIiltt -tmts-ratt des Königl. Gerichtsamis und Stadtraths zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. 25. Sonnabend, den 27. Februar 1864. r Don der unterzeichneten Königlichen Kreis - Direction sind dem Fabrikarbeiter Karl Wilhelm Moritz Dreßler und dem Kutscher August Stacke zu Großenhain für die durch die am 5. jetzigen Monats mit anerkennungs- werther Entschlossenheit und Gefährdung des eignen Lebens bewirkte Rettung zweier Knaben vom Tode des Ertrinkens Belohnungen in Geld bewilligt worden, was andurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Dresden, am 23. Februar 1864. Königliche Kreis - Direction. von Oppel. vr. Schmidt. Oeffentliche Vorladung. Der zuletzt beim Gutsbesitzer Schumann in Schönborn in Diensten gewesene Knecht Friedrich Ziegenbalg aus Mittelbach bei Pulsniß hat sich auf eine wegen Diebstahls gegen ibn erstattete Anzeige zu verantworten. Da dessen gegenwärtiger Aufenthalt jedoch unbekannt ist, so wird derselbe geladen, ungesäumt an hiesiger Amtsstelle sich einzusinden und seiner Vernehmung zu gewärtigen. Zugleich wird die Behörde seines Aufenthaltsortes gebeten, ihn auf diese Vorladung hin- und mittelst Marschroute anher zu weisen, oder wenn er vagirend betroffen wird, ihn mittelst Schubes anher zu dirigiren. Großenhain, am 22. Februar 1864. Das Königliche Gerichtsamt. Pechmann. v. Metzsch. Hülferuf für Marienberg. Wie bereits in diesem Blatte erwähnt worden, sind durch das am 15. Februar in Marienberg ausgebrochene Feuer 22 Wohnhäuser und 36 Hinter- und Seitengebäude, bewohnt von 56 Familien mit 221 Personen, zerstört worden. Der größte Theil der Obdachlosen beklagt den Verlust sämmt- licher Habe, da ihnen durch die Feuergefährlichkeit ihrer Häuser und Wohnungen eine Versicherung der Mobilien zur Unmöglichkeit geworden war. Leider gehört die Mehrzahl der Abgebrannten zu der bei weitem ärmeren Klaffe Marienbergs. Der Hülfs-Eomite hat einen Aufruf zur kräftigen Unter stützung an Geld, Kleidungsstücken rc. erlassen, infolge dessen sich die Exped« d. Bl. gern bereit er klärt, Liebesgaben, über deren Empfang in diesem Blatte quittirt werden wird, zu übernehmen. TagesnachrichLen. Sachsen. Die erste Kammer hat sich in den Sitzungen am 23., 24. und 25. Februar mit der Berathung eines Gesetzentwurfs über die Aus übung der Jagd beschäftigt, wahrend die zweite Kammer an diesen Tagen größtentheils über Pe titionen verhandelte. — Das Finanzministerium hat den Sendungen für die Abgebrannten in Marienberg Portofreiheit bewilligt. — Auf der Leipzig-Dresdner Bahn sollte am 26. Februar ein Transport österreichischer Verwundeter, circa 180 Mann, in Dresden eintreffen, daselbst über nachten und am 27. auf der Eisenbahn über Bodenbach weiter befördert werden. — Der Eis schutz in Tetschen und Rathen war am 24. Febr. bei einem Wasserstande von 13 Fuß über Null noch immer unverändert. Der sächsischen Elb- niederung soll übrigens die größte Gefahr drohen, wenn der Eisschutz bei Strehla nicht früher zum Durchbruche und Fortgange gelangt, als das Eis aus der obern Gegend dort ankommt. Bis jetzt hat noch kein Stück böhmisches Eis die sächsische Grenze überschritten und ist dasselbe daher noch in seinem ganzen Umfange zu erwarten. Preußen. Wie aus Thorn vom 20. Februar berichtet wird, haben die in Leibitsch stationirten ostpreußischen Ulanen wieder einen wichtigen Fang gemacht durch die Beschlagnahme von 15 Centnern für die polnischen Insurgenten bestimmter Munition. Oesterreich. Die englische Regierung hat iw Einverstandniß mit Frankreich in Wien und Berlin zur Schlichtung des deutsch-dänischen Streites eine diplomatische Conferenz beantragt. Die kaiserl. österreichische und die königl. preu ßische Regierung haben diesen Vorschlag, welchen