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40 sich der in Nr. 2 dieses Blattes hinter dem Handarbeiter Johann Christian Ludwig aus Walda erlassene Steckbrief durch dessen Ausgreifung. Großenhain, den 16. Januar 1864. Das Königliche Gerichtsamt. Pechmann. v. Loeben. Lagesnachrichteu. Sachsen. In der Sitzung dem zweiten Kam mer am 21. Januar erfolgte zuvörderst die münd liche Begründung eines Antrags auf Bildung von Heimathsbezirken, und wurde dieser Antrag an die dritte Deputation verwiesen. Sodann gelangte Abtheilung L. des Ausgabebudgets, das Gesammt- ministerium nebst Dependenzen betreffend, zur Be- rathung, deren Postulats im Gesammtbetrage von jährlich 31,890 Thalern durchgängig bewilligt wurden. — Die außerordentliche Deputation der zweiten Kammer zur Fortberathung der schleswig- holsteinschen Angelegenheit hat am 21. Januar ihren ersten Bericht erstattet. Derselbe betrifft den Beschluß der.ersten Kammer auf den Antrag des Hrn. Vicepräs. Oehmichen und Genossen, sowie neue, von der Deputation gestellte Anträge be züglich der schleswig-holsteinschen Angelegenheit. Die Deputation beantragt, dem desfallsigen Be schlusse der ersten Kammer vom 7. Januar bei zutreten, und bringt sodann im Hinblick auf die Bundestagssitzung vom 14. Januar „als Ausdruck Dessen, was man in diesem Augenblicke für noth wendig halt", nach ausführlicher Motivirung fol gende neue Anträge ein: Die Kammer wolle beschließen, im Verein mit der Ersten Kammer die hohe Staatsregierung zu ersuchen: I) im Verein mit den bundestreuen deutschen Regierungen das Ansehen und die Autorität des Bundes gegen bundeswidrige Unternehmungen energisch zu vertheidigen, 2) für die so fortige Anerkennung des Herzogs Friedrich von Schleswig- Holstein beim Deutschen Bunde kräftigst einzutreten, 3) für den Fall, daß eine sofortige Abstimmung über die Erb folgefrage beim Bunde nicht zu erlangen sein sollte, im Verein mit den gleichgesinnten deutschen Regierungen eine Erklärung beim Bunde abzugeben, worin das Erbfolgerecht des Herzogs Friedrich von Schleswig-Holstein anerkannt und, sobald die Majorität dafür sich herausgestellt hat, auf sofortige Zulassung eines Bevollmächtigten desselben beim Bundestage angetragen wird, 4) im Verein mit den bundestreuen Regierungen sowohl auf eine sofortige Ver stärkung der Bundesrruppen in Holstein, als auch sobald wie thunlich auf die Besetzung Schleswigs durch Truppen bundestreuer deutscher Regierungen hinzuwirken. Am 22. Januar findet die Berathung darüber in der Kammer statt. (Dr. I.) Schleswig-Holstein. Eine Verordnung der Bundescommiffare an die Holstein-lauenburgischen Polizeibehörden sagt unter Anderem: An einzelnen Orten gemächte Versuche zur Organisirung von Wehrvereinen veranlassen uns, die Wachsamkeit der Behörden auf die Ungesetzlichkeit solchen Vor habens zu lenken, wodurch dem Lande, wie ein zelnen Gemeinden nothwendig Verwickelungen er wachsen. Die Polizeibehörden haben gegen der artige Bestrebungen nötigenfalls nachdrücklichst einzuschreiten und sofortige Anzeige zu machen. — Zur Beförderung der Oesterreicher und Preußen von Altona nach Rendsburg sind alle nöthigen Vorbereitungen getroffen. Es wird von Altona aller zwei Stunden ein Militärzug abgehen und glaubt man täglich 6000 Mann befördern zu können. Zum 22. Jan. waren sämmtliche Wag gons nach Altona bestellt. -- Das in Kiel be findliche sächsische Bataillon hat am 20. Januar plötzlich Marschordre erhalten; am 21. wird das selbe in Nortorf und am 22. zur Concentrirung der sächsischen Brigade in Hohenwestedt eintreffen. — Der schleswig-holsteinsche Verein in Kiel hat einen Antrag an die Bundescommiffare auf schleu nige Wiedererrichtung eines holstein-lauenburgschen Bundescontingents beschlossen. Ferner beschloß der Verein, die Landesregierung zu veranlassen, die Stroh- und Heuausfuhr zu verbieten. — Der schleswig-holsteinsche Verein in Pinneberg beschloß folgende Resolution: In jeder Occupation unsers Landes, welche schließlich das Londoner Protokoll zur Geltung bringen will, erblickt das schleswig- holsteinsche Volk einen Act offenbarer Gewalt, härter noch, wenn derselbe vom Süden, woher uns Hülfe kommen sollte, als wenn er vom Nor den herbergeführt wird. — Der Oberbefehlshaber der dänischen Truppen in (Schleswig, General de Meza, hat geäußert, daß die Dannewerkstel lung bis zum Aeußersten gehalten werden müsse. Dänemark. AuS Kopenhagen ist, wie die „N. Pr. Ztg." meldet, in Berlin nun die Nach richt eingegangen, daß das dänische Kabinet die Sommation der deutschen Großmächte abgelehnt, sich also geweigert hat, die Verfassung vom 18. November v. I aufzuheben, durch welche Schles wig in Dänemark einverleibt wird. Speisezettel der öffentlichen Speiseanftalt. Sonntag: Nudeln mit Rindfleisch. Montag: Hirse mit Schweinefleisch. Dienstag: Graupen mit Rindfleisch. Mittwoch: Kartoffeln mit Rindfleisch. Keffentliche Sitzung der Stadtverordneten (Sonnabend, den 23. Januar 1864, Nachm. 5 Uhr. Tagesordnung. 1) Antrag des Herrn Stadtverordneten vr. Meng auf Fixirung des Beichtgeldes; 2) Gesuch um käufliche Ueberlaffung eines Stücks Com- munland; 3) Mittheilung des Stadtrathes, die Marktordnung betr.; 4) desgleichen, die Gehaltserhöhung zweier der Herren Lehrer betr.; 5) desgleichen, die Gchaltszulagegesuche zweier Raths- bediensteter betr. Adv. Kretzschmar I., Vorst, d. St.-V. Allen den lieben Freunden, welche unsern ge liebten Gatten, Vater und Schwager zu seiner letzten Ruhestätte geleiteten, und namentlich dem hochehrwürdigen Herrn Pfarrer Hering in Striesen für den uns durch seine Ansprache ge währten Trost, sowie Herrn Lehrer Um lau ft für die schönen Gesänge fühlen wir uns gedrungen, hierdurch unsern herzlichsten, innnigsten Dank auszusprechen. Stauda, den 21. Januar 1864. Sophie verw. Fischer nebst Kindern und Schwager. Musikverein. Heute, den 23. Januar, Mrobe (am neuen Flügel). Herren und Damen um 8 Uhr.