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Großenhainer AMHMilP- md AychMÜ. Amtsblatt des König!. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Gedruckt, verlegt und redigirt von Herrmann Starke in Großenhain. 13S Donnerstag, den 19. November 1863. Das Großenhainer Unterhaltungs - und Anzeigeblatt erscheint wöchentlich drei Mal, Dienstags, Donnerstags und Sonnabends, ausschließlich der Feiertage, für den Preis von 7Vs Ngr. vierteljährlich. Inserate sind spätestens bis Lags vorher früh 9 Uhr einzusenden. Die Expedition. Der Stadtrath. Großenhain, am 16. November 1863. In sofortige Abzahlung der auf die bereits abgelaufenen beiden diesjährigen Steuerhebetermine, sowohl für Grundsteuern, als auch Ge werbe- und Personalsteuern, gefällig gewesenen Beitrage wird nochmals mit dem Bemerken erinnert, daß fernere Säumniß den Gebrauch der gesetzlichen Zwangsmaasregeln ohne ferneren Aufschub nöthig machen würde. Tagesnachrichten. Sachsen. Die zweite Kammer hat am 17. November den mittelst allerhöchsten Decrets vom 9. Novbr. vorgelegten Gesetzentwurf, durch weichen der Preis für das Speisesalz von 3 Thlr. 18 Ngr. auf 3 Thlr. 6 Ngr. pro Stück (----- von 9 Pfennige auf 8 Pfennige pro Pfund) herab gesetzt wird, nach dem Vorschläge ihrer Finanz deputation, und zwar mit Einstimmigkeit, un verändert angenommen. (Dresdn. Journ.) — Dem Vorstande des Leipziger Schützenbundes ist von dem Polizeiamte eröffnet worden, daß das fernere Bestehen des Bundes mit den Bestim mungen des Vereinsgesetzes nicht für vereinbar erachtet werden könne und der Schützenbund sich daher alsbald aufzulösen habe. Koburg-Gotha» Wie man aus Gotha mel det, hat die herzogliche Regierung den bisherigen Erbprinzen von Holstein-Augustenburg als nun mehrigen Herzog von Schleswig und Holstein anerkannt. Die herzogliche Regierung hat zu gleich ihren Bundestagsgesandten dahin instruirt, jeder etwaigen Erbprätension von anderer Seite durch den Antrag zu begegnen, daß der Bund das Recht dieses legitimen Fürsten mit den er forderlichen Mitteln schützen und nötigenfalls in volle Wirksamkeit setzen möge. Schleswig-Holstein. Aus Kiel wird unter dem 17. November berichtet, daß die Mitglieder der holsteinischen ^otandeversammlung und deren Stellvertreter sich am 19. November versammeln werden, um über die Lage des Landes zu be- ratben. Dänemark. Der König Friedrich VII. von Dänemark ist am 15. November auf Schloß Glücksburg an der Gesichtsrose gestorben. — Prinz Christian zu Dänemark ist am 16. Novbr. vom Balkon des Christiansborger Schlosses als König Christan IX. proclamirt worden. — Ein offener Brief des Königs spricht den festen Entschluß aus, die Reichsverfassung und die Gesetze unver brüchlich zu halten und allen Unterthanen gleiche Gerechtigkeit und gleiches Wohlwollen angedeihen zu lassen. Der Schluß des offenen Briefes be stehlt unveränderten Geschäftsgang, sowie daß das Ministerium und alle Beamten verbleiben. Rußland. Der in Warschau erscheinende „Dziennik" vom 14. Novbr. enthalt eine An sprache des neuen Statthalters, Grafen Berg, an das Militär, worin er die Worte mittheilt, welche der Kaiser ihm telegraphirt hat: „Möge Euch Gott helfen, mein Vertrauen zu rechtfertigen. Ich bin überzeugt, daß die Garde und die Armee auch unter Eurer Leitung ihre Pflicht, wie unter meinem Bruder erfüllen werden." — Die „Ostsee- Zeitung" kündigt neue Conflicte zwischen der rus sischen Negierung und der polnischen Geistlichkeit an. Graf Berg soll verlangt haben, daß die Trauer auch in den katholischen Kirchen ebenso wie die Kleidertrauer aufböre, und wieder zum Gottesdienst geläutet und die Orgel gespielt werde. Dem soll sich die Geistlichkeit widersetzen und er klärt haben, die Kirche ganz zu schließen, wie früher. — Am 10. Novbr. Nachts wurden im Vorwerk Ciotusza bei Tomaszoff 30 polnische Gendarmen von einer viel stärkeren russischen Ab- theilung überfallen und fast alle, wie auch die übrigen Bewohner des Vorwerks, niedergemacht; letzteres wurde geplündert. Amerika. Nach den neuesten Nachrichten aus New-Uork hatte Meade von der Negierung die Erlaubniß zu einem allgemeinen Angriff gegen die Sonderbündler erhalten und sich, mit Proviant auf 10 Tage versehen, in Marsch gesetzt; gleich zeitige Bewegungen der Unionisten vor Charleston und Chattanooga sind anbefohlen.