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Großenhainer UMHMWI- Md AMgcM. Amtsblatt d«S Königl. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Gedruckt, verlegt und redigirt von Herrmann Starke in Großenhain. II» Dienstag, den 22. September Bekanntmachung. Unter dem heutigen Tage ist an Stelle des vormaligen Kaufmanns E. O. Nauck der hiesige Bürger und Maurermeister Herr <^arL LivK-SrSvIkt LiolLlvr als Agent der schlesischen Feuer versicherungs-Gesellschaft für die Stadt Großenhain und die Gerichtsamtsbezirke Großenhain, Mei ßen, Riesa und Strehla in Pflicht genommen worden. Großenhain, den 14. September 1863. Der Stadtrath. Schickert.. Tagesnachrichten. Sachsen. Am 18. Septbr. wurden die Mit glieder der ständigen Deputation des volkswirth- schaftlichen Kongresses von Sr. Maj. dem Könige empfangen, bei welcher. Gelegenheit Präsident Lette Sr. Majestät den Dank des Kongresses aussprach. — Die zur Jnspicirung des sächsischen Bundescontingents bestimmten Generale sind in Dresden eingetroffen und haben sich am 19. Sept, bei Sr. Majestät dem Könige angemeldet. Die selben werden am 22., 23. und 24. Septbr. der Revue und den Manöver» der bei Leipzig con- centrirten Truppen beiwohnen. — In der am 16. Septbr. stattgefundenen Sitzung der Stadt verordneten zu Leipzig berichtete Stadtv. Bassenge über Ausgabe und Einnahme bei dem dritten all gemeinen deutschen Turnfest. Darnach beträgt, so weit die Rechnung bis jetzt festgestellt ist, die Summe der Ausgaben 69,100 Thlr., davon 49,600 Thlr. durch Einnahmen gedeckt sind, mithin auf die dem Turnfestausschuß bewilligte Kreditsumme von 75,000 Thlrn. sich ein Deficit von nur 19,500 Thlrn. zu Lasten der Stadtkasse herausstellt. Außerdem hat die Stadt noch etwa 5000 Thlr. für Herstellung eines Fiacreplatzes, für Schmuck der öffentlichen Gebäude, für Mehrverbrauch an Gas u. s. w. ausgegeben. Oesterreich. Der Kaiser hat in Angelegenheit des Nothstandes in Ungarn den Finanzminister beauftragt,- wegen Beschaffung der Geldmittel eine Vorlage an den Reichsrath einzubringen. Der Finanzminister soll ferner ermächtigt werden, Vorschüsse zum Ankäufe von Saatgetreide und zu öffentlichen Arbeiten einstweilen zu verabfolgen. Dänemark. Am 17. Septbr. ist in Kopen hagen unter großem Pomp und Jubel der Be völkerung die feierliche Einschiffung des Griechen königs Georgios I. erfolgt. — Die mit der Jnspicirung des Holstein-lauenburgischen Bundes contingents beauftragten Bundesgenerale sind am 16. Septbr. in Kopenhagen eingetroffen, um die auf Seeland cantonnirenden Contingentstruppen- theile zu besichtigen. Eine Concentrirung dieses Kontingents auf deutschem Boden ist gar nicht verlangt worden. Frankreich. Im Hafen und auf der Rhede von Cherbourg werden vom 15. September an Versuche mit sechs dort vereinigten französischen Panzerschiffen angestellt, welche sechs Wochen Hin durch fortgesetzt werden sollen. — Eine kürzlich angekommene anamitische Gesandtschaft hat den Auftrag, von den Franzosen die südlichen Pro vinzen Cochinchinas wieder zurück zu kaufen. Spanien. Der Kaiser von Marokko soll ge neigt sein, die Züchtigung der Riffpiraten zu übernehmen, welche die Stadt Melilla angegrif fen haben; ersterer wünsche aufs Lebhafteste, das freundschaftliche Verhältniß zu Spanien aufrecht zu erhalten. Spanien wird, falls Marokko die geforderte Genugthuung verweigert, 10,000 Mann nach Melilla senden. Rußland. Nachrichten aus Odessa vom 5. Septbr. melden, dckß bei Kjeff 18 Bataillone zusammengezogen werden, um gegen die aufstän dischen Bauern der Ukräne zu operiren, welche die Wiedereinsetzung ihres früheren Hetmanns verlangen. — Ein Decret der polnischen National- Regierung verordnet, daß sämmtliche Theilnehmer an den von der russischen Negierung niedergesetz ten Kriegsgerichten, Untersuchungscommissionen rc. als vogelfrei zu betrachten sind. Asten. Nachrichten aus Kalkutta vom 13. und aus Bombay vom 24. August melden, daß in Afghanistan eine Krisis bevorstehe; Amin Khan, ein Bruder des neuen Herrschers, hat sich empört und befestigt Kandehar; Afzul Khan, der ein Heer von 25,000 Mann zusammengebracht hatte, soll ermordet sein. In Lucknow (Ostindien) waren 2000 Menschen an der Cholera gestorben. Amerika. Die Bundesregierung soll sich veranlaßt gesehen haben, die Aushebung nicht