Volltext Seite (XML)
4 abgesehen von dem Einflüsse, den die Gewählten bei der Versammlung in Frankfurt a. M. selbst ausüben werden, von der größten Wichtigkeit für Sachsen selbst, weil es uns zeigt, was «ine kleine Partei vermag, wenn sie einig, kräftig und entschieden auftritl, weil es uns aber auch die Ueberzeugung aufdrängt, daß die, für die republika nische Staatsform sich aussprcchenden Vertreter Sachsens in Frankfurt a. M. kräftig dahin wirken werden, ihren Grundsätzen auch in Beziehung auf Sachsens Verfassung Geltung zu verschaffen. Zeigt unser bürgerlicher Mittel stand, zeigt der Bauernstand Sachsens sich ferner so theil- nahmlos und kalt, wie er es bei den jetzigen Wahlen ge- than hat, so ist der konstitutionellen Monarchie in Sachsen das Grab gegraben. Wir schreiten dann unaufhaltsam der Republik entgegen, die aber bei dem entschiedenen Widerwillen der Mehrheit des Volkes gegen diese Staats form nur nach Bewältigung eines ganz gesetzlosen, anar chischen Zustandes durch gewaltsamen Umsturz alles Be stehenden, und Vernichtung des Wohlstandes von Hun- dcrttausenden Begründung finden kann. Unser bevorstehen der Landtag wird bei Gelegenheit der Gesetzesvorlagen über Abänderung unserer Verfassung, Reform des Wahl gesetzes u. s. w. dem Kerne des Volkes, dem bürger lichen Mittelstände und dem Bauernstände Anlaß genug geben, zu zeigen, daß er mit den ungemesscncn Forderungen einer, von wenigen Ehrgeizigen und Fanatikern aufgereg ten Partei nicht einverstanden ist, daß er die errungenen Freiheiten sich bewahren, aber auch gesetzliche Ordnung aufrecht erhalten wissen will. Möge er dieß in kräftiger, einiger Weise durch mit zahlreichen Unterschriften ver sehene Adressen an die Ständevcrsammlung offen ausspre- chcn, möge er unserem wahrhaft volksthümlichen Ministe rium dadurch eine Unterstützung gewähren, die allein im Stande ist, zum wahren Wohle unseres theuren Vater landes uns dasselbe zu erhalten! (Aus Verlangen a. d. Dresdn. Lnz. abgedruckt.) Aufforderung. Es ist uns mitgethcilt worden, daß mehrern Personen, welche bei den mit den Erdarbeiten am Wildenhainer Thore beschäftigten Arbeitern vorbcipassirt sind, von diesen um ein Trinkgeld angesprochen und wohl auch verhöhnt worden sein sollen. Um über die Wahrheit dieser Vorfälle die nöthigen Erörterungen anstellen und nach Be finden angemessene Bestrafung eintreten lassen zu können, ersuchen wir alle Diejenigen, wel chen dergleichen Ungebührlichkeiten begegnet sind, uns darüber baldigst Nachricht zukommen zu lassen. Hain, den 20. Mai 1848. Der Stadtrat h daselbst. Hofman», Brgrmstr. Verkauf eines Schankgrundstückö. Veränderungshalber bin ich gesonnen, mein im Dorfe Oberlommatzsch an der Lommatzsch- Großenhainer Communicationsstraße gelegenes Schankgrundstück, zu welchem ein Areal von 5 Acker 49 mRuthen an Garten, Feld und Weinberg gehört und worauf die Schankberech tigung als Realrecht haftet, künftigen 5. Juni 1848 Vormittags 9 Uhr in meiner Wohnung allhier mit Wirthschafts- Jnventar an den Bestbietenden öffentlich zu verkaufen. Kaufsliebhaber werden hierzu von mir mit dem Bemerken eingeladen, daß die Beschreibung des Grundstücks — auf welchem 1400 Thaler versichert stehen bleiben können — nebst Ver kaufsbedingungen sowohl in meiner Wohnung, als auch bei Herrn Eisen in Lommatzsch ein zusehen sind. Oberlommatzsch, am 20. Mai 1848. Carl Gotthelf Frohberg. Holz-Auction. Dienstags den 30. Mai d. I. von früh 9 Uhr an sollen in dem Rittergutsforste zu Strauch 114 kieferne Stock- und Wurzelklaftcrn und 190 Rcißigschocke gegen 10 Ngr. Aufgeld pro Klafter und Schock meistbietend verkauft wer den. Die Versammlung ist auf dem Vorwerke. Engelmann, Jäger. Einladung zum großen Prämimschießen auf dem Schießhause zu Großenhain den 4., 5. und 6. Juni 1848, wobei den drei besten Schützen folgende Prämien zu Theil werden: 1. Prämie 12 Thaler, 2. - 8 - 3. - 4 - C. Moppe. Einladung. Nächstkommendcn Himmelfahrtstag, als den 1. Juni, bin ich gesonnen mein dieß jähriges Scheibenschießen zu halten, wozu ich die Scheiben gratis gebe und dem besten Schützen eine werthvolle Prämie ertheile. Mit der Versicherung, daß ich bei diesem ländlichen Vergnügen Alles aufbieten werde, cs meinen werthen Gästen möglichst angenehm zu machen, lade ich zu zahlreichem Besuche höflichst ein. Seußlitz, im Mai 1848. — Troschütz. Eine gut gehaltene Schcibcnbiichse steht zu verkaufen: Schulgasse Nr. 47. Getreide-Preise in Urin vom 20. Mai 1848. Korn 2 thlr. 13§ngr. bis 2 thlr. 15 ngr. Gerste 2 „ 10 „ - 2 „ 15 ,, Hafer 1 „ i2j „ - 1 „ 15 „ Heidekorn 2 „ 20 „ - 2 „ 22^ „