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Großenhainer Unterhaltungs- Mit Hoher Eoncession gedruckt, verlegt und redigirt von Herrmann Starke^ und Anjeigeblatt 1. Sonnabend, den 1. Januar - '/! 1848. Bekanntmachung. Es sind in diese» Tagen in jedes Haus Schemata ausgcgebeu worden, in welche die Hausbesitzer oder deren Stellvertreter die Namen, den Stand, das Gewerbe und die NahruriHs- Verhaltnisse der gewerb- und personalsteuerpflichtigen, sowie die erwachsenen, jedoch gänzlich unvermögenden und daher nicht beitragsfähigen Hausbewohner cinzutragen und genau anzu geben haben. . : . Indem wir auf die jenen Hauszetteln vorgedruckte Anweisung uns beziehen und deren sorg fältige Beachtung hiermit besonders empfehlen, bemerken wir, daß den 3. und 4. Januar 1848 die hiesige Sladtsteuer-Einnahme geschlossen ist. Hain, am 29. December 1847. Der Stadtrath daselbst. Hofmann, Brgrmstr. «KttN-igUttg. Die gegen die nachbemerkten Pfandbriefe zu Erbauung der Gastwirthschaft bei Pristewitz von der Eommun erhobenen Darlehne werden andurch dergestalt gekündigt, daß sie nach Ablauf der vierteljährigen Kündigungsfrist zurückgezahlt werden sollen. Die Inhaber jener Pfandbriefe werden daher ersucht, gegen Rückgabe der Pfandbriefe die entsprechenden Capital« bei dem Herrn Stadtcassirer Härtel in Empfang zu nehmen, unter der Verwarnung, daß außerdem weitere Zinsen nicht gezahlt und das Capital zum Depositum werde gegeben werden. Jene Pfandbriefe vom Jahre 1839 haben folgende Bezeichnung: lütt. 18 und 43, jeder zu 100 Thaler. Litt. L. 61, 62, 63, 67, 68, 69, 85, 86, 89, 90, 91, 92, 94, 95, 98, 99, 100, 101, 104, 105, 106, 107, jeder zu 50 Thaler. Hain, am 29. December 1847. Zum Neujahr 1848. Der Eine geht mit Leidenschaft zur Jagd, Der Andre liebt das Wildpret nur beim Schmauße, Der Eine jubelt und der Andre klagt, Der Eine tanzt, der Andre bleibt zu Hauses Der Eine raisonnirt, der Andre schweigt, Der Eine liebt den Krieg , der Andre Frieden, Der Eine singet und der Andre geigt; Ach! Gott, wie ist doch der Geschmack verschieden! Der Eine will nur Gelb Und Geld und Geld, Der Andre will nur Stroh zum Hüttendache, Der Eine höhnt, der Andre liebt die Welt, Der Eine stützt, der Andre stürzt die Sache, Der Eine strebt nach Rang, der Andre bleibt Beglückt mit dem, was ihm das Laos beschicken, Der Eine tadelt was der Andre schreibt, Ach! Gott, wie ist doch der Geschmack verschieden! 108, 109, 110, 111, 116, 117, 118, 119, Der Stadtrath daselbst. Hofmann, Brgrmstr. Der Eine will das Licht, die freie Kraft, Der Andre schleicht zur süßen Dämmerstunde, Der Eine zählt zur Eidgenossenschaft, Der Andre zählet sich zum Sonderbunde, Der Eine will nur Wort, der Andre That, Der Eine Glanz, der Andre: sein gemieden, Der Eine möchte Frucht, der Andre Saat, Ach! Gott, wie ist doch der Geschmack verschieden! Wie heißt, hei so viel Sinnesunterschied, Der Wunsch, den Euch das Wochenblatt kann bringen? — Die Meinung nicht, die wechselnd kommt und flieht, Schafft segensreiches, glückliches Bollbringen. Dem jetz'gen und, dem künftigen Geschlecht Sei unser Wunsch mit treuem Muth beschicken: Ein gleicher Sinn für Wahrheit und für Recht! Dann sei Geschmack auch immerhin verschieden!