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Großenhainer MtklholtiW- Mi AnzchMÄ. Amtsblatt des König!. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Gedruckt, verlegt und redigirt von Herrmann Starke in Großenhain. 18«! No. 8« Sonnabend, den 13. Juli Großenhain, den 2. Juli 1861. Königliches Gerichtsamt daselbst. Böttger. Erbtheilungshalber soll von dem unterzeichneten Gerichtsamte das o* zu dem Nachlasse des verstorbenen Rittergutsbesitzers Ernst Oskar Füssel gehörige Rittergut zu Krauß nitz mit einem Areal von 311 Acker 152 IHRuthen, auf welchem 1542,6s Steuereinheiten haften, sowie mit dem vorhandenen Brennereiapparate, dem leben den und todten Inventar, was insgesammt mit Berücksichtigung der Oblasten auf 52,017 Thaler 29 Ngr. — Pf. gerichtsamtlich gewürdert worden, mit Vorbehalt der Auswahl unter den Licitanten freiwillig versteigert werden und ist, da auf dieses erbschastliche Gut bereits ein Angebot von 45,000 Thalern erfolgt ist, der 20. Juli 1861, um 12 Uhr Mittags, als auf dem Rittergute Kraußnitz abzuhaltender Mehrbietungstermin anberaumt worden. Solches wird, unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsamtsstelle und in der Schanke zu Kraußnitz aushangenden Anschlag, hierdurch bekannt gemacht. Tagesnachrichten. Sachsen. Die Erste Kammer hielt den 10. Juli eine kurze Sitzung, in welcher sie dem von der Zweiten Kammer bereits angenommenen Gesetz entwürfe wegen Ausprägung von Fünfpfennig stücken in Kupfer gleichfalls zustimmte. — Die Zweite Kammer berieth und genehmigte am 10. Juli den Gesetzentwurf wegen kostenfreier Ver mittelung streitiger, nicht anhängiger Civilansprüche und beschäftigte sich dann mit Beschwerden und Petitionen, von denen die mehrerer Gemeinden wegen Bemessung des Schulgeldes und Schul- geldfixa der Schullehrer infolge des Gesetzes von 1858 der Regierung zur Berücksichtigung zu em pfehlen beschlossen wurde. — In ihrer Sitzung am 11. Juli berieth die Zweite Kammer das Postulat für die Tharander forst- und landwirth- schastliche Akademie, trat dem Gutachten ihrer außerordentlichen Deputation über die ständischen Anträge des vorigen Landtags und deren Erledi gung einstimmig bei, berieth und genehmigte so dann nach den Deputationsvorschlägen die in dem allerhöchsten Decrete über die Aufhebung der chirurgisch-medicinischen Akademie zu Dresden in Rücksicht des Militärsanitätswesens vorgeschlagenen Einrichtungen mit Ausnahme der in Dresden zu gründenden militärärztlichen Fortbildungsanstalt, erledigte ferner einen Theil der Differenzen mit der Ersten Kammer hinsichtlich des Militärbudgets, während sie in andern Punkten, bez. mit mehr als 2/3 Mehrheit, bei ihren früheren Beschlüssen stehen blieb, und trat schließlich der Fassung des von der Ersten Kammer über dm Heyn'schen Antrag wegen Aufhebung der Fleischbeschau an genommenen Beschlusses bei. — Die diesjährigen Gerichtsferien beginnen am 21. Juli und dauern bis zum 31. August. Während dieser Zeit werden nur dringliche Angelegenheiten expedirt. Dr. I. Die Nachricht, daß in Freibergsdorf bei Frei berg den 4. Juli drei Bauergüter abgebrannt sind, ist dahin zu berichtigen, daß jenes Feuer nicht in Freibergsdorf, sondern in dem Dorfe Loßnitz ge wesen ist und ein dabei mit abgebranntes Gut noch zur Stadt Freiberg gehört. Auch sind nicht 3 sondern 6 Ochsen mit verbrannt. Preußen. Der Handelsminister hat an die Regierungen einen Circularerlaß gerichtet wegen der Umwandelung der Pappel-Alleen in Alleen von anderen Baumarten. Oesterreich. Die Regierung gestattet den in Mähren, Böhmen und Steyermark internirten Venetianern die Rückkehr in die Heimath. — Wie man der „Presse" schreibt, hat ein ehemaliger Steuerbeamter des Pesther Stadtmagistrats be rechnet, daß sich unter den Abgeordneten des ungarischen Unterhauses auch nicht Einer befindet, der mit Entrichtung der Steuerschuldigkeit in Ordnung wäre. 14 Repräsentanten restiren mit mehr als 20,000 Gulden, 82 mit mehr als 10,000 Gulden, 64 mit mehr als 2000 Gulden; 50 haben überhaupt noch nie Steuern gezahlt. Die Steuer schuld der Uebrigen schwankt zwischen 200 und 500 Gulden, wobei jedoch die seit October 1860 aushaftenden Steuerquoten nicht mitgerechnet sind. Gotha. Das deutsche Schützen- und Thü ringer Turnfest in Gotha wurde den 8. Juli unter großartiger Betheilkgung eröffnet. 134