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Sächsischer Landes-Anzeiger : 05.12.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189012053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18901205
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18901205
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-12
- Tag 1890-12-05
-
Monat
1890-12
-
Jahr
1890
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 05.12.1890
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Landes-AnzeigerS" erscheinen (ohne dessen Ertra-Beiblätter) auch in einer billigeren Sonder-AuSgabe als: „Chemnitzer General-Anzeiger" für Chemnitz monatlich 40 Pfg.freiüiSHaus: außerhalb Chemnitz monatlich öOPfg. mit ZMragen. PostzcitnngSpreiSliste siir 1890: Nr. 1307. Verlags-Anstalt: Alexander Wiede Chemnitz, Theaterstraße Nr. S. Fernsprech-Anschluß Nr. ISS. Telegr.-Adr.: LandeS-Anzeiger. Chemnlh. »aztigkilprets: Raum einer schmalen CorvnSzeile „ lö Psg. — Bevorzugte Stelle (lspallige Petitzeile) 30 Psg. — Bei Wiederholung großer Anzeigen Preisermäßigung. — Bei Bestellungen von Auswärts wolle mar, den Elnrükkmigkbetrag (in Briefmarke») beifüge» ,je 8 Silben CorpuSschrist bilden ca. 1 Zeile.) — Anzeigen können nnr bis Vormittag angcnommen werden, da Druck und Verbreitung der großen Austage längere Zeit erfordern. — Tie Anzeigen finden ohne Preisausschlag gleichzeitig Verbreitung durch den „Chemnitzer General-Anzeiger" (billigere Sonder-Ausgabe der Hauptblätter des „Sächsischen Landes-Anzeigers" ohne Vesten tägliche Extra-Beiblätter. Drahtnachrichten nnseres Anzeigers. .> Bont 4. Dccember. : Kassel. Kaiser Wilhelm beabsichtigt, im nächsten Jahre die Wilhelms höhe zu besuchen. Mit -en dies bezüglichen Vorbereitungen ist bereits schon jetzt der Ansang gemacht worden. Bern. Die Zolleinnahmen für November betragen S,476,«SS Tranes oder «7,OVO Francs weniger, als im November 1889. Die Gesammteinnahmen stellen sich seit Jahresanfang auf 3,855,259 Francs mehr. Konstantinopel. Die griechischen Kirchen sind trotz bis von den, Sultan geänherten Wunsches noch immer nicht geöffnet worden, «nd man befürchtet, dah die Schlietznng bis Weihnachten andauern wird. In diesem Falle dürften Unruhen seitens der griechischen Bevölkerung ausbrechen, welche sich gegen das Patriarchat richten Werden. Wien. Das österreichische Budget weist einen Ueber- schuh von 1>/-> Millionen auf. London. Bezüglich der Parnellkrisis wird eine Uebereinkunft erwartet. Parnell tritt zurück. Es soll demnächst ein neuer Führer gewählt werden. — Die argentinische Commisston hat kein Resultat erzielt. Cettinje. Das geschenkte russische Schiff Jaroslaw ist in Anttvart etngetroffen und festlich empfangen worden. Dasselbe wird auf den Namen des serbischen Nationalhelden Milosch Obilic umgetanft werden. Lemberg. Polnische Blätter greifen anf's Heftigste de» Fürstbischof von Breslau an, wett er sich (durch Erlast des Verbotes der Betheilignug der schlesischen Geistlichkeit au den polnisch - nationalen Agitationen) in die innerpolitischen Verhältnisse Oesterreichs einzn- mischen beginne. — Die russische Regierung verständigte die hiesigen politischen Behörden, -atz ei» Maffenübertritt der galizifchen Bevölkerung nach Russisch-Polen zum Zwecke von Feldarbeiten vom nächsten Frühjahre ab auf das Strengste verboten ist. Budapest. Der hiesige Stadthauptmann hat die für den 8. Deeember geplante Soetäldemokratische . Land esvdrsammlung genehmigt. Rom. Zwischen Frankreich und Italien stehen Verhandlungen bevor um die Harrarfrage zu reget«. Prag. Aus dem Ausstellungsplatz fand abermals ei» Gerttsteinsturz statt, wobei zwei Arbeiter lebensge fährlich verletzt würben. London. Die Dnbliner Natioual-Liga nahm die von einem Priester unterstützte Resolution an, welche das unbedingte Vertrauen zn Parnell ansdrückt. Die meisten irischen Städte erklärten sich ebenfalls für denselben. Prehburg. Die symbolische Grotzloge Ungarns hat bei dem Reichstag eine Petition gegen den Erlatz des Ministeriums, welcher die Ansschlietznng der Frei manrer ans der katholischen Gemeinde bestätigt, ein gereicht. Politische Rundschau. Chemnitz, den 4. Deceinber. Deutsches Reich. Der preußische Cultusminister von Goßler soll sich, wie wir bereits gestern miltheilte», mit Rücktrittsgedankcn trage», „weil an maßgebender Stelle das Einverständnis; mit der Aus hebung des Jesuitcugesetzes ausgesprochen ist. Es ist nicht anzunehmen, daß der Rücktritt sich in einigen Wochen vollzieht, immerhin scheint es aber richtig zu sein, daß in Berlin die bestimmte Absicht besteht, ' mit dem Jesuitengesetze früher oder später ebenso ein Ende zn machen, lvie mit dem Socialistengesetz." Der Hauptgrund dafür ist, daß das Verbot des Aufenthaltes von Jesuiten im Deutschen Reiche eigentlich nur »och ans dem Papiere besteht. Gehören doch zahlreiche höhere und niedere katholische Geistliche im Deutschen Reiche thalsächlich heute schon dem Jesuitenorden oder verwandten Orden an. — Der Großherzog Adolf von Luxemburg äußerte, wie aus Wiesbaden gemeldet wird, gegenüber einer Deputation ans Biebrich, ihm sei in. seinem hohen Alter — der bisherige Herzog von Nassau sieht bekanntlich im 74. Lebensjahre — eine neue große Berant -tvortiikkg übertragen, doch werde er sie mit Gottes Hilfe getreulich lnisziifnhroil suche». Ans die Glückwünsche alter nassmiischcr Soldaten sandle der Großherzog folgendes Antworttclegramm: „Hocherfreut dm durch, daß meine alten nassanischen Soldaten mich ebenso.venig ver gessen haben, lvie ich sie, sage ich meinen herzlichsten Dank für gute Wünsche. Adolf." — Die „Köln. Zlg." schreibt: „In den Blättern wecke» neuer dings Nachrichten verbreitet, wonach eine neue Militärvorlage mit einer Forderung von 46 bis 50 Millionen Mark in Aussicht siche. Ans zuverlässiger Quelle erfahren wir, daß diese Nachrichten unbe gründet sind. Der neue Kricgsminister hat die neue» Forderungen ans das knappste und Sparsamste bemessen und sie sämmtlich im Neichs- hanshaltsentwnrf vereinigt. Darüber hinaus sind neue Forderungen nicht zn erwarten." — Die Gencralconferenz der deutsche» Eisenbahnen ist ans den 12. Decembcr nach Berlin (Potsdamer Bahnhof) einb.rufen worden. — Die „Krcuzztg." veröffentlicht folgende Note: „Durch die Blätter läuft eine Notiz, der zufolge Or. Koch eine ihm angebvtcne Dotation von einer Million abgelehnt haben soll. In dieser Form > ist die Nachricht indessen wohl kaum zulrcffLnd, i» jedem Falle aber ^mißverständlich, insofern koch nicht angenommen werden kann, daß Koch ans jede Entschädigung für seine nach langjährigen an strengenden Studien gemachte Erfindung verzichtet haben sollte." — Die Berliner Gesandtschaft der Bereinigte» Staaten von Nord-Amerika ist von Dr. Samuel G. Dixon, Mitglied der Akademie der Naturwissenschaften und Philosophie, autorisirt worden, die ver schiedentlich erwähnten Behauptungen i» Abrede zu stelle», daß er jemals den Anspruch erhoben habe oder erhebt, vor Koch ein Heil mittel gegen die Tuberculose oder ein dem Koch'scheu ähnliches Mittel gefunden zu haben. — Auch die Centrnmspartei ist zu dem Entschlüsse gelangt, die neue preußische Schulvvrlage abzulchnen. Da außerdem »och Con- servative u»d Freisinnige, freilich ans verschiedenen Gründe», dagegen sind, so ist das Schicksal des Gesetzentwurfes besiegelt. — Es ist jetzt sicher anznuchmen, daß die Verhandlungen der Arbeiterschutzcommijsio» des Reichstages bis Mitte diese-Monats znm Ab schluß gelangen werden. Die Ausstellung des sehr umsangreiche» Berichtes über die Bcrathuiige» der Commission wird dann in den Weihnachts- serien erfolgen können, so daß kein Hinderniß vurlicgt, im Januar mit der zweiten Berathnng der Vorlage im Plenum des Reichstages zu beginnen. Das Gesetz wird auch für die Handwerker von sehr großer Bedeutung sein,- weil i»> LehrlingSwescn mancherlei Neuerungen eingeführt werden. — Der Abg. von Schorlemer-Alst sagt in einer Ansprache an die Wähler dcS Reichstagswahlkreises Bochum, in welcher er seine Mandatsniederlcgnng anzeigt: --»Seit vierzehn Tagen hat mich ein schweres Herzleiden befallen, ivMes »»ich an jeder freien Bewegung hindert, dessen Heilung bjshrr' nicht gelungen ist, und auch nicht in baldiger Aussicht steht. Unter diesen Umständen ist es mir unmöglich, meinen Platz im Reichstage, wie ich so gern wollte, einzunehmen!" — Der Abg. Träger hat im Reichstage von Neuem einen Ge setzentwurf bctr. die Entschädigung für »»schuldig erlittene Uutcrsuchmigs- und Strafhaft eingebracht. Hoffentlich findet derselbe nun endlich die Zustimmung des Buudesrathes. ^ — Der Ehrenrath des Aerzte-Vereins der Berliner Königstadt hat sich mit den von zahlreichen Zeitungen getadelte» außerordentlich hohen Forderungen des vr. William Levy für die Behandlung nach der Koch'scheu Heilmethode beschäftigt und das Verfahren des Herrn Levy als „rein und makellos" befunden. Das Publikum wird freilich der Ansicht sein, daß eine Hoiwra.forderung von tausend Mark pro Woche nicht gerade eine bescheidene ist. — Für die Angliedecung Helgolands an Schleswig-Holstein sind alle Vorbereitungen getroffen, um den Anschluß bis cliva Mitte März zu vollziehe». Bis dahin wird die Angelegenheit also auch im preußischen Landtage erledigt sein müssen. — Brüsseler Zeitungen wollen wissen, daß die im Juli ge schlossene Antlsclaverei-Conferenz' auf Ansuchen Hollands wieder er öffnet werden soll. — Die neue Waffe der Seecadctteu »nd Cadetten der kaiser lichen Marine, der Dolch, wird i» nächster Zeit an dieselben zur Vertheilung gelange». Derselbe hat die gewöhnliche Dvlchfvrm und eine Länge von etwa 50 Ccntimetern einschließlich des Griffes. Die Klinge ist damascirt und steckt'in einer metallenen, brvnzepvlirten Scheide; der Griff ist ans Knoche» und trägt als Knopf eine bron zene Kaiserkrone. Getragen wird die Waffe an einem nach Form der Säbclkoppel aus marineblauer, geflochtener Wollschnur hergcstellten Gehänge. — Eine sscialdemokratisiht Versammlung in Berlin hat die Gründung einer socialdemokratijche» Arbeiterbildungsschule beschlossen. (Eine derartige BildungSschnle wurde bereits im Frühjahr 1878 er richtet, fiel aber dem Socialistengesetz zum Opfer.) Stadtv. Vvgtherr verlas nach einem Vortrage über den Gegenstand eine» Brief Lieb knecht's, welcher das Unternehmen befürwortete, worauf ein Comitee gebildet wurde. — Der Landwirthschastsministcr erlheilte die Erlaubniß zur Ein fuhr lebender italienischer Schweine für die Schlachthäuser in Kassel, Fulda »nd Frankfurt a. M. Auch zahlreichen bayerischen Städten ist die Erlaubniß zur Einfuhr erthcilt worden. — Die schon neulich angekündigte Zulassung der Einfuhr russischer Schweine i» die Schlachthäuser von Thorn, Beuthen und Myslvwitz, die jetzt auch amtlich proclamict ist, bedeutet einen Versuch der Reichs regierung dahin, ob es möglich ist, aus Rußland, wo eine scharfe Biehscuchencontrolle bekanntlich nicht besteht, Vieh cinzusühren, ohne dem deutschen Viehmarkte Nachtheit zu bringen. Die Neichsregicrnng glaubte angesichts der fortdauernden Klagen über die Fleischthencrung, im Osten wenigstens praktisch einen Versuch machen zu müssen, in dieser Weise eine Besserung herbeizuführen. Natürlich werden die zn treffenden velcrinärpolizeilichen Maßnahmen sehr scharfe sei». Die Aufhebung der Viehsperre gegen Oesterreich-Ungarn wird ebenfalls »och in diesem Jahre erwartet. — In den Fabrikstädten Polens haben in den letzten acht Tagen wiederum zahlreiche Ausweisungen von Ausländer», größtcntheils Deutschen, staltgefiinde». Einem geringen Theil wurde eine vier- wöchentliche Frist zur Abwickelung von Geschäften gegeben. Oesterreich-Nttgarn. Die am Dienstag eingeleiteten Vorhand lungen in Wien über den Abschluß eines neuen deutsch österreichischen Handelsvertrages werden unter Ausschluß der Oeffenllichkeit geführt. Es heißt aber, daß sie kam» länger als eine oder zwei Wochen dauern werde», da man in Wien zu weitgehendem Entgegenkommen bereit ist, wen» Deutschland eine mäßige Herabsetzung der landwirth- schaftliche» Zölle zngestcht. Entscheidend für den Abschluß dcS Ver trages sind übrigens die Beschlüsse dieser Conferenz »och nicht. Italien. Ministerpräsident Crispi feierte am Mittwoch unter lebhafter Thcilnahme sein fünfzigjähriges Advocateu-Jubiläum. Die Advocatenkammer widmete ihm eine Adresse. — Der Kricgsminister wird in den Kammer» einen Gesetzentwurf cinbringen, wonach die Dienstpflicht bis zum 45. Jahre verlängert werden soll. — In Pisa ist eine Typhus Epidemie ausgebrochen; bereits 900 Personen sind erkrankt. Bis jetzt sind 20 Kranke gestorben. Wahrscheinlich ist die Epidemie eine Folge des Genusses von schlechtem Trinkwaffer. — Die Eröffmliig der Kammer durch König Humbert erfolgt am nächsten Montag im Parlamentspalaste zu Rom. Frankreich. Graf Herbert Bismarck ist auf der Durchreise von London »ach Deutschland in Paris eingetroffen. — Die Leib- blälter der Familie Orleans deuten an, daß die Verlobung zwischen dem Herzog Philipp von Orleans, dem »Rekruten", und seiner Cousine, der Prinzessin Margarethe, die ihn im Gefängniß besuchte, aufgelöst ist. Die Regierung ist der Quengeleien der Kammer zum Budget müde »nd wird dieser Tage die Cabinetlsfrage ftellen.- Wie der Ausgang der Debatte sei» wirs,' läßt sich heute noch nicht absehcn. — Zur Verhinderung von Manifestationen bei der endgiltigen Beisetzung des Sarges des Generals Salivcrstvw, der bisher immer noch in der russischen Kirche stand, hat die Polizei sehr strenge Maß nahmen getroffen. — Den Kammern soll ei» Gelbbuch über die oft afrikanische > Colonialverhandlungen zugehen. Schweiz. Der Ständerath genehmigte einstimmig die Erricht ung von Beruss-Consulaten in Buenos Aires, London und Aokohama. Jack der Ausjchlitzer scheint »ach der Schweiz gewandert zu sein. In der Nähe von Bern wurde am Mittwoch Morgen eine Frauens person von zweideutigem Rufe ermordet und furchtbar verstümmelt ausgefundeii. Der Thäter wird eifrig gesucht; eine Verhaftung ist' bereits erfolgt. Holland. In verschiedene» holländische» Städten haben republikanische Temonstratione» statlgcfmiden. Es wurden große- Plakate mit den Worten angeschlagen: „Wehe dem Lande, dessen' König ein Kind ist. Es lebe die Republik!" > '- England. Während in den Zeitungen und de» politischen Kreisen noch die Erörterungen des Parnell-scandals fortdaueru» wird im Parlament eine Negierungsvorlage »ach der anderen mit unheimlicher, noch nie dagewesener Geschwindigkeit erledigt. Es be steht augenscheinlich angesichts der Parnell-Affaire keine Neigung zu langen Debatten und die Parlaments Session wird mithin wohl viel früher, als erst angenommen wurde, ihren Abschluß erreichen. Rttstland. Rußland wird immer russischer. Nunmehr soll auch i» den in Petersburg bestehenden d-ntschcn Schulen das Nnjsische als alleinige Unterrichtssprache cingcführt werden. Hoffentlich ist dann das Zarenreich gerettet. — In der Steppe bei Orenburg sind dreißig Kirgise» bei der herrschende» sinnige» Kälte erfroren. Außer dem sind eine Anzahl Pferde, Schafe und Kamecle erfroren, ferner Menschen und Vieh einer ganzen Waarenkarawaiie. Orient. Die im rumänischen Ministerium ausgebrocheue Ministerkrisis hat bereits ihren Anschluß gefunden. Der Senat hat dem Cabinctt mit 68 gegen 38 Stimmen ein volles Vertrauensvotum dargebracht. Die ausgebrocheue» Zwistigkeiten haben hiermit ihren Abschluß gefunden. Afrika. Aus Zanzjbar wird berichtet, daß am Mittwoch. Ncichscvmmisscir von Wißmänn und der Freiherr von Soden dem Sultan einen Besuch abgestatlet haben. Freiherr von Soden und der stellvertretende Niichscouimisiar Or. Schmidt kehre» bis zum Frühjahr nach Europa zurück, während Herr von Wißmann eine Reise zur Jn- spicirmig der deutschen Küstenplätze anlrilt. — In mehreren Zeituiigen war die Nachricht anfgetancht, daß gegen Hendrik Witboy, den räuber ischen Namagnahänptling, energisch seitens der deutsche» Schntztruppe vvrgegangen werden solle, damit in dem argvcrwüsteten Lande wieder Ruhe und Frieden hergestcllt werde. Nach den Informationen der „Post" bestätigt sich diese Nachricht nicht, die Schntztruppe wird-auch noch für die nächste Zeit eine abwartendc Stellung cinnehmcn. Amerika. Unter den südamcrikanischcii Staaten galt als der sicherste bisher Chile. Jetzt scheinen auch dort inncre Unruhen bcvor- zustche»; es wird entweder der Sturz des Ministeriums oder ein Staatsstreich erwartet. In Rio de Janeiro sind die unter der repu blikanischen Regierung ausgebrochcnen Streitigkeiten vorläufig bei- gelegt. Mit einem gesicherten Regiment hat cs aber »och gute Wege, denn kein Minister hat Lust, sich dem anderen aiizubcqnenien. — Im Congrcß der Vereinigten Staate» von Nordamerika zu^° Washington hat jetzt der Ansturm der demokratischen Partei gegen das neue Zollgesetz begonnen. Es ist bereits ein Antrag eingcbracht, welcher die Wiederaufhebung der durch die Mac-Kinley-Bill Ange führten Zollerhvhungc» fordert. Die Unzufriedenheit mit dem neuen Gesetz ist so allgemein, daß nicht, ausgeschlossen ist, daß die Er höhungen bald wieder beseitigt werden. Der Finauzminister Windom bemerkt in dem Jahresbericht an den Cvngreß, cs dürfte nothwendig werden, das neue Tarifgesetz abznändern, aber, bevor dies versucht würde, sollte abgewartet werden, wie dasselbe sich bewähre. Auch die Regierung heginnt also schon so sachte, beizngeben. Sächsisches. — Plagwitz, 3. Decembcr. Unser indiistriereicher, nunmehr »»mittelbar vor der Einverleibung mit Leipzig stehender Ort wird demnächst eine Fabrik erhalten, die in dieser Eigenart »nr selten wieder zu finden sein dürfte, eine Fabrik, i» welcher künstlicher Sand stein hergestellt wird. Das Grundstück, ans das die Fabrik zu stehen kommt, ist bereits nusersehcn, cs befindet sich an der Stelle, wo der Elster-Saalecanal die Lntzencrstraße schneidet, und ist mit den Vorbe reitungen bereits begonnen worden. — Lcngefeld i. Geb., 2. Decembcr. Gestern hat sich der Kutscher A. F. Fritzsche hier in einem Anfälle von Schwerniiith durch Erhängen entleibt. Er stand im 58. Lebensjahr, war seit 3 Jahren vcrwittwet und hinterläßt 5 Kinder. — In Oelsnitz i. E. verniiglückte der Häuer Emmerlich da durch schwer, daß er von zwei Förderhnnteu, zwischen die er gerathcn war, derart gequetscht wurde, daß er besinnungslos mittels SicchkorbeS in's Krankenhaus geschafft werden wußte. Emmerlich, an dessen Auf kommen ma» zweifelt, ist verheirnthet und Vater von 4 unerzogenen Kindern. — Hund sh übel. Ai» 29. November wurde der 27 Jahre alte unverheirathcte Kaufmann Herold hier in seinem Bette todtanf- gesunde». Derselbe hatte sich mit einem Nafirmesser den Hals durch schnitten. Da Herold seit ca. ^ Jahr schwerinüthi'g war, so ist wohl anzunchmc», daß derselbe die Thal im Zustande geistiger Störung begangen hat. — Jalkenstein. Am Dienstag wurde hier der älteste Ein wohner unserer Stadt, der frühere Schloßpüchter Johann Gottlieb Heckel zur letzten Ruhe bestattet. Herr Hrckel stand bereit- im 91. Lebensjahre und hiisterläßt eine sehr zahlreiche Nachkommenschaft.
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