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Unterhaltung^ - und ^meigeblatt. Gedruckt, verlegt und redigirt von Herrmann Starke. 73. Mittwoch, den 11. September I8o0 Dresden, am 3. September 1850. C G. Härtel. Topfmarkt Nr. 156. Volkes, nicht als gegründet erscheine. Der Re ferent der Deputation nahm dabei Gelegenheit, sich gegen die Annahme zu verwahren, daß sie für die Reaction gearbeitet habe. — Die 15. Sitzung der ersten Kammer begann um 11 Uhr und endete nach halb 1 Uhr nach Abmachung einiger Petitio nen und Privatsachen. Preußen. In Betreff der preußischen Politik sagt das Neue Dresdner Journal: „Wenn alle übrigen constitutionellen Unionsblätter in Unmuth ausbrachen über das Verhalten der preußischen Regierung, so sagten wir gewöhnlich: leider sei Grund zu diesem Tadel, aber doch sei die preußische Regierung noch die einzige, von welcher etwas für Deutschland zu erwarten sei. Wir freuen uns, daß die letzten Tage unser Vertrauen gerechtfertigt haben. Die preußischen Depeschen, die in neuester Zeit theils nach Wien, theils nach London befördert worden sind, erregen in ganz Deutschland die gespannteste Aufmerksamkeit und die größte Theilnahme. Die Art und Weise, mit der Preußen das Ansinnen Oesterreichs, den alten Bundestag wieder aufzu richten, und die britische Zumuthung, in Schleswig- Hain, am 8. September 1850. Der Rath zu Dresden. Pfotenhauer. Tagesnachrichten. Sachsen. Die Kammern haben wieder einige Sitzungen gehabt. Erwähnenswcrth davon ist nur folgendes Wenige, denn die 15. Sitzung der zwei ten Kammer betraf nichts als die Zustimmung zu dem hinlänglich bekannten Preßgesetz vom 3. Juni gegen 5 Stimmen, wobei Ler Abgeordnete Mogk für nöthig fand, Lie Kammer gegen den Vorwurf in Schutz zu nehmen, als gehe sie darauf aus, alle Errungenschaften des Volks zu beseitigen und nur die Reaction zu befördern. Die 16. Sitzung betraf einige unbedeutende Differenzen mit der an dern Kammer in Betreff der Stempelsteucrerhöhung; dann die Zustimmung zu Lem Gesetz über das Ver eins- und Versammlungsrecht gegen 5 Stimmen. Der Abgeordnete Mogk machte dabei wieder die Bemerkung, er könne einen Wunsch nicht unter drücken, der dahin gehe, daß das Gesetz durch neue, im Laufe der Debatte etwa auftauchende Zusätze nicht noch verschärft werde (was nicht gut möglich ist), damit der erhobene Vorwurf, die Kammer wolle nur Beschränkungen der Rechte des Bekanntmachung. Zu der Jmmobiliar-Brandcasse auf den zweiten Termin 1850 sind von Ein Hundert Thaler Versicherungssumme 4 Neugroschen abzugeben. Die Hausbesitzer werden hierdurch in Kenntniß gesetzt, ihre Beiträge binnen 14 Tagen, vom Tage der Bekanntmachung an gerechnet, in den Vormittagsstunden von 8 bis 12 Uhr in der Stadtcaffen-Expedition einzuzahlen. Schlachtvieh-Markt in Dresden. Die bedeutende Consumtion von Schlachtvieh in hiesiger Stadt macht für Käufer und Ver käufer dieses Artikels die Einführung eines Schlachtvieh - Markts allhier wünschenswerth. Wir haben daher beschlossen, mit dem in jeder Woche Mittwochs allhier statlsindenden Wochenmarkte einen bcsondern Schlachtvieh-Markt zu verbinden. Derselbe soll Mittwochs ten S5 September .I. seinen Anfang nehmen. Die Aufstellung des feilzubietenden Schlachtviehs erfolgt in Antonstadt im Gasthofe zum Schönbrunn (auch „Kammerdieners" genannt), wo sich ausreichende passende Localitäten befinden. An Stand - oder Stall-Geld ist etwas nicht zu entrichten. Alle Verkäufer von Schlachtvieh werden eingeladen, diese Einrichtung, welche guten Absatz erwarten läßt, durch zahlreiches Anherkommen und Einbringen von preiswürdigem Schlachtvieh zu fördern.