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Großenhainer WchMW- md AiMkblM. Mmtsvlatt des Königl. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Gedruckt, verlegt und redigirt von Herrmann Starke in Großenhain. Sonnabend, den 26. Januar 1861. Roßmarkt in Großenhain Stättegeld wird nicht erhoben. Großenhain, den 7. Januar 1861. Sonnabend den 23 Februar 1861 Vormittags auf dem Radeburger Platze. Der Stadtrath. Großenhain, am 21. Januar 1861. Am 10. dieses Monats ist auf hiesigem Hauptmarke ein säch- sicher Silberthaler gefunden und anher abgeliefert worden, was zur Ermittelung des Eigenthümers andurch bekannt gemacht wird. Die Polizeibehörde. Tagesnachrichten. Preußen. In dem den beiden Hausern des Landtags vorgelegten Staatshaushaltetat für das Jahr 1861 sind die Einnahmen auf 135,541,258 Thlr., die Ausgaben auf 139,966,258 Thlr. fest gestellt. Die Ausgaben übersteigen demnach die Einnahmen um 4,425,000 Thlr. und einem Mehr (gegen voriges Jahr) von 4,425,000 Thlr., welche Summe zur vollständigen Deckung der durch die neue Organisation der Armee entstehenden Mehr ausgaben erforderlich und noch zu bewilligen ist. Diese Ausgaben betragen nämlich für 1861: 8,152,-454 Thlr. — In Königsberg sind mehrere aus England angekommene Kisten, in denen sich 29 Revolver und 25 Gewehre nebst mehreren Tau send Spitzkugeln befanden und welche nach Polen bestimmt waren, mit Beschlag belegt worden.— In Berlin fand den 18. Januar vor dem Stand bilde Friedrich's des Großen die Weihe der Fahnen für die neugebildeten Regimenter statt. Oesterreich. Der ungarische Landtag ist nach den Bestimmungen des Wahlgesetzes vom Jahre 1848 auf den 2. April nach Ofen einberufen. — Die Steuerrückstände, welche sich in Ungarn im verflossenen Quartale und in diesem Monate häuf ten und das Anlehen nothwendig machten, sollen die Höhe von 15 Millionen Gulden erreicht haben. Italien. Die freiwilligen Beiträge zur An schaffung von einer Million Flinten, die Garibaldi zusammenzubringen hoffte, belaufen sich nur auf ca. 49,000 Francs. — Alle im Hafen von Genua ankernden sardinischen Kriegs- und Transportschiffe haben Befehl erhalten, sich zum Auslaufen bereit zu halten. — Wie dem „Dr. I." geschrieben wird, hat die päpstliche Regierung beschlossen, die Sache Franz's II. nach Möglichkeit zu unterstützen. Zu diesem Zwecke ertheilte sie die Erlaubniß, ein Corps von 10,000 Mann zu organiflren, das größten- theils aus der ausgelösten Armee Franz's H. be stehen soll. Ein Theil dieser Leute ist bereits in neapolitanisches Gebiet eingefallen. — Tagliacozzo ist nach heftigem Widerstande der sardinischen Truppen und der Nationalgarde von den reactio- nären Insurgenten eingenommen worden. Bei Ascoli mußten sich die Sardinier ebenfalls mit Verlust vor den Aufständischen zurückziehen. — Aus Gaeta wird gemeldet, daß den 22. Januar ein lebhaftes Feuer gegen die Belagerer eröffnet wurde und daß die sardinische Flotte in die Feuer linie eingerückt ist. Dänemark. Das „Dr. I." meldet aus Kopen hagen: Der Marineminister hat die Ausrüstung einer Dampfflotille, bestehend aus 22 Schiffen, angeordnet; auch sind 890 conscribirte Matrosen zum 1. März einberufen worden. — In Odense (auf der Insel Fühnen) hat eine große Volks versammlung stattgefunden, in welcher eine Adresse wegen gänzlicher Ausschließung der Herzogthümer Holstein und Lauenburg aus dem dänischen Ge- sammtstaate beschlossen wurde. Türkei. In Betreff Syriens soll Frankreich erklärt haben, daß es seine Truppen erst dann zurückziehen werde, wenn die europäische Com mission sich dahin aussprechen werde, daß ihre Anwesenheit unnütz sei. Nord-Amerika. Auch die Staaten Missisippi, Alabama und Florida sind aus der Union der Vereinigten Staaten geschieden. Die Separatisten haben mehrere auf dem Gebiete des Staates Louisiana gelegene Forts, sowie das Bundes- Arsenal in Mobile genommen, in welchem sich 1500 Fässer Pulver, 300,000 Musketenpatronen und andere Munition befanden. Speisezettel der öffentlichen Dpeiseanstalt. Sonntag: Reis mit Rindfleisch. Montag: Hirse mit Schweinefleisch. Dienstag: Graupen mit Rindfleisch. - Mittwoch: Kartoffeln mit Rindfleisch.