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Großenhainer MchMG- null AuMdlM. Mmtsvlatt des Königl. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Gedruckt, verlegt und redigirt von Herrmann Starke in Großenhain. 9. Dienstag, den 22. Januar 1861. Seiten des unterzeichneten Königlichen Gerichtsamtes soll den 1» Mebruav 1881 das dem Stellmachermeister Friedrich Eduard Lorenz zu Leckwitz zugehörige Hausgrundstück Nr. 22 0. des Brandversicherungscatasters und Folium 54 des Grund- und Hypothekenbuches für Leckwitz, welches am 26. October 1860 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 390 Thaler gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden: was unter Bezugnahme auf die an hiesiger Gerichtsamtsstelle und in der Schanke zu Leckwitz aushangenden Anschläge hierdurch bekannt gemacht wird. Königliches Gerichtsamt. Großenhain, am 15. November 1860. Böttger. Tagesnachrichten. Sachsen. Die Erste Kammer vollendete den 18. Januar bei der Berathung der allgemeinen Kirchenordnung das Capitel „Von dem Obercon- sistorium" und genehmigte dabei die als Con sequenz des Beschlusses vom 17. Januar über die Competenz des Oberconsistoriums für die äußere und innere Leitung der Kirche sich ergebenden Deputationsvorschläge zur speciellern Feststellung des Geschäftskreises dieser höchsten kirchlichen Be hörde. Jndeß lehnte sie gegen 10 Stimmen die auf den Uebergang der höchsten Leitung der Ele mentar- und Volksschulen, sowie der Seminare von dem Cultusministerium an das Dberconsisto- rium bezüglichen Deputationsvorschläge ab, so wie gegen 15 Stimmen auch den Deputations antrag, dem zufolge das Oberconsistorium bei Anstellung der Professoren der Philosophie im engern Sinne mit einem Gutachten gehört werden sollte. — Die Zweite Kammer hat in ihrer Sitzung am-18. Januar den Abgeordneten Jungnickel und Genossen die erbetene Genehmigung zur Wieder einbringung des Wahlgesetzentwurfs von 1849 rc., dem Anträge der Minderheit ihrer Deputation ent sprechend, mit 57 gegen 12 Stimmen nicht zu ertheilen beschlossen. Mehrere wahrend der De batte gestellte Anträge auf Provocation einer re gierungseitigen Wahlreformvorlage wurden an die dritte Deputation verwiesen, welche nunmehr auch noch über den hier einschlagenden Antrag des Vicepräsidenten Oehmichen Bericht zu erstatten haben wird. — Den 19. Januar berieth die Erste Kammer den Entwurf der Kirchenordnung zu Ende, mußte indeß die Schlußabstimmung aussetzen, da die Deputation noch über einige Punkte Bericht zu erstatten hat, so namentlich auch über einen bei h 86 von der Regierung beantragten Zusatz, worin die Competenz des Oberconsistoriums be züglich seiner Einwirkung auf den Religions unterricht bei der Volksschule und den Seminaren festgestellt wird. (Dr. I.) Wie gefährlich es ist, angefüllte und verschlos sene Wärmflaschen in geheizte Defen zu stellen, beweist ein vor mehreren Tagen in Schandau vorgekommener Fall, wo in einem geheizten Ofen eine gefüllte, fest verschlossene kupferne Wärmflasche infolge der in derselben stark entwickelten Wasser dämpfe zersprang und nicht nur den Ofen aus einandertrieb, sondern auch die in der Stube An wesenden verletzte. (E.-Z.) Aus Frankfurt a. M. wird dem „Dr. I." berichtet: In der Sitzung des Bundestags am 17. Januar stellten die vereinigten Ausschüsse in Bezug auf den Antrag Oldenburgs folgende An träge: Das Patent vom 25. September 1859 und das Finanzgesetz vom Juli 1860 seien ohne Zustimmung der Stände illegal; Dänemark sei aufzufordern, binnen 6 Wochen wegen Erfüllung des Provisoriums dem Bundesbeschlusse vom 8. März 1860 gemäß sich zu erklären, widrigen falls Execution. Bremen. Im vorigen Jahre stieg die Zahl der Auswanderer, welche von Bremen aus nach den Vereinigten Staaten befördert wurden, wie der auf 29,378 in 157 Schiffen (gegen 21,947 in 128 Schiffen im Jahre 1859). Schweiz. In Murg am Wallensee brannte den 6. Januar die große, wie es heißt, 20,000 Spindeln führende Spinnfabrik der Gebrüder Blumer ab. Beinahe 600 Arbeiter sind dadurch außer Verdienst gesetzt. Italien. Bon Genua gehen noch immer Trup pen nach Neapel ab. — Wie dem „Dr. I." berichtet wird, ist die Stimmung in Neapel fort während eine sehr unheimliche. Bei Einbruch der Abenddämmerung werden alle Wachtposten verstärkt, und die Volksquartiere durchziehen zahl reiche Patrouillen, welche jede Versammlung von mehr als 6 Personen auf der Straße auflösen.