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I.. > Diese verbreitetste Mparteiisch« «»gliche Aeitnn« loste» Monatlich »» Pfg. in Chemnitz frei in» Hau». Mit dem Ertrabciblatt Luftiges Bilderbuch monatlich SS Pfg. in Chemnitz frei ins HanS. Außerhalb Chem nitz Zutragen monatlich 1b Pf. Bei der Post ist der Anzeiger nur mit dem Extras Beiblatt rüstiges Bilderbnch zu beziehen für SS Psg. monatlich. (Nr. 5580 1V. Nachtrag zur Postliste.) Ausgabe: Wochentags Abends (mit Datum des nächsten Tages). verlags-llnstalt: Alexander Wiede, Chemnitz, Thraterstrahe S. Nr. 152. — 2. MlWg. 'Sächsischer Landes- euer erger Anzeigen für Lhemnitz «nd Umgegend. Nuzeigcnvreis: »gesval CorpuSzeile (ca. v Silben fass« oder drren Raum 1b Pfg. Bevorzugte Stelle («gespalt Petitzeile ca. 11 Silbe,, fassend) oder deren Raum 30 Pfg. B«' wiederholter Ausnahme ent sprechend billiger. — Anzei könne» »nr bis Vor»,i»ag l» angenommei, werde», da Dr und Verbreitung der gross' Auslage längere Zeit ersorder — Die Anzeige» finden oh»— Preisanfschlag gleichzeitig» Verbreitung durch die * Lheniniher Eisenbahn-Zeitung. Telegr.-Adr.: Generalanzeiger. Fernsprechstclle Nr. ISS. .3. Politische Rnndschau. Chemnitz» de» 3. Juli- Deutsches Reich. Weshalb Fürst Bismarck in Wie» nicht vom Kaiser Franz Josef empfange» worden ist. Oesterreichische Zeitungen enthalten folgende Notiz: „Wenn Kaiser Franz Josef einen Grvß- krenzinhaber des StephansorLenS, der Fürst Bismarck ist, empfängt, so geschieht dies entweder in Angelegenheiten der inneren oder äußeren Politik oder zur persönlichen Auszeichnung deS Betreffenden. Nun kam Fürst Bismarck seinen eigene» Worten nach als Privatmann nach Wien; eine Erörterung von Staatsgeschäften mit ihm war ans- geschloffen. Auch ein außergewöhnlicher Gedankenaustausch zwischen dem Kaiser und dem Fürste» erschien nach keiner Weise hin angebracht, denn man hätte den Empfang BiSmarck's in der Wiener Hofburg als Auszeichnung gedeutet, die einem nichtactiven preußischen Minister zu Theil geworden, welcher durch sei» Verhalten dem deutschen Kaiier und der Ncichsregiernng gegenüber sich mehrfach in'S Unrecht gesetzt hat. Dabei sehe» wir ganz davon ab, daß Fürst Bismarck während der letzten zwei Jahre eine Reihe von Aeußernngeu über Oesterreich- Ungarn gethan hat, die viel Aergerniß hervorgernfe» habe». Es war also eine ganze Reihe von Gründe» vorhanden, die den Fürste» abhalien mußte», den Kaiser ui» Audienz zu bitten. Er that dies dennoch, und man war in den zur Entscheidung berufenen Kreise» so rücksichtsvoll, hierüber strengstes Geheimniß zu bewahren, um nicht durch Bekanntwerde» des abschlägigen Bescheides den Fürsten zu ver letzen. Indessen ist er es nun selber, der den Zwischenfall verkündet. Aus Kissingcn. Dem Fürsten Bismarck brachte am Donners tag die Kissinger Knrkapelle ein Ständchen dar. Mährend des Cvn- certes erschienen der Fürst und die Fürstin wiederholt am Fenster »nd klatsch!«» lebhaft Beifall. Der Fürst rauchte geniüthlich ans seiner langen Pfeife. Nach beendeter Musik bewirthele der Fürst die Kapelle mit Wein und Bier. DaS Publikum, welches sich i»> Hofe der oberen Saline eingesiinden halte, begrüßte den Fürsten mit leb haften Hochrufen. Vorher hatte der Fürst sich wiegen lassen; sein Gewicht betrug 206^ Pfund, 1 Pfund weniger als im Vorjahre. Das höchste Gewicht halte der Fürst im Jahre 1879 mit 247 Psnnd, das geringste mit 202 Psnnd im Jahre 1883. — Gesprächsweise hat der Fürst dieser Tage bestätigt, daß er in München allerdings Mit- Lem. Fürsten von Bnlgarie» znsaiiimengett offen ist. Der bei der Pforte beglaubigte Botschafter v. Radowitz ist z»m Botschafter in Madrid ernannt worden. Fürst Radoli'»- .Radvlinsti ist zum Botschafter in Koiistantinvpel bestimmt. Der Sultan hat zu dieser Ernennung sein Einverstäiidiiiß erklärt. Der Buudesrath genehmigte das provisorische Zoll abkommen mit Spanien ««nd Numättiku, das neue Bahn- polizeireglement sür die Eisenbahnen Deutschlands und die neu ent wvrsenen Musterstatuten für die Krankenkassen. DaS Provisorium mit Spanien laust vom I. Juli bis 30. November. Die für die Einfuhr »ach Deutschland vertragsmäßig bestehenden Zvllcrinäßigungen und Zollbefreiungen werde» darnach auch Spanien zu gute kommen, welches seinen Minimaltarif ans deutsche Maaren herabsetzte; ans den spanischen Antillen und auf den Philippinen werde die deutsche Ei»-' fuhr in gleicher Weise wie die der übrigen europäischen Staaten behandelt. Die Frage der nächsten Weltansstellnng scheint nun wirklich ansgeroltt werden zu sollen. Pariser Zeitungen gebe» sich die größte Mühe, dnrchzusetze», daß in ihrer Stadt im Jahre 1900 eine iniernalionale Ausstellung stattfinden soll. Dar Bestreben erklärt sich zur Halste daraus, dem „immersatien Paris zu einer neue» er giebigen Einnahme zu verhelfen, zur anderen Hälfte aber auch daraus, dem deutsche» Reiche ein Schnippchen zu schlagen und die Abhaltung einer Weltausstellung ,'n Berlin zu verhindern. Will Denlschlaud letztere, dann wird es dk» französische» Plänen Rechnung tragen müssen, und darf seine Ausstellung spätestens sür das Jahr 1898 ansctzen. Wesentlich anders liegt die Sache, wenn wir nur eine Aufstellung der Deutschland befreundeten Staaten, eine Act Dreibund- au'stellung, anstrebc». In diesem Falle könnte uns die Pariser Exposition ziemlich egal sein. Wer da»» zu uns kommen will, kommt doch, trotz der etwaigen Pariser Concurrcnz. Mehrere» durchaus nicht dentschsrenudliche russische Zeitungen befürworten jetzt dringend eine Annäherung Rußlands an Deutschland ans wirthschaftlichem Gebiete und cmpfehlen zu diesem Zwecke bedeutende Zollermüßignngen. Rußland hat sich gründlich j„ eine Sackgasse verrannt; es ist kam» zu glauben, daß es so bald wieder herauskommt. Militärisches. Die neue Uniform des Laudsinrnies wird jetzt probeweise von der zweite» Compagnie des ersten Bataillons des anbaltischen Infanterieregiments Nr. 93 in Dessau getragen; die Uniform, eine Joppe aus blauem Molton mit blauen Achselklappen, erinnert an die in Oesterreich eingcführte Blonse. Die Uniform, welche auch wahrend deS Manövers getragen werden soll, ist gegen den enge» Wasfenrock bequem. Tie Sachberstättdigen-Commisfion, welche nach der Be- rathung deS Colonialrathes Ende April in Berlin eingesetzt wurde, um Vorschläge Wege» einer einheitlichen Schreib- und Sprechweise der ans die deutschen Schntzgebieie bezüglichen geographischen Namen zu machen, hat ihre Bcrathnngen abgeschlossen. In der Voraussicht- liche» Herbstsessio» des Colonialrathes dürften die Vorschläge der Commission zur Berathnng kommen. Rector Ahlwardt ist freigelassen. Wie in Berliner Zeit ungen mitgctheilt wird, haben die aiiliscmilijchcn Parteigenossen Ahl- Ivardt's die CautiviiSsnmme von 50,000 Mk-, welche vom Kammer gericht vorgeschriebe» war, aufgebracht. Ahlwardt ist infolge dessen am Freitags Nachmittag freigelassen worden. — Die Befestigung von Helgoland. I» Helgoland werden gegenwärtig fünf Panzerthür,»e errichtet, darunter einer au der Südspitze. Außerdem werde» Kasematte» und ein Pulvermagazin k V — Ans Dentsch-Ostafrika. Das neueste amtliche „Colonial- blatt" constatirt, daß in Berlin über das unglückliche Gefecht der Expedition v. Bnlow nnd über die Veranlassung des Vorgehens gegen Meli, den Sohn des verstorbenen Mandala, noch keine ausführliche Nachricht borliegt. Der Nest der Unterstützung, welche unter Compagnie- führer Johannes von Tanga abmarschirt ist, um sich mit der Be satzung der Kittincindscharvstati'o» in Jhimg» z» vereinigen, wird vom Oberführer der Schutztrnppc, Frhr». von Mnntenffcl, geführt. — Nach einer Meldung des Frhr». von Soden nehmen die Bemühungen des Sultans von Uhehe, mit dein Gouvernement z» einem Frieden zu gelange», ihren Fortgang. Eine Gesandtschaft des Sullans unter Führung de» Häuptlings Kikrasa mit Friedcnsgeschenken an den Gouverneur traf am 10. Mai in Longa ein. — lieber Enii» Pascha liege» keine »eueren Nachrichten vor. Der Gouverneur von Soden hat die Stativ» Bnkvba angewiesen,-dem hcrannahenden Emi», soweit dicS irgendwie in ihrer Macht steht, hilfreich entgegenzukomme». Oesterreich-Uitjiail». Die Berathnng der neue» Wahrnngsvorlage» in der sür dieselben niedergesetzte» Coiiimjssion ist beendet; dieselben sind mit 17 gegen 8 Stimmen angenommen Die dculschliberalen Ab- geordnete», welche ihre Zustimmung zu der Vorlage von der Er füllung politischer Forderungen abhängig machten, blieben der Sitzung fern. I» der kommende» Woche wird die Plenarberathung der Vor lagen statlfinden. — Kaiser Franz Josef ist am Freitag Abend »ach München abgereist. Frankreich. Ein neues Rundschreiben des Papstes zn Gunsten der französischen Republik liegt in einem Briese desselben a» de» Bischof von Grenoble vor. Das Oberhaupt der ka Hoffschen Kirche nimmt darin nochmals ausdrücklich dns Recht in Anspruch, den Katholiken politische Weisungen zn erlheilen, wen» das Interesse der Kirche das erheischt. Eine Anzahl der monarchißischen Abgeordneten in Frankreich hatte bekanntlich diese Bevounnndnng höflich aber ent schiede» abgclehnt. — Die französische Negierung ist, wie ge meldet wird, entschlossen, im Jahie 1900 in Paris eine neue Welt ausstellung abzuhaltc». Deutschland wird sich nun entscheiden müssen. Der neue Botschafter in Paris, Graf Münster, soll übrigens that- sächlich ,'n Paris mitgelheilt haben, sür das Jahr 1900 werde i» Berlin eine große Ausstellung geplant. — Die Polizei will einen Plan der Anarchisten zur Befreiung Ravachol's entdeckt haben» Man wollte bei der Hinrichtung Bomben schlendern und während der dam, entstandene» Verwirrung den Mörder entführen. Die Execntion wird aber kau», eine öffentliche sei». — Der fran zösische Generalgonvernenr von Tonkin «nd Annan, in Ostasie», Lnmessan, soll bei eine». Besuche kes Königs von Anna», in Hue vergiftet worden sein. Spanien. Die spanische Regierung erklärt alte Attarmnachrichten über die Ausbreitung der Unruhen i», Sultanat Marokko für über trieben. Eine Bedrohung der Europäer ist in keiner Weise z» constaliren. GroMttaimiei,. Der alte Gladstone halt in Schottland Wahlreden, in welche» er die Selbstverwaltung sür Irland mit wahre», Feuereifer ver- theidigt »nd deshalb auch bei seinen zahlreichen Anhänger» einen sehr lebhafte» Beisall findet. Eine andere Sache ist indessen, ob die Mehrheit der gesammten Wähler den Gladstone'schc» Ideen znstimmt „nd in diesen, Punkte kan» der „große alte Mann", wie seine Freunde ih» »e»»e», leicht bitterböse Ersahrnngcn mache». — Russische Agenten sollen an den Grenzen von Indien nnd Af ghanistan thätig sein. I» den Kreisen der indischcn Regierung verfolgt man diese Erscheinung nicht ohne gewisse Besorgnis). — An» Freitag fand die erste Wahl zum neuen Parlament statt. In eine», Londoner Wahlbezirk wurde Lord Churchill ohne Gegenkandidaten gewählt. Eine heikle Frage. Das englische Blatt „Trnth" will über die Gründe der Reise des Königs von Rumänien nach London folgende Unglanbiichkeite» erfahren haben. „ES gilt einige heikle Frage» zu ordnen, die sich wegen der bevorstehenden Vermählung der Prinzeß Marie von Edinbirg mit de», rumänische» Thronfolger erhoben haben. Die Verwandte» der Prinzessin habe» nämlich de» Fall in's Auge gefaßt, daß die schwerkranke Königin Elisabeth sterbe »nd der erst 53 Jahre alte König Karl wieder heirathe. In diesem Falle möchte der König einen Sohn hintcrlassen, wodurch Prinz Ferdinands Erb- folge ausgeschlossen wäre. Dieser Eventualität stehen der Herzog nnd die Herzogin von Edinbiirg nicht gleichgiltig gegenüber. Dennoch »,»ß das Risiko übernommen werden. Prinz Ferdinand würde keine glänzende Partie sei», wenn er keine Aussichten ans de» rumänische,> Königsthron hätte, während die Prinzessin Marie ein großes Ver mögen besitzt, welches ihr Großvater, der verstorbene Zar, ihr kurz »ach ihrer Geburt geschenkt hat." Dänemark. Einer erheblichen Gefahr sind der Kaiser von Rußland und der König von Dänemark in Kopenhagen entgangen. Ei» paar scheue Pferde kamen direkt de», fürstliche» Wage» entgegen, der ans das Höchste bedroht erschien, als zum Glück der Spitzreiter de» dahcr- stürniende» Pferde» in die Zügel fiel. Der Mann wurde zn Bode» geschlendert »nd ziemlich erheblich verletzt, in Folge seiner Uner schrockenheit war aber die Gefahr glücklich abgewendet. Rußland. Gegen die Cholera. Um der Gefahr einer Einschleppung der Cholera von Baku nach Astrachan vorzubenge», ist der Passagier- Verkehr zwischen beiden Städten bis zur Einrichtnug einer sieben tägigen Quarantäne „»terbrochen. I», Hafen von Astrachan war auf rinigeu dort ankerndeii Schiffen bereits eine Reihe von Cholera fälle» constatirt. — Der Kaiser und die Kaiserin treten jetzt die Rückreise von Kopenhagen »ach Petersburg an. / Orient. Die Verhandlung wegen Ermordung des bulgarischen Finanzministers Beltschew hat in Sofia begonnen. Bisher ist ma» über die einlcitende» Formalitäte» noch nicht hi»a»sgcko»»ueu. Es heißt, Blosstellttiigcn russischer Vertreter in, Balkan, die bei dieser- »nd andere» Geschichte» in Bulgarien ihre Finger nur zn sehr im Spiele halte», solle» thnnlichst vermiede» werden. (?) — Unter der Mnnicipalgarde in Bukarest ist eine Meuterei a»S- gebrochen. Die Leute mißhandelten ihren Chef und versuchten dann die Verhaftung der Rädelsführer zu verhindern. Militär mnßle gewaltsam die Ruhe wieder Herstellen. Amerika. Noch ein neuer PräsioentschaftSeandidat ist in den Bereinigte» Staaten ansgetancht, und zwar ein solcher der Mäßigkeitsapostel, der Temperenzler. Die beiden Hanptcandidate», Harris»» und Clcveland, trinken Beide, wen» es ihnen schmeckt, der Erstere Wein, der Letztere Bier, - und da dieses Thu» den Tcmpe« renzlern ein Gräuel ist, haben sie de» General Bidwcll als Candi- baten ausgestellt. — Ein eigens entsandtes amerikanisches Kriegsschiff ,vi d demnächst die ans die Entdeckung Amerikas be züglichen Drucke, Karten »nd Kniistwerkc überführe», die von deutscher Seite der Ausstellung in Chicago überlassen werden. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Die Fnunde unsceeS Bla,WS w-rd-u eigaHt, imS wichtige Begebenheiten glltigst mttzuthelk». Chemnitz, 2. Jnli' E — Bismarcks Dank. Auch den, Villvrdc ln b im Restaurant „Goldener Engel" hier ist jetzt von Bad Kissinge» ans eiji autographirtes Dankschreiben des Fürsten Bismarck sür den ih», .xn seine», letzten Geburtstage gesandten Glückwunsch zngegangen. « —o—. Der Kanfmännische Verein hält nächsten Dienstag, N den 5. Juli, sei» erstes Somiiiervergnügcn ab, bestehend i» einem großen Concerte der hiesigen Militärkapelle, das im Cokosseiior ss z» Kappel stattfinden wird, und zwar bei schön r Witterung ich Garten, bei ungünstiger im Saale. Für Fahrgelegenheit hin nnd zurück wird möglichst Sorge getragen werden. , —kr. Arbeit siir Bettler. Gestern Vormittag 11 Uhr fand in der neneu Arbeitsstätte des Vereins „Arbeit für Bettler und4 vorübergehend Beschäftigungslose" an der Fürstenstraße eine be scheidene, aber würdige Feier.. Ml. .Es galt ..Arb, statte ihrer Bestimmung zn übergeben. " Hierzu halten sich Herren des Vorstandes und des Ausschusses des genannte» Vereins der Aufseher der Anstalt und einige Arbeiter eingefttiid.en. Der Vor sitzende, Herr Superintendent Prof. Michael, «öffnete die Feier mit Gebet und einer Ansprache. Ausgehend von de», Lied: „Da- ^ walle Gott, der helfe» kann" wies der Redner darauf hin, daß dieser ^ Losnilgsspruch von jeher in deutschen Lande» hochgehciltcn worden und mir mit ihm eine wirklich ersprießliche Arbeit möglich sei und gab der Hoffnung Ausdruck, daß cs auch an dieser Statte der Arbeit so werde» und bleibe» möge. Weiter auf die gedankenreiche mid i herzbewegende Ansprache cinzngche», verbietet uns der Nnnm. Nach einen, Weihegebet erfolgte ein Nmidgang durch die Räumlichkeiten der Arbeitsstätte, welche, ans einem Hintergebäude nnd einem ArbeitS- schnppen z»m Holzspalten bestehend, ans dem Grundstück an der Fürstenstraße, hinter den, Pfarrhaus der Marcnsgemciiide, von Herrn Architcct Stadtrath Dudcrstädt erbaut worden ist. Das Hinter gebäude enthält i», Erdgeschoß den Speiseram» mit anstoßendem Waschhaus nnd die Expedition des Anssehers. I», ersten Geschoß befindet sich die Wohnung des Letzteren, bestehend aus Stube, Kammer und Küche »nd darüber Bodenraum und Kammer. Alle Räume s mache» einen durchaus srenndlichcn Eindruck und entsprechen ihrem Zweck vollständig. Im Anschluß an diese Feier wurden die gestern anwesenden und die Arbeitsstätte noch nnssnchende» Arbeiter durch Verabreichung von Speisen nnd eine» Trunk, wozu ein Freund der Anstalt die Mittel frenndlichst dargcrc.cht Halle, erfreut. Möge — das ist wohl aller Wohlgesinnte» Wnnsch — die Arbeitsstätte im" eigenen Heim ferner ihre» mc»schk„srcn»dffchc» Zweck erfülle» »nd an ihrem Theil mit zur Linderung der Armnth »nd ArbcilSnoth beitragen und »och recht viele Freunde und Förderer finden! —r. Körncrdenkmal. Die Sammlung des Vereins „Körne r« tisch" (Goldene Kugel, Hainslraße 36) zur Errichtung eines Denk mals für den Sängerhelden ans den, Sonncnbcrg macht erfreuliche Fortschritte. Nicht nur Einzelne, sondern anch ganze Körperschaften geben dem Apoll des rührige» Vereins Folge und stener» ihr Scherstcin bei, damit des Frciheitsdichters Bild bald „in erzenem Gepräge" an der grünenden Kvrnereiche erstehen möge. Demselben ' edel» Zwecke soll auch ein von der städtischen Kapelle auSgefühtcle- '/ großes Concert dienen, das an, Donnerstag, den 11. Juli, i» Garten des Gasthauses „Zur Linde", bcz. bei schlechtem Wetter in geschmackvoll erneuerten Saale statlfinden soll. Verschiedene Verkaufs stellen sind ,'» der Stadt errichtet, allwo Eintrittskarte» zu 40 Pfg. gelöst werde» können. Hoffentlich findet dieses Unternehmen de» Bcreins eine recht zahlreiche Unterstützung, damit der DcnknialSkasse eine stattliche Summe znfließe. Ucberhanpt ist nur von Herzen zu wünschen, daß die dankenswerthe» Bestrebungen des „KörnerlischeS" in alle» Kreisen der Stadt warmen Anklang finden möge». —ii. Für Stntenbesttzer. Die Kgl. Beschälstation in Ebcrsdorf wird bis zu», 30. Juli mit 4 Hengsten besetzt bleibe». —* Festgenommen. Heute früh 6 Uhr wurde in einer hiesige» Herberge ei» von den, königl. Amlsanwalt ,» Bracke a. O. wegen Betrugs steckbrieflich verfolgter Arbeiter festgenoimiieil. —* Jugendlicher Herumtreiber. Heule früh 3 Uhr wurde von eine», Wächter ein lljähnger Knabe i» de» Anlagen de» Götheplatzes hinter eine,» Strauch liegend und schlafend aiigelrofsc». Es ergab sich, daß der Junge sich schon vor 8 Tagen heimlich an» 4 der elterlichen Wohnung entfernt und sich seither in der Stadt »»«her- getrieben hatte. —* Billiger Kuchen. Ein in der Jacobstraße wohnhafter Bäckermeister hatte mehrmals schon die Wahrnehmung gemacht,