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Sächsischer Landes-Anzeiger : 22.03.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189203224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920322
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920322
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-03
- Tag 1892-03-22
-
Monat
1892-03
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 22.03.1892
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Nr. 67. 2S. März L8S2. Sächsischer LandeS-Un-eiger («hemnttzer Genera».««-etger-. Abg. vr. Hammacher (natlib) beanlragle eine präciscre Fassung für 8 12 und einen Zusatz, wonach bei Streitigkeiten das Gutachten der physi kalisch-technischen Steichdanstalt eingeholt werden soll. Geh. Ober-Postrath Da mb ach beainwortet einige vom Abg. Schräder gestellte Anfrage» dahin, daß die Tclegraohcnllerivaltung keine anderen Rechte «us Grund und Boden beansprucht, als die, welche ihr durch die Gesetzgebung »ugesproHen sind oder noch »»gesprochen werden, ferner, dass die Verwaltung immer mit den Besitzer» von Starkstromleitung,n verhandelt, nicht aber diese durch polizeiliche Verbote einsach beseitigt. Redner verwahrt die Verwaltung zugleich dagegen, als ob dieselbe der elektrischen Industrie gegenüber eine feindselige Stellung einnehmc, und wendet sich schliesslich gegen den Antrag Bar, sowie gegen de» vom Abg. Hammacher be antragte» Zusatz. Beb. Postraih Grawinkel macht Miltheilungen über die Kosten, welche Selbstschutzcinrichtnuge» der Tclcgrapheulcitnngcn verursachen würden, Allein sür Berlin würden dieselben schon ö Millionen betragen. Der Antrag Bar wird abgelehn», ebenso der vom Abg. Hammacher be autragte Zusatz. Damit ist die dritte Berathnng de- Gesetzentwurfs beendet. Derselbe wird in der Gesammiabsiinimnng gegen die Stimmen von Freisinnigen, Eocialdrmokraten und eines Tneiles des CculrumS angenommen. Es folgt zn eite Berathnng des Gcsctzenlwnrss belr. die Gesellschaften mit beschränkter Haftung. Abg. von Bennigsen (natlib) beantragt, den Entwurf »ach den Vorschlägen der Commissi, n sofort im Ganzen anznnehmen. Abgg. Vrömcl frei!.), von Strombeck (Ctr.) haben Bedenken gegen einzelne Bestimmungen, wollen aber dem Antrag nicht widersprechen. Der Gesetzentwurf wird sofort im Ganze» angenommen. Ueber den am Freitag zum Krankcnkasjengesctz angenommenen Antrag Hirsch-Gutfleisch, wonach die freien Krankenversichcrnngskassctt statt der ärzt lichen Behandlung und Arznei die Aufwendungen dasür bis znr Hälfte der Höhe des Krankengeldes gewähre» dürfen, muß nochmals abgeslimmt werden, da der Antrag am Freitag nicht gedruckt vorlag. Der Antrag wird nunmehr abgclehnt. Daraus wird die Novelle zum Krankenkassengesctz in der Gesummtab stimmung desiuitiv angenommen. Dagegen stimmen Socialdeniokratcn und Freisinnige. Alsdann vertagt sich das Haus. Nächste Sitzung Montag i Ubr. (Dritte Lesung des Gesetzentwurf,S betr. die Gesellschaften mit beschränkter Haftung, zweite Lesung des Gesetz entwnrss belr. die Unterstützung der Angehörigen der zu den Friedens Übungen eingezogeucn Mauuschasle», erste bezw zwcte Berathuna des Antrages aus Abänderung des ÜuleestützuugSwohusitzgesctzes.) Sächsisches. >— Hosnachrichten. Königin Carola gedenkt zur Kräftigung ihrer Gesundheit eine» »lehrwöcheiillichen Aufenthalt in Mcntone zn nehme» und Tviinerstag, den 24. d. M., Abends, über Leipzig, Frankfurt, Luzern, Genna dahi» abznreise». Nach Schlich des Landtages dürfte sich auch König Albert »ach Mcntone begebe». — Berleihunge»«. O>-. Ha»S Meyer zu Leipzig erhielt vom Könige von Württemberg das Ritterkreuz l. Klasse des Friedrichs- ordeuS. — BahnhofSinspector Alwin Hcrlwig in Riesa erhielt von dem Fürsten Reich S. L. Vas Ehrenkrenz 3. Klasse. — Dem Guts- Pachter Albi» Thieine in Franken wurde für die vo» ihm am 9. Nov. v. I- nicht ohne eigene Lebensgefahr bewirkte Rettung eines Knaben vom Tode des Ertrinkens in einem dortige» Teiche die silberne L«de»srettnngS»iedaille »ebst der Befugnis; zum Trage» derselbe» am Weihe» Bande verliehe». — Dem Feldmarschall Bornschei» i» der Schlüsr-Garde Compagnie zu Berlin ward das allgemeine Ehrenzeichen verliehe». — Oberseueiwächtcr beim Hofchcaler Leopold Karl Friedrich Schröder z» Dresden hat ailsiiahmswcise das durch Allerhöchste Verordnung vom 11. Mai 1685 gestiftete Ehrenzeichen verliehe» erhalten. — Gegen die Agitation der Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Klasse. In Dresden versammelten sich vor einige» Lage» ca. 400 dortige und auswärtige Mitkämpfer aller Berufs- klaffen, um der Agitation einer Anzahl ehemaligcr llnterosficiere und Soldaten entgegen z» lrele», welche die Erlangung eines Ehrensvldcs sür die Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Klasse bezweckt. Nach einem Referat über die Sachlage wurde in die von Herr» Steinsctzober- »leisler Brathsisch geleitete Debatte eingctrcten, an welcher sich auch mehrere Inhaber des Eisernen Krenzcs betheiligten. Das Ergebnis; der Versammlung war die Annahme einer Resciution, in der die verjammelle» Combaltanten vo» 1870/71 es ties be'.lagcn, daß das Solidaritätsgefnhl aller ehrenvoll gedienten Combaltanten dis sieg reichen deutschen Heeres im Kriege gegen Fcaukccich von einer Am zahl Uiilcrvsficicre» und Soldaten, denen da- Eiserne Kreuz verliehen worden, entgegen der historischen und ideal,» Bedeutung des Eisernen Kreuzes schwer verletzt worden ist. Die Versau,mlnng beschloss »och, daß sie bei dem Krieg-minister Ecler v d. Planitz behufs Abwehr der das bisherige gute Einvernehmen zwiich n alle» Combattaiite» Von 1870/71 arg trübenden 'Agitation vorstellig werden wird. Mil Hcch's aus das große Vaterland wurde die Versammlung geschlossen. Die Einbcrnsungscommission wird allen Interessenten in Sa l sen den ausführlichen Bericht in einer Trn.lschrisl bekannt gebe». — Wctzct muß sterben. Das Reichsgericht zu Leipzig hat das Revinvuege »ch des am 2. Februar d. I. vom Schwinge richt 11 in Berlin zum Tode bernrlhollc» Mörders Wetzet ans Grabow verwoife». Wctzel hatte bekanntlich in der Nacht des 23. August v. I. seinen vormaligen Chef, den Spandaucr Kaufmann Siegfried Hirschseld, in dessen Laden meuchlings ermordet und d e Vorgefundene» Wcrlhpopicrc desselben nebst Uhr »»d Kelle rc. geraubt, dann die Flucht ergriffen. war aber, nachdem er sich auch vorüber gehend in Chemnitz ansgehalten, am 27. Oct. b. I. in Leipzig ver haftet und zn der erwähnten Strafe vcrurthcilt wcrdcn. — Ermittelte Wilddiebe. Vor einige» Tagen war, wie »nscrn Leser» noch erinnerlich sei» wird, der Förper des Rittergutes Kleinzschocher in den zni» gedachten Nitlergnte gehörigen Wald ungen mit zwei Wilderern zusamiilcngeslossen, von denen der eine beim Erscheine» des Försters sofort die Flucht ergriffen hatte, der andere ihm aber mit dem Gewehr in der Hand ciilgcgcugclreleu war und dem Versuche des Försters, ihm die Waffe z» entreiße», den rncrgischffen Widerstand entgegengesetzt, schließlich auch durch die Flucht sich zu retten gewußt halte. Durch die nnansgcsetzlen Nachsors i nnge» der Leipziger Polizeirrgane gelang es, sie in den Pe.sonen zweier in de» zwanziger Zähren stehenden Maurer i» Kleinzschocher z» ermitteln und zur Re bensch,ist zu ziehe». — Ertrunken. Am 16. d. M. ist ein anSgchvbrner Rclrut aus Ncnwelt i» Untersachsciifeld bei Schwaczcnbcrg in de» Belriebs- zrabe» der Preßspuiifabrik gefallen und beim Rechen als Leiche herausgczvgc» worden. — J»i Flnlhcanal an der Bicmarckstraße in Leipzig sahen Passanten einen Mann ini Wasser, der sie u»> Hilfe anries. E„e diese aber gebracht werde» konnte, war der Unglückliche in der Jlulh verichwuiidcn. — Daö Wahirrgebnitz im 22. sächs. Wahlkreise. Bei der ainllichen Fcstcclliing des Resultates hat sich ergeben, daß im gesamuitcn Wahlkreis abgegeben wurden: 23,328 Stimme». Davon waren 23,194 gütige, >34 »ngiltige und 3 zersplitterte Stimmen. Hiervon entfielen 8785 Slimmcu a»s Herr» H. Kramer-Kirchberg. 2543 ans Herr» 1)r. Förstcr-Fricdciiau uiid 11,863 Llimme» ans Herr» Hofiiiaiin-Ehemiiitz. Somit ist der Letztere mit einer absolntc» Mehrheit von 266 Stimme» gewählt. ES habe» ca. 6') Prcciit der gesammlen Wählerschaft von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Gegenüber der vorigen Wahl vom 28. Februar 1890 zeigt sich, daß ein großer Procentsatz vo» den Ordiiiingsparleien angchörigen Wähler» ^»ieSnial nicht gestimmt hat. Andererseits ist die soeialdemokratische Stimmenznhl nur unerheblich gegenüber der vorigen gewachsen. Da» „Leipz. Tgbl." bemerkt hierzu: Die ganz zwecklose antisemitische Zählcandidatur und noch mehr die überaus gehässige AgitationSweise der Herren Hofprediger a. D. Stöcker und Liebermann von Soiinenberg haben vielen Wähler» der Ordunngparteie» die Lust be nommen, sich am Wahlkampfe zn betheiligen und ihre Stimmen ab- zugebe». — Ueber den Gewählte», Herrn Hof man», schreibt daS genannte Blatt: Berliner Blätter beschästige» sich mit dem iieuge- wählten NeichstagSabgcordnetc» für den 22. sächsischen Wahlkreis Herrn Hofmaiin in Chemnitz. So schreiben sie, daß Herr Hofmann, der jetzt rin behagliches Dasein als „Cigarreufabrikant" in Chemnitz führe, in früheren Jahren ganz Tenlschland als Sänger dnrchwan derle und mit seines Basses Grnndgewalt gar oft seine Zuhörer z» lebhaften Beifallsstürmen hinriß. Er gehörte nämlich der alte» und wohl erste» Lechziger Quartett- »»d Coiiplelsängergeselljchast an und führte als Mitglied dieser Gesellschaft de» Künstlernamen »Locke' Unseres Wissens hat Herr Hvsman» der allen (Schützcnhans-) Cou plctsä»gergesellschast nicht angchört, aber hat der früher in Stötteritz wohn aste socinldemolralische Agitator in Gesellschaften gegen Ent schädig,ing gesungen Wirselbst haben oft von ihm Lieder, mit Vorliebe patriotische, wie „Die Blume, die »ici» Kaiser liebt" und AchnlicheS gehört. — Monte»»: Jubiläum. Ans Plaue» i. V. wird niitern 19. März geschrieben: Herr Monteur Wilhelm Heuberger hier wurde gestern Vormittag freudig überrascht. An diesem Tage hatte» sich 25 Jahre erfüllt, daß er bei der Maschinenfabrik zn Kappel, Chemnitz als Monteur eingeireten ist. Dies gab der Firma Ver anlassung, Herrn Direktor Lorenz hierher zu entsenden und durch diese» dem Jubilar ihre Glückwünsche, zugleich unter Ueberreichung werthvollec Geschenke, zn entbiete». Sodann erschiene» die hiesigen College» des Jubilars »nd brachten den,selben gleichfalls ihre Glück wünsche, sowie hübsche Geschenke znm Andenken dar. — Zwei Kinder verbrannt. I» der 15 Minute» vo» der Stadt Lößnitz entfernten Vorstadt Drcihansc» brannte am 18. März Abends der Wendlcr'schc Gasttwf ab. Von der hölzernen Scheune ans verbreitete sich daS Feuer schnell über da- angcbaule Gasthvss- und Tanziaalgebände und vernichtete die sämmtlichen Habseligkeiten der Weiidler'schen Familie. Zwei Knaben im Atter von 9 und 13 Jahren sande» leider ihre» Tod in de» Flamme». Drei Mädchen im Alter von 3, 8 und 10 Jahre» wurden durch die Ent schlossenheit des ältesten, 17 Jahre alle» Sohnes vo» einem Fenster des ersten Stockes ans gerettet. Die Ehefrau und die beiden älteste» Söhne befanden sich noch wach in der Küchenstiibe. doch brannte bereits die Treppe, so daß die Rettung der betten Knabe», die ihren Schlasran», zunächst a» der anstoßenden Scheune halten, unmöglich war. Der Viehbestand verbrannte. — Aerztestrcik. Ans Mittweida schreibt man: Sämmt- liche Aerzte stellten ihre Thäligkeit an der Ortslrankenkasse ein und verweigerten selbst bei schwere» Krankheitssällen ihre Hilst, weil sie 'ür jedes Kassenmilglied 3.50 Mk. Honorar haben wollten, während die Kasse ihnen nur 2 Mk. biete» konnte. Der Vorstand der Kasse erließ eine Bekanntmachung, durch die er die Mitglieder ersuchte, sich bis auf Weiteres ohne Arzt z» behelfen, bis ein »euer beschafft sei. —* Zschopau, 30. März. Am Sonnabend Abend hielt die hiesige Ortskranke u lasse ihre erste diesjährige Generalver- a m ml »ng ab. Nach Vortrag der Protokolle der Vorstandssitzungen seit der letzten Generalversammlung im November v. I. gelangte der Rechnnngsavtchlnß ans das Jahr l89i zur Kenntniß der Anwesenden. Nach demselben betrug die Einnahme insgesanimt 12044 Mk. I l Ps., die Ausgabe hingegen 11882 Mk. 42 Pf., so daß eine Mehreinnahme von 161 Mk. 69 Pf. vorhanden ist; hiervon sind 9i Mk. 1 Pf. Zinsen der Sparkasse überwiesen worden, bleibt dennoch ei» baarer Kassen bestand vo» 70 Mk. 68 Pf. Das Gcsammtvcrmöge» der Kasse setzt sich znsamme» ans: n) baarer Kasscnbcstand am 1. Januar 189 i 70 Mk. 68 Ps., st) Betricbsiond (einschl. Zinse») 20 Mk. 57 Pf., o) Ncscrv.sond (einschließlich Zinsen) 2427 Mk. 47 Pf., ck) rück ständige Enrkvsten 10 Mk. 31 Pf., in Summa 2529 Mk. 3 Pf. Die HünPtpvsten in der Einnahme waren 10423 Mk. 66 Pf. Bei trüge, 119 Mk. 82 Ps. Eintrittsgeld. Boa de» Ausgaben entsielen iür ärztliche Behandlung 3269 Mk. 30 Ps., für Medikamente 2154 Mk. 72 Pf., sür Kcankcngelder an Mitglieder 2671 Mk. 90 Pf., für Unterstützung a» Wöchnerinnen 218 Mk. 25 Pf., an Sstrbe- geldern 314 Mk., sür Brillen und Bruchbänder 1>4 Mk. 32 Pf., sür Dampfbäder 23 Mk. 10 Pf., an Krantciianstalle» und auswärtige Kassen 575 Mk. 91 Pf., an Berwattungsansgabcil (einschl. 208 Mk. für Verwaltung der Jnvaliditäls- und Altcrsversichcrnng) 1886 Mk., sonstige Ausgaben 334 Mk. 92 Pf. — Den wichtigsten Punkt der Tagesordnung bilvete die Aerzte frage. Infolge der mißlichen Kass „rerhältnisse war bereits im vorige» Jahre mit sämmtlichen h eschen Aerzte» ein Abkomme» dahingehend getroffen worden, daß dieselben der Ortskrankeukasse 20 Proc Rabatt gewähre». Leider hat dies nichts genützt denn die Arztkvsten haben trotz des gewährte» Procentsatze; säst die gleiche Höhe wie im Jahre 1890 erreicht. Anstatt daß man dem Reservcfvud etwas Zufuhren kann, müssen dem selben etwa >OoO Mk. entnommen werden. Da nun der Gesnimt Vorstand sich auch in diesem Jahre wieder mit dieser Frage beschäftigt hat »nd zn dem Entschlüsse gekommen ist, daß es mir zwei Auswege gäbe: Stencrerliölning oder Kassenärzte anstelle», so hat er sich für Letzteres entschlossen und da die beide» Herren l)r. Hvmmel und Milde znr Zeit krank sind, mit de» Herren vr. Bahr und 1)r. Haller verhandelt. Letztgenannte beide Herren haben sich »»» auch — um die Kasse wieder lebensfähiger zn machen — bereit erklärt, als Kassen ärzte der Orlskiankenkasse zn Z'chvpan — vorläufig »nr aus ein Jahr — zn smigiccn, wen» die Octskrankenkasse die Summe von inc-gcsammt 2200 Mk. jährlich für Aczthonorar gcwä rt. Das Ent gegenkommen der Herren Ist'. Bahr und Ist-. Haller wurde von der Gciieralvcria»iml»ng mit Freude» begrüßt and einstimmig beschlossen, dieselben vom 1. April d. I. ab als Kassenärzte der Ortslrankenkasse zn Zschoua» anzustcllen und daS Arzthonorar von inszcsainiiit 2200 Ml. zu gewähren. — Als Vvrsta>ids>»>tgl!ed seiten- der Arbeitnehmer wncde Herr L. Ulbricht gewählt. Dem Gcsammtvorsiande gehören an die Herren: Adolf Ziecvld, Vorsitzender, Fr. Flachvwskh, Schrifl- sührer, F. Melzer, W. Psoh, W. Hähnel, A Nietzcl, O. Wolf, R. Äcorgi, L. Ulbricht. 13. Wittttkliodors» 19. März. Am heutigen Tage siedcUedi pract. Natnrhcilknndige Fra» Jda Steiner von Chemnitz »ach hice über, so das; endlich dem hier seit 9 Jalnccn bestehenden, jetzt 200 Mitglieder zählende» Verein „Nalnrhcillundc' die langentbehrle Hülse seitens einer saäivcrständigc» Person nicht mehr fehlt, grau Steiner wird jedoch nicht allein ihre Dienste de» Vereins,»jtgli'edern widmen, sonder» Allen, die cs wünsche», mit Rath »nd Thal beistehen. —off. Altchemnitz, 19. März. Nächsten Dienstag, Abends 8 Uhr wird in Lohse's Gasthaus hier in der Monatsversammlmig des hiesige» Orlsverckns Herr Gemcindevorstand Hitler von hier sprechen über: „Die »enc Gcwcrdenovelle». Das Thema über dieses neue Gesetz, welches im gewerblichen Leben vom 1. April d. I. ab manche Veränderung bringt, ist als ein sehr zeitgemäßer zu betrachten. Zu dieser Versammlung find Gäste, durch Mitglieder ringesührt, willkommen. —L. Schöna«, 21. März. Der hier bestehende Jugend Sparverein „Vergißmeinnicht' höl« zum Besten hilfsbedürftiger Confirmaiiden in Schöna» nächste» Sonntag, den 27. März im Gast- Hause der Frau verw. Zinn hier eine Abendunterlialtnng ab. In Anbetracht de» gute» Zweckes und de- reichhaltigen Programm» steht ein zahlreicher Besuch zu erwarten und zn erhoffen. Di« Ordnung ist folgende: l. Theil. 1. Ouvertüre „Festmarsch", Musikpioce. Pro- log. 2. Anstrete» des Gesang-Humoristen Herrn Neubrrt aus Kappel. 3. Die beiden Lachenden, kvmischeS Duett. 4. Ae Heller Sachs«, komische Soloscene mit Gesang. 5. Die flotten Schönauer Junge». 2. Theil. 6. Ouvertüre ans „Lohengrin" für Pianosorle. 7. Man weiß nicht, was cs ist, heileres Couplet. 8. Der Tannenbaum, Melodrama »edst Tableaux. Gedicht vo» Joses Well. 9. Ein rei sendes Genie, Svlvjoiel nebst Parlando. 10. Ter Kaffeeklatsch, humoristisches Ensemble. 3. Theil. 11. Schützenmarsch sür Piano forte. 12. Der MoseS Meier aus Zwickan, jüdisches Tanzcouplet. 13. Pech und Lust, Schwank in 1 Act von Rüdiger. 14. Schluß- Galopp. — Brände. Am 17. d. M. brach in der Louis Hofmann gehörigen sogenannten Gläsermühl« in Obcrschlema Feuer an», durch welche» der Dachstnhl des Gebäude» thcilweise zerstört ward. — I» Eichigt brannte der Gcrb-th'sch- Gaslhof nieder. Mobiliar n»d Vieh konnte» z»>» größten Thcile gerettet werden. Gcrbeth hatte versichert. — Die sämmllichen Wirthschaftsgebände der »eben einander wohnenden Gutsbesitzer Wunderlich und Wilfcrt in Obertriebel bei Qelsnitz i. V. wurden am Sonnabend früh durch e!» in Wimderlich's Scheune auSgcbrochenes Feuer in Asche gelegt. Die schnelle Ausbreitung des Brandes verhinderte die Rettung der bewegliche» Habe der Calamitosen, welche überdies nicht versichert hatten. ES liegt unzweifelhaft Brandstiftung vor. — I» Kämmers- Walde brannte am 18. März früh daS sogenannte Haingul nieder. Dasselbe liegt vollständig isolirt am Wege vo» der Krenztanne »ach Neuhanse» und gehört z»>» Orte Friedebach. Von allen umliegenden Orten ist eS durch Wald gedeckt und hat nur freie Aussicht nach Kämmers- walbe zu. Hilfe vo» anderen Orlen konnte deshalb gar nicht erwarte» werde». Eine Rettung der Gebäude war gar nicht möglich; nur die Rettung des Viehes »nd des Lebens der Bewohner mit einigen dürftigen Kleidungsstücken gelang den wenigen zur Hilfe hcrbeigccillen Feuerwehrmänner. — Bau eines Eentrnl-Schlachthofes in Gera. DaS hierzu in Aussicht genommene Grundstück an der Elster hat am 1. Januar 1892 der Stadt insgesammt 215,031 Mk. gekostet. Di« Kostenanschläge des Herrn Architekten Kögler-Cemnitz beziffern sich auf 592,000 Mk., außerdem sind noch Beträge für Bauleitung, Schutz gegen Hochwasser u. s. w. eingestellt. Ter Gcsammtbetrag beläuft sich auf 773/300 Mk., wovon 730,000 Mk. für daS Schlachthans- Project eingestellt werden sollen. Nach längerer Aussprache werden auf Antrag 640,000 Mk. Baukosten bewilligt. Die Einnahme» de» Schlachthofes sind mit jährlich 73,000 Mk. becechnet, denen 67,350 Mk. an Ausgaben gegenüberstehe», so daß ein Ucberschuß von 5650 Mt verbleibt. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Die Fr-unde Ii»ser-S BI-iU-S wrrdeu »jucht, uuS wichtig- Bcgcbcuh-ilen gütlgN mNziNhkNen. Chemnitz, den 21. März. — Städtische Sparkasse. Die Geschäftsräume der Sparkasse Abth. II — Waiscnstraße 3 — bleiben wegen Reinigung derselben am nächsten Donnecstag, den 24. März, geschlossen. — Bergcbu»»» vo»» Steinsetzer-Arbeite»». Die Sladt- bauverwaltung hat verschiedene Steinsetzer-Arbeiten zu vergeben. Die hierfür crsvrderlichen Unterlagen können bei der erwähnte» Verwaltung entnommen werde», woselbst auch die Angebote bis znm 29. d. M Mittag» cinzureicheu sind. — Gebürte»» und Todesfälle in Chemnitz. In der Woche vo», 6. bis mit 12. März wurden 61 Knaben und 65 Mädchen, im Ganzen also 126 Kinder geboren. Dagegen verstürben im gleichen Zeitraum 53 männliche und 35 weibliche, zusammen also 88 Personen, so daß 38 mehr geboren wurden» als verstorben sind. Unter diesen 88 Verstorbenen waren mehr als die Hälfte, nämlich 59 Kinder i»> Alter bis zn 10 Jahren (43 unter 1 Jahr »nd 16 von 1—10 Jahren). Die meisten Todesfälle entfielen ans Tnbcrcnloje (12) und Lungenentzündung (8), durch UnglückSfall kam l Person um» Lebe», während 2 Personen selbst Hand an sich legten. — Im Stadtkrankenhanse fiel der Bestand vom 3. März von 282 Kranken auf 26? am 10. März. — Ucversicht der Bevölkc»,„>j,spo»gä,,ge i,» Ehrmnitz im Monat Februar d. I. (Einwohnerzahl am I. Juli 1891 ans 142,172 berechnet). Nach der Zusammenstellmig des statistischen Amtes der Stadl Chemnitz gelangten im Berichtsmonate 509 GeburtS- fälle (gegen 564 im Januar) zur Anmeldung. Hiervon waren 496 lebendgeborene (und zivar 255 Knaben und 241 Mädchen) und 13 (8 Knaben »nd 5 Mädchcn) todlgcborene Kinder. Ohne Berücksichtigung der Le.ckcre» belief sich die Zahl der Todesfälle auf im Ganzen 323 (gegen 408 im Januar) und zwar verstarbc» 169 männliche und 151 weibliche Personen. — Hanvelö-Rcgistcr. Unter dem 12. März wurden j,» Haudels Register für die Stadt Chemnitz als nencrrichiet eingetragen: 1) ans Folium 3662 die Firma H. I. Schweiger »nd als deren Inhaber Frau Helene Jennh verehel. Schweiger; 2) auf Folin», 3663 die Firma B.Arti a no »nd als deren Inhaber der Kaufmann Herr Bincenzo Artiano; 3) auf Folium 3661 die Firma Chemnitzer Cem e n td'a chpla tt e» - Fa brik Louis Müder und als deren Inhaber der Fabrikant Herr Joseph Gottlob Louis Mädcr; 4) a»s Folium 3665 die Firma Bruno Becker und als deren Inhaber der Kaufmann Herr Gnstab Bruno Becker; 5) ans Folium 3666 die Firma Franz Seltma» n und als deren Inhaber der Bäckermeister Herr Franz Wilhelm Sellmann, sämnulich in Chemnitz. — Ans dem die Firma H. Kühn är Co. betreffenden Folium 3478 wurde unter dem gleichen Tage verlautbart, daß Herr Richard Otto Saupe als Mitinhaber ansgeschicden ist. — Im Handelsregister sür de» Landbezirk wurde ans Folium 495 die Firma Julius Wcrma »in in Kappel und als deren Inhaber der Strumpswaarenfabrilant Herr Carl Jnlins Wer mann daselbst eingetragen. —». Die Jntereflki» der Tabak-J»»dustrielleu deS heimische»» Bezirks wnrde» von »ins i» einem Leitartikel in Nr, 58 des «Landesaiizcigcrs" als derart jeder Erhöhung deS Tabakzoll s entgegeiistchend bezeichnet, daß man sich energisch gegen eine solche Maßregel wehren werde, sobald »nr irgendwelche crnsthasle Aussicht ans Einführung derselben vorhanden sei. Ans dem Kreise der sächsische» Eigarrcnfabrikanten sind u»S zu dieser Auffassung der Sachlage Zustimmungen zugcgangeu und inzwischen ward unsere Anschauung noch durch da» gemeinsame Vorgehen der gesammten sächsischen Tabak- Industriellen und -Händlcr bestätigt. Dieselbe» habe» dieser Tage in Dresden eine zahlreich, und auch aus dein Lh«l»»itzrr Bezirk be suchte Versammlung abgehalten, die sich in ihren Berhandlmigei» genau aus den Standpunkt unsere» erwähnten Leitartikel» Pellt«.
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