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.de IM „Lac Labelle" gesunken, wobei fünf Personen werden noch zwei Boote mit anderen Passa ¬ ist der Dampfer ertranken. Auch gieren vermißt. res sn. i i K »« ! S i r O'?! daß eiligst Vorbereitungen gemacht werden mußten, um es vor dem Einsturz zu bewahren. Ein Wohnhaus wurde hiev iganz zertrümmert, zwei Frauen fanden ihren Tod; die Straße wurde weggerisseü und in einen Strom verwandelt, der sich jetzt in den Hasen ergoß. . Letzterer war ganz massiv Md bombenfeste war jedoch am Morgen des 6. wie wegrasirt, keine Spur war mehr zu sehen, nur der Leuchithurm und ein kleines Stück Mauer stehen noch. Der andere Fluß, St. Giovanni, konnte keinen so großen Schaden anrichten, da derselbe mehr durch Ackerland fließt, dieses und einige Gärten, sowie- auch einen sehr großen Damm nahm er hart mit, letzterer wurde gänzlich zertrümmert. Ungefähr 50 Barken wurden vom Ufer losgerissen, theilö versanken sie, Lheils wurden sie vom Winde umgekehrt und in den See Hinausgetrieben. Der Schaden beträgt circa I V2 Millionen Frcö. - - -,« I < ; - 4 sich reißend, was ihm Widerstand leistete. Auf diese Weise wurde fast das ganze Quartier, das Fassonia genannt und stark be wohnt ist, niedergerissen- zum Glück war hier kein Menschen leben zu beklagen, da alle Einwohner dieses Quartiers sich flüchteten. Von hier aus wendete sich der Fluß mehr gegen die innere Stadt, gegen das Theater, unterwühlte dieses derart, Vermischtes. Aus Jntra (Lago - Maggiore) vom 8. October schreibt man dem „Schw. M.": Am Morgen des 6. d. bot die Stadt Jntra einen traurigen Anblick dar. Nachdem schon in der Nacht von Freitag auf Sonnabend ein furchtbarer Regen die Flüsse St. Giovanni und St. Vernhardino, die Tags zuvor noch trocken waren, ziemlich anschwellte und den See um I V2 Meter erhöhte, folgten in der Nacht vom 5. auf 6. weit stärkere Regengüsse mit furchtbarem Sturm, die sich in vollster Wuth über der Stadt entluden. Unglücklicher Weise liegt diese gerade zwischen beiden obengenannten Flüssen, auf der Vorderseite hat sie den See und im ,Rücken, das Gebirge. Der St. Bernhardinofluß trat aus Bürgerverein. Versammlung den 10. October. . In der Poppe'schen Restauration findet die zahlreich besuchte Ver sammlung statt, die sich den Rathbausbrand als Thema ihrer Verhandlung gewählt hat. Eine kurze Einleitung behandelt den Gegenstand und meint, die Entstehungsursache zu besprechen, sei weder angemessen noch an gewandt, es können aber diejenigen Umstande berührt werden, die ein Umsichgreifen des Feuers vermehrten, und ebenso könnten die Nutz anwendungen, die das ? bedauernswerthe Ereignis; zuließ, zur Sprache kommen. Zunächst spricht man sich gegen die erfolgte Anhäufung von Brennmaterialien, besonders aber von Spänen im abgebrannten Hinter gebäude aus. Daß diese Späne nur Zümnerspäne gewesen sein sollen, bestreitet man, denn diese Späne haben von den Bauten im Nathhaus hergerührt, und zu diesen Bauten find keine behauenen Zimmerhölzer verwendet worden, noch weniger hat man aber "Balken im Rathhause behauen. Der fragliche Spänhaufen könne daher nur aus Hackspänen oder Hobelspänen bestanden haben, der Natur der Sache nach meint man aber, Hobelspäne seren jederrfalls mit dabei gewesen. Ferner bespricht man den Umstand, daß bis zur Anrufung fremder Hilfe längere Zeit verstrichen sei. Eine Persönlichkeit, die man unter Vorbehalt der Irrung genau bezeichnen zu können glaubt, soll besonders, als der Brand noch klein gewesen ist, wiederholt die Meinung ausgesprochen haben, dasselbe sei von den Anwesenden ohne Lärm zu dämpfen. Ferner soll denjenigen, die dann auf Gassen den Feuerruf aus eigenem Antriebe gegeben haben, von gewisser Seite rächt freundlich begegnet worden sein. Zur Betrachtung der Hausmannsobliegenheiten im Rathhause übergehend, findet man es als eine weitgehende Unterlassung, wenn, wie es der; Tag vor dem Brande geschehen ist, die mit Holztragen beschäftigten Individuen ohne Controls bleiben. Ausführlich wird erzählt, wie es schon vor längerer Zeit einmal im Rathhause und zwar in: Kohlenschuppen hinter der: Semmel - bänken gebrannt habe. Als Entstehung dieses Brandes nennt man eine Vernachlässigung der Hausmannsobliegenheiten, denn es wird bewiesen, daß jene Adresse von der Gefabr Kenntnis; gehabt hat und anfgefordert gewesen ist, die Kohlen von dem Schornsteine zu entfernen, diese Arbeit aber nicht vorgenommen hat, und daher hat es gebrannt. Welchen Verlauf die Untersuchung über diese Brandentstehuug gehabt hat, wußte man nicht zu sagen. Ein scharfer Tadel sprach sich über die leider vorhandene Ein richtung aus, nacb welcher mit den; Hausmannsdienst eine früher selbst ständig gewesene Beschäftigung verbunden worden ist, die ihre Bezahlung nach der geleisteten ArbdM empfängt. Man meint, es läge dre Vermuthung nahe, diejenige Arbeit, die Geld brächte, wurde in erster M zum Abgeordneten gewählt,-, war er auch hier stets treu und M ausdauernd in der Erfüllung des „ Dienstes " für das Vaterland. M Mit dem königlichen Hause wird die herzliche Theilnahme des M Bölkes dem Heimgegangenen Prinzen ein ehrendes Andenken wid- I men !" — Die beiden Häuser des Landtages', werden, wie die I „Prov.-Corr." berschtet, am 22. October zunächst ihre früher I unterbrochenen Arbeiten wieder aufnehmen, das Herrenhaus vor Allem die KreiSordmmg, das Abgeordnetenhaus eine Anzahl von theilweise wichtigen Vorlagen. Dem Abgeordnetenhause wird bald nach dem Zusammentritt der StaatshaushaltSetat für 1873 nebst mehreren mit demselben im Zusammenhänge stehenden besonderen s Gesetzentwürfen vorgelegt werden. —- An die Direction der Ge schützgießerei zu Spandau sollen selten des Berliner Artillerie- , depots ca. 5500 Centner Bronze in französischen Geschützrohren versandt werden. Gegenwärtig ist man mit dem Verladen der- , selben beschäftigt. -— Am 14. October hat in Berlin eine fast , aus ganz Deutschland zahlreichst besuchte Generalversammlung , des deutschen Tabakvcrerns getagt. Sie sprach sich fast ein- , stimmig gegen jede Erhöhung des Tabakszolleö und der Tabaks- steuer aus und beschloß die Einreichung einer bezüglichen Petition - und einer Denkschrift an den Bundesrath und den Reichstag. — Der langjährige Streit nm den confessionellen Charakter der in Breslau zu errichtenden höheren Lehranstalten ist am 14. Octbr. mit der feierlichen Eröffnung der ersten „ confessiouölosen " An stalt, des Johannes-Gymnasiums, definitiv abgeschlossen worden. — Bis jetzt sind im Regierungsbezirk Posen 13 geistliche Schul- Juspectoren ihrer Functionen enthoben worden, und stehen noch weitere Enthebungen bevor. — Durch den Pfarrer Grunert aus Königsberg wurde am 15. October in BraunSberg die erste alt- katholische Trauung vollzogen. Frarrkreich. Die Räumung des Departements Haute- Marne hat begonnen; das 49. preußische Infanterie-Regiment hat am 15. October früh Saint-Dizier verlassen. Die Be völkerung verhielt sich vollständig ruhig. — Anläßlich der Ein weihung eines Denkmals für gefallene Mobilgardisten hat der Prinz v. Joinville in Langres eine Rede gehalten und in der selben vorzugsweise der französischen Armee, des opfermuthigen Geistes und des Heroismus derselben rühmend gedacht. Asien. Die Hungersnoth in Persien hat, dem „Madras Athenäum" zufolge, in der persischen Hauptstadt allein 100,000 Seelen (Männer, Frauen und Kinder) hinweggerafft. Im ganzen Lande-sind, wie verlautet, nicht weniger als 3 Millionen Men schen der HrmgerSnoth und Pestilenz zum Opfer gefallen. Amerika. Die Besitzer der Petroleumqnetten und Vertreter anderer Betheiligten aus den Petrolenmbezirken haben sich, wie man aus New-L)ork meldet, dahin geeinigt, die fernere Aus beutung der Petroleumquellen bis dahin zu sistiren, wo der Preis per Faß Petroleum 5 Dollars betrage. — Auf dem Michigansee Oertliches. < Wie aus der vor. Nr. d. Bl. zu ersehen war, scheint die Entfernung des alten Gemäuers in der Klosterruine noch fraglich zu fein, und doch sollen von den Stadtverordneten die sorgfältigsten Erörterungen in dieser' Sache angestellt worden sein und auch der Vorstand des Actienvereins zum Gesellschaftshaus Concessionen gemacht haben. Im Interesse des Verkehrs wäre die Durchführung dieser Sache nur wünschenswerth, und vergleicht man beispielsweise die Verlegung des Rindviehmarkles mit diöser Angelegenheit, so fällt es fchwer, zu einem übereinstimmenden Resultate zu gelangen. Wie man sagt, ist, weil sich der Verkehr auf der Promenade zwischenher Bahnhofsstraße und dem Wildenhainer Thor vermehrte, das Rindvieh entfernt worden. Jedenfalls ist dies eine zarte Rücksicht für den Verkehr," denn inan läuft nun nicht mehr Gefahr, dort unter Ochsen zu kommen, das Rindvieh ist weg und die breite Straße ist frei. Sollte mm die enge Straße durch die Ruine, die bestimmt mehr Verkehr hat als der frühere Nindviehmarkt, nur deshalb hinreichend sein, weil keine Ochsen dort ausgestellt "werden? Oder' sollte cs diesem Grundstücke — dessen früheren "Insassen, die Nonnen, bekanntlich vor 300 Jahren lieber die Stadt durch Brand verwahrlosten, als sich den Neuerungen anzuschließen — anhangen, allen Neuerungen zu widerstehen? Oder sollte gar die Berücksichtigung des Verkehrs das Verkehrte zu Tage gefördert haben? Möchte daher bald ein Strahl der Neuzeit die Ansichten treffen, dre noch fest an den; Urgroßväterlichen halten, oder sich die alten Nonnen zum Vorbild nehmen, und möchte daher bald die alte Mauer entfernt werden, gleich wie entfernt sind — die Ochsen von den Promenaden. -ß