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Sächsischer Landes-Anzeiger : 12.06.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189206125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920612
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920612
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-06
- Tag 1892-06-12
-
Monat
1892-06
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 12.06.1892
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Nr. 134. — 12. Jaliraaim. Die an jedem Wochentag Abend (mit de« Datum de» solgenden Tages) zur Ver sendung gelangende nnvarteiische Zeitung „Sächsischer Landes-Anzetger": mit täglich einem Extra-Beiblatt 1. Kleine Botschaft « L. Sächsischer Erzähler 2 Sächsische Gerichtözeitnng 4. Sächsisches Allerlei e. Jllnstr. Unterhaltnngsblatt k. Sonntagsblatt 7. Lustiges Bilderbuch lostet bei Ausgabestellen monatlich 70 Psg., bei Post-Anstalten monatlich 75 Psg. Sächsischer Mrs-AMPr ) Verbreitetstes unparteiisches tägliches Lokalblatt. Die Hauptblätter der „Stichs. LandeS-AnzeigerS" erscheinen (ohne dessen Extra-Beiblätter) auch in einer billigeren Sonder-Ausgabe alsr Cheumltzer General-Anzeiger ^ für Chemnitz monatlich 40 Psg. frei in- Haus; außerhalb Chemnitz monatlich 80 Psg. mit Zntragen. Sonntag, 12. Juni 18S2. Der „Sächsische LandeS-Anzelger" ist in der deutschen Post-Zeitimgr-Preisllst» »nter Nr. 5580 eingetragen. (Oesterreichisch. ZeitungSkatalog Nr. 2651.) Der „Chcninttzer General-Anzeiger« ist in der deutschen Post-Zeitnngr-Preirlist» unter Nr- 1842 eingetragen. (Oesterreichisch. Zeitungskatalog Nr- 5SL, Verlags-Anstalt r Alexander Wiede Chemnitz, Theaterstraß« Nr. L. Fernsprech-Anschluß Nr- 133. Telegr -Adr.: Laudes-Anzeiger, Chemnitz. Anzeigenpreis: ögespaltene Corpnszeile (ca. 9 Silben fastend) oder deren Raum 15 Psg. — Bevorzugte Stelle (6g,spaltene Petitzeile ca. 11 Silbe» fassend) oder deren Nanm 30 Psg. Bei wiederholter Aufnahme entsprechend billiger.— Anzeigen können unr bis Vormittag angenommen werden, da Druck und Verbreitung der großen Auslage längere Zeit erfordern.—Die Anzeigen finden oh »»Preis ansschlag gleichzeitig Verbreitung durch den „Chemnitzer General-Anzeiger". Amtliche Anzeigen. Das !m Grundbnche auf den Namen Gustav Adolf Günthe^ eingetragen-', in Chemnitz (Friedrichstrabe 6) gelegene Grundstück, Nr. 68 des Flurbuchs, Nr. 139 Ablh. II. des BrandcalastcrS. Folium 694 des Grundbuch; sür Chemnitz, bestehend a»S Wohnhaus mit zwei Berkaufs- läde»i, Küchen« und Waschgcbände, sowie Hosranm, geichätzt au! S1,uuv Mark, soll au hiesiger AmtsgerichtSstclle zivangSweise versteigert werden nnd es ist der 27. J„«i 1»»2, Boruiittags 1«' , Nhr als Versteigerimgstcrmin, sowie der v. Juli 1»»2, Vormittag» 1t Uhr als Termite zur Verkündung des VertheilnngsplanS anberanuit ivordcn. Eine Ilebersicht der ans dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihre- Rangvcrhältnisses kann nach dem Aiimeldctcrmine in der Gcrichtsschreiberci der nuleizeichneten Amtsgerichts eingeschen werden. Chemnitz, am 2. Mai 1892. Königliches Amtsgericht, Abth. S. Böhme. Politische Nimvschau. Chemnitz, den 1l. Juni. Deutsches Reich. Erklärung des Zaren au den detttschen Kaiser. Die „Köln. Ztg." schreibt: „Für die Frage, die die Franzose» die elsaß- lothringische zu nninen belieben, die für Deutschland längst gelöst ist, brauchen die Franzosen ans eine Unterstützung seitens des Zaren nicht mehr zu rechnen. Darüber hat die Kieler Zusammeiiknnst, wie wir auf Grund ziwer'ässigster Quelle» zu versichern i»> Stande sind, Nicht de» geringsten Zweifel gelassen, daß, falls es Frankreich be lieben sollte, diese Frage Denlschland gegenüber einmal praktisch auf- zurolle», der Zar nicht daran denken wird, Frankreich in seinem Vorgehen zu iinlerflützen. Die Erklärung, die in dieser Hinsicht der Zar abgegeben hat, ist völlig nnzwcidciitig nnd ihre friedliche Trag- weite ist so groß, daß sie einer etwaigen Neigung, sich in Deutsch land über das Raucher Manöver besonders aufznrege», wohl ein Gegengewicht z» gebe» verinöchle, zumal jenes Manöver eine» wctallischeu Beigeschmack hat." Der König Oskar von Schwede» wird, soweit bis jetzt bekannt, znw Besuch des KaiscrpaareS am Montag, den 13. d. M., Abends ans dem Anhaltcr Bahnhof in Berlin eiutresfen und sich sofort nach Potsdam begebe», wo er im Neuen Palais Wohnung nehmen wird. Dem Bernehmen nach dürfle der Besuch nur von kurzer Dauer sei». Größere Empfangsfeierlichkeiten dürften auf Wunsch des Königs von Schweden nicht stattfinde». Ter König von Italien hat den deutschen Botschafter i» Rom, Grafen Solms, in Audienz empfangen und durch denselle» dem Kaiser und der Kaiserin sei» Bedauern aussprechen lassen, daß es ihm im Hinblick ans die innere Lage bisher nicht möglich war, den genauen Zeitpunkt für seinen und der Königin Besuch in Potsdam festznstelle». Es ist doch ein recht gefährliches Spiel gewesen, welches Rußland trieb, als es den Großfürsten Konstantin in das ohnehin schon anfgcregte Nancy zum Präsidenten Carnot schickte. Das Vcr dienst der Russen war es sicherlich nicht, daß der Funke nicht Helles Feuer fing, und wen» es ihnen einmal ei'nfallen sollte, bei einem patriotische» Fest in Paris selbst, wo der Ungestüm und die Unvernunft der Straßenbevölkernng die Bessergcsinnlen schon so oft z» Tollheiten hingerissen hat, den Chauvinismus in ähnlicher Weise anzureize», so dürfle sich der beste Wille der Negierung zu schwach erweisen, >»» die entfesselten Leidenschaften zu zügeln. Ob Rußland sich bewußt ist, daß es mit dieser unheimlichen Macht über den französischen Chauvinismus die Entscheidung über Krieg und Frieden in Europa in der Hand hält? Die Herausforderung in Nancy läßt das fast als zweifelhaft erscheinen. Die Pariser Chauvinisten find denn auch außer sich über die Mäßigung ihrer Landsleute in Nancy und über die dämpfende Thätigkcit der Negierung und der Behörde». Den wüsteste» Lärm macht Herr von Cassagnac in der „Autvrilö". Neben tollen Schimpfereien, in welche sich Deutschland und die französische Regierung zu »heilen habe», vecräth Cassagnac auch, wie er uud seine Gesinnungsgenossen den Besuch des Groß fürsten Kunstanlin anfgcfaßt »nd ausgebentet haben würden. „Dieser Bcsuch", schreibt der brave Man», „hat dem Feste plötzlich de» cha». viiiistischen und patriotische» Charakter wiedergegebe», welchen ihm die Feigheit unserer Minister nehmen wollte. Carnvt, erschreckt und beunruhigt von diese»! Besuche, der das Feuer an's Pulverfaß legen konnte, suchte sich zuerst zu drücken und bat den Großfürsten, nicht z» kommen. Er und seine Minister waren aufgelöst vor Furcht und sahen »ur das Eine: die Aufregung, welche der Besuch eines russische» Großfürsten Hervorrufe» mußteI" Nach dieser Leistung kam, man daraus gefaßt sei», daß die Cassagnac, Dervnlcde und Genosse» die nächste Gelegenheit, die Rußland ihnen bielct, eine» Großfürsten vor ihre» Hctzwage» zu spannen, sich nicht entgehen lasten werde». Ein bevetttmigövollep Gedenktag in dev pee,«krischen Geschichte fällt auf den heutigen 11. Juni, der als der 150. Ge burtstag der Großmacht Preußen bezeichnet werden kan». Am 11. Juni 1742 wnrde zu Breslau der Präliminarfriede untcrzeichiiet, durch welche» Oesterreich de» Heimfall der Provinz Schlesien an die Preußische Krone anerkannte. Am 17. Mai war das kaiserliche Heer bei Chotiisitz dem Heere Friedrich's erlegen, Maria Theresig hatte der „Potsdamer Wachtparade" kein Heer mehr e»tgegeiiz»stellcit, sie dengle ihre» stolze» Sinn und ba! um Friedcn. Scho» „nmittellar »ach der Chotiisitzcr Schlacht war Prinz Karl von Lothringen bei Friedrich erschiene», UNI Friede»sunterha»dl»»gen a»z»k»iipsen; bald darauf krlheilte der König seinem Cabinetsminister» dem Grafen Podewils, in Breslau, woselbst sich auch der englische Bennittler, Lord Hyndsord, eiiigefmidcii hatte, de» Befehl zur Unterzeichn»»» der Frievenspräli- wittarie». Dieselbe» sind in französischer Sprache geschrieben und umfassen zwölf Artikel. Der wichtigste derselbe», Artikel 5, lautet: »Um allen Gieiizstreitigkeite» zu begegnen und alle Ansprüche, welcher Art sie auch sei» mögen, niederzuschlage», tritt I. M. die Königin von Ungar» Mid Böhme» durch die gegenwärtige» Präliminarien sowohl für sich, als für ihre Erben und Nachfolger auf ewige Zeit und mit völliger Sviiveränetät und Unabhängigkeit von der Krone Böhmen ab an S. M. den König von Preußen, seine Nachfolger und Erben beiderlei Geschlechts: sowohl Nieder-, als Obcrschlcsien mit Ausnahme des Fnrstenthmns Teschen, der Stadt Troppa» nnd lvaS jenseits des Oppaflusses und sonst in den hohen Gebirge» Ober schlesieiis liegt, ebensowohl wie der Herrschaft Hermersdors »nd der anderen Districte, welche, obgleich in Oberschlesie» eingeschlossc», z» Mähren gehören." Ebenso erhält Preußen „die Stadt uud Festung Glatz und die ganze Grafschaft dieses Namens." Erworben wnrde» etwa 642 Quadraimeilen mit 1,700.000 Einwohnern. Der sechste deutsche Berufsgenossenschaftstatt wurde am Freitag in Hamburg durch Coinincrcienrath Rösicke eröffnet. Nach Ausbringung eines Hochs auf den Kaiser begrüßte der Vorsitzende die Ehrengäste, in deren Namen Minister von Bötlichcr, Präsident Bödekcr und Professor Li'ndstedt (Christiania) in anerkennender Weise antwortete». Anwesend sind etwa 130 Abgeordnete, welche die Mehr zahl von 72 Berufsgenvsseiischaften vertrete». Der Jahresbericht be rührt die Saimnlmig der Unfallverhütungs-Vorkehrungen, Versicherung invalider Arbeiter ». s. w. Zur Tagesordnung sprachen Laiidinaiin- Bcrlin über Nornialvorschrifte», vr. Blasius-Berlin, der sich für Un- fallkrankenhäiiser äußerte; anßer Minister von Bötticher, der die Be schaffung von Mitteln für Unfallkrankenhänser als möglich hinstellte, sprachen noch Schlesinger-Bcrli», EraS Breslau, Wenzel-Berlin und Handke-Berlin. Die vom Ausschüsse beanlragte» Entschließungen lvnrden angenommcn. Dev Slusschttb des deutschen Juristeutages, welcher während der Pfingstfeiertage in Dresden versammelt war, hat mit Rücksicht auf zahlreiche dringende juristische Zeitsrage» auch für dieses Jahr die Zusammenberufung des deutsche» Jiiristenlages beschlossen. Derselbe wird ans dringende Einladung der österreichische» College» dieses Mal zu Graz stattfiude». Nach eine», Begrüßuugsabend am 7. September sollen die Verhandlungen am 8. September beginnen und am 10. September ihr Ende finden. Eine» Hanptgegenstand der Äerathinigen wird die Aktien- und Börsengesetzgebung bilde». Bei einer socialdernokratischeu Parteieoufepenz für die Provinz Sachsen» welche Pfingsten in Halle abgehalie» wurde, beschloß man, eine besondere Agltationscvmmissw» niederznsetzen, weil die socialdemokratische Bewegung „namentlich in den kleinere» Städten und den mehr ländlichen Kreisen noch sehr im Arge» liege." Weiter hin wurde die Herstellung eines Flugblattes beschlossen, welches nnler der ländlichen Arbeilerbevölkeriing vertheilt werden soll. Eine eindriuttliche Warnung veröffentlicht der Land- rath des Riederbarnimer Kreises, Herr von Waldotv, in den Amtsblättern. Es handelt sich um die iiiimcr stärker um sich greifende Angenentzüiidnng bei Nengeborencn: Das beste und ein fachste Mittel dagegen sei die Kälte, während die so beliebte» nnd in diesem Falle so oft aiigewendelen warmen Kamillen-Umschläge über aus nachtheilig wirken und daher strengstens zu vermeiden seien. Umschläge von kaltem Wasser genügen und zwar 4 bis 0 Mal i» der Stunde; daneben sei man auf sorgfältige Reinhaltung der ent- zündeten Auge» bedacht, indem man de» Eiter und Schleim mit eine,» weichen Schwämmchen abtnpft. Tritt dann eine günstige Wendung j»> Befinden des Kindes nicht ei», so versäume man nicht, ärztliche Hi'fe herbeizurnfen. Wenige Tage Versäninniß können Aus schlag gebend für das Augenlicht des Kindes sei». Oesterreich Ungarn. Die Krönnngs-Jttvilattnisfestlichrettett in Pest habe» »ach dem denkbar schönste», wen» auch nicht immer vom Wetter be günstigten Verlauf ihr Ende erreicht. Kaiser Franz Joseph hat nnler sehr lebhafte» Ovationen die ungarische Hauptstadt wieder verlassen. — In» österreichischen Abgeordnetenhause lheille die Re gierung mit, daß in alle» staatlichen Bergwerke» die strengste Sorg falt »nd Vorsicht herrsche. Das große Unglück i» Przibram sei wohl ans ein Verbrechen znrückziiführen, doch dauern hierüber die Ver handlungen noch fort. Italien Das Ministerin«» Giolitti hofft ans die Bewilligitttg des geforderter« provisorischen Budgets für sechs Monate durch die Dcputirienkainmer. Eine ruhige und sachliche Darlegung des Premierministers Halle großen Eindruck gemacht. Frankreich. Unter Justin««»»»»,; des Grafen von Paris hat die Mehrzahl der sranzöstfchen monarchistischen Abgeordneten im Hinblick auf die Kiuidgebniigen des Papstes zu Gunsten der Republik erklärt, in kirchlichen Dingen würden sie gern allen Weisungen des Oberhauptes der katholische» Kirche folge», dagegen müßien sie sich in der Politik ihr eigene- Urtdcil Vorbehalten und könnten dem Papst keine Einmischung hierin zngestehe». Grotzbritannlen. A»ls Central-Afrika sind in London nene Depeschen ringe,Zangen. Bezüglich des Schicksales des für todt gesagten Emin Pascha befindet sich aber keine Nachricht darunter. — Neuer Streik in Sicht. Für Montag wird ein Streik der scimmllichen Bauarbeiter London'-, etwa 60,000 Man», wahrscheinlich. Russland. Kaiser Alexander wird in diesem Sommer an- Anlaß der große» Manöver längere» Aufenthalt in Warschau nehme». — Die Tr««ppe,»verschieb»,«gen an der russische» Westgrcnze dauern »och imnier fort. Sv haben z. B. die beiden in Saratow an der Wolga liegende» Infanterie-Regimenter den Befehl erhalte», »ach der Lagerzcit nicht mehr i» ihre alte Garnison zurückzukchren, da auch sie an die preußisch-österreichische Grenze vorgeschoben werde» solle». Zugleich dauert auch die Verstärkung der militärlsch organi- sirten Grenzwache in aller Stille fort. Orient. In etwa acht Tagen wird in Sofia der Procest gegen Vie Mörder des Ministers Beltschew veglnnen. Dir An klage richtet sich nicht gegen die nnmittelbare» Urheber der Mvrdthat, sondern gegen die Theilnehmer an der Verschwörung, welche da- Verbreche» vorbereitete». Etwa zwanzig Personen sind des Eomplotte» gegen die Sicherheit des Staates beschuldigt worden. — Ans Con- stantinopel wird von einer erheblichen Besserung in den Bezieh««,«gen zwischen der Türkei und Bulgarien berichtet, während diejenigen zu Rußland sich wesentlich verschlechterte». ES sind mehrfache Jntrigue» bekannt geworden, die theils mehr» theil- weniger offen von russischer Seite gegen die Türkei beinebe» sind. — In Slrmenien nnd Süd-Arabien sind a»fs Neue Unruhe» ansgebroche». Asien. Wie man der „Pol. Corr." ans Petersburg meldet, soll daselbst eingelanfenen Nachrichten zufolge die chinesische Negierung stärkere Trnppen-Abtheilinigen nach Pamirxiitseiidet haben, »»> die Ansprüche China's ans dieses Gebiet eventuell mit Waffen gewalt geltend zu mache». Die russische Negierung wartet genauere Berichte ab, nm dann die erforderlich erscheinenden Gegeninaßregel» zu ergreifen. — In den astatischen Bezirken Nntzlands find während des Winters »ngehencre Kornnieiige» wegen Mangels an Transportmittel» verfault. Ei» Adjutant des Zaren bereist jetzt diese Gebiete, nm Genaueres über diese Lvddeie« festzustcllen. Amerika. Zttr Präfidentschaftöwahl. Die i» Minneapolis ver- sammelten Vertrauensmänner der repnblikainschen Partei für die Präsidcntschastswahl haben jetzt ei» Wahlvrvgra»»» ansgearbeitet Die Chancen Harrison's, wieder als Cnndidat ausgestellt zu werden, sind im Wachsen, doch kan» >'»> letzte» Moment ein Zufall ein ganz andere- Resultat ergeben, da die Anhänger Blaine's gleichfalls sehr große Rührigkeit entwickeln. Sächsisches. — Ministerial-Berordnnng. Das königl. sächs. Ministerium des Innern macht bekannt, daß, nachdem die rcvicirte Gesindeordnnng für das Königreich Sachsen vom 2. Mai 1892 im Gesetz- nnd Ver ordnungsblatte veröffentlicht worden nnd nunmehr in Kraft getreten ist, auch die durch dieses Gesetz eingcfnhrtcn Gesindezeug «iß» bsicher in Gebrauch zu nehmen sind. — Geigenbau in Sachsen. Ans dem Vogtlands »nd Erzgebirge werden gegenwärtig niigefähr 250,000 Stück Geigen ii» Werthe von 5 Millionen Mark jährlich versandt. Die Zahl der beschäftigten Arbeiter mag i» diesem Erwerbszwei'ge vielleicht 4000 betrage». Obschvn meistens billige Waare hergestcllt wird, iverden doch auch Werke gearbeitet, die den Erzeugnissen altitalienischer Geigenbauktiiist nicht viel nachstehen solle». Wie die bereits gleich falls im vorige» Jahrhundert in Sachsen blühende Fabrikation von Flöten »nd Clarinelten, so arbeitet auch der sächsische Geigenbau für de» Weltmarkt. Auch seine Rohstoffe muß er seit der Lilstiing der erzgcbirgischc» Wälder vom Auslände beziehe». I» jedem Jahre werden tüchtige Arbeiter »ach der Bukowina, Siebenbürgen, Tirol und dem Böhinerwalde gesandt, die dort die passende» Hölzer für die Geigenbauer anssnchc». Ebenso gehen sächsische Geigcnarbciter »ach Rußland zniii Ziibercilc» der Därme für ihre Heimalh. Für diese- ii» Erzgebirge und im Vogtlande tausende von Personen ernährende Großgewerbe befürchtet man jetzt eine ernste Gefahr. Seit einiger Zeit ist es in Oesterreich gelungen, gepreßte Geigen, Violinen »nd einzelne Theilc zu denselben herziistellcu. Hierdurch ist der öster reichische Milbewcrb in die Lage gebracht, derartige Musikwerke und Theile zu denselben so wohlfeil und zugleich vortrefflich herziisielle», daß man fürchtet, der meist aus Handarbeit angewiesene sächsisch« Geigenbau werde hierdurch sehr stark znrückgedrängt. In den be- dlvhtcn Erwerbskrciscn hat man daher jüngst Schrille zur Abwendung dieser Gefahr berathe». Man beabsichtigt, zunächst einen Verband der sächsische» Instrumentenbauer in'- Leben zu rufen, »»> so die Preise i» ciiigemesscner Höhe zu erhalten, sodann will inan an die sächsische Negierung ausführlich übec die drohende Gefahr berichten. Es sollen die gleiche» Maschinen wie in Oesterreich angeschasft werde» und man hofft, die Regierung werde dazu ihre thatkrüftige Hilfe nicht versage». Allerdings würde die Einführung derartiger Maschinen abermals eine Z»rückdrä»g»ng der crzgcbirgische» Hans Industrie bedeuten. — Todtettliste. In Colditz starb infolgc eines Herz schlages der Direktor der dortigcn Jrre»-A»stalt Medicinalrath Or. Langwagen. — Entdeckte Diebe. In Leipzig wnrde, wie wir seiner Zeit berichteten, in der Nacht znm 16. Mai d. I. in eine»« in der Winduiühlcnstraße gelegenen Bijouterie-, Gold- und Silberwaaren- geschäste ei» verwegener Einbrnchsdiebstahl, bei welchem den Diebe» 2000 Mark baares Geld und eine größere Partie goldener »nd silbcrner Gegenstände, wie Armbänder, Ketten, Ohrringe, Cheiiiisctten- knöpfe, Ringe ü. s. w. in die Hände gefallen waren, verübt. Jetzt ist die Ermittelniig und Festnahme der Thätcr, sowie einer Anza >l dabei der Hehlerei verdächtiger Personen gelungen. Erstcre, zwei aus Balditz gebürtige Brüder von 18 und 19 Jahren, von denen der eine Schlosser, der andere Marklhclfer ist, haben das gestohlen« Geld bereits in der leichtsinnigsten Wcise vergeudet, während die ge» stvhlenc» Gold- nnd Silberwaaren z»»> größten Theil wieder erlangt werden konnten. Die als Helfer in Frage kvinmenden Personen, gleichfalls junge Burschen, haben von dem gestohlenen Gelbe, obgleich sie dessen Herkunft kannten, Geschenke bis zu 100 Mark von de» Diebe» sich machen lasse», und damit nicht zufrieden, sie außerdem auch noch bestohlen. Gelegentlich der polizeilichen Erörterungen ge lang es überdies, der sauberen Gesellschaft »och eine» zweiten Ein« brnchsdiebstahl, der in der Nacht zu», II. v. M. in eine», Geschäfte ans de», Brühle von ihnen verübt worden war, uachznweisen. Bei diesem hatte ihre Beate in feinen Backwaaren und einer Summe baaren Geldes bestanden. — Kirschen-Verpachtttttg. Die dieSjkbrige Nutzung der Kirschen an den fiskalischen Bäumen auf Abth. 4 der Limbach-Mitt«
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