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wurden allen Polizeiverwaltungen Deutschlands eingesandt. Die Familie des Ermordeten setzte einen enormen Preis auf den Kopf des Verbrechers, tüchtige Agenten nahmen sich mit unermüdlicher Ausdauer der Sache an. — Alles umsonst. Der Mörder hatte inzwischen Mittel und Wege gefunden, nach Amerika zu entkommen. Was er dort gethan hat und unter welchem Namen er dort aufgetreten ist, darüber ist das Gericht noch im Unklaren, so viel steht fest, daß er vor einem halben Jahre aus Amerika zurückkehrte. Niemand ahnte, daß der reiche, angesehene Herr, der einen hohen Titel führte und dessen Brust mit Orden geschmückt war, ein Verbrecher, ja ein Raubmörder sein könne. Alle Kreise standen ihm offen, in den höchsten Cirkeln der Gesellschaft fühlte man sich durch seine Anwesenheit geehrt und er spielte seine Rolle so meisterhaft, daß auch nicht der leiseste Argwohn erwachen konnte. Bei einer solchen Lebensweise mußten die Mittel, die ihm jener Raubmord geliefert hatte, bald erschöpft sein, aber er wußte sie durch neue Verbrechen zu ersetzen, durch Verbrechen, die nicht minder kühn und verwegen ausgeführt wurden, wie das erste. Der Herr mit dem glänzenden Titel und den zahlreichen Orden, der am Tage die Rolle eines Fürsten so meisterhaft spielte, sank in der Nacht wieder zum gemeinen Dieb herunter, und vorzüglich wählte er die Gasthöfe, in denen er logirte. zum Schauplatz seiner Thätigkeit. Die Edelsteine und Schmucksachen wurden in Paris verkauft, nachdem man vorher das Metall eingeschmolzen und die Edelsteine aus ihren Fassungen herausgebrochen hatte." „Das ist ja fürchterlich!" sagte die Gräfin Kleinmichel, „ich vermuthe bereits, daß —" „Ah, gnädige Frau, Seine Excellenz belieben uns ein Märchen zu er zählen", unterbrach der Herzog sie, von dessen Lippen das stereotype Lächeln der Ironie verschwunden war. „Keineswegs", fuhr der Minister fort, während er aus seiner goldenen Tabatiöre eine Prise nahm, „hören Sie weiter. Der Verbrecher hielt es für rathsam, sich mit einer altadeligen Familie zu verschwägern , auf der einen Seite gewann er durch diese Heirath ein bedeutendes Vermögen, auf der anderen Seite schützte sie ihn mehr und mehr vor der Entlarvung. Es gelang ihm, Herz und Hand einer schönen, jungen, reichen Dame zu erobern; nachdem der Tag der Hochzeit festgesetzt war, kaufte er eine sehr anmuthige Besitzung, auf die er sich mit seiner hohen Gemahlin zurück zuziehen gedachte. Nur Einer stand ihm noch im Wege, sein Genosse auf der Bahn des Verbrechens, der ihm seitdem nicht von der Seite gewichen war und der allein die Geheimnisse und die Vergangenheit des Raubmörders kannte. Der Mohr hatte seine Schuldigkeit gethan, der Mohr mußte gehen. Aber freiwillig ging er nicht, und deshalb nahm der hohe Herr zu einem neuen Morde seine Zuflucht. Auf einem Spaziergange, bei welchem sein Genosse ihn begleitete, schaffte er den Letzteren bei .Seite, man fand die Leiche in einem Teiche und der Ausspruch der Todtenschau lautete auf: Mord durch Erdrosselung. Der hohe Herr hatte durch diesen Mord nichts gewonnen, denn der Siegelring, den er trug, sollte in verrathen. Dieser Ring war das Eigenthum des ermordeten Grafen, mit anderen aus jenem Raube herrührenden Pretiosen dem Juwelier in Paris verkauft und später von dem Raubmörder selbst wieder angekauft worden." (Fortsetzung folgt.) Das seit dem 1. April im Verlag von Herrn Rud. Mosse in Berlin erscheinende humoristisch-satirische Wochenblatt „Der Ulk" hat trotz der. kurzen Zeit seines Bestehens schon einen Abonnentenstand von mehr denn 750V Exemplaren. Es verdankt diesen glänzenden Erfolg vorzüglich seinem internationalen und unabhängigen Standpunkte, sowie den von Scheren- berg's meisterhaftem Griffel gezeichneten Illustrationen, die nie zur gewöhn lichen Carricatur herabsinken. Den kosmopolitischen Charakter des Blattes hat auch das Ausland bereits anerkannt; so bezieht Riga 6V Exemplare, nach New-Uork gehen an 200, und selbst bis zum fernsten Westen, San Franzisko, hat es sich schon Bahn gebrochen. Wir wünschen dem Unter nehmen, dem die Verlagshandlung die anerkennenswertheste Sorgfalt wid met auch fernerhin eine recht gedeihliche Wirksamkeit. (Börsenblatt des Deutschen Buchhandels.) kabrplan äsr Oro886ukain - i?ri8l6wit26r Kabir. Nack Lresäen: 7 V. 25 AI. frük, 9 40 unä 10 45 vorm., 2 25, 3 10 unä 4 40 nackm., 9 20 unä 10 55 abäs. Nack Leipri^: 6 I). 10 AI. frük, 9 40 vorm., 3 10 nackm., 6 50 unä 10 5^ Nack Aleissen : 7 17. 25 AI. frük, 9 40, 10 45 vorm., 2 25, 3 10 unä 4 40 nackm. unä 9 20 adäs. Nack OkemnitL: 6 II. 10 AI. frük, 9 40 vorm., 3 10 nackm. unä 6 50 abäs. Nack Orimma (via Dobeln): 6 10 krük, 9 40 vorm. unä 3 10 nackm. Nack Lerlin (via köäerau): 9 II. 40 AI. vorm., 3 10 nackm., 6 50 abäs. unä 4 54 krük ab LristervitL. Nack Oottbus: 4 15 unä 7 57 frük, 11 20 vorm., 7 30 abäs. Nack Berlin (via (lottbus): 4 15 frük, II 20 vorm. Nack 6uben unä Posen (via Oottbus): 7 57 unä II 20 vorm. Nack 68riit2 (via Oottbus): 7 57 unä 11 20 vorm., 7 30 abäs. Wockenta^s frük 7—I II. mittags, nackm. 2 — 8 II. adäs. 8onntaZs frük 7—10 II. vorm., nackm. 4—7 II. abäs. ^n leierta^en, ^veleke nickt auf einen 8onnta§ fallen, 7—9 II. vorm., vorm. II—I II. nackm., nackm. 4—7 II. abäs. Den geehrten Herren Lanümtrthen empfehle ich meine landwirthschaftlichen Maschinen, besonders Dreschmaschinen neuester Construction, welche sich durch solide Ausführung und leichten Gang auszeichnen, sowie für die kleineren Landwirthschaften einspännige Dresch maschinen. Durch besondere Einrichtung ist es mir möglich, bei zeitiger Bestellung in kürzester Frist liefern zu können und stelle bei coulanten Zahlungsbedingungen möglichst billige Preiss, sowie Auch übernehme ich die Reparatur von Dresch - und anderen Maschinen, wenn solche auch nicht von mir gebaut sind. Hochachtungsvoll Meißen. LoLinälsr, MaschinenWrik. Jede gewünschte Auskunft ertheilt Herr Schlossermeister ILIvttv in Großenhain. 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