Volltext Seite (XML)
Vermischtes. Eine haarsträubende Geschichte bildet nach Vasm. Lap. in Steinamanger das Stadtgespräch. Was die Fama erzählt, ist Folgendes: In einer Ortschaft der Kemenesalja lag die Frau eines wohlhabenden Bauers im Wochenbett. Ihre Pflege be sorgte die Hebamme und eine Gevatterin. Es traf sich nun, daß der Mann verreisen mußte; er empfahl daher beim Abschied die Wöchnerin der Obhut der Vorgenannten und händigte seiner Frau einen Schlüssel mit den Worten ein: „Wenn Du Geld brauchst, in der Kammer ist welches, da hast Du den Schlüssel dazu." Abends gingen die beiden Wärterinnen fort, doch wurde die Zimmerthüre nicht zugesperrt, damit die Wöchnerin, wenn eine derselben zurückkehren sollte, nicht aufstehen müsse, um zu öffnen. Um 10 Uhr Nachts erwacht die eingeschlummerte Wöchnerin durch ein Geräusch und erblickt in matter Mond scheinbeleuchtung zwei vermummte Gestalten, die sich in die Kammer schleichen, wo das Geld war. Die Wöchnerin nimmt alle ihre Kräfte zusammen, steigt leise aus dem Bett, versperrte die Thüre zu Kammer und feuerte dann aus der Flinte ihres Mannes, welche geladen an der Wand hing, einen Alarmschuß durchs Fenster ab. Die Nachbarn eilen in das Haus und er fahren hier das Vorgefallene. Die Thüre zur Kammer wird geöffnet, und dort hängen zwei Frauengestalten, in deren einer man die Hebamme, in der anderen die Gevatterin erkannte. Sie hatten sich erhängt. Allen werthen Freunden und Nachbarn, welche die irdische Hülle meines theuren Gatten so reich mit Blumen geschmückt und dadurch ihm noch Beweise ihrer Liebe im Tode gegeben haben, sowie für die Tröstungen der Religion am Grabe sage ich hierdurch den innigsten Dank. verw. Mvioli bl. Dank. Zurückgekehrt vom Grabe unseres so plötzlich dahingeschie denen lieben Sohnes Wilhelm, fühlen wir uns gedrungen, der hiesigen Jugend für den reichlichen Blumenschmuck seines Sarges unsern herzlichsten Dank auszusprechen. Dank, innigen Dank auch Ihnen, Herr Pastor Kleinpaul, für Ihre trösten den Worte am Grabe, womit Sie unsere tiefgebeugten Herzen aufrichteten, auch Ihnen, Herr Kirchschullehrer Kraft, nebst Ihrem Gesangverein sei unser herzlicher Dank für den erheben den Gesang dargebracht, sowie den geehrten Gesangvereins- Mitgliedern für das freiwillige Tragen zur Ruhestätte sagen wir noch unsern aufrichtigsten Dank. Möge der Allgütige ähnliche Schicksalsschläge von Ihnen Allen fernhalten. Spansberg, den 23. Mai 1872. Die Familie Gang. Dank. Der Jugend zu Koselitz, welche uns an unserm Ehrentage, den 20. d. Mts., mit einer stattlichen Ehrenpforte, mit Kränzen und Geschenken überraschten, sowie an Gott geweihter Stätte den Altar in herrlicher Weise geschmückt und uns diesen Tag zu einem wahren Feste gestaltet hatten, fühlen wir uns verpflichtet, hierdurch den innigsten Dank auszusprechen. Treugeböhla, am 24. Mai 1872. Ernst und Wilhelmine Kretzschmar. 1818. Physikalische und botanische Mittheilungen. LivÄSrlntvI. Heute Hebung. VRIL IRSrKesrTItKVV» SLI». Heute Abend Hebung. D. V. Huns - Versteigerung. Veränderungshalber bin ich gesonnen, mein in Zabeltitz gelegenes Haus mit Obst- und Gemüsegarten Donnerstag den 6. Juni Vormittags 10 Uhr freiwillig zu versteigern. Gottlieb Hoyer, Besitzer. Auch ist daselbst ein gutmilchende Ziege billig zu verkaufen. Ein Hausgrundstück, ganz neu gebaut, ist zu verkaufen. Nähere Auskunft ertheilt I. Zieschang, Tischler. Nahmenplatz. Gras-Auetion. Das auf den Pfarrwiesen zu Bauda anstehende Gras soll Freitag den 7. Juni d. I. von Nachmittag 4 Uhr an an den Meistbietenden, jedoch mit Vorbehalt der Auswahl unter den Bietern, an Ort und Stelle versteigert werden, und zwar beginnt die Auction pünktlich um 4 Uhr auf den Busch-Wiesen, setzt sich sodann fort auf der Seehorst-Wiese und schließt auf der Viehweiden- Wiese. Diejenigen, die eine oder mehrere Wiesen - Parzellen auf mehrere Jahre in Pacht zu nehmen wünschen, haben sich mit dem Unterzeichneten, der sich auch hierbei die Auswahl unter den Bietern vorbehält, in besondres Vernehmen zu setzen. Pfarrhaus Bauda, 24. Mai 1872. Gladewitz. Holz Auction. Mittwoch, den 5. Juni d. Js., Vormittags 9 Uhr, sollen auf dem zum Rittergute Schönfeld gehörigen Liegaer Reviere 127,25 Wellenhnndert bestes, kerniges, kiefernes Reißig meistbietend verkauft werden. Auf jedes Hundert sind beim Zuschläge 10 Ngr. als Aufgeld zu bezahlen. Zusammenkunft unweit des Schönfeld - Liegaer Weges an der Sandgrube. Liega, den 21. Mai 1872. Albert Teuffel. Le8uelleru I)ode1n8 ?ur 66rück8iellti§un^ empfohlen.) ^6lt68t68 d6raltiZ68 Ltab!l886M6nt 8u6^86N8. — Viel de- 8uellte 1Ieil3N8talt. — 0e8untl6 I^e 6er Our^edüude. — ^n- ^enekmer 8omm6rnul'eutllrllt. — Kreuucllielle 6u8t2immer. — Vortrellliell eingerielitete Lücker. — Oute Küelle unck Keller. — ^utmerli8ame UeelleuunZ. — Eleganter ZAckegurten. — Oomlortabler 0oueert8utou. — ^er^tllelle Leitung der Ouren. — Oivlle Pre't8e. Hefen für Bäcker ü Liter 1 Ngr. bei IL. Bergkeller. Frischen Wcißkalk empfiehlt Ziegelei Merschwitz. Braunkohlen werden von heute an ab Schiff pr. Tonne 12 und 14 Ngr. verkauft. O. Niederlage Merschwitz, den 23. Mai 1872. Achtzig Sack Saat-Heidtkorn vom Nittergute Drochow hat zu verkaufen Otto Koethe in Altdöbern. Station Senftenberg. Mariascheiner Braunkohlen, Stückkohlen 14 Ngr., Mittelkohlen 12 Ngr., empfiehlt ab Schiff Gottlieb Müller in Nünchritz. Drei neumelke Kühe, eine, worunter das Kalb steht, zwei hochtragende starke Zugkühe und eine jährige Kalbe (passend zur Zucht) sind zu verkaufen bei Ernst Kunert in Zabeltitz Nr. 34. Eine noch sehr brauchbare Drehbank und Drehzeug ist wegen Mangel an Platz preiswürdig zu verkaufen. Näheres zu erfragen große Schloßgasse Nr. 362.