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Sächsischer Landes-Anzeiger : 14.06.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189206142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920614
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920614
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-06
- Tag 1892-06-14
-
Monat
1892-06
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 14.06.1892
- Autor
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14. Ju»l 18SS. Nr. 185. Sächsische» Anzeiger <«hem«ttze» «e«erai»A»t<t-er). welcher auch Herr Lrhugnt-besitzer Landtagrabzeordneter Theodor Heymann aus GroßolberSdorf theilnahm. Nachdem der Vorsitzende Herr Theodor Heinis die Erschienenen herzlichst begrüßt, mehrere VereinSangclegenheile» erledigt, die Herren Getreidehändler Wagner, GntSbesitzcr Gottlob NcnIher und Gutsbesitzer Ernst Lösch » er, sänimtlich in Krumhcrmcrsdorf, als Mitglieder anfgenoinmen, die Gesuche zweier Braiidcalamitosen mit 4 resp. 3 Mk. Unterstützung bewilligt, der Herr Vorsitzende einen Rückblick ans die Berel,,-thätig- keit seit der letzten Sitzung» dabei für Mitglieder und Landwirthschaft Nützliches und NolhwendigcS anregend (Errichtung von Versicherungen gegen Tuberkulose, Gründung von TarlehnSkassenvereinc», fleißige Benutzung der zu Gebote stehenden StaatSunIerstntzung zur Hebung und Förderung der Nindviehzncht n. s. w.) gegeben, legte Herr LandtagSabgcordneler Heymann die Gründe seines Zuganges zur konservativen Partei dar, dankte dem Vereine, ans welchem seine Wahl als Laudtagsabgeordneter h-rvorgegangen, für das geschenkte Vertraue», verbreitete sich in längerer Rede an der Hand der Mit teilungen über die Verhandlungen dcS Landtages, insbesondere der zweiten Kammer, referirte über die Erledigung der Petitionen »»> Erhöhung der Beamtengehältcr, Wegcbautcn und Entschädigung der Wasserschäden an die betreffende» Gemeinde» »nd lheiltc sodann seine bei den Kammersitznugen gegebenen Ansichten und Meinungen über Wegfall der Grundsteuer, Eruiäßignng der Schlachlstener, sowie künftigen Wegfall der Nvthschlachtstener bei Rindern mit. Die Ausführungen des Herrn Hcymann fanden die volle Zustimmung aller Anwesenden und sprach man deshalb die Bitte »m baldige Wiederkehr des Herr» Redners ans. —8. Meinersdorf, 10. Juni. Zn der heule hier vorgcuommene» Pfcrdcmnstcrnng halten acht der umliegenden Ortschaften und der hiesige Ort zusammen 830 Pferde gestellt, von denen ca. 8 Proc. für tauglich befunden wurden. Die vvrgefnhrten Pferde gehörten vorherrschend dem schwere» Arbeitsjchlage an. —1i. Renkirchen. Zu dem in Nr. 132 d. Bl. enthaltenen Berichte von hier, Unglücksfall bctr., ist berichtigend zu bemerke», daß nicht Herr Klans, sondern Herr Köhler starke Verletzungen erlitt. — Bei der am 11. Juni hier abgchaltenen Pfcrdemnsternng wurden ca. 800 Pferde vorgcführt, wovon über 100 für tauglich zu Militärdienst-Zwecken befunden wurden. — Am 12. Juni hielt der hiesige Consnmverein seine -weite diesjährige Generalversammlung im Schützcnhanse hier ab. Zum Vorsitzende» derselben Ivnrdr Herr Bernhard Hofmann gewählt Tagesordnung: I. Vorlegung des neuen Statuts zur Genehmigung. 2. Wahl zweier Revisoren der nächsten JahreSrcchnung. 3. VercinSangelegenhcitcn. Las Statut, nach welchem der Verein vom 11. Juni ab in eine Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht umgewandcll ist, wnrde genehmigt. Zn Revisoren wnrdc» erwählt die Herren Emil Nemmler und Hermann Eismann. Hieraus erfolgte in Ermangclung weiteren Bcrhandlnngsstvffes Schluß der Versammlung. — Die drei hiesigen Gesangvereine hielten am Sonntag den 12. Juni im Garten des Lohse'jchen Gasthauses hier eine ge meinschaftliche Gesangs Unterhaltung ab. Die Vereine trugen ab wechselnd Lieder vor und fand.» seitens der zahlreich anwesenden Gaste vielen Beifall. — Brände durch Blitzschlag. Bei dem am 10. Juni ausgetretenen Gewitter wurde die Mühle zu Merzdors bei Riesa durch Blitzs.llag entzündet »nd eingeäschert. — In Zschertnitz bei Dresden schlug der Blitz am 11. Juni in die Scheune des Guts besitzers Tammmüller und zündete. Die Scheune brannte nieder. — In Burgh ausen bei Leipzig wnrde am 11. Juni di- Scheune des Gutsbesitzers Becker durch Blitzschlag ein Raub der Flammen. Chemnitzer Stadt Anzeiger. Li« Lnuilde unseres Blattes werde» ersucht, u»S wichtige Begebenheiten giNigsl mitzutheile». Chemnitz» 13. In»,'. — Handels-Register. Unter dem 9. „nd 10! d. Mls wurden im Handelsregister für die Stadt Chemnitz eingetragen 1) Auf Jolinm 3683 die Firma A. Treu und als deren Inhaber der Kons.! an» Herr August Hermann T re», 2) ans Folinm 3689 die Firma Leo Borchardt »nd als deren Inhaber der Kaufmann Herr Leo Borchardt, 3) ans Folinm 3693 die Firma Georg Meyer und als deren Inhaber der Kaufmann Herr Georg Theodor Meyer, 4) auf Folinm 3691 tie Firma Eduard Schwarz und als deren Inhaber der Kanfmau» Herr Eduard Schwarz, 5) auf Folinm 3695 die Firma Clemens Fritz sche und als derca Inhaber der Kansniann Herr Ccul Clemens Fritz sche, 6) m,f Folinm 3696 die Firma Bruno Jobst und als deren Inhaber der Kanfmau» Herr Clemens Bruno Jobst und 7) ans Folinm 3697 die Firma Alfred Brunne und als deren Inhaber der Apotheker Herr Eduard Alfred Brunne, sämmttich in Chemnitz. — Ferner wurde unter dem 10. Jnni vcrlanlbarl: 1) Aus dem die Firma Fritz Valdeig Nachf. in Chemnitz betreffenden Folinm 1461, daß Herr Richard Curl Meinert als Mitinhaber ausgeschiedon und daß der Kansmau» Herr Carl Julius Voigt in Chemnitz Mitinhaber der Firma geworden ist und 2) ans dem die Firma Heinrich Barthel Nachs. in Chemnitz betreffende» Folinm 2501, daß Frau Marie Agnes verehcl. Wctlstein i» Chemnitz nicht mehr Inhaberin und daß der Kanfmau» Herr Richard OUomar Weitstei» daselbst Inhaber der Firma geworden ist. — Rechtspflege. Ter am 5. Juli 1873 in LangenchnrS- dors geborene Dieustknccht Gottlob Ferdinand Herold ist wegen Diebstahls fcstznnehmen. — Die Vorladungen dcS Dienstmädchens Dorothee Constantine Wrozyna ans HnberlnShütte und des Kauf« manns Hugo Albin Gerth ans Gößnitz, sowie das Ansschrcibcli gegen die Arbeiterin Marie Therese Wagler ans Hilbersdorf haben sich erlcdigt. -— Ferien-Colonieen. In heutiger Nummer unseres Blattes befindet sich ein Ausruf des Allgemeinen Erziehungsvereins, in welchem uni Beiträge für die Fericncoloniee» ersticht wird. Im Jntrresje des edle» Zweckes ist zu wünschen, daß die Beiträge recht reichlich fließen möchten. —1. Gewitter. In der Nacht vom Sonnabend z„„, Sonntag zogen mehrere Gewitter über unsere Stadt. Zeitweilig brachten die selben recht heftiges Cchloßenivcltcr. Ei» Blitzstrahl traf den Thurm der St. Johanniskirchc, glücklicherweise ohne zu zünde». —1. Feuermeldnugen. Es ist vielfach die Meinung ver breitet, daß der vom Brande Betroffene für das Ausrücken der Feuer wehr eine Entschädigung zn zahle» habe. Dazu sei bemerkt, daß das Ansrücken der Tag und Nacht i» Bereitschaft stehende» Bernfsfener- wchr stets kostenlos geschieht, auch da»», wenn die Feuerwehr den Brand bereits gelöscht v or sin de t. Ein jeder Einwvlincr sollte sich überhaupt über die Lage der in seiner Nähe befindlichen Fcnermcldcr orienlire» um bei Wahrnehmung eines ausbrechenden Schadenfeuer» sofort der Fenerwchr Meldung mache» zu können. — Ucbrigcns wird demjenigen, der ein auSbrechcndeS Feuer zuerst meldet, ein Botenlohn von 3 Mark ansgczahlt, sobald die Anzeige sür thal- sächlich begründet befunden wirk. —* Ertrunken. Heute früh in der 6. Stunde wnrde im Mühlgraben am Nenmiihlwehr ein Mann ertrunken ausgefunden »nd Polizeilich aiifgehobeu. I» dem Verlebte» wurde ein älterer hiesiger Einwohner erkannt. —* Ueberfahren. Am Sonnabend Mittag in der 12. Stunde wurde ans der Schillerstraße eine Frau von einem leichten zwei- späiinigei, Geschirr in der Weise überfahren, daß ihr ein Hinterrad des Wagens über den linken Unterschenkel ging. Dem Geschirrführer soll ein Verschulde» an dem Unfall nicht beizumessen sein. Die Ver letzungen der Frau sind glücklicherweise auch nur leichte. — Gestern Nachmittag in der 4. Stunde wnrde an der Kreuzung der Leipzigcr- und Hartmaunstraße ei» 10 Jahre alter Knabe von einer Droschke überfahren, so daß ihm das linke Vorderrad über die Brust gegangen ist. Wie Zeugen versichern, trifft den Kutscher kein Verschulden, der Knabe ist achtlos in das Gefährt hineingelausen. Acußer'.iche Ver letzungen hat das Kind nicht erlitten, hoffentlich auch keine innerliche». —* Betrüge»'. In verschiedene» hiesigen Cigarrcngeschäslen erschien in der lchic» Zeit ei» junger Mensch, der sich für de» Markt- Helfer hiesiger Schankwirlhe ansgab. Er überreichte jedesmal einen Brief von seine», Arbeitgeber, worin dieser bat, dem Ueberbringer 500 Stück verschiedene Cigarren ansznhändigen. Mehrere Geschäfte verabfolgten auch das Gewünschte, erfuhren aber später, daß sie betrogen worden waren. Am Sonnabend erschien der angebliche Marlthclfer bei einem Ci'ganenfabrilautc» und überbrachtc wieder eine» Brief, worin ein Schankivirlh »„, Cigarre» bat. Nunmehr erfolgte aber die Festnahme des Betrüger-. Dadurch ergab sich, daß bei diesen Betrügereien »och zwei junge Menschen bctheiligt waren, welche die Briefe geschrieben hatte». Tic erhaltene» Cigarren hatten sie verkauft und das Geld gclhcilt. Alle drei Betrüger wurden fest genommen. —* Bubenstreich. I» einem Fabriklokal an der Hartman» straße wurden in der letzten Zeit wiederholt Fensterscheibe» ein geworfen. Ans erstattete Anzeige wurden die Tüäter i» zwei Schul naben ermittelt. Strafkammer Veichairdlmlge»» — Chemnitz. s. 6. 92. Ei» Würdiges Brttderpaar. Es waren zwei Brüdcr' di- Wege» gemeinschaftlichem schweren Diebstahl ans der Anklagebank Platz genommen hatten: Der schon vorbestrafte, 1872 gcb.Bcrgarbcüer Herma» n Richard Keller und der ei» Jahr später geborene, »och nicht vorbestrafte Maurcrlehrlnig Fri cdr i ch B eruhard K cl l c r, beide in Gablonz bei Slollberq wohnhaft. Richard Keller hatte sich amAbend de? II. April d. I. durch ein Fenster in de» Lade» einer berw. Malerialwaareuhändlerin i» Bentha ei»geschliche» „nd hier 200—301 Stück Cigarren im Wcrthe von circa 10 Mk. entwendet. In der Nacht zum 10- April d. I. verübte» beide Brüdcr eine» Eittbrttchsdiebstahl bei eine», Schankwirlhe in Mittel darf, dem sie einen Zuckerln» im Wcrthe von 8 Mk., ei» Paar Holzschnhe, ferner Rosinen, Kaffee rc. stahlen. Ein ähnliches Verbrechen begingen die beiden Burschen i» der Nacht zum 24. April. Diesmal stattete» sie einem Materiai- waareuhändlcr in Obcrwürschuitz einen Besuch ab und Mar ihrer Ge wohnheit gemäß durch s Fenster. Sie entwendeten diesem 5 Packele Cigarren im Wcrthe von 20 Mark. Nicha rd K cl l e r wurde zu 10 Monaten Gcfänguiß und 2 Jahren E h rc nrcchtS v erlu st verarthcilt, Bern hard Keller zn 6 Monaten Gefängnist. Jedem der beiden Bcrnr- theillen wurde 1 Monat Gefängnis; als durch die Untersuchungshaft verbüßt in Abrechnung gebracht. 10. 0. 92. Urkundenfälschung. Wegen Fälschung eines ihrem Bruder gehörige» Sparkassenbnches, worauf sie i» der Sparkasse zu Zschopau LO Mk. anSgezahlt erhielt, wurde die noch nicht vorbestrafte Jda Lina Sieber ans GroßaibcrSdors bei Wolrenstein, 1872 geb., zu 10 Tagen Gefängnis; vrcnrtheilt. Diebstahl und Hehlerei. Ans Austistcu seiner Mutter, der schon wiederholt vorbestrafte i^Haudschnhnähcrin Amalie Therese Simon geb. Schcithancr, nnternavm cs der »orh nicht vorbestrafte Dienstknecht Emil Max Simon, 1872 in WittgcnSdors geb., am 2. April d. I. zwischen 8 bis 9 Uhr Abends, in eine »»verschlossene Knechtckammcr eines Gehöftes in Ha rtmn »nsd o rs zndringen und n»ter de» dortige» Vorräthen sich das Zweckdienlichste anszitsnchcli. Der gehorsame Sohn that, wie es ihm seine Mutter geheißen halte und stahl ans der Kammer einen Wintcrnbcr- zieher, ei» Paar Stieseln, eine Stvffhose, ein Jaqnct, zivci Hemde», ein Paar Schuhe, eine Pistole, ein Portemonnaie, das 4 Mk. 00 Ps. enthielt, fcrncr eine Lcderhose und ei» Paar Lederpantofscs. Bei diesem Raube, der eine» Werth von 73 Mk. repräsentute, hatten sich Simoil's Mutter, sowie eine verehelichte Jähnig l er Hehlerei schuldig gemacht. Es wnrde Simon wegen einsacheu Diebstahl- z» 3 Monaten Gesang »iß, dessen Mutter, in Anbetracht ibrer Vorstrafe», za 2 Jahre» 7 Monate» Zuchthaus und 5 Jahren E hr c nrcchtsverl» st und die Jähnig wegen Hehlerei z» 3 M o» alen Gefängnis; rcrurttnilt. Von dieser Strafe wnrdc den beide» Simon's je 1 Monat als verbüßt in Anrechnung gebracht. Eine Htldettthat. Am Abend de-- 7. Februar d. I. gab's in dem Gasthause zu Tanncubcrg bei Annabcrg ein öffentliches Tanzvergnügen. Hierbei bethciligle» sich unter Anderem auch der 1850 geb. Gutsbesitzer Gustav Eduard Walther, der in demselben Jahre geb. WirthschastS- gchilfe Friedrich Eduard Thierig, seracr der 1807 geb. Strnmpswirker und Maurer Panl Richard Mönch und endlich der l858 geb. Zimmer- maun Ewald H erm a nu Lor e uz. Die Genannten, die sämmttich in Tannenberg daheim und noch nicht vorbestraft sind, fingen während dcS TanzeS mit dem gleichfalls anwesenden Stcinmctzlchrling Lippmau» ans Gepor Streit an, der schließlich seitens der vier zuerst Erwähnten in Roh heiten ansartcte. Nicht genug damit, daß sic Lippmann im Saale hi» und hcrstieße» und schließlich zn Bode» warfen, beging Walther außcrdcm auch »och das Hcldrnstückchen, den Bcdanernswerihc», als sich dieser nach Hause begeben wollte, ans der Treppe am Halstnche zn fasse», zn würgen und ihn auf diese Weise bis in de» Hausflur zn ziehen. Hier siele» außer Walther noch Thierig und Lorenz überden Armen her und bearbeiteten ihn mit ihren Fäusten, daß dem Bmscbcn Höre» und Scheu verging. Vor dem Gasthofe warf Mönch den Mißhandelten nochmals z» Boden nud schlng ihn inehrere Male mit seinem Stocke. Es winde W a I t h e r zn 4 M o natcn Gesängniß, Thierig zn 2 M o nat en G es ä n gni ß und 3 Tagen Haft, Lore» z zu 2 Monaten und Ni ü n ch zu 2 Woch e n Gefäil gniß verurthcilt. Thalia-Theater. Chemnitz, den 13. J„„I. Der arme Jonathan. Man könnte in Anbetracht der diesjährigen Opereilen-Alifsührniigen mit Fug und Recht von einem Millöcker Chclns spreche», denn mit Ausnahme des „fligen nerbarons" nud der „Fleder maus" sind bis jetzt nnr Millöcker'sche Erzeugnisse an »nscrer Semmer- bühue anfgcsiibrt worden. Auch gestern wieder wurde ein Millöckcr'sches Product vom Stapel gelassen. Enragirte» Verehrern dieses Compoinsten ist mithin in anSgiebigster Weise Gelegenheit geboten, dessen Tonschöpsnngen zn genießen. Die gestrige Anssührnng de- „Armen Jonathan" war eine recht zilfrledenstelleude. Herr Senins darf den Jonathan zn seine» besten Partien zähle»; mager diese Nolle unn aus einem kleine > primitive» Podium in irgend einem entlegenen Neste oder ans der Bühne eines glänzend dolirte» HofttjeaterS, vor einem distiiigiiirlcii Publikum spielen, erwirb als Joiiathia» Tripp durch seine treuherzige shnipatbis.be DarstellungSwcise stets die Zu schauer sür sich einnehmc». — stiebt gut ist auch Herr Haas in der Nolle dcS Impresario Quillt). Er erzielte mit seinem Rondo im 1. Acte, sowie mit seinem Couplet im 2. Acte, worin das Telegraphengcklappcr überaus wirksam verwendet wird, eine» durchschlagenden Erfolg. — DaßHerr Wenk- Hans als Baudergold, insbesondere in gesanglicher Beziehung, eine sehr annehmbare Leistung biete» tviicde. ließ sich denken. — I» gleicher Weise machte sich auch Frau Görl ich als Har riet verdient. — TieGeähriin Jonathans, Mol ly, wurde von Frl. Grüner mit drolligem Humor und sprudelnder Laune gegeben. Von den Träger» der Nebenrollen machien sich außer Fra» N enma »n - Gros; die Herren Walther, Str icbeck, Müller, Ha nS»i a nn »nd Wald nm die ttessliche Aufführung verdient. 1. Prüfung des Samariter-Bercins. Im Saale des „Elysium" fand am vergangenen Sonnlag Vormittag die Prüfung der i»> letzten CursnS desselben in der ersten Hilfeleistung bei Un- glückssällcn »nd plötzliche» Erkrankungen durch Herrn Stabsarzt Or. weck. DiSquö anSgebildclen Herren statt. Eine stattliche Anzahl Damen und Herren waren ans tie ergangenen Einladungen erschienen, unter diesen auch Bertret r der hiesigen königlichen n„d städtischen Behörde». Wir bciuerklen unter Anderem die Herren Oberbürgermeister Or. Andrv, Bürgermeister Stadler, Ctadtrath Baltzer, Sladttierordnelenvorsteher Jnstizrath Or. Enzmann scnnmt mehreren anderen Mitglieder» des Stadtverordneten colleginni», Polizei-Direcior Sirbdrat, Polizei-Jnspector Korsnigcr- Oberstleutnant v. d. Decken, «ewerbe-Juspeclionl-Assisteut Müller, MaschinendirecwrKlien von der Staatskahn, Echnlrath Dachselt, Schul »2* directorcn Gerhardt und Eichler, Professor Or. Anton Ohorn »nd einig« Angehörige des NcrzlestandeS mit Herrn Or. Opitz so», an der Spitze. Leider sollle die Prüfung in unerwarteter Weise durch eine praktische Hebung cingeleitct werde», indem einer der Zuschauer i» dem glatte» Saale an-gli'tt und beim Fallen die untere Röhre des linken Armes brach. Unter der Leitung des Herrn Or. Dis 5 wurde dem Verunglückte» von de» Samaritern sofort ein Nothverband angelegt, worauf er nach seiner Wohnung überführt wurde, woselbst der Assisttnzarzt des Herrn Or. Disqu-'-, Herr Or. Burk hart, den definitiven Verba,idanlegle. DiescruliglücklicheFall sührte recht deiulich die Wohlihat einer schnellen, sachkundigen Hilfe der Versammlung vor Auge». Der Vorsteher des Samariter-Vereins, Herr Redactcnr st! ich ter, wieS denn auch in seiner Begriißnugsansprachc mit den besten Wünschen für di« baldige Heilung aus den bedauerliche» Unfall hin, dunkle für de» zahlreiche» Besuch der Prüfung und das didnrch bekundete Interesse der Behörden nud des Publikums und gedacht- der Thcilnahmc auch des Königshauses an dem Forttchreitcn des Vereins ans der Bahn wcrkthütigcr Menschenliebe. Dieser wolle nicht ein nnbcrechligteS Knrpftischerthnin begünstigen oder pflegen, sonder» seine Zöglinge und Mitglieder nnr in den ersten sachgemäße» Hufe« seistunge» i» dringliche» Fälle» bis zur Auknnst eines sofoit und stets zu Rathe zn ziehenden Arztes unterrichten. Zugleich löse er ein Stück sociaser Ausgabe durch Berührung nnd Verschmelzung verschiedener Bcrnjslrciie. linier de» Prüflingen befanden sich denn auch 1 Betriebs-Ingenieur, 1 Bc- zirksschullchrcr, 1 Bureau-Assistent der königl. StaalSbahn, l Krempclmeistcr, 2 Wcrkführer, 2 Schutzleute, 2 Vcrnsssenerwehrlc»tc, l Kohlenhändler, 1 Contorist, 1 Contioleiir, 1 Expedient nnd ein Kassenbotc von der OrlS« krankcnkasse, 1 Bildhauer, 1 Eiscndreher nnd 3 Schlosser- Sämmlliche Hebungen wurden unier Leitung des Herr» Or. DiSqn5 theoretisch und praktisch exac! ausgeführt und gewährtet, ein anschanlicbeS Bild von der hohen Leist»,igSsähigkeit der Prüflinge nnd den, Eifer ihres Lehrers. Nach Schluß der Prüfling vlicb mau noch .!» gemüthlichcni Beisammensein vereinigt, wobei in zahlreichen Trinksprüchen unseres Monarchen, der königlichen und städtischen Behörden, sowie der Leiter der Cnrse und des Vereins, namentlich auch drS um denselben hochverdienten Leiters der praktischen Hebungen, He r» Hejl. kundige» Heine l gedacht wurde. —r—. Marktpreise von, 11. Jnni 1892. 10 Mark — Pfg. bis lO Mark 70Pfg. pr. '.1 Kll- 1V 20 10 40 15 Welze»,»iisfische Sorten - weiß „nd bnilt - sächs. gelb >,. weiß Weizen Sieggen preußischer « sächsischer - russischer Braugerste Futtergerste Hafer, sächsischer; vrbie», Koch- Erbsen, Mahl- n. Futter« Heu Stroh Kartoffeln Butter Berliner Produkten-Börse vom 11. Jnni. Welzen: loco 182-214 Mk.. pr. Jnni 185.25 Mk.. pr. Inn!- Juli 185,25 Mk., pr. Jnli-Aug. 185,— Mk. — Roggen: loco 193,— Mk. pr. Jnni 0,6,25 Pik., pr. Jutli-Jnli 191,75 Mk-, pr. Jiili-Ang. 178,75 Mk. Kündigung: 5. Flauer. — Spiritus: 70er loco 37,— Mk., »r. Jiini- Jnli 30,30 Mk., pr- Jnli-Aug. 36,40 Mt., pr. Angnst-Sept. 36,90 Mk, pr- Scpibr.-Oct. 36,80 Mk-Kündigung: —. Matter. — stinböl: loco 52,50 Mk., pr- Jnni —,— Mk., pr. Septbr.-üctober 52,10 Mk. Still. — Hafer: pr. Jnni 147,50 Mk.. pr- Juli-August 145,75 Pik. Drahtnachrichten nnd letzte Meldnngen. Chemnitz, 13. Juni 1892. Berlin. Die Mitteilung, das; die türkische nnd brasilianische Regierung in Folge der Ahlwardt Broschüre die Beftellnng von Provegewehren ans der Loe.vc'schen Fabrik rückgängig geniacht hätten, bestätigt sich nicht. Boch nm. Bei dem gestern hier stattgefnttdene» Fest- znge der Turner wurden die an eine» Wagen gespannte» Pferde sche» «nd rasten ungeachtet der Bemühnngen des Lenkers des Geschirres, dieselben zn halten, mitte» in den Festzng hinein. Hierbei wnrde» zwei Personen getödtct und 10 andere verwundet. Wien. Ans das Bestimmteste verlautet, dass Fürst Bismarck am 2V. d. M. vom österreichischen Kaiser in Audienz empfange» werden wird. Ob der Empfang in der Hofburg oder tn Schönbrnnn stattstn-cn wird, ist noch unbekannt. Rom. Es ist falsch, dass Italien die österreichische Wasfettfabrikgesellschaft mit der Herstellung von acht- hnnderttansend klcinkalibrigen Gewehren betraut habe. Die Gewehre werden durchweg in Italien angefertigt. Nom. Die Reise des Königspaareö hängt von dem Ausgang der parlamentarischen Debatten ab. Nom. Der Ministerrath hat sich mit der Kammer- anflösttng und der Ausschreibung der Wahlen noch nicht beschäftigt, daher sind alle Gerüchte über den Zeitpunkt der Neuwahlen als nnbegriindet zn bezeichnen. Des- gleichen ist es unrichtig, dast das Ministerium ein Central- wahleommitee eonstitniren werde. Falls die morgen tagende Kammer wegen der Abreise vieler Depntirten beschlnsrnnfähig sein sollte, so ist die Vertagung derselben ans «nbestimmte Zeit voranösichtlich. Susa. DaS Silnrlager der Dhnamitfabrik in Avig- liana gerieth in Brand. Die Arbeiter vermochten sich rechtzeitig zn retten. Der Schaden ist ein beträchtlicher. Paris. Die Ausständigen in Barcelona nnd Cala- borra durchzogen neuerdings die Straffe» nnd griffen die Häuser der Favrikherren an; es kam zu mehrfachen Znsammenstötzcn mit der Gensdarmcrie. Stockholm. Die Akademie der Wissenschaften er wählte Professor Ili. Wilhelm Hiö in Leipzig zu ihrem auswärtigen Mitgliede. Eh ristiauia. Sln BeiträgenznmBan deS Wikinger- schiffes für die Chicagoer Ausstellung sind im In- und Auslände nnr gegen 10,000 Kronen gezeichnet worden, während wenigstens 50,000 Kronen erforderlich sind. Die meisten Blätter erklären es für eine Ehrensache Norwegens, das uöthige Geld znm Ban des Schiffes anfzubrittgen. Pavia. Durch die Explosion eines mit Benzin ge- füllten Fafleö entstand ein größerer Brand. Ter Fntz- bodcn des Kaufmannsladenö, in welchem die Explosion stattfaud, stürzte ei», wodurch vier Personen getödtet und fünf verwundet wurden. L ond o n. Prinz Ferdinand von Bulgarien trat die Rückreise nach Bulgarien an. verantworNlch: für Vottlischc-, OerNiche» »nd FkiiNNtonistilche? I»U»S Tlselst» silr SciiWchcS: Frau, Gösc; liie di» ilbrhit» TbeN der Bcrlc-c>; sämmtlich n> TtitMMtz, cziir «nlbcnicihning »»d M.ll«ud»„g nicht «dkiencr Mnmclcripie wnd lucht geinirgt.) Kkorg Iliot-tz» in Llieiiillilr, sL°^l.-n-«-iM"K. 1v, I. Ltux;« (gvgonüdvr övm üvvilvrlivnicmst), itiüi. »reiz rur 122, mit Ooosen anstvlegonil. empkoklen.
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