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Sächsischer Landes-Anzeiger : 23.06.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189206230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920623
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-06
- Tag 1892-06-23
-
Monat
1892-06
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 23.06.1892
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Nr. 143. — 12.Jal,raaiia. Die an i'cdeii, Wochentag Abend (mit de« Dal,»ii der folgende» Tages! zur Ver sendung gelangende nnpartciische Zeitung „Sächsischer La»r>eö°A»zeigcr": mit täglich einem Extra-Beiblatt 1. Kleine Botschaft s. Sächsischer Erzähler b Sächsische GerichtSzeitnng 4. Sächsisches Allerlei e. Jllnstr. UnterhaltnnsiSblatt 6. SonntagSblatt 7. Lttstigeö Bilverbuch kostet bei Ausgabestelle» monatlich 70 Pfg., bei Post-Anstalten »wnallich 75 Psg. Eächfischee Mdes-Allselllel Verbreitetstes ,»«parteiisches tägliches Lokalblatt. Die Hnnptblätter des „Sachs. LandeS-AnzeigerS" erscheinen (ohne dessen Extra-Beiblätter) auch i» einer billigeren Sonder-Bnsgabe als: Chemnitzer Geneval-Anzeigev für Chemnitz monatlich 40 Psg. frei i»S Hans; außerhalb Chemnitz monatlich 60 Pfg. mit Zntragen. DoimerStan, 28. Juni 1892. Der „Sächsische Landes-Anzelger" ist in der dcnlschen Post-ZcitnngS-PreiSlisi» unter Nr. 5580 eingclragen. (Oesterreichiich. Zeitnngskatalog Nr. 2051.) Der „Chemnitzer Gencral-Anzciger" ist i» der deutschen Post-Zeitiings-PreiSlisie »iitcr Nr. 1842 eingetragen. (Ocsterreichisch. Zeitniigskalalog Nr- 593.) Verlags-Anstalt: Alexander Wiede Chemnitz» Theaterstraße Nr. S. Fernsprech-Anschlnß Nr. 136. Telcgr -Adr.: LandeS-Anzeigcr, Chemnitz. AlizeigenprciS: kgeivallencCorpnSzcile (ca.9Sitbcn fassend) oder derenNanm 15Pfg. — Bevorzugte Stell- (SgespalienePetitzeile ca. 11 Silben fassend) oder deren Nanin 30 Pfg. Bei wiederholter Aufnahme entsprechend billiger.-- Anzeigen können nur bis Vormittag angenommen werbe», da Druck nnv Verbreitung der großen Auflage längere Zeit erfordern.—Die Anzeigen finden ohnePreis aiistchlag gleichzeitig Verbreitung durch de» „Chemnitzer General-Anzeiger . Amtliche Anzeige». Donnerst«,«,, den L». Juni 1»»2 von 8 Uhr Nachmittags ab «ollen in Neukirche» — Snminclvlatz: Gasthof znm Stern das. — fol gende Pfänder, als: 1 Transport, und 1 Handwagcu, 2 Schlitten, Möbel, Bilder, Spiegel Sophas, Ladentaseln, 1 Block m. einem vicrsch.i. Wiege- Messer, 1 Wurstfüllmaschine, 1 Fleischwinde, 2 Fleischbänke, 1 Wnrsltisch, 2 Messingkcsscl, 1 Wiegebrctt, 2 Waagen >». Gew., 1 Schreibsekretkr, 1 dcrgl. Pult in. Kommode, l Waschmaschine, 1 Schlciistein, 1 Schivcinelrog, 1 Pscrde- geschirr, 4 Hühner, 1 Hahn, 2 Kühe n. verschiedene andere Sachen gegen sofortige Baarzahlung zur Versteigerung gelangen. Böhme, Ger.-Vollz. b. d. Königl. Amtsgerichte Chemnitz. Politische N,mdschim. Chemnitz, den 28. Juni. Deutsches Reich. Grobe Parade zn Ehre« des Königs vo« Italien i« Potsdam. Am Dienstag Morgen fand z» Ehren des Königs von Italien große Parade im Potsdamer Lustgarten statt. Von 9'» Uhr begann die Anfahrt der Fürstlichkeiten theils vom Bahnhöfe ans, thcils vom Neue» Palais und den pri'nzlichen Schlössern. Die älteste» Söhne des Kaisers kamen mit ihre», Gouverneur, dann Prinz Albrecht von Preußen mit seinen beiden älteste» Söhnen, ferner die Herzogin Alexandrine von Mecklciihnrg-Schwcrin mit der Herzogin Johann Albrecht» die Prinzessin Friedrich Leopold und andcre Fürst lichkeiten folgten. Der Kaiser lvar im Nene» Palais z» Pferde ge stiegen und ritt durch das Fahnenportal, von lauten Zurufen begrüßt. Anhaltende Hochrufe verkündeten bald darauf die Anfahrt der Kaiserin. In einer offene» vierspännige» Equipage saß dieselbe mit den beiden jüngste» Söhne». Die Toilette der Kaiser!» bestand in einer wasser- dlane», mit Schmelz besetzte» Nvbe, über die ei» gelblich bramicr Umhang lose gelegt war, ein Capothütchcii mit hellbraunem und rosa Putz bedeckte das Haupt. Inzwischen war der Kaiser, welcher die Paradeuniform der Gardcs du Corps mit schwarzem Küraß angelegt hatte, darüber das blaue, rvth geränderte Band des Annnnciale»- Ordens und um den Hals die Kette doz», durch das Brückcnpvrtal in den Lustgarten eingeritten -und begrüßte d.ie Truppen, welche, 4379 Man» stark, unter dem Befehl des Gcuerallentnauts v. Hollebcn standen. Am rechten Flügel der Leibcompagnie stand der Kronprinz. Es war 10'/« Uhr, als die Ankunft des italienischen Köuigspaares «---gemeldet wurde. König »nd Königin käme« gemeinsam in vfsemr vierspänniger Equipage mit Vorrcktern, escvrtirt durch die Leibgarde der Kaisen». Der König trug de» blauen, ' silberver- schnürtcn Attila des Hessische» Husareuregimcnts Nr. 13 mit dem Bande des Schwarzen Adlerordcns, die Königin eine elfenbeinfarbige Toilette mit Einsätze» von blaßrosa Atlas und schwarzsammetnen Schleifen a» de» Schultern; es waren die deutschen Farben, welche sich in der königlichcn Toilette präsculirten. Brausende Evvivas und Hochrufe begleiteten das Königspaar bis i» de» Schlvßhof. Während die Königin min von der Kaiserin empfangen und in die etrnrischen Gemächer geleitet wurde, schritt der König durch den Marnwrsaal zur Rampe, wo das Pferd bereit stand, und wo er vom Kaiser erwartet mnrde. Die Tambours schlugen an, die Truppen präscnlirlc» »»d die Musik intvnirle die italienische Hymne. Die Monarchen ritten die Fronte» ab, »nd nahmen dann dem Denkmal Friedrich Wilhelm i. gegenüber Aufstellung. Links vom Könige Hiimbcrt vielt Prinz Albrecht, »eben diesem der Geucraladjntaiit des Königs. Der Kaiser satntirtc de» König, zog seine» Säbel und setzte sich a» die Spitze der znm Parademarsch eingeschwenklcn Truppe». Vor de» Schloßfcnslern senkte der Kaiser de» Pallasch vor der Königin Margheriia und führte dann das l. Gardercgiment bei dem Könige vorbei. Hinter dem ecste» Zug der Leibcompagnie schrill der Kron prinz. dem die Riese» dor ihm aber doch etwas sehr weil ansschrittcn, um mit ihnen mitznkommcii. Er wußte jedoch immer sehr bald wieder in de» Tritt zu kommen und sah schiiiniizelnd zu de» Schlvßsenstcr n hinauf, als er vor den hohe» fürstliche» Damen seine» Degen senken durste. Dc» zweite» Zug führte der älteste Sohn des Prinzen Albrecht, der Bruder schloß hinter diesen, Zuge. Ais die Gardcs d» Corps aiitraten, sprengte der Kaiser auch diesen entgegen und führte sie bei den italienischen Majestäten vorbei. An der Spitze des l. Gardc-Ulancnregimeals sah niaii den Erbgroß- hcrzog von Bade». Der Parademarsch wurde zweimal gemacht und fiel beide Male vorzüglich aus; dieses Lob wurde dcn Officiere» nach tbccndeter Parade ans kaiserlichem Munde zulheil Nach der Parade Waide im Marmorsaalc des Stadtschlosscs das Frühstück eingenommen. Gegen 1 llhr begaben sich die Herrscherpaarc „ach dem Neuen Palais zurück; in dem ersten offenen Vierspänner fuhren die Kaiserin und die Königin, alsdann folgten die beide» Mvnarchen gleichfalls im offenen Vierspänner; beide Wage» wurden von einem Zuge der Leib gendarmerie bcglcilet. Am Abend fand große Äalatnfcl statt, bei welcher der Kaiser das Wohl seiner Gäste ansbrachte und der König von Italien in herzlichen Worte» dankte. Späterhin sollte noch großer Zapfenstreich staitsiudcii. Das Wetter war aber ungünstig und cs tzrvt Rege» ein. Verlobung der jüngsten Schwester- deö Kaisers. Homburg vor der Höhe fand am letzten Dienstag die Verlobung der Prinzessin Margarethe von Preußen, der jüngste» Schwester des Kaisers, mit dem Prinzen Friedrich Karl Ludwig Konstantin von Hessen, Sekvndclentnant n. in suite des Gardc-Dragonerregiments, statt. Der Bräutigam ist als Sohn dcS verstorbenen Landgrafen Friedrich von Hesse» und der Landgräsi» Anna, Tochter des Prinzen Karl vo» Preußen geboren ans Schloß Pauker am 1. Mai 1868. Die Braut ist 1874 geboren »nd ei» Palhenkind der Königin von Italien. Zwischenfall bei der Hochzeit deS Grafen Herbert BiSmarck. Ans der Fahrt Fürst Bismarcks zur Kirche ereignete sich ei» Zwischenfall, der viel Aufsehen macht,-. Am Graben drängle sich ei» Man» a» dcn Wage» Hera», in welchem Fürst Bismarck mit seinem Sohne saß und warf ein großes Packet i» den Wage». Das Packet fiel dem Fürste» auf die Brust, der sich erschreckt znrück- Ikhnle Graf Herbert ergriff dann das Packct und wart cs dem Manne an den Kopf. Ei» Wachmann arrctirtc den Menschen, der mit Mühe vor der Erbitterung der Menge geschützt werde» konnte. Ans der Wachstube gab er an, ein reichsdcntschcr Schivssergehitse Ferdinand Lorenz zu sein und das Packet aus Rache geworfen zu haben. Er sagte: „Bismarck verdient cs, er hat mich mit Füßen getreten." Das Packct enthielt v rschicdenc Papiere uns Dokumente. Auch in München wird dem Fürste« Biömarck ein festlicher Empfang gerüstet. Eine abgchallene Versammlung von Münchener Bürgern beschloß Folgendes: Begrüßung durch eine Abordnung im Centralbahnhofe und Aufstellung eines Mnsikcorps in dcmselbc», Fackelspalierbildung vom Bahnhose bis zur Villa Lcnbach. Mittwoch Abend Ständchen, anSgesührt vom bayerischen Sängerbund, Fackelzng der Studentenschaft; die gesammte Eiiiwohnerschast soll ferner eingelade» werde», die Häuser z» beflagge». Die Ausschüsse des BundeSratheS für de« Gesetz entwurf belr. die Einführung einer einheitlichen Zeitbestimmung traten Dienstag in Belli» zusammen. Wie verlautet, ist beschlossen, dein BnndcSralhe die nttvcrnnderte Annahme der Vorlage zu em pfehlen. Kundgebung der österreichischen Negierung znm Be such deö italienischen Königs in Deutschland. Das ministe rielle „Wiener Frcindeiiblatt" begrüßt dcn Besuch des italienische» Köuigspaares am deutschen Kaiscrhofe als ei» neues, sichtbares Zeichen der zwischen den Fürsten der Dreibuiidstaalen herrschende» Intimität n»d hebt hervor, cs sei gut, die eigenen, wie die srcmde» Völker von Zeit z» Zeit daran zu erinnern, daß der Dreibund fortdancrt, nicht altert »nd fort und fort lebendig ist. Diesen Zweck erfüllten die Besuche der Herrscher und Minister. Oesterreich-Ungarn nehme im Geiste a» dieser Zusammenkunft in Potsdam-Berlin theil. Bravo! Den vielen Klagen gegenüber, daß das „Jiiristeii- dcntsch" oft für die Laien ganz nnverständlich sei, ist nachstehende Aenßcrniig erfreulich, die, wie »litgclhcilt wird, der preußische Jnstiz- miiiistcr in einem Briefe an den Herausgeber der „Deutschen Rcvne" gethan. Der Minister schreibt: „Ans die Klarheit »nd Einfachheit der AnsdruckSlvcisc in dcn Entscheidungen »nd Verfügungen der Justizbehörden lege ich meinerseits eine» großen Werth. Daher kann ich cs nur dankbar begrüßen, wen» Sie den hierauf gerichtete», auch in Nichtcrkrciscn schon hetvorgelretenen Bestrebungen durch eine Erörterung in Ihrer Zeitschrift eine Förderung zn Theil werden lassen." Nochmals die Militär-Vorlage. Gegenüber Angaben der „Post", wonach in einer ncncn Militärvorlagc für die Infanterie die zweijährige Dienstzeit eingefährt, die Friedensstärke der Armee aber »in 63000 Mann verstärkt werden solle, was jährlich 60 Millionen Mark Mehrkosten verursachen werde, erklärt die „Bojsische Zeitung" nochmals in bestimmtestem Tone, daß der Reichstag i» seiner nächste» Session keine neue Militärvorlage erhalte» wird. Das Militärgericht in Speyer verhandelte am Dienstag gegen dcn Prcmicrlenlnant Hopfner »nd gegen den Leutnant Nabung wegen des bekannte» Ueberfattes des Ncdactenrs Wolfs von der „Speyerer Zeitung." Es erhielten Hopfner 10 Tage, Rabling 7 Tage Gefängnis;. Oesterreich Ungarn. Die Vermählung des Graser» Herbert BrSmarck mit der Gräfin Margarethe HohoS hat am Dienstag Vormittag Il'/z Uhr in der protestantischen Kirche i» der Dor.uhca-Gasse in Wie» staltgcfiindcn. Der Tkaiiiigsfeierlichkeil wohnten die Mitglieder der Familie» Bismarck, Hoyos, Palsfy. sowie zahlreiche Veilrclcr des l ohe» Ad-ets bei. Ten Tranmigsact vollzog Superintendent Scla k. Nach dem Wechsel» dcr Ringe küßte» der Fürst und die Fürstin Bismarck wiederholt das junge Ehepaar, welches allseitig beglück wünscht wurde. Znm Schloß wnrdc der Hochzeitsmarsch aus dem Sommernachtslrauin von Mendelssohn gespielt. Ans der Rückfahrt wurde Fürst Bismarck von dem zahlreich angesammelten Publikum begrüßt. A» dem Hvchzcilsdiner im Palais Palsfy nahmen »nr die näheren Bekannte» der beiden Familien Theil. Die Auffahrt zur Trauung war glänzend, besonders sielen die herrlichen Gespanne mehrerer ungarischer Magnaten ans. Fürst Bismarck fuhr in einem einfache» Wagen vor. Heute Mittwoch soll die Weiterreise des Fürsten, der sich recht wohl befindet, »ach München erfolgen. — Graf Herbert Biömarck hat mit einen» Journalisten in Wie»» eine längere Unterhaltung gepflogen. Ec sagte: Sein Vater sei von dem Empfange, dcr ihm in Wien geworden, hocherfreut, doch sei ihm das Vergnügen durch die Ruhestörungen einiger halbwüchsige» Junge» einigermaßen vergällt; der Fürst verabscheue die Partei dieser Burschen. Graf Herbert bestritt, daß sein Vater gelegentlich dcr Handelsverträge gegen Lestcrrcich »nsrc»ndlich gewesen sei, er habe nur nicht gewollt, daß die deutsche Landwirlhschast der österreichischen geopfert werde. Fürst Bismarck habe auch mit Rußland einen Handelsvertiag schließen wolle», er sei niemals Rußlands Feind gewesen, ja nicht einmal Frankreichs Feind, dem er in Cvlonialsachc» viel Gefälligkeiten er wiesen habe. — Zahlreiche Glückwnnschtrlegrammc sind zur Hochzeit cittge,langen, darunter auch ein solches vom deutsche,, Kaiser und vom Könige Hunibert. Die Abgeordnete» der österreich ischen Nationalpartci sandte» dein Grasen Herbert folgenden Gruß: „Zum neueste» deutsch-österreichischen Bündnis; unsere herzlichsten Glückwünsche!" — Fürst Bismarck verehrte seiner Schwiegertochter ein überaus wcrthvolles Briltanl-Hnlsband. Graf Herbert Bismarck widmete seiner Braut ein Armband von großen Brillanten. Tie eiugegangeiicn Geschenke sind ebenso zahlreich wie kostbar. Italien. Die herzliche Aufnahme des italienischen Königöpaareö am deutschen Kaiscrhofe hat i» Rom sehr wohlthnend berührt. Tie Zeitungen bringe» längere Berichte über die Veranslaltnngcn zu Ehren der hohen Gäste. — Der- Senat, die erste Kammer, hat sich »ach der Geiichmigung des provisorischen Budgets ebenfalls ver tagt. — In Trani hat der Proccß gegen die Mitglieder der Mörderbande „Mala Vita" begonnen. 125 Personen sind an» geklagt, 28 Hauptverbrechcr komme» zuerst zur Aburthcilung. Frankreich. In Ranch wurde dem Großfürst,,> Konstantin von Rußland gelegentlich seiner Rückreise »ach Petersburg eine neue stürmische Kiindgcbnng bereitet, dcr sich der Großfürst vergebens zu entziehen suchte, indem ec den Zug vor Nancy verließ, nnd i», Wagen nach dcr Stadt fuhr. — Der Berliner Professor von Hrlmholtz hat an die französische Akademie der Wissenschaften an läßlich seiner Wahl znm auswärtigen Mitgliede derselbe» ein Dank schreiben gerichtet. —In Montbrison datiert die Verhandlung gegen den Anarchistenhäiiptling Navachol noch fort. Sie schnitt sich in die Länge zn ziehen. — Für daö diesjährige Rationalfest der Franzosen am l4. Juli werden in Paris Wunder in Aussicht gestellt. Die verfügbaren Mittel betragen eine halbe Million, womit allerdings recht nette Festlichkeiten arrangirt werde» können. — Die erste» Soldaten der Welt. Ans einem Bankett in Bordeaux, welches die Gesellschaft zur gegenseitige» Unterstützung ehemaliger Soldaten, die in Afrika gedient habe», abhielt, verlas der Präsident ein Telegramm des Zaren, worin dieser für die ihm über« _ Mittelteil Wünsche dcr Gesellschaft dankt und seine Glückwünsche den Mitglieder» dcr Gesellschaft, den Znavcn, „den ersten Soldaten der Welt" sendet. Kaiser Alexander muß es ja wissen. Die Znaven schlugen im Krimkriege die Russen, wurden dann aber 1870/71 gründlich vorgeiiommen. Spanien. In Barcelona fand ein Dhna»ttit-Attentat gegen die Cavallericcascrne statt. Ter Schaden ist nur »»bedeutend. In der Stadt herrscht jetzt vollste Ruhe. Dänemark. Ans dem Himmclbcrge in Jütland hat eine große Friedens» Versammlung stallgcsiindcn, für welche dcr bekannte »ormcgischc Schrift» stellcr Björns»» die Rede hielt. Wen» die Dinge jv leicht zu mache» wäre», wäre cS recht hübsch, aber, aber! Rußland. Der Zar hat die Anfhcvnng der Getreideanöftthr- Verbote» mit Ausnahme für Roggen» genehmigt. Ucbec die Rück reise des Kaisers nach Petersburg sind noch keine festen Bestimmungen getroffen. Alle bisherige» Angaben sind verfrüht. — AttS Süd- rnsjland wird von großer He» schreckenplage und wachsendem Nolh- standc der Landbevölkerung berichtet. Was die Behörden thnii, »'st ein Tropfen ans de» heißen Stein. ' . Afrika. Eine «ene Ric-erlag« in Dentfch Lstafrlka. Die von englischer Seite gebrachte Nachricht, der deutsche StaliouSchef am Kilimandscharo, Freiherr von Bülow, habe aus einem Zuge gegen den früher mit uns sehr intim bcfrenndclen Stau»» der Moschi eine Niederlage erlitten, 40 Todte, 20 Verwundete und ein Geschütz vcr- lorcii, bestätigt sich leider, wenn auch detaillir.tc Einzelheiten »och fehlen. Freiherr vo» Bülow hat die Station Moschi am Sndwest- abhange des Gebirgi s anfgcgcben. Ist diese Niederlage auch nicht so groß, wie die vorjährige bcs Herrn von Zelewski, so ist sie doch ernst genug: Entweder verstehen die heutige» Officiere in Ostafrika die Sache nicht recht und haben von Herrn vo» Wißmann nicht viel gelernt, oder die Mannschaften taugen nichts. J»I letzteren Falle muß man aber vorsichtiger sei», die Schuld fällt also immer wieder anf die Officierc zurück. Seit Wlßmaiiii's Ausscheiden aus der Schntztrnppe ist fast jede größere Unternehmung »lißlunge» nnd das; die Dinge nicht gut so, wie bisher, weiter gehen könne»» ist selbstredend. Von Emiii Pascha liegt Neueres nicht vor. Sicher ist nach den letzten Meldungen nur, daß er fast blind war. Amerika. Cleveland ist znm Präsiventschastkattdidatcn der demo kratischen Partei erwählt. — Eine in der brasilianischen Provinz Rio Grande anösiebrochcnc Revolution ist bereits beendet. Dcr Führer dcr Aufständische» ist Gouverneur dcr Provinz geworden und von dcr Ceiitralregieriing in Rio bestätigt worden. — Ei» amerikanischer Erfinder hat eine neue Morvmaschinc ent deckt» die de», Torpedv ähnlich ^ein, nur weit stärker wirke» soll. Vvrgenommeue Versuche solle» gute Resultate ergeben haben. Recht angenehme Aussichten! L '-L .» Sächsisches. — Reise König AlbertS. Ans Zwickau wird berichtet: Entgegen den früher hierher gelangten Pcivatna hrichlcn ist »»»mehr die ossiciclle Mittheilniig hierher erfolgt, daß König Albert am l3. Juli d. I. Nachmittags hier cintcesfen nnd anderen Tages mittelst Equipage nach Meerane weiter reisen wird. — AttSzcichnnngen. Die große silberne Metaille für Treue in der Arbeit erhielten: Die Kinderwärtcri» Ehr. F. Hel big i» Gclenan, dcr Oberdrncker W. E. Friedrich i» Leipzig, die Ar beiterin Fra» CH. K. Diltrich in Planen i. V. Tie Medaille für langjährige treue Dienste ist dein ans dem Rittecgitte Lchöu- brnii» bei Oelsnitz bcdienßeten Kutscher Friedrich August Rudert und dem Ticnstknecht Christian GoUlieb Ebert überreicht worden. Tie silberne Lebens.dtnngs Mctaille erhielt der Bergarbeiter W. A. Gros; ans Lichlensteiii, welcher am 22. März d. I. einen a»f der Eisdecke des Fankääiiel'schcn Teiches zn Hohndorf eingebrochcnen 8jährigcn Knaben mit eigener Lcbnisgesayr vom Tode des ErtriulenS rettete. — Münzenfttttd. In Crimmitschau faiiden Maurer bei den Bauarveilcn im dem Dörr'schcn Hanse in dcr Herrcngasse eine größere Anzahl lose in der Erde liegender Silbermnnzen aus dcn Jahre» l623, 1625 »nd 1629 in den Großen eines ThalerstückeS bis hinab znm Pfennig. Es dürste sehr wahrscheinlich sei», daß dieser Minizenschatz zur Zeit des 30jnhrige» Kriege« dort vergraben wurde. — LiMbttch. Dem »ns zngcgaugen den Programm znm9. Ver bandsfest der dramatischen Vereine Sachsens entnehme» wir Folgendes: Sonnabend, den 25. d. M. Abends 0 Uhr: Delegirten-Sitznng i« „Hirsch." Sonntag von früh '/,9 Uhr, Empfang der Gäste a«
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