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Diese verbreitetste unparteiische tSgttch« 3»i1««g kostet monatlich »» Pfg. in Chemnitz frei ins Hau». Mit dem Ertrabeiblatt Listiges »ilderbnch monatlich 88 Pfg. i„ Chemnitz frei iuSHaus- Außerhalb Chem- nitz Zntragen monatlich 15 Pf. Bei der Post ist der Anzeiger ^ur mit dem Extra-Beiblatt: Lustiaes Bilderbuch zu beziehen für 88 Pfg. monatlich. (Nr. 5580 10. Nachtrag zur Postliste.) Ausgabe: Wochentags Abends (mit Datum des nächsten Tages). Verlags-Anstalt: Alexander Wiede, Chemnitz, Theaterstraße ö. Nr. 146. - 12. Sächsischer Landes-, e ir erger Anzeigenpreis: «gespaltene CorpuSzeile (ca. v Silbenfassend) oder deren Raum 15 Pfg. — Bevorzugte Stelle («gespaltene Petitzeile ca. 11 Silben fassend) oder deren Raum SO Pfg. Bei wiederholter Aufnahme ent sprechend billiger. — Anzeige» können nnr bis Vormittag to Uhr angenommen werden, da Druck und Verbreitung der große» Auslage längere Zeit erfordern. — Die Anzeige» finden ohne Preisanfschlag gleichzeitig Verbreitung durch di« Chemnitzer Eisenbahn-Zeitung. Telegr.-Adr.: Generalanzeiger, i Fernsprcchstelle Nr. ISS. füp Chemnitz nnd Umgegend. Süllütag, 2K. W 18 Fürst Bismarck intervielvt. Die Wien. „N. Fr. Pr." veröffentlicht de» Inhalt eine» Interview» fiiil dem Fürsten Bismarck. Derselbe erklärte, er sei besonder» darüber erfreut, daß man iu Oesterreich mehr eine Erinnerung habe für seine Oesterreich nützliche Thäligkeit, als für jene Zeit, da dieselbe gegen Oesterreich gerichtet gewesen Er habe den Handelsvertrag mit Oesterreich als den deutsche» landwnthschaftlichen Interessen wider» sprechend gesunden. Dies gelte auch von dem Handelsverträge mit der Schweiz und demjenigen mit Italien. Er mache jedoch de» österreichischen Staatsmännern keinen Vorwurf daran-, daß sie die Schwäch« und Unzulänglichkeit der deutsche» Unterhändler ansnutzte». Iu Deutschland ständen jetzt Männer im Vordergründe, welche er — Fürst Bismarck— früher im Dunkel» gehalten, weil eben Aller halte geändert und gewendet werde» müssen. Deutschland könne unmöglich «ne Vermehrung seines Gebiet» anstrebcn» dasselbe sei gesättigt; ebenso könne Rußland keinen Wunsch haben, sein Gebiet anf deutsche Koste» zu vermehre». Seine Gedanke» bei Schaffung de» dentsch- östcrreichischen Bündnisses seien gewesen, zur Förderung der öster reichischen Politik den Zusammenhang mit Rußland nicht zu verlieren. Dies liege im österreichischen Interesse, denn Oesterreich wolle Friede». Dieser Zustand habe sich seit seiner Demission geändert» weil Deutsch land keinen Einfluß mehr anf die österreichische Politik besitze in Folge Schwinden» de» persönlichen Einflusses ans de» russischen Kaiser. In seiner letzten Unterredung mit dem russische» Kaiser habe dieser gesagt» er setze Vertrauen in ihn, und hiuzugesügt, ob er sicher sei, im Amte zu bleibe»? Er sei. über diese Frage erstaunt gewesen und habe geantwortet, er werde lebenslänglich Minister bleiben; denn er habe keine Ahnung gehabt, daß eine Aendernng bevorstehe, während der Zar bereits unterrichtet gewesen sein mochte. Diese persönliche Autorität und dieses Vertrauen fehlte» bisher dem Nachfolger, wodurch sich die Veränderung erkläre» welche in der politische» Situation von Europa eingctretcn sei. Ein Krieg Mit Frankreich möge unauswcichlich sein. Dort handle eS'sich immer darin», daß sich ein Mann finde, welcher ein Pulver i» dar Wasser schütte, dayiit dieses aufschänme. Deutschland habe nicht da» geringste Interesse a» einem Kriege mit Rußland und umgekehrt. Auf die Frage des Interviewers, ob Fürst Bismarck da» Bedürsniß habe, die Leitung der Politik wieder zu übernehmen, erwiderte der Fürst, das sei ganz anssichtrlo», cr sei jetzt nicht in d,n Reichstag gegangen, nicht, weil er körperlich nicht rüstig sei, sondexu wejl er die Regierung avvsrto angreifcn müßte. In Betreff de» Plaues, in den Reichstag zu gehe», bemerkte er,'die» hänge von de» Umständen ab, er glaube nicht, daß eine äußere Nothweudigkeit ihn veranlassen würde, die politische Bahne wieder z» betreten dp»n, wen» einmal ein falsches Geleise eingeschlagen sei, so sei es. nicht seine Sache, neben den Grleisen zu gehe». Eine Kritik des heimathlichc» Zustandes könne man ihm nicht verwehre», cr lasse sich dieses Recht für die wenigen Jahre seines Lebens nicht nehmen. I» der Unterredung äußerte Fürst Bismarck auch, zur Annahme der Postens eines Präsidenten des StaatSrath» fehle ihm die nöthige Demulh; mit demselben Rechte könnte man ihn zum Gencraladjutanlen ernennen. Politische N,mdsch<m. Chemnitz, den 25. Juni. Deutsches Reich. Vom Kaiferhose. Im Plenen Palais zu Potsdam fand am Freitag Mittag- AbichicdStascl für das italienische Königspaar statt, zu welcher auch der Reichskanzler n»d die Spitzen der Behörden zu- gezogen waren. Darnach erfolgte unter sehr herzlichem Abschiede die Abreise der italienische» Gäste nach Villa Strehlen bei Dresden, wo dieselbe» bis zum Abend verbleibe» uud alsdann nach Frankfurt a. M. Weiterreisen. > Fürst Bismarcks Danksagung. Bei der Abreise ans Wien, die früher staltfand, als man ursprünglich angenommen hatte» war »nr eine verhältnißmäßig geringe Menschenzahl ans dein Bahn hose anwestnd, die dem Scheidende» ihre Huldigung darbrachte. Fürst Bismarck läßt durch Wiener Zeitungen folgende Danksagung veröffentlichen: „Bei Anlaß der Verheirathung »nscres Sohnes sind meiner Fra» »»d mir eine so große Zahl von Glückwünsche» zuge gangen. daß ihre Eiilzelbeantivurtung auf der Reise »»möglich ist. Ich bitte Alle, welche »»S von hier und aus der Ferne durch ihre Wohlwollende Begrüßung geehrt haben, für ihre liebenswürdige Theil- ,lahme unseren herzliche» Dank anf diese», Wege srenndlich cntgegcn- »ehine» zu wolle», von Bismarck." Außerdem wünschte der Fürst, daß der Wiener Bevölkerung milgeiheilt werde, wie sehr ihn die sympathische uud herzliche Aufnahme, welche er gesunden, mit Dank erfüllt und gefreut habe. Zwischen Wien und München. Ans der Fahrt von Wie» nach München wnrdc Fürst Bismarck in St. Polte», Linz, Wels und Salzburg begrüßt. Eine Anzahl Wiener Student-» war bis St. Pölten »litgefahren. Dort überreichten sie dein Fürsten ein Bouquet als AbschiedSgrnß der Wiener Burschenschaft. Fürst Bismarck dankte Mid bat, ihm die frenndliche Gesinnung zu bewahre», bis er wicder- konime, was hoffentlich oster geschehen weide, da er nunmehr i» diesem liebenswürdigen Lande Verwandte gesunden. I» Linz fand eine herzliche Begrüßung mit dem Grafen Herbert und dessen Gemahlin statt, welche die Reise bis Salzburg mitmacht^». Der Führer der Deiltschnalionalen brachte ein Hoch ans den Begründer »nd größten Man» Deutschlands ans, woraus der Fürst entgegnete: „Sagen Sie doch: „dem Begründer des deutsch-österreichische» Bündnisses!" Auch aus der Station Wels gab Fürst Bismarck der Hoffnung Ausdruck, wiederzukvnitticn. Bei dem Empfang des Fürsten in München pfiff ein« Anzahl Svcialdemvkrate», doch wurde da- Pfeifen durch die vielstimmige» Hurrahrufe der Menge bald übertönt. Fürst Bismarck i» München. Fürst Bismarck und seine Gemahlin sind Freitag Morgen bald nach zwei Uhr in München «iugetroffen uud vom Publikum mit Hochrufen begrüßt worden. Der Ewpsangsperron war für da» größer« Publikum abgesperrt. Da» Empfangscomitee, an der Spitze Ferdinand von Miller, überreichte unter kurzen Worten Blumensträuße, während eine Musikcapelle die „Wacht am Rhein- spielte. Bi» zur nahen Villa Lenbach, wo der Fürst Absteigequartier nahm, bildeten sackcllragende studentisch« Cor- poratioiien, Turnvereine und die Feuerwehren Spalier, hinter welche» da» zahlreich angesammelte Publikum die „Wacht am Rhein* sang und Hochrufe ausbrachte. Im Garten der Villa Lenbach begrüßte» 24 Fanfarenbläser de» Künstlervereins „Allotria" den Fürste» und seine Gemahlin. Fürst Bismarck dankte vom Balkon aus dreimal für diese Begrüßung. Freilag Abend fand eine Ovation der Studenten, Sonnabend Abend findet großer, allgemeiner Fackelzug statt, woraus am Sonntag die Reise nach Bad Kissingen erfolgt. Der deutsche ReichSanzeiger veröffentlicht den Wortlaut der neuen Postordnung für da- Reich. Die Hauptbestimnmngen haben wir schon mitgetheilt. Ein konservative» Parteitag für ganz Deutschland zur Beraihung der Abänderung de» Parteiprogramms wird, wie nun cndgiltig feststeht, im Herbst zusammenlreten. Es wird kaum so leicht sei», zu einer Einigung z» kommen, nnd die Verhandlungen werde» ivohl in den Parlamentsfractione» ihren Fortgang nehmen» nachdem der Parteitag sich principiell für die Reform ausgesprochen haben wird. ^ Parlamentarisches. Es erscheint ziemlich sicher, daß dem Reichstage in seiner nächste» Session ein Gesetzentwurf betr. die Ab änderung zum Markenschiitzgesetz zugehen wird. Nachdem bereits früher innerhalb der zuständigen Behörde» darauf bezügliche Ver handlungen gepflogen, sind »»»mehr auch Sachverständige aus der Praxi- betreffs Uiugestaltnng de» Markenschutzes gehört worden. Damit würde, nachdem das Patentgesctz eine neue Gestalt nnd das Gesetz über die Geschmacksmuster seine Erqänznng durch das Gesetz über die Gebrauchsmuster erfahre» hat, die Reform der gewerblichen EigeiithniuSrechleS zu Ende geführt werde». Weiter wird dein Reichs tage der Entwurf eine» Gesetzes betr. die Einführung einer einheit lichen Zeitbestimmung in» Deutschen Reiche zugche». Daö prensiische GtaatSmittisterium hat, wie der „Nat.-Zlg." berichtet wird, die Einberufung des Landtages zur nächsten Session für den 7. eventuell 15. November in Aussicht genommen. Für den Reichstag ist ein Gesetz betr. die Commniialbesteuernng de» Neichs- sisku» in Attsarbeitupg begriffe». ! Bemerkeiiowerthe Nebttngen wnrden am Freitag früh in Berlin voll» ziveitin 'Gnrde-lllänen-Regiüient vorgNöNimeii: Von jeder Schwadron mußte» zwäiizi'g Pferde die wild vom Sturm gepeitschte Spree durchschwimme». Die Ulanen folgten in Kähnen, jeder Soldat hatte sei» Pferd an der Leine Neöer Vas Räuchere der Lehrer hat die Magdeb. Negierung eine Specialversügung erlasse», worin de» Lehrer» während der Panse» das Rauchen auf de», Schulbofc oder einem öffenlliche» Platze »eben der Schule verdoten wird. Darob wird auch einiges „Schütteln des Kopfes" entstehe». Oesterreich-Ungar,,. HattdelSangelegettyeit. Dem „Fremdenblati" zufolge wird zwischen Oesterreich-Ungarn »nd Spanien demnächst ein Provisorium in der Weise abgeschlossen werden, daß für Maaren österreichisch- ungarischer Provenienz bei ihrem Eintiesse» nach Spanien die Zoll sätze deS neuen spanische» Minimallariss zur Äaweiidnng gelange». Frankreich. Die Pariser Duelle sind iu der Regel «icht ernst zu nehme» und haben meist einen kom scheu Beigeschmack. Nun ist aber doch einmal ei» solches mit ernstem Ausgang zu consiatiren: der jüdische Hauptma»» Mäher, Professor a» der polytechnischen Schule, wurde von de.» anlisemilischcn Marquis Moröo so schwer verletzt, daß er seinen Wunden erlegen ist. — Die Depntirteu- kaiumer hat ohne viele Worte ei» Gesetz angenommen, wodurch die Dienstzeit i» der Reserve »m drei Jahre verlängert wird. — Mehrere Pariser Zeitungen regen energisch die Abhaltung einer WcllauSstellnng in Paris im Jahre 1900 an, »m eine Berliner Ausstellung zu durchkreuzen.-Oberst Debenoist vom 19. reitende» Jägerregiment in Lille halte zu einem vom Regiment vecan- stallctcn Rciterfcste den Präfekten Beldnrand, einen Inden, nicht ein- geladc». KriegSmiuister Jreycinet beslraste ihn dafür mit dreißig Tagen Haft. Spanien. Von der spanischen Majestät. An» Aranjuez, dem Sonimcr- auseuthalte de- jungen Königs von Spanien, werden folgende Einzel- heilen »lilgethcilt: Der kleine König nutzt den Landaufenthalt eifrig ans. Des Morgens tummelt cr sich nach der Väter Sitte schon ganz mnthig hoch zn Noß; seine Ncitstnndcii haben mit seinem sechste» Geburtstage begonnen. In de» NachmittagSstnndc» besteigt der König das Dreirad, welches ihm seine Großmutter, die Exkönigin Jsabella, jüngst schenkte. Diese» Dreirad ist di« Veranlassung z»»> ersten Hand schreiben des Königs geworden. Sehr träge, war die Wissenschaften anlangt, halte Alsonso X111. gegen Feder »nd Tinte bis jetzt »»iiber- windliche» Abscheu gezeigt. Da kam das herrliche Dreirad und ent flammte das Herz des KönigSknabcn zu eincr solche» Begeisterung, daß cr der Geberin in seinem beste» Spanisch, mit seinen besten Krakeljüße» dankte. . Rußland. Die Grohittdnstriellen von Lodz, der bedeutendsten russ ische» Fabrikstadt» beschlossen eine Immediateingabe an de» Zaren, damit ausländische Fabrikmcister und Wcrksührer, die laut Verfügung des Generalgouvernenrs Gnrko wegen Unkenntniß der russischen Sprache Pole» am 1. Januar 1893 verlaßen müsse», noch drei Jahre in ihren Stellungen belasse» werde». Die Eingabe soll dem Kaiser persönlich überreicht werden. — Kaiser Alexander will sich, wie fein Vater, den Ehrennamen „Zarvesreier" ver- dienen. Da die Leibeigenschaft i» Rußland bereits ansgehvben ist, mußte man sich andere Leute anssnchen nnd fand sie auch. Der Zar befreite die Kalmücken. In Astrachan fand dieser Tage ans dem Kalinückenbazar die Verlesung de» Befehls statt, dein znsolge da» gemeine Volk der Kalmücken von de» herrschende» Klaffe» unabhängig erklärt wurde. Den Kalmücken ist die Befreiung sicher zu gönne»; nur wäre es wünschciisiverth, wenn in Petersburg daran gedacht würde, daß auch die übrigen Bewohner Rußland» noch sehr viele Freiheiten vermisse», die dxn übrigen Kulturvölkern längst uncnlbehrliH geworden sind. Orient. Der Beginn des Proresses wegen Ermordung des bulgarischen FinanzministerS Beltschew ist anf den 30. Juni festgesetzt. Im Lanfe der Verhandlungen werden auch Documente, die für da» Treiben der Russen anf der Balkanhalbinsel sehr belastend sind, zur Verlesung kommen. — Ein Eonrier deS Fürsten Ferdinand von Bulgarien, welcher von Sofia mit Depesche» zu». Fürste» nach PariO reiste, wurde in Nisch arretirt »nd erst, nachdem seine Persönlichkeit sestgeslellt war, von der serbischen BehöM wieder in Freiheit gesetzt. ^ Asien. Der Schah von Persien in Lebensgefahr. Es heißt, daß der Schah unlängst wie durch ein Wunder dem Tode entging. Der kleine Knabe, der de» Schah auch ans der Reise durch Europa begleitete nnd der ein Glückskind für den persische» Herrscher sein sollte, spielte im Lager von Bnuijird »>it einem Revolver, der sich mit einem Male entlud. Die Kugel hätte um Haaresbreite den Schah gclödtet. Der Knabe ist augenblicklich sorlgeschickt worden. Afrika. Die Boere», die Grundbesitzer holländische»» Ursprungs in der Capeolonie, suchen Portugal die Sorge wenigsten» »in eine seiner afrikanischen Colvni'ee» zn erleichtern. Sie sind nämlich i» das portugiesische Angola eingcdrnngcn »nd habe» dort eine Re publik auSgernfen. Die Bedeutung dieser Mitlheilnng liegt in der unbestrittenen Thatsache, daß die Portugiesen »icht im Stande sind, die Eindringlinge aus ihrem Gebiet z» vertreiben. Die Boere» beanspruche» das Tcrrilorii»» als Belohnung für früher de» Portu giesen gegen Eingeborene erwiesene Dienste. — Ueber Emin Pascha sind neue Meldungen au- Centralafrika noch immer nicht eingegangen. . Amerika. In Brasilien scheint es sehr unheimlich anSzusehe«, denn der Telegraph» der mehrfache Gefechte zwischen Regierungs- trnppen - Ut«b Aafslänvischeu, sowie ein Bvnrbardeu,ent von Porto. ^ Allegro ävlinidigte, schweigt- sich »il't einem Male total an». Das ' ist dort stets ein böses Zeichen. ^ Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Die Freunde uusereS «lalle» werde» ersucht. IM» -uichlige Begebeuhcilen giitigll mltjnl-ille». ' r Chemnitz, 25. Jnni. —cko. Stiftung von Zimmermann'fche Ratnrhrilanstalt. Gestern, am 24. Juni, Na l»»itlag 5 Uhr fand im Anstallssaale der feierliche Act de» SlistniigSfcsteS, wie eS in den neuen Satzungen der Sliftnng bestimmt ist, znm erste» Male statt. Den Saal schmückte das mit frischem Lorbeer nmrahmle große Oelgemälde, das wohlgr- trossene Bild des Stifter) der Anstalt, de» Königlichen Gehcjmen Commerziemalhs Johann von Zimmermann in Berlin, «rs Begründers der wohlbekannte» großen „Chemnitzer Wcrkzengmaschincn- Fabril", de» srühercn Mitbürgers n»d jetzige» Ehrenbürgers unserer Slydt. Zur Feier waren »»Icr Führung der Herren Oberbürger meister vr. Andre-, Bürgermeister Stadler nnd Stadlvervrdnelen- vocstcher Jusiizralh v,-. Enzmann eine große Zahl Vertreter der städtischen Collegicn erschiene», ferner belheiligte» sich mehrere hiesig« hervorragende Förderer dex Natnrheillnnde, die Mitglieder des Sliitiiiigsvvrstandcs, die Kranken nnd die Bcamlcn der Anstalt sowie auch Vertreter der hiesigen Zeitungen. Nachdem der, AustallS-Dircclor Herr Weiß nnd der dirigircnde Arzt, Herr Or. DiSqnv, die zahlreichen Gäste bewillkommnet, eröffnet! der derzeitige Vorsitzende des StistiingS-Vorstandes Herr Fabrikdircctor Ufcrl die Festlichkeit, iu kurzer Ansprache de» Zweck der Feier be tonend. Der darauf folgende Vortrag deS Herrn i>. DiSqnö gab über die Begründung und die Entwicklung der segensreichen Stiftung klarste Darlegung, worüber i» nächster Nummer unseres Blatte- näher berichtet werden wird. Redner brachte zum Schluß ein Hoch aus auf de» humanen Stifter der gemeinnützigen Anstalt, in welches die Festthcilnchmer herzlichst cinslimmlcn. Hecr Ufert theille hierauf mit, daß Herr Geh. Commerzienrath von Zimmermann in Berlin bedauert hatte, an der Theilnahmc verhindert zn seit,, worauf im Namen der Festbersainmlnng an den Siistcr der Anstalt ein Be- grüßnngstelegramm gesendet wurde. Durch ansprechendsten Vortrag von Musikstücken seitens der Capelle unter Lcilniig der Herrn Mnsik- dircctvr Gcidcl wnrde die Festlichkeit ans'» Best« ansgcstattet. Ueber die »ach der würdigen Feier folgende Besichtigung der vor- zngliche» Einrichtungen des großartige» Uoternehmens wird in nächster Nummer unseres Anzeiger» berichtet werden. — Eoncnrse. lieber das Vermögen des Kürschner» Oscar Bernhard Nappe — in Firma Oscar Nappc — i» Chem nitz, Bretgasse 10, sowie über das Vermögen de» verstorbenen Schnillwaarenhändlcr» O ttomar Herma»» Tasche in Chemnitz (Ferdinandstraße 1), ferner über dar Vermögen des Bauunternehmer» Friedrich Wilhelm Lasch in Kiasfenbach ist da» ConcurS- versahren eröffnet worden. —* Zn Tode gestürzt. Heute früh i» der 9. Stunde stürzte "ns der Eliscnslraße ein 4jähr>ger Knabe au» einem Fenster de» vierte» Stocks herunter ans den ASphaltsnßweg uud fand seinen sofortige» Tod. Da» bedauernSwerthe Kind war während der Ab- Wesenheit der Mutter aus dem Bctt ansgestanden nnd ist vermnthlich beim HeranSsehen aus dem Fenster hinabgestürzt. —i—. Eitriges Anssehen erregten in den beiden letzten Tagen zwei völlig ansgernstete österreichische GenSdarme», welch« zwei geschloffene Gefangene durch verschiedene Straßen unserer