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» 3. Ecillige )um Sächsischen Lmi-es-Aiyeiger. Chemnitzer General-Anzeiger. — Verlag: Alexander Wiede in Chemnitz. — tzenrn Sonntag, 26. Juni 1892. ^ I Nr. 146. — 12. Jahrgang «Ja/ bestätigte sie. «Erst viel zu spät ist eS »>ir klar ge- (mit Beiblättern: „Sächsischer Landes-Anzeiger", ohne Beiblätter: „Chemnitzer General-Anzeiger") werde» zur Vereinfachung des Drucke- und der Verbreitung der großen Auflage ferner beide vereint erscheinen unter dem gemeinsame» Titel: „Sä chsische r-Landes- A n zeig er (General-Anzeiger)"' Unser Anzeiger wird einschließlich seiner Beigabe „Sonntagsblatt" und mit dem Cxtra-Bciblatt „Lustiges Bilderbuch" gewiß a»ch ferner alle» berechtigte» Ansprüchen zu genügen suche», welche gerechterweise an ein billiger volksthümliches Blatt gestellt werden dürfen- Durch diese vereinfachte Erscheinungsweise wird der Bezugspreis des Anzeigers ganz außerordentlich billig und zwar kostet ab 1. Jnli: „Sächsischer - Landes. Attzeiger (General - Anzeiger)" Mit dem Beiblatt „LnstigeS Bilderbuch" vierteljährlich nur 1V5 Pf., monatlich also nnr 35 Pf. in Chemnitz frei ins Haus Außerhalb Chemnitz ist für Zutragen monatlich 15 Pf. zu entrichten. Das Abonnement unseres Anzeigers ohne „Bilderbuch" kostet monatlich nnr 25 Pf. in Chemnitz frei in's Hans. Außerhalb Chemnitz ist für Zntragen monatlich 15 Pf. zu entrichten. Bei den Post-Anstalten ist der Anzeiger nur mit dem Beiblatt „Lnstiges Bilderbuch" zu beziehen und kostet monatlich 35 Pf. (Zntragen 15 Ps.). Postzeitungspreisliste 10. Nachtrag Nr. 5580. Die bisherigen anderen Beiblätter des „Sächsischen Landcs-AnzeigerS": „Kleine Botschaft", „Sächsischer Erzähler", „Sächsische Gcrichls- zeitung". „Sächsisches Allerlei" und „Jllnstrirtes Unterhaltungsblatt" sind ferner nur mit dem gleichfalls in unserem Verlage erscheinende» Wochenblatte; „Sächsischer Landbote" zu beziehen. Warum^ Preisgekrönte Novelle von Ko» stanze Loch mann. Nachdruck verboten. Leise niederrieselnder Regen scheucht« die Gäste des BadcS R. in die Gesellschaftsräume Die Lampe» sendeten ihren Schein auf hübsche, in Jugendkrast strahlende Gesichter und ans abgemattcte, krankhaft erregte Gestalten, die sich »ud Andere glauben machen wollten, der vielberühmte Brunnen R.'s thuc Wunder an ihnen. Man hatte sich bereits mit verschiedenen Spielen die Zeit ver trieben und die jungen Herren waren großartig im Ersinne» »euer Psänderanslösnngen gewesen; »nn sollte die edle Iran Musika Alt »nd Jung in ihren Bann ziehe». Eine junge Dame in schmucklosem, Hellem Sommerkleide trat a» den Concertflügcl. Die schlanke, ebenmäßig gebaute Gestalt hatte etwas von der anmnthigeu Beweglichkeit des Rehes an sich, und die großen, braunen Augen, welche lange Wimpern beschattete», mahnte» an de» sausten Blick des zutraulichen Bewohner- unserer Wälder. Sie trug die Flechten des fast blanschwarzen Haares gleich einem Krönlei» geordnet, was dem' liebliche» Antlitze mit.- den .»»gemein zarten Farben einen pikanten Reiz verlieh. Ucberhaupt lag ein eigen, artiger poetischer Schmelz über der jugendliche» Erscheinung, wie man ihn an Mensche» findet, die viel in Wald und Feld »mhcrstre fen durften, ohne die Mühseligkeiten des Landlebens tragen zu müssen. „Singen Sie, bitte, singen Sie!" schallte es im Chor, und ei» blasser, semmelblonder Herr, Assessor Wart nannten ihn die andere», setzte sich an das Instrument, um die Dame zu begleite». „Was wollen Sie Horen?" fragte die Bestürmte fast schüchtern; feines Roth stieg in das anziehende Gesicht, es peinigte sie sichtlich, i» Gesellschaft singen zn müssen. „Was Sie gern vertrage»! Was Ihnen am beste» liegt", bat man wieder. Und die goldene, glockenhelle Stimme durchtönte wunderbar hell den hohen Raum: Füllest wieder Busch und Thal Still mit Ncbelglanz, Löjcst endlich auch einmal Memc Seele ganz; Breitest über mein Gefild Lindernd Deinen Blick, Wie des Freundes Auge mild lieber mein Geschick. In der liefen Stille, die ringsum herrschte, fiel das Knarren der Saalthüre »»angenehm auf. Einzelne Zuhörer sahen sich flüchtig »m, die Damen tnschelte» ei» Weilchen mit einander, denn ei» »euer Badegast, ei» noch junger Mann mit energisch blickenden blaue» Auge», mit dunkel gebräunten Wange» und schon geschnittenem Munde war cingetrctcn. Er blieb bescheiden neben der Thüre stehe», Wie gebannt schaute er nach der Sängerin, seine Züge belebten sich, er machte eine Bewegung, als wolle er vorwärts stürze», laut eine» geliebten Namen hervotsloße», dennoch beherrschte er sich und lächelte dann still bei den Worte» de- Liedes: Selig, wer sich vor der Welt Ohne Hab verschließt, Einen Freund am Basen hält Und mit dem genießt, Was von Menschen nicht gewußt Oder nicht bedacht, Durch das Labtirinth der Brust Wandelt in der Nacht. Kanin aber war der letzte To» verklungen, so bahnte sich der fremde Herr fast ein wenig rücksichtslos durch die Meng« eine» Weg und stand etwas später vor der Dame, die weitere Aufforderungen znm Singen hastig abgclehnt halte, und an ihren Platz in der Fensternische znrückgckehrt war. „Sie, Fräulein Melitta?" klang es in verhaltenem Intel an ihr Ohr ... in rascher Bcwegnng sich wendend, schaute sie dem Fremde» in's erregte Antlitz. Sic ward blaß, und am ganzen Körper bebend, griff sie »ach der Lehne des nächsten Stuhles. Doch nur einen Moment dauerte ihr« Fassungslosigkeit, dann streckte sie hold sichelnd dem athemlos Harrenden die Rechte entgegen, nur ihre Auge» blieben niedergeschlagen, als sie antwortete: „Melitta, ja! Aber nicht mehr Fränlei» — ich heiße jetzt Fra» Halm." „Frau Halm also?" äußerte er mit merkwürdiger Selbstbeherrschung, nnr klang seine Stimme heiser und ranh. „Freilich, ich bin acht Jahre in der Welt umhergelaufe», da muß man ans Ueberraschnngen gefaßt sei», wenn man de» europäischen Bode» wieder betritt. Seit wann sind Sie schon glücklich verheirathct?" „Seit sechs Jahren," lautete die befangene Antwort; „als de Baier starb, ward Höchberg verkauft und . . ." „Herr Röder todt?" rief er bestürzt. „Oh, welchen Verlust worden, daß ich den Theuren noch lange, lauge hätte brauche» können. Ich war »och so entsetzlich jung, als er für immer von mir schied — kaum achtzehn Jahre!" „Kaum achtzehn Jahre!" wiederholte der Fremde. „Sic blieben natürlich in dem Schutze Ihrer Frau Tante?" „Ja, ich zog mit ihr nach D. Es ist mir schwer gefalle», mich an das Stadtleben zn gewöhnen; Sie kennen meine Vorliebe für Berg und Thal und für den Gesang der mnntcren Waldvögel." „Sie scheinen sich immerhin an den neuen Ausenthaltrort ge- gewöhnt z» habe». Sie sind doch »och Grvßstädterin? Ihr Herr Gemahl. , . „Mein Mann ist allerdings Fabrikbesitzer in D. Er. i." „Wollen Sit später die Güte haben, mich ihm vorznstellen? Ich möchte seine Bekanntschaft machen." Die Blässe, welche immer »och ans Melittas Wangen lag, ward von dunklem Roth, verdrängt. „Ich bin mit meiner kleine» Tochter allein hier," sagte sie. „Mein Man» kann der Geschäfte wegen die Stadt selten verlassen." „Ah so! Aber Ihre Kleine werden Sie mir doch zeige»? „Gewiß!" rief die junge Fra» und ihre Augen strahlten in Heller Freude. „Mein Kind sollen Sie morgen in der Frühe sehen; eS ist ein UcbcS zutrauliche» Geschöpfchen, mein Stolz, mein Glück!" „Ihr Glück?" fragte er befremdet. Als sie scheu seitswärts blickte, fuhr er fort: „Wie habe ich mir die Ankunft in der Heimath so schön vor- gcstellt! Ich mußte einer geschäftlichen Rücksprache halber hier Aufent halt nehmen, wollte aber in den nächsten Tagen »ach Hochberg gehen Dort, so träumte ich, würde ich die Jugendgespieli» wiederfinden, die mich einst hochmütig von sich gewiesen. Melitta, ich habe erreicht, was ich mir als Ziel gesteckt in jener entsetzliche» Scheidestunde. Ich bin drüben in Indien ei» wohlhabender Manu geworden, der getrost Umschau Halle» darf unter den Töchtern des Landes. Doch während ich in angestrengter Thätigkeit mir irdische Schätze errang, ging mir der Schatz verloren, an den ich noch immer glaubte, trotz Hohn, Spott und Zorn. Sie sehen, ich bin der alte Träumer geblieben: der Schulmeistersohn hat nicht begreifen gelernt, daß Versprechen gegeben werde», obgleich man gewillt-ist, sie nicht zu halten." „Herr Meinhardt!" flehte Melitta. „Nicht so! Könne» wir nicht Frennde sein, wie wir cs als Kinder auch waren?" Sie hatte sich vvrgebeugt, ihre Angen schauten treuherzig in die seinen. Es war der alte Kinderblick, d r ihn magisch fesselte — ei» Gemisch von Schelmerei und Aengstlichkeit, ein Aufleuchten froher Hoffnung, gemischt mit der Ahnnng kommender Stürme. Melitta, wie er sie verlassen! Nur daß die vielversprechende Knospe sich zur vollendeten, herrlich prangenden Rose entwickelt hatte .' . nicht für ihn, für eine» anderen, für ihre» Gatten! „Freundschaft!" kam es grollend von seine» Lippen. „Armseliger Ersatz für eine glühende Flamme." „Loderndes Feuer verzehrt," versetzte sie, „das Licht der Freund schaft ist nicht blendend, aber stetig, eS erwärmt. „Nun ja, Hie möge» recht haben.., Schließen wir also de» neuen Bund .... Zur Bekräftigung desselben möchte ich Sie bitten, mir noch ein Lied zu singen — vielleicht wählen Sie eins, was ich einst gern hörte." Er strcckte ihr seine schön geformte Hand, an deren Goldfinger ein selten schöner Solitär fnnkclte, hin, sie legte ihre heiße, kleine Rechte in dieselbe nnd sagtc^ mit verklärtem Gesicht zu ihm anfblickend: „Treue Freuudschast bis an» Ende!" Mit düster gefalteter Stirn vernahm er die Worte; als^ihre bebenden Finger sich aus den seine» lösten, seufzte er tief auf, Melitta eilte schwebenden Ganges zum eben wieder frcigewordc»«» Instrument; bald klang das herrliche Frühlingslied durch den Saal, dessen letzter Vers lautet: Und wie die Vöglein leise Anstimmen ible» Chor, So schall' auch deine Weise Ans tiefer Brust empor; Bist nicht verarmt, bist nicht allein, Umringt ogn Saug und Sonnenschein „Mein Liebst,igslied — sie kennt cs also noch!" sagte Mcinhardt leise vor sich hi», »»verwandt nach der holden Frau am Flügel schauend. Die Beide» sprachen sich an dickem Abend nicht mehr. (Fortsetzung folgt.) Sächsisches. Hofnachrichten. Der König und die Königin von Italien trafen am Freitag Abend mittelst Sonderznges zur fest, gesetzten Stunde zmn Besuche des sächsischen Königshauses in Dresden ei». Das Gefolge, bestehend ans 55 Personen, wnrde »ach dem königl. Schlosse in Dresden gebracht. Die Begrüßung der italienische» »nd sächsischen Majestäten, die sich umarmten und mehrere Male küßten, war «ine überaus herzliche. Außer dem König und der Königin hatten sich Prinz Georg, Prinz und Prinzeß Friedrich August, Prinzeß Mathilde nnd Prinz Albert ziim Empfange eingc- snnden. Auch die prinzlichen Herrschaften wurden von den italienischen Majestäten herzlich begrüßt. Alsbald begaben sich die hohe» Herr schaften in das Innere der festlich geschmückten Villa. König Albert führte Königin Margarethe und König Humbcrl geleitete Königin Carola durch den Garte». Den italienischen Majestäten, die einfache Neisekleidnng trugen, sah man die vielen Strapazen der letzten Tage nicht an, im Gegentheii sahen beide Majestäten äußerst frisch und wohl aus. Nach kurzer Panse vereinigte man sich zur königl. Hof tafel. Die Dame» und Cavaliere der italienischen nnd sächsischen Hofstaaten fanden sich alsbald nach der Ankunft i>» königl. Nesidenz- schloß zur Marschallslafel zusammen. Halb II Uhr entführte das Dampfroß bereits wieder das italienische Königspaar »ach herzlichster Verabschiedung von der sächsischen Königsfamilie. Der wiederum von Herr» Transportdircctor Winkler geleitete Sonderzng mit dem Reise ziel Frankfurt a. M. nahm das italienische Gefolge auf dein Böhm. Bahnhöfe ans, — Belohnung. Die königl. Krcirhanptmannschaft Zwickau hat beschlossen, dem Schnlknaben Emil Fischer in Gab lenz bei Chemnitz für die mit Mnth nnd Entschlossenheit bewickle Rettung cines 2 Jahre alten Kindes vom Tode des Ertrinkens eine Prämie von 20 Mark zu gewähre». — Bermehrnng der Gemerbe-JnspectionS-Bezirke. Vom 1. Juli d. I. ab werden zwei neue Gcwerbe-Jnspeclionsbezirke eingerichtet, von denen der eine nach Döbeln, der andere »ach Wurzen gelegt worden ist. Als Grwerbe-Jnspector des Bezirkes Döbel» ist der bisherige Geiverbe-JnspeetionS-Assistent Braune von Chemnitz nnd als Gewerbe-Jnspector de» Bezirkes Wnrze» der bisherige Inspektions-Assistent Schubert von Leipzig ernannt »vordem — Unfreiwilliger Humor. In Nummer 70 des „Anguslnsb. ^ Wochenbl." gab ein Einwohner von Leubsdorf folgende Ehrenerklärung ob: „Ich gebe hiermit bekannt, daß die falschen verbreiteten Worte gegen Herrn Bruno F. mit meiner Tochter sämmtlich auf Unwahrheit beruhen und gebe Herr» Bruno F. seine volle Ehre zurück. Diejenige» böse» Znngen aber mögen sich hübsch vor ihrer Thüre kehren, ehe sie sich >»» andere Leute kümmern, sonst werde ich mir gerichtliche Hilf« suchen." — Die Leiche eines Verschollene» gefunden. In d m znin Rittergut« Rein s dorf bei Plane» gehörenden sog. „Schwarze» Holze" wurden jetzt die Uebcrreste de» seit vier Jahren vermißten früher«» e Fabrikzimmermannes Gruschwitz, wohnhaft in Meßbach, in einem Dickicht ailfgefttiiden. Als sicherstes Erkeuniingszeiche» diente die bei dem Tobte» ansgefniidene Uhr mit dem Namen desselben. Grnschwitz stand in den 40cr Jahren, war. durch eigenes Verschulden außer Stellung gekommen und hat sich darauf durch Erhänge» entleibt. — Verhaftet wegen Diebstahls-Verdacht. I» Ober in n g w i tz wurden die im oberen OrtSlheile wohnende» Ein wohner Winkler nnd Freitag sestgciiommen nnd dem Amtsgericht Hohenstein zngcführt. Diese Festnahme wird mit dem jüngst» im dortigen Amtsgericht erfolgten Einbrüche in Verbindung gebracht. —* Zschopau. Für die hier zn». Besten des Zschllpauer. Albertzweigvereins veranstaltete Lotterie sind mehr als 400 Geschenke ei,«gegangen. Auch die Königin Carola, Protektorin de» Vereins, hat dem Vorstand eine Anzahl reizende Geschenke übergeben lassen. Die Geschenke bestehe» zumeist i» reizenden Produkten stillen häuslichen Fleißes: Decken, Kästchen, Tasche», Schuhen, gestrickt, ge häkelt, gestickt, geklöppelt i» alle» Farben, Formen und Muster», kurz vie'-e hübsche Sache» sind in größter Mannigfaltigkeit vorhanden; aber auch tver praktischeren Dinge» huldigt, für Teller und sonstige-^, Geschirr, Handtücher, Teppiche, Lampcnichirine, Schreibzeiige schwärm oder ei» zierliches Jäckchen oder niedliches Kleidchen für de» kleinK Liebling daheim, eine seine Schürze sein eigen nennen möchte, hat hier die schönste Gelegenheit zum Erwerb. Das LooS kostet mir 50 Pfennige. Die Ausstellung der Gewinne findet von heute bi» Montag ii» NathhanSsaale statt. Die Gewinnziehiing erfolgt Montag Nachmittag 5 Uhr. — Heute Sonntag Nachmittag 2'/^ Uhr findet im Gaslhof zu», „gcldnen Stern" hier große VvlksversaMm- lnng statt, in welcher Herr Theodor Snst aus Chemnitz übe« „die Versicherung der Arbeiter, insbesondere die Novelle znm Kranken- versichernugsgcsctz" sprechen wird. ' ' ' - — Jubelfeier der Schützengefellfchaft in Stollberg. Die Kreishänptmaiinschafl Zwickan hat den Schützeiigesellschaflen zu Lößnitz, Lichicnstcin, Callnbcrg, Mülse», Hartenstein, Z chocken, Grnnhain, Geyer, Ehrcnfriedersdvrf, Thum, Hohenstein-Ernstthak, Schletta», Scheivciibcrg, Schwarzenberg, Aue, Schnecbcrg, Reichen- bach, Chemnitz, Annabcrg, Wildenfels, Frankenberg, Oederan Und Zwickau zn einem Ansmarsch mit Musik nnd, soweit diese Schützeu- gesellschasicil Gerechtsame genießen, mit Ober- und Unlergewehr nach Stollberg zu der am 27. Juni d. I. anläßlich des 225jährigen Be stehens der dortige» Schntzengesellschnft abzutzaltenden größeren Fest lichkeit Genehmigung crtheilt. —8. Oelsnitz i» E„ 24. Juni. - Hier sprang der Webergefell« Hermann Nvlhcr anS Hohenstein in selbstmörderischer Absicht in den Höhlleich, 2 Bergarbeiter, Bauer nnd Blich von hier zogen de» Er- 4 irinkcnden an's Land. Die Belebungsversuche waren von Erfolg» - zur Erholung brachte man Nother i» das Ottv-Hopital. — Am Sonnabend wnrde hier ein unter polizeilicher Aufsicht flehender Ge- schircführer wegen Majestätsb.leidignng verhaftet nnd an das Amts gericht Stollberg abgeliefert. —' Auch wnrde der Hansirer Hcitwig 7M. verhaftet, weil derselbe in seiner Wohnung Skandal verübt und seinen .i « Loglswirth geschlagen hatte. H. wurde auch nach Stollberg abge- M liefert. — Am Dienstag wnrde von der hiesigen Gensdirmerie der prd wegen Diebstahl vom AiutSanwalt zu Nossen steckbrieflich verfolgte >on Pfcrdejunge Dorsel aus Eibenstock hier aufgcgriffe» und verhaftet.— len Der Kohlenvcrsandt auf hiesigen Kohlenwerkcn betrug vom 12. bi» ste 18. Juni 1892 2556 Ladungen. -Den — Selbstmord. In Breitcnan bei Oedera» hat sich der Tilchniachcruicister B. ans unbekannten Gründen die Kehle durch schnitten. Ter Tod trat sofort ein. — Brände. Durch Blitzschlag wurden eingeäschert: die Scheune des Erbgerichls in Ki r chb a ch bei Oedera», die Scheune des Gemeindcvorstandes Fritzschc in Friede bach bei Sayda, das Wohn haus des Schankwirlhs Ncngcr i» Scitendorf (Oberlansitz). In La »gcnbernSdvrs bei Werdau wnrde das dem Maurer Lcnpold gehörige Hans ei» Raub der Flammen. — UnglttckSfälle. I» Niederhaßlan fiel das i,» dritten Lebensjahre stehende Kind des Bergarbeiters Franz Brctschneid r in die Mnlvc »nd ertrank. — In Satzung wurde das 4 jährige Söhiichcii des Handelsmannes Dätzel von einem vom Wind nm- geworfenen Schcinienihvre erschlage». — Gemeinsam gestorben. Tie i» der mechcinischcn Weberei der Schmidt'schc» Fabrik in Böhmisch-Aicha beschäftigten Johann Parschowetz ans Podrgrek, 20 Jahre alt, und die l 8jährige Antonie Twrzuik aus Schelwitz konnte» wegen Einspruches der Etter» nicht zu einer Verbindung gelangen nnd beschlossen, gemeinsam zn sterben. Das Mädchen erhängte sich Sonntag Abend mittelst einer Schnur an einem Baum, während ihr Geliebter eine» Schuß ans sie abgab, und da sie noch Lebenszeichen merke» ließ, einen Stich mit dem Messer gegen ihr Herz führte. Dan» häng e sich auch Par schv- wetz auf »nd schoß sich gleichzeitig eine Kugel durch de» Kopf. Die hcrbeieilcnde» Leute fanden das Mädchen als Leiche und den jungen Mann tödtlich verwnndei. Neran »wörtlich: fitr Politisches, OertlicheS und FeuilletoiiistischeS InlinS Theisi; für Sächsisches: Fran z (8Ohe; siir den übrigen Theil der Berte,)c>; sÄ'inintlich in Cl>e»»niH. (i)ül Vlusbew.ihrnn,) und M-Isendililg nicht etbelener Mannsctjple wud nicht üeiü>üt Allgemeine SchMäche und Mattigkeit des Körper- ist in allen Fällen durch fnnciionclle Störung der Perdaliiiiigsorgane verursacht. Eine kräftige Cvnstituiivn ist nur dann zu erwarten, wenn die Fnuciio» der Vcrdaunngsorgane eine normale und regelmäßige ist. Sogenannte stärkende Mittel, welche so vielfach angewandt werde», könne» nnr von vorübergehender Wirkung sein, indem sie nicht die Ursache der Schwäche beseitigen. Zur Herstellung der regelmäßigen Funcilon der Verdannngs- organc und dadurch z»r Kräftigung dcS ganzen Körpers, ist Warner'» Safe Cure das einzige erfolgreiche Mittel und wird von Alle», die dasselbe gebrauchen, anf's Wärmste empfohlen. ' Zn beziehen von Schlotz-Apotheke, Adler-Apotheke »nd Kronen-Apotheke in Chemnitz; Schloss-Apotheke in Schellen- berg-Angnstttöbnrg; Apotheker F. Kriebel in FlSha und Sngel-Apotheke in Leipzig. -