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Großenhainer MtlhMz;- üü AychMM Gedruckt, verlegt und redigirt von Herrmann Starke in Großenhain. 9. Dienstag, den 25. Januar 1859. Aufforderung zu Einzahlung der Grundsteuern auf dkl^ ersten Termin 1859. Die nach dem Finanz-Gesetze vom 12. August 1858 auf den ersten Termin 1859 nach drei Pfennigen, von jeder Steuereinheit zu erhebenden Grundsteuern sind von den betreffenden Steuerpflichtigen innerhalb der nächsten drei Wochen und spätestens bis zum IS. Februar dieses Kahres bei Vermeidung von Erccution an die hiesige Stadt-Steuer-Einnahme abzuführen. Großenhain, am 21. Januar 1859. Der Stadtrath. S ch i ck e r t. Bekanntmachung. Die Besitzer steuerpflichtiger Hunde in hiesiger Stadt fordern wir zu gehöriger Versteuerung der Letzteren mit dem Bemerken hierdurch auf, daß gegen Diejenigen, welche bis zum 31. Januar 185S die festgesetzte Steuer nicht erlegt und gültige Zeichen nicht gelöst haben, mit den Strafen der Hinter ziehung verfahren werden wird. Die für das Jahr 1859 gültigen Steuerzeichen bestehen aus gelbem Blech, sind rund, mit einer aufgeschlagenen Nummer, dem Stadtwappen und der Jahreszahl bezeichnet und sind, gegen 1 Ngr. Kostenpreis pro Stück, in unserer Rathserpedition wahrend der gewöhnlichen Gcschastsstunden zu erhalten. Der Stadtrath. Großenhain, am 30. December 1858. Schickcrt Tagesnachrichten. Sachsen. Ueber die bevorstehende Vermahlung Sr. K. H. des Prinzen Georg mit der Prinzessin Donna Maria Anna von Portugal erfährt man, daß dieselbe nicht in Dresden, sondern in Lissabon stattfinden wird. Se. K. H. tritt die Reise dort hin schon im Monat März an, wird sich jedoch zuvörderst nach Italien zu einem Besuch am groß- herzogl. toscanischen Hof und von da nach Rom begeben. Nach einem kurzen Aufenthalte wird sich derselbe von einem Hafen Italiens aus nach Lissa bon einschiffen, woselbst die Vermählung in den ersten Tagen nach dein Osterfest vollzogen werden soll. Die hohen Neuvermählten werden sodann etwa noch zwei Tage Aufenthalt in Cintra nehmen und sich, auf der Reise nach Dresden, zu einem Besuch am königl. großbrit. Hos nach London be geben. — Am 14. Januar hat sich im Ocser'schen Hammerwerk zu Penig ein schauerlicher Fall ereig net. Der Werkführer W. tadelt den Hammer schmied PH., es entspinnt sich ein Wortwechsel, und im größten Jähzorn rennt der Hammerschmied dem Werkführer, seinem Freunde, einen glühenden spitzigen Eisenstab in den nackten Hals. W. stürzt zusammen und wird lebensgefährlich verwundet zu seiner Familie getragen. PH. flieht, wird aber in der späteren Abendzeit, auf das Tiefste zer knirscht, in Gewahrsam gebracht, und will sich das Leben nehmen. Es ist Hoffnung vorhanden, daß W. am Leben erhalten wird. — Von dem niedergebrannten Brauereigebäude zum „Feld schlößchen" ist in der Nacht vom 19. zum 20. Ja nuar die östliche Seitenmauer zusammengestürzt, wodurch zugleich das Sudhaus vernichtet und die Kellergewölbe durchgeschlagen worden sind. Die in den letzteren befindlichen bedeutenden Bicr- vorräthe sollen dadurch zum größten Theil un brauchbar geworden sein. — Nach der letzten Volkszählung hat Riesa 4152 Einwohner, gegen 3783 im Jahre 1855. Preußen. In der Sitzung des Abgeordnctkn- haufcs am 18. Januar wurden die ersten Vor lagen Seitens der Regierung gemacht, worunter der Staatshaushals-Etat für 1859 mit einer Einnahme und Ausgabe von 131,670,000 Thlr., 5,469,000 Thlr. mehr als im Jahre 1858. Für die Marineverwaltung sind 1,353,000 Thlr. und zur Verbesserung der Beamtengehalte 1,830,000 Thlr. ausgesetzt. Die Krondotation, welche bis her 2,573,000 Thlr. betrug, soll wegen des Mehr aufwandes, welchen die jetzigen Verhältnisse vcr-