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Wartenden nicht erkennen, und diese schlichen sich dem Bette Fried's näher. „Er schläft!" — sagte der Eine, — „schnell zugegriffen! Erwürg»-ihn; ich steche ihm das Messer in die Brust!" „Ergebt Euch, Halunken!" — brüllte da der General furchtbar; „Euer Handwerk soll Euch gelegt werden für immer!" — Zugleich kamen Grenadiere herbei, ein Diener brachte Licht, und die Verbrecher wurden ohne Mühe gefangen genommen. — Dies Ereigniß machte das-größte Aufseben, und bald erfuhr davon auch der Churfürst, dessen Theilnabme an dem Schicksale Fried's dadurch nur erhöht wurde. Er fand so viel Interesse an ihm, daß er sich nun selbst bei dem Baumeister für ihn verwendete und mit demselben über dessen Derhältniß zu seiner Tochter Rücksprache nahm; die Werber aber schickte er auf die Festung Torgau. Nach dem Eampement zog Fried mit dem Regiment« wieder nach Dresden, wo nun auch seine Geliebte weilte; erhielt aber kurz darauf, wiewokl ibn der alt« General höchst ungern entließ, den Abschied und wurde zum Leib trabanten erboben. AIS solcher begleitete er den Ehur- fürsten auf allen seinen Reisen, und dabei hatte dieser Ge legenheit, sich nicht nur allein von der Treue, sondern auch von dem edlen Sinne und dem Hellen Verstände desselben zu überzeugen, weshalb er ihn denn auch immer lieber gewann. Kurz vor dem Ende des Churfürsten wurde der Baumeister Vinold mit seiner Familie nach Warschau ge rufen und hier reichte dessen Tochter Laura dem Geliebten die Hand zum ehelichen Bunde. Als Hochzeitsgeschenk em pfing er vom Churfürsten das sehr einträgliche Amt eines Palast-Jnspectors, bas er auch nach dem Tode desselben und unter allen den darauf folgenden Veränderungen bis an sein Ende verwaltete. Stets blieb er sich hinsichtlich seiner Gesinnungen gleich, und er hörte cs nicht ungern, wenn man ihn scherzweise den „Bauer von Streumen" nannte. leipziger Vörsen-Nachrichten vom l. Februar 1859. König!, sächs. Staatspap. v. 1855 3 "/„ 84'/, G.; do. v. 1847 4 °/h 1017, G.; do. v. 1852/55 4 °/> größ. 1017.G; Actien d.vorm. s.-schles. E.-B.-C 4°/o 1017, G.; Landrentenbrfe. größ. 37, °/v 90 B.; Eisenbahnacticn: Albertsb. ; Leipz.-Dresd. 219'/, G.; Löbau-Zittau 55'/, B.; Magd.-Leipz 232'/, B.; Thüringer 107 B.; Bank- und Creditaetien: Allg. deutsche Cred.-Act. 69'/, G.; Braunschw. ; Leipz. 156 G.; Weim. 95 G.; Wien. Bankn. alte 1007» G.; do. neue 96'/, B. Bekanntmachung. Von dem Gesetz- und Verordnungsblatte für das Königreich Sachsen im Jahre 1859 ist das 1. Stück er schienen, enthaltend: Nr. 1. Verordnung, die mit mehreren Cantonen der Schweiz wegen gegenseitiger Behandlung der Handelsreisen den getroffene Vereinbarung betr., vom 27. Decbr. 1858. Nr. 2. Gesetz, die fernere Ausgabe neuer 4procentiger Staatsschuldencaffenscheine im Betrage von 3'/, Millionen Thaler betr., vom 3. Januar 1859. Nr. 3. Decret wegen Bestätigung eines Nachtrags zu den Statuten der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt zu Leipzig, vom 28. December 1858. Nr. 4. Verordnung, einige Zusätze zur Lichordnung betr., vom 28. December 1858. Nr. 5. Decrct wegen Bestätigung der Statuten der Sächsischen Glashüttengesellschaft betr., vom 20. Dec. 1858. Exemplare liegen auf der Ralhserpedition zur Einsicht aus. Großenhain, am 28. Januar 1859. Der Stadtrath. Schickert. Bekanntmachung. Seiten des unterzeichneten Gerichrsamtes soll den Uü Mär; >859 das dem Flcischermeister Carl Wilhelm Jacob hier zugehörige Hausgrundstück Nr. 509 des Brandcatasters und Dir. 480 des Grund- und Hypothekenbuches für Großenhain, welches am 6. December 1858 unter Berücksichtigung der Oblasten auf 2400 Thaler gewürdert worden ist, nothwcndiger Weise versteigert werden: was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsamts stelle und unter dem hiesigen Rathhause aus- hängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Großenhain, am 18. December 1858. Königliches Gerichtsamt. Böttger. Verkauf von weißem Scheuersand auf Raschütz-Revier. Der Preis für ein zweispänniges Fuder ist aus das Jahr 1859 auf 8 Ngr. bestimmt worden. Das daselbst befindliche Lager davon ist von aller darauf lagernden Erde befreit und blosgelegt worden. Weißig am Raschütz. Die Königl. Revierverwaltung daselbst. Verpachtung. Zur öffentlichen Verpachtung des Schleusen zieherhauses beim Dorfe Prüfen, sowie der ehe maligen Pulsnitzdammer Fürsterwohnung auf drei hintereinander folgende Jahre, und zwar vom 1. Juli d. I. bis dahin 1862, steht auf den SS. Februar V859 Vormittags 10 Uhr auf dem Königl. Holzhofe bei Elsterwerda Termin an. Pachtlicbhabcr werden zu demselben mit dem Bemerken eingeladen, daß die Pacht bedingungen in dem Termine bekannt gemacht werden sollen. Oberförsterei Elsterwerda, am 30. Jan. 1859. Der Oberförster Paschke. Versammlung -er Feuerwehr Sonnabend den 5. Februar 1859 Abends 9 Uhr in Peschel's Restauration. Der Vorstand. SS5O Dhlr. «Kirchengelder sind gegen gute Hypothek sofort auszuleihcn. Keysselitz, Kirchen-Vorsteher. Veränderungshalber bin ich gesonnen, mein im Jahre 1854 neu erbautes Haus und Scheune nebst Garten von 6 Scheffel Feld und Wiese zu verkaufen. G. Lehmann, Schneidermstr. in Klcinthiemig. Ein viersiHiger «Kutschwagen mit 6 Federn steht zum Verkauf. Wo? sagt die Ex pedition dieses Blattes. Stadt-Theater in Großenhain. Freitag: Wegen Vorbereitungen zur Oper Fra Diavolo kein Theater. Sonnabend den 5. Februar auf vieles Ver langen: Idiavv!«, oder: Das Gast ¬ haus zu Terracina. Romantisch-komische Oper in 3 Acten von Auber. Hoftheater-Director.