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Großenhainer WkchMmp- md AnzchMM. Gedruckt, verlegt und redigirt von Herrmann Starke kn Großenhain. 13. Donnerstag, den 3. Februar 1859. . Aufforderung zu Einzahlung der Grundsteuern auf den ersten Termin 1859. Die nach dem Finanz-Gesetze vom 12. August 1858 auf den ersten Termin 1859 nach drei Pfennigen von jeder Steuereinheit zu erhebenden Grundsteuern sind von den betreffenden Steuerpflichtigen innerhalb der nächsten drei Wochen und spätestens bis zum IS. Februar dieses Wahres bei Vermeidung von Ereculion an die hiesige Stadt-Steuer-Einnahme abzuführen. Großenhain, am 2l. Januar 1859. Der Stadtrath. Schickert. Speisezettel der öffentl. Speiseanstalt. Donnerstag: Reis mit Rindfleisch. Freitag: Graupen mit Rindfleisch. Sonnabend: Erbsen mit Wurst. Tagesnachrichten. Sachsen. Se. Hoheit der regierende Herzog von Sachsen-Koburg-Gotha und Se. Durchl. der Prinz Eduard von Leiningen verweilten vom 28. bis 31. Januar am königl. Hofe in Dresden, wo im königl. Hoftheater die neueste Oper Sr. Hoheit, „Diana v. Solange", zum dritten Male zur Aufführung kam. — Der Nachtrag zu den Statuten der Deutschen Creditanstalt zu Leipzig, wonach es der Anstalt gestattet ist, den zwanzig sten Theil der ausgegebenen Gesammtzahl ihrer Actien zu beleihen, hat nunmehr die Genehmigung der Staatsregicrung erhalten. — Am 29. Januar Abends feierte der Dresdner Gewerbverein in den schön dccorirten Raumen von Braun's Hüte! das Stiftungsfest seines 25jährigen Bestehens, dem Gäste aus Wien, Berlin und andern Orten bei wohnten. — Auf der sächsisch-schlesischen Eisen bahn bei Bischofswerda riß sich am 29. Jan. die den Zug nach Dresden führende Locomokive auf unerklärliche Weise vom Tender los, auf wel chem der Lokomotivführer zurückblieb, wahrend der Feuermann, welcher noch eine Zeit lang an der Locomotive sich festhielt, später loslassen mußte und beim Herabfallen einigermaßen, jedoch unbe deutend verletzt wurde. Die Locomokive aber stürmte allein fort und durch den Radeberger Bahnhof hindurch, bis sie, theils durch die Stei gung ermattet, theils durch die Vorkehrungen eines Bahnwärters noch glücklich aufgchaltcn wurde. — Zwickau zahlt jetzt seinen städtischen Beamten folgende Gehalte: dem Bürgermeister 1400 Thlr., den beiden Stadträthen bez. 1100 und 1000 Thlr., dem Stadtschreiber und Actuar bez. 600 und 500 Thlr., dem Kämmerer 800 Thlr., dem Stadtbau- meistcr 800 Thlr. — Aus Waldheim wird ge meldet, daß der 1850 zum Tode verurtheilte, dann zu lebenslänglichem Zuchthause begnadigte rhemal. k. preuß. Sekondeleutnant Bodo v. Glü- mer am 27. Jan. vollständig begnadigt entlassen worden ist. Sein Bruder, der eben angekommen war, um ihn im Zuchthaus zu besuchen, schloß einen Freien in seine Arme und die Freudenthränen Beider weihten die ergreifende Scene des Wieder sehens. — In Berthelsdorf bei Hainichen, wo neuerdings wieder lebhaft nach Steinkohlen ein geschlagen worden ist, hat ein Gutsbesitzer seit mehreren Tagen ein Sinken einzelner Theile sei nes dem Schachte nahe gelegenen Hauses wahr genommen und deßhalb auf Untersuchung durch Sachverständige angetragen. Bereits war die Küche in den Keller, dieser aber in den Schacht hinabgesunken. Auch anderweit zeigen sich gefahr drohende Weichungen, die Wände haben Risse rc. — In Oberwiesenthal wurden am 29. Jan. früh 3 Uhr durch eine Feuersbrunst fünf Häuser in Asche gelegt. Thätige Hülse und ein günstiger schwacher Wind verhüteten weiteren und größeren Schaden. — In Löbau hat sich zur Abhülfe der zunehmenden Logisnoth ein Actienbauverein ge bildet. Man beabsichtigt, 100 Actien rl 100 Thlr. auszugeben und mit dem gleichzeitigen Bau von vier Häusern zu beginnen.— Zschopau hat nach der letzten Volkszählung 7658 Einwohner (602 mehr als 1855). Oesterreich- Betreffs der Donauschifffahrts- Frage hat das Wiener Cabinet den Pariser Con- serenz-Mächten die vollständige Vereinbarung der deutschen Donau-Ufer-Staaten über die fragliche Angelegenheit angekündigt, jedoch wird die Mit- thcilung des zwischen den deutschen Donau-Ufer- Staaten Vereinbarten von der noch zur Stunde