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2 Großenhainer MchMmgs- M> AilZtigtM MmtSvlatt des Königl. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Gedruckt, verlegt und redigirt von Herrmann Starke in Großenhain. ^O. 89. Dienstag, den 4. August 1863. Großenhain, den 30. Juli 1863. nicderschlesischen Bahn aus Posen ein. Sie wur den von einem Commando der Schutzmannschast in Omnibussen nach der Hausvoigtei gebracht, von wo sie spater nach dem Zellengefangniß über- gesührt werden sollen. Tagesnachrichten. Sachsen. Am 28. Juli ist die Ausstellung der kirchlichen Kunsterzeugnisse in Hohenstein geschlossen worden. Der Gesuch derselben hat im Ganzen nur etwa 7000 Personen betragen. — In den Mittagsstunden des 29. Juli hat sich die 34 jährige Ehefrau eines in Reudnitz bei Leipzig wohnhaften Bahnarbeiters in ihrer Woh nung vermittelst eines Bindfadens erdrosselt. Die Frau, Mutter von drei Kindern, und ohnehin seit längerer Zeit kränklich, war durch die Geburt ihres jüngsten, 7 Wochen alten Kindes noch lei dender geworden. — Am 28. Juli ist in Chem nitz ein 2^ Jahr alter Knabe aus einem Fenster der vier Stock hohen Wohnung seiner Aeltern auf die Straße herabgestürzt und hat, außer an dern erlittenen Verletzungen, das rechte Bein zweimal gebrochen. Demungeachtet soll Hoffnung vorhanden sein, das Kind am Leben zu erhalten. — In der Nacht vom 27. zum 28. Juli brach in der Scheune des Gutsbesitzers Sternberger in Neuseußlitz Feuer aus, wodurch dieselbe nebst dessen diesjähriger Kornernte total niederbrannte. Daß hier böswillige Brandstiftung vorliegt, kann mit Zuversicht angenommen werden, denn am Morgen des 28. Juli wurde auf dem Strohdache der Scheune des Gutsbesitzers Reißig daselbst ein an einen Stock gebundener Zünder aufgefunden. — Am 29. Juli, Nachmittags, brach im obern Stadttheile in Thum auf unermittelte Weise Feuer aus, wodurch binnen kurzer Zeit ein Gut und neun Wohnhäuser mit. Hintergebäuden ein geäschert und circa 25 Familien obdachlos wurden. PreuHen. Am 31. Juli trafen in Berlin 54 verhaftete Polen unter Militäreskorte mit der Nachdem die im Gesetze vom 19. October 1861 vorgeschriebene Entwerfung der Listen der Stimmberechtigten und Wählbaren behufs der Landtagswahlen, ebenso die Liste der Vertreter des Handels - und Fabrikwesens erfolgt ist, wird solches mit Verweis auf tz 58 des Gesetzes vom 19. October 1861 den Betheiligten mit dem Be merken eröffnet, daß ihnen die Einsicht dieser Listen in hiesiger Rathsexpedition bis zum 8. Mttguft dieses KahreS sreisteht und etwaige Reclamationen bei deren Verlust bis dahin anzubringen sind. Der Stadtrath. F. W. Röting. In Stellv. Oesterreich. Eine nach Wolhynien übertre tende Insurgenten-Abtheilung, angeblich unter Wisniewski, wurde nach einem Gefecht bei Luczyce am 29. Juli auf das österreichische Ge biet (Galizien) zurückgedrängt. 60 Flüchtlinge wurden angehalten. Schleswig-Holstein. In der am 30. Juli in Flensburg abgehaltenen Sitzung der schleswig- schen Ständeversammlung waren nur drei Stell vertreter erschienen. Die dänische Majorität legte gegen die aus der Mandatsniederlegung der deut schen Deputaten erwachsenden Consequenzen Ver wahrung ein. Der königliche Commissar verlas ein die Mandatsniederlegung betreffendes Mini- terialrescript und erklärte die Ständeverfammlung ür geschlossen. — In Betreff einer bevor stehenden Concentrirung der dänischen Truppen in Holstein, resp. im südlichen Schleswig, wird gemeldet, daß das 14. und 15 Bataillon bereits Ordre erhalten haben, von Ratzeburg und Hel- singör Milte August nach Holstein abzugehen, und daß eben so von Kopenhagen das 16. und 17. Bataillon dahin beordert worden sind, wah rend das 11. Bataillon von Aalborg nach dem südlichen Schleswig abgehen soll. Zu gleicher Zeit soll die Marine auf Kriegsfuß gestellt wer den; zu diesem Behufe sollen 3000 Seeleute zum Dienst einberufen werden, wie denn auch bereits an die Capitäne von Handelsschiffen die Aufforderung ergangen ist, als Reserveoffiziere in die Marine einzutreten. Schweiz. Ueber das Schießresultat des eid genössischen SAützenfestes zu La Chaux de Fonds wird aus-der Schweiz geschrieben: In Bezug der Nummernbecher auf dem Stand stellt sich die Ver- theilung folgendermaßen: Für Deutsche 12, für Italiener 6, Franzosen 5 und der Rest für die Schweizer, von denen die meisten aus Neuenburg (44), Zürich (31), Bern (23), Glarus (20), Appenzell und Genf (je-13); Uri ging ganz leer aus. Von Nummernbechern im Feld kamen 31 an