Suche löschen...
Sächsischer Landes-Anzeiger : 03.04.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189204038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920403
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920403
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-04
- Tag 1892-04-03
-
Monat
1892-04
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 03.04.1892
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
—7^ — MjMWWWWWYM^—^ Nr. 78 — 12. Jakjraana. Die a» jedem Wochentag Abend sinit dem Datum des folgende» Tages) zur Ver sendung gelangende unvarteüsche Zeitung „Sächsischer Landes-A«zeiger": mit täglich einem Extra-Beiblatt 1. Kleine Botschaft L. Sächsischer Erzähler ö Sächsische Gerichtözeitung 4. Sächsisches Allerlei V. Jllnstr. Nnterhaltnngsblatt 6. Sonntagsblatt 7. Lustiges Bilderbuch kostet bei Ausgabestellen monatlich 7V Psg-, bei Post-Anstalten monatlich 7b Psg- Sächsischer Verbreitetstes unparteiisches tägliches Lokalblatt. Die Hauptblätter der „Sachs. Landes-Auzeigers" erscheinen (ohne dessen Extra-Beiblätter) anch in einer billigeren Sonder-Ansgabe als: Chemnitzer General-Anzeiger für Chemnitz monatlich 40 Psg. frei ins Haus; außerhalb Chemnitz monatlich 50 Psg. mit Zutragen. Soltlltag. 3. Avril IE - Der..Sächsische Landes-Anzeiger" , - ist in der deutschen Post-Zeitungs-Preisliste unter Nr. 5580 eingetragen. (Oesterreichisch. ZeitungSkatalog Nr. 2651.) Der „Chemnitzer General-Anzrlaer'l ist in der deutschen Post-ZcituiigS-Prelsliste unter Nr- 1342 emgelrage». (Oesterreichisch. Zeitungskalalog Nr. 592.) Verlags-Anstalt: Alexander Wiede Chemnitz, Theaterstraße Nr. S. Fernsprech-Anschluß Nr. 136. Telegr.-Adr.: Landes-Anzeiger, Chemnitz. Anzclaenprels: 6g«spolie»e CorpnSzeile (ca. 9 Silben fassend) oder deren Nanm 15 Psg. — Bevorzugte Stell- (bgespalleue Petitzeile ca. 11 Silben fassend) oder deren Raum 30 Pfg. Bei wiederholter Aufnahme entsprechend billiger.— Anzeigen können nnr bis Vormittag angenommen werden, da Druck und Verbreitung der große» Auslage längere Zeit erfordern.—Die Anzeigen finden ohne P re iS ansschlag gleichzeitig Verbreitung durch den „Chemnitzer General-Anzeiger". Politische Nmtdschau. Chemnitz, de» 2. April 1892. Deutsches Reich. Kürst Bismarck hat NM Freitag unter gewaltiger Theilnahme in FriedrichSrnhe seinen 78. Geburtstag gefeiert. Von nah »nd fern waren Geschenke aller erdenklichen Art, vom seltenen Knnsttverk bis zum wvhlgesnllteu Bierfaß, tausende von Glückwunschschreiben »nd Telegrammen eingegangen. Zahlreiche Deputationen waren nach FriedrichSrnhe ans allen Gegenden des Reiches gekommen, eine schau lustige Menge hatte sich aus Hamburg »iid Umgebung cingefnnden. Unter den Gratulanten war anch der commandirende General Graf Waldcrsee ans Altona. Das Heim des Fürste» war von Hamburger Knnstgärtnern festlich geschmückt. Brausende Ovationen wurden dem GebnrlStagslinde dargebracht. Am Abend sollte ein prächtiger Fackel- zug die Krönung des Festes bnden. Anch in vielen Orlen des Reiches sind von Vereinen nud Versammlungen festliche Veranstalt ungen getroffen; namentlich war dies der Fall in unser»! engeren Vaterlands Sachse» und in Württemberg. — I» FriedrichSrnhe verweilt gegenwärtig anch der bekannte Maler Alkers, um ein Bitd des Fürsten z» zeichnen. Der Fürst ivar von allen Aufmerksamkeiten tief bewegt. Der bisherige Cnltnsminister GrafZedlitz-Trtttzschler wird sich, wie man hört, ganz ans dem öffentliche» Leben zurück ziehen und sich der Vewirthschaftung seiner Güter widmen, die er in den letzten Jahre» durch Ankanse bedeutend vermehrt hat. Nach der „Köln. Ztg." wird Graf Zedlitz seine» Wohnsitz in Großbohrau, Kreis Frehstadt, Regierungsbezirk Licgnitz, nehmen. Staatssekretär Do. von Stephan ist von der dreiwö chigen Brnnneucur in Karlsbad nach Berlin znrückgekehrt. Die prenhischen Minister rangire» »ach de» neueste» Er nennungen »mimehr folgendermaßen: Graf zu Cnlcnbnrg (Präsident), von Bötticher (Vicepräsidciil), Herrsnrth (Inneres), vo» Schelling (Justiz), Freiherr von Berlepsch (Handel und Gewerbe), Graf von Caprivi (Auswärtiges), Miguel (Finanzen), von Kaltenborn (Krieg), von Heyden (Landwirthschasl), Thielen (Oeffentliche Arbeiten), Bosse (Cullns). Der NachlragSctat, welcher dem Abgeordnetenhaus!: für a»f den l. Juli, bei den übrigen Waffe» auf die Herbstmonate mit Berücksichtig»«»« der Ernteverhtiltnifsc in den einzelnen CorpSbezirkeu festgesetzt werden. Die zweite (sechswöchige) Uebnng vo» Ersatzreser- visten soll i»> Allgemeinen währ nd der letzte» 6 Wochen der erste» Uebnng abgchalte» werde». In den» Dorfe Renfvillage bei Saarmünster (Elsaß-Loth ringen) sollten vier angesehene Einwohner wegen Landesverrathes verhaftet sein, und die Pariser Journale feierten bereits die Märihrer. Es liegt aber »nr gemeiner Betrug vor. Für Ostafrika. Von den vier eisernen Kähne», welche im Aufträge des ColoniallotleriecomiteeS a»f der Schiffswerft der Firma Schanbach L Grömer in Koblenz gebaut »erden, sind zwei soweit fertig gestellt, daß sie an den Victoriasei! in Deulsch-Ostafrika abge sandt werden können. Zwei Mechaniker Werden de» Transport be gleiten, um die in Einzellasten von je 60Pfd. zerlegten Kähne, deren jeder 19 Meter lang und 4 Meter breit ist, an Ort und Stelle wieder zusammenzusctzen. Gleichzeitig gelangt ein von derselbe» Firma in Cisencoiistriiction hergestellter dreistöckiges Wohngebäude von 19 Meter Länge und 15 Meter Breite zur Versendung. Dasselbe kommt nach Tanga, wo cs als Hotel eingerichtet werden soll Oesterreich-Ungarr». Kaiser Franz Joseph croffnclc am Freitag in Wien die diesjährige Kunstausstellung. — In Budapest sind die Regierung »nd die radikale Partei im Reichstage schon wieder einmal recht heftig aneinander geratheu und cs ist zu heftigen Lärmsccne» ge kommen. Practische Bedeutung haben diese Zwischenfälle in keiner Weise. Frankreich. Der Held des Tages. Wen» es nach den Parisern ginge, so würden sie dem Kellner l'Herault. dessen Anzeige die Verhaftung des Anarchistenführers Ravachol zu danken ist, ein Denkmal setzen. Da das nn» aber nicht gut angeht, so überschüttet man ihn einst wellen mit den höchste» Trinkgeldern, die wohl je iu dem trinkgeld- lustigen Paris gezahlt wurden sind. l'Hörantt hat übrigens auch schon Drohbriefe von den Anarchisten erhalten. Ravachol soll in. Ganzen über tausend Dynamitpalronen besessen und einen Theil derselben vergraben haben. Die Verhaftungen und Ausweisungen den Ministerpräsidenten zugegangen ist, fordert 36.000 Mk. Gehalt von Verdächtigen dauern noch sort; in Spanien sind vier, in Belgien (dieses Gehalt erhält jeder Minister), I8.VV0" Mk.' Repräsentation-- koste», 18,000 Mk. zur Beschaffung einer Dienstwohnung, 60,000 Mk. zur Ausstattung der Dienstwohnung. (Die Ausstattung aller Minister. Wohnungen in Berlin ist Staaiscigenthui» »nd verbleibt alsv in den selben beim Wechsel der Personen.) Prenstisches Abgeordnetenhaus. Freilagssitznng. Das Hails genehmigte dcbattelvs in dritter Berathuug den Gcsetzenlw nr betr. die Aushebung der Beschlagnahme des Vermögens des Königs Georg von Hannover. Darauf folgt die erste Lesung des Gescheut wurss betr. die Aufhebung von Stvlgebuhren für Taufe», Trauungen rc. Abg. Roeren (Clr) beansprucht ein gleiches Acqnivalcnt auch für die katholische Kirche. Abg. von Benda (»allib) meint, daß eine bezügliche ministerielle Erklärung genügen werde, und stimmt im klebrigen der Vorlage z». Aög. LangerhanS (freis.) bekänipst den Gesetzentwurf, da für Kirchcnzwccke schon genügend Aufwendungen gemacht seien. Man habe nicht einmal Geld zur Erhöhung niedriger Beamtengehälter. Die Bevölkerung als solche habe wenig von einer Aufhebung der Stolgebührcn. Finanz»,inistcr Di. Miqnel weist daraus hin, daß die Einbringung der Vorlage einer Resolution des Abgeordnetenhauses selbst entspreche. Der Gesetzentwurf begünstige sowohl die Stellung der Geistlichkeit, wie weile Kreise der Bevölkcr- nng davon Nutzen hätten. Abg. von Zastrvw (cons.) cnipfiehlt die Vorlage, welche auch vo» der Gencralsynode befürwortet worden sei. Abg. von Hecda (natlib.) wünscht Garanticen in die Vorlage dafür aufgenommen zu sehen, daß nicht die Stolgebührcn durch irgend welche Hinterthür von Neuem eingcführt werde». Abg. Czivalina (freis.) schließt sich dem a». Finanziniiiister vr. Miqnel erwidert, der Sin» deS Gesetzes entspreche diesen Wunsche» bereits. Abg. von Heercniann (Ctr.) wünscht bündige Garanticen dafür, daß der katholischen Kirche ebenfalls eine Zuwendung zu Theil werde. Hier auf wird die Vorlage an eine besondere Commission verwiesen, und alsdann die Beralhnng der Seclnidärbahnvorlage fortgesetzt, bei welcher abermals zahlreiche Wünscl e rorgetragc» werden. Auf eine Anfrage bezeichnet Flnanziuinistcr Miqnel eS als nöthig, nach Auf- brauch der bereits bewilligten Mittel in de» Bahnkanten ei» lang sameres Tempo rilitreten zu lassen, iveil die Schuldenlast sonst zu groß werde. Die Beralhnng der Vorlage wird noch nicht beendet, sondern bis Sonnabend vertagt. Die „Kölnische Zeitung" bringt folgenden Scherz: „Der neueste Wahlspruch der CentrninSpartci lautet, wie in Parlamentarischen Kreise» erzählt wird, mit Rücksicht auf die durch das Ccntrn», hcr- beigeführte Ablehnung der »enc» Krenzcrcorvctte L.: „Kein Geld, kein Schweizer, kein Schulgesetz, keinen Kreuzer." Das „ArmeeverordttNttgsblatt" veröffentlicht die Be stimmungen über die Uebungc» des Bcurlanblcnstandcs im laufenden Jahre. AuS der Reserve nud Landwehr werden im laufcndcn Rech nungsjahre z» Uebnnge» cingezogen bei der Infanterie 9 7,600 Mann, de» Jägern 2700, dcr Feldartillerie 10,000, der Jußartilleric 5000, den Pioniere» 3000, der Eisenbahnbrigade 600, der Lustschisferabtheil- n»g 132 »nd bei,» Train 5100 Mann (einschließlich 750 Reservisten von der Cavallerie n»d 1000 Mann zur Bildung vo» Sanität», detachements). Die Uebnngsdaucr ist bei dcr Jusantcrie, den Jägern, der Feldartillerie, der Fußartillerie nud den Pionieren ans 14 Tage festgesetzt, kann aber nach dem Ermessen deS Eeneralcommandos lez. obersten Wasscnbehvrden bis ans 20 Tage verlängert werden; bei der Eisenbahnbrigade beträgt die Dauer der Uebnng 20, bei der Luftschisferabtheilkug und dem Trai» 12 bis 20 Tage. Zur ersten (zehlnvöchigen) Uebnng werden vo» Ersahreserviste» herangezoge» bei 5". -^«lamerieMio, bei de» Jägern 300, der Fußartillerie 1150, Uek„u»°"c'?30, de», Train 810 Man». Dcr Beginn dieser ° 1 des Fußartillerie aus de» 1. September, beim Train sechs sranzöfijche Dynamitbvlde verhaftet worden. Dynamitpatrone» wnrde» auch in drei Cavallericlafernen iu Lyon gesunden; bei 38 i» letzterer Stadt wohnenden Anarchisten wurden Haussuchungen nnternomineli, die sehr viel verdächtiges Material ergaben. Großbritannien. Die streikenden Bergleute von Dnrham haben sich selbst eine Grube gegraben. Sie hatten die Bergwerksbesitzer crsncht, die Wiederaufnahme der Arbeit zu gestatte». Die Antwort dcr Gruben besitzer ist ausgefallen, wie allein sie unter den obwaltenden Um ständen aussallcn mußte; es wird darin erklärt, daß der Wiederaus »ahme dcr Arbeit die Lösung der Lohnfrage durch einen Vergleich oder durch eine schiedsrichterliche Entscheidung Vvrangehcn müßte. Habe» die Streikenden A gesagt, müssen sie nun auch B sagen. Rußland. Herr von Gierö. Der kranke russische Minister des Aus wärtigcn, Herr von Giers, war bereits todt gesagt. In Wahrheit geht es aber mit ihm schon wieder recht gut. — Die russische Regierung läßt ein neue- Gesetz über die Bestrafung des Verralhes von Staatsgeheimnissen ansarbeiten. Orient Enthüllungen. Tie beiden begnadigten bnlganschcn Ver bannten, Iwanow und Brnschcw, sind nach Sofia znrückgekehrt und habe» der dortigen Regierung alle Einzelheiten der Ermordung des Finanz »linisters Beltschew und de» Gesandten Vnlkowitsch mitgelheilt. Russische Kreise sind durch diese Enthüllungen arg bloßgcstellt. — Der serbische Regent Belimarkolvitsch erklärte seinen Rücktritt von dcr Regentschaft, wurde aber vorläufig znm Bleibe» veranlaßt. — Mit der kranken Königin Elisabeth von Rumänien soll es inmer »och recht schlecht stehcn. Es ist wohl eine Besserung dcr Körpcr- kräste eingctrcten, aber das schwere Nervenleiden, vo» welchem die Königin befallen ist, giebt doch noch zu manche» Bedenke» Anlaß. Amerika. Bedenkliche Zustände. In Süd-Amerika scheint es recht bedenklich zu gähre»; ans Brasilien, Argentinien und Chile kommen Ankündigungen von Versuchen zu neue» revolutionären Putschen. Am Bösesten scheint es in dieser Richtung in Brasilien anszuschen, denn i» dcr Umgegend von Rio de Janeiro haben schon wieder Zu- äminenstöße staltgcfunde», die Tage des Präsidenten Peipolo scheinen gezählt zu sein. schreiber Herr Richard Max Rudolph als Hilfscxpedient bei l«r städtische» Anlagen-Einnahme angestellt und verpflichtet worden, —e—. Arbeitsjnbilänm. Am heutigen Tage sind 25 Jahre vergangen, seit ei» wackerer Arbeiter, der Schmied Joh. Caspar Markert, in de» hiesigen Staatsbahn-Werkstätten beschäftigt ist. Seine Mitarbeiter hatte» ans diesem freudigen Anlässe am heutigen Morgen seine Arbeitsstätte festlich geschmückt und erfreute» den pflicht- getreue» Berufsgcnvssen durch Uebcrreichung eines werthvvllen Regu lators. Zur Feier des Jubiläums findet heute, Sonnabend, Abend unter Theilnahme vo» Vorgesetzten und College» e ne kleine Fest- lichk-it im Saale des Gasthauses „Znm Schlachthvf" statt. —i—. Bismarckseier im Waldschlöhchen. Anläßlich der Geburtstagsfeier unseres Alt-Reichskanzler- halte sich gestern Freitag eine recht ansehnliche Versammlung im Waldschlöffchcn zu einem Fest- Cvmniersc eingefiinden. Musikalische Darbietungen der H.ins- kapelle wechselte» mit allgemeinen Gesängen, Trinksprüche wnrde» ansgebrachl ans Kaiser Wilhelm II.» König Albert »nd ans de» Fürsten Bismarck und fanden begeisterte» Widerhall. Die in allen Theilc» wohl verlaufene Festknndgebung hielt die Anwesende» bis gegen Mitternacht zusammen. . — Zither-Coucert. Auf das morgen Sonntag Abend im Elysium veranstallete Concert des Chemnitzer Zither-Vereins sei an dieser Stelle angelegentlichst hingewiescn. Das Concert findet znm Besten der Krankenkasse des Vereins Chemnitzer Musiker statt. Näheres ist aus einem Inserat i» vorliegender Nummer zu ersehen. — Chemnitzer Dünger-Abftthr-Gesellschaft. Nach dein Ergebniß der Zusammenstellung der in dcr Hauptversammlung dieser Gesellschaft am vergangenen Montag abgegebene» Stimme» wurden die Herren Kaufmann Julius Rothe (mit I29t Stimmen), Bau meister Robert Schober (mit 1071 Stimmen), Kaufmann Bernhard Nudel (mit 904 Stimme») und Schmiedemcistcr H. Pusch mann (mit 874 Stimmen) als Mitglieder des AnfsichtsrathS gewählt. Die nächstmeiste» Stimmen entfielen ans die Herren Privat mann Jnlins Schubert (810), Privatmann Joh. Bielenberg 86». (765) und Kaufmann Nich. Rüdiger (754), welche somit alS Ersatzmänner gewählt sind. —* Krank aufgesnnden. Gestern Vormittag wnrde ein älterer hier wohnhafter Arbeiter, an einem Garlenzan» der Berns- dorserstraßc lehnend, iu völlig hilflosem nud schwachem Zustande aus- gefunden. Der Manu wurde »littels Krankenwagens nach dem Stadt»- kraiikeiihaiise gebracht und ist dort im Laufe des gestrige» TagcS gestvrben. —* Ertappt. Ein in dcrZwickancrvorstadt wohnhafter Striimpf- waarengeschäflsinhaber hatte i» letzter Zeit die Bemerkung geniacht, daß von in einer Kiste aufbcwabrten Maaren mehrfach gestohlen worden war. Der Werth der gestohlenen Sachen belief sich auf ca. 500 Mark. Der Bestohlene hatte infolgedessen in seine» Geschäfts räumen Wachen anfstellen lassen »nd diesen gelang es, den ninthmaß- lichen Dieb zu entdecken, als er sich in der Nacht zum l. April in die Niederlage eingeschli'che» hatte. Da derselbe trotz mehrfacher A»f- sordcrnng ans der Niederlage nicht hcrausging und dieselbe von innen verschlossen Halle, so wnrde polizeiliche Hilfe geholt. Dcr Polizci- beantte stieg mittels Leiter durch ein Fenster in den NiedcrlagSraum ein, fand aber den Dieb nicht mehr vor. Derselbe war nämlich durch ein Fenster hinaus in den vorbeifließendcn Chemnitzflnß ge« prungc». Es gelang jedoch, de» Menschen in seiner Wohnung zu assen, wohin er sich geflüchtet hatte. Dort wurde derselbe — eS war der Hausmann des betr. Geschäfts — festgenomme». —* Diebstähle. Vor einigen Monaten sind einer in der Zwickauerslraße wohnhafte» Wiltwc des Ocslere» ans einer in der verschlossenen Wohnung stehenden Kommode 6 eldbeträge gestohlen worden. Jetzt ist cs gelungen, die Diebin in dcr Person eine- 12jälnigen Schulmädchens zu ermitteln. Dieselbe Halle die Stube der Wiltwe stets mit cincin ihrer Mutter gehörigen Schlüssel geöffnet und das gestohlene Geld vernascht. — Vor einigen Tagen wnrde» n der Wotmung eines Hauses an dcr Zwickanerstraße ans einer Kommode 80 Mark »nd eine Anzahl Hemden und i» einem anderem Ha»se derselben Straße ei» Deckbett und mehrere Kopfkissen mit Be zügen gestohlen. — Einem in der Ostvorstadt wohnhaften Maurer wurden vor einiger Zeit ein Paar Stiesel gestohlen. Gestern früh bemerkte derselbe, daß ei» Arbeiter der mit ihm an der gleiche» Ban- 'telle arbeitete, seine Stiefel trug. Der Maurer machte Anzeige und der Arbeiter wurde infolgedessen fesigenommen. — Aus einem hiesigen Uhrenwaarengeschaft wurden vor einiger Zeit eine Anzahl Goldwanre», Uhren und Theile von Uhrkette» im Werthe von ca. 80 Mark gestohlen. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Dte Freunde »uscreS BlatteS werden ersucht, uns wichtige Begebenheiten gütigsi uiitzntbeili». Chemnitz, den 2. April. — Bealücktvüttschnng. Die städtischen Collegie» habe» am Vormittag des gestrigen Tages an den Fürsten Bismarck folgendes Glückwunschtelegramm abgesandt: „In dauernder dankbarer Erinnerung Mi die unvergänglichen Verdienste Ew. Durchlaucht n», das Vaterland endet ihrem hochgefeiertcn Ehrenbürger ehrerbietigste» Gruß und herzlichste Glückwünsche die Stadt Chemnitz. Der Rath nnd die Stadtverordneten daselbst." — Fünfzigjähriges Biirgerjttbilänm. Der Kaufmann Herr Carl Haube», Salzstraße 27 wohnhaft, feierte am gestrigen Tage sei» sünszigjährigcs Jubiläum als Bürger unserer Stadt. Seitens de- NalheS wurde dcr Jubilar unter Ueberreichung eines Ehrcndiploms zu seinem Ehrentage beglückwünscht. — Anstellungen im stävttschen Dienste. Der seitherige königliche Geometer Herr Friedrich Hugo Naumann ist am gestrigen Tage als Stadtgeometer in Pflicht genommen »nd in sein Amt ein- gewiesen worden. — An demselben Tage ist der bisherige Raths- Bismarck-Feier in Chemnitz. Eine freie Vereinigung hiesiger Freunde »»d Verehrer des inibcstriNe» größten Staatsmannes unserer Zeit, des greisen AU-Reichskanzlcrs Fürsten Bismarck, hatte für gestern Abend im Saale dcr „Eintracht" zn Ehren des 78. Geburtstages deS großen Ehrenbürgers unserer Stadt eine Feier in Form eines CommerseS veranstaltet, die einen wahrhaft glänzenden Verlauf nahm. Wie schon dcr reiche Jlaggcuschmuck am Tage, so zeigle ancli die un gemein große Zahl der Erschienene», welche der große, mit der Büste de- Geseierten geschmückie Saal sammt den Nebcnräuwc» nickst Alle zn fassen vermochte, welch' allgemeiner Achtung »nd Liebe sich der geniale Begründer von Deutschlands Einheit anch noch dem Rücktritte vo» seiner leitenden Stellung »och immer in den weitesten Kreisen der Eünvohncrschast auch unserer Stadt erfreut. Nachdem die Capelle deS Herr» Musikdlrcctor Geidel, welle den »insikalischen Theil des Abends in trefflichster Weise anSsührte, mit dem „Bis marck-Marsch" von Hartman» die Feier eröffnet Hatto, begrüßte der Leiter derselbe», Herr Justizrath Rechtsanwalt Ham»,er im Name» dcr für das Fest gebildete» freie» Vereinigung die Erschienene», indem er dem Bedauern über die Unzulänglichkeit der Räume sür den nncrwariet zahlreichen Besuch Ausdruck gab. Der Redner wies aus die hohe patriotische Bedeutung des Geburtstages des größte» Sohnes unseres Volkes und ans den Characier der Veranstaltung hi», welche nicht allein der Persönlichkeit des Gefeierte», sondern auch, imd zwar i» ersterLiuie, de» von dem hohe» GcbnrtslagSkinl« erreichten Erfolgen gelte. Mit der Aufforderung zum FcsthaNen m, den« durch Fürst Bismarck verwirklichten Reichsgedankcn und an Kaiser und Reich, König nnd Vaterland schloß der Redner seine Ansprache, die in einem begeistert ausgenommen«. Hoch aus Dentschland's Kaiser Wilhelm Ik. und den Regenten unsere- engere» Baterlante» Sachsen König Albert
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite