Suche löschen...
Sächsischer Landes-Anzeiger : 05.04.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189204053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920405
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920405
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-04
- Tag 1892-04-05
-
Monat
1892-04
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 05.04.1892
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«r 7«. ö. April 18SL Sächsischer Landes-Anzelger (Sheninttzer Genera».Än-et-er). mgene» Heim« an der Herrenstraße in üblicher Weise die Feier seines diesjährigen (63.) Stiftungsfeste«. Unter den er- schienen«« Mengäfte» bemerkten wir die Spitze» der kaiserlichen, königliche» und städtischen Behörden, die Herren Postdirector Reichardt, Oberst v. Malorti«, Landgericht-Präsident Inst, l)r. plul. Herrl (als Vertreter des Präsidiums der hiesigen Handels» und Gewerbe- kammer). Bürgermeister Stadler, Sladtverordneten-Vorsteher JusUz- rath vr. Enz mann, sowie einige sonstige Vertreter der Behörden und Directoren hiesiger Lehranstalten. Der Grwerbeverein Dresden hatte die Herren Han- und Weller zur Theilnahme an der Feier entsendet, welcher auch Herr Beyl au-Dresden beiwohnte, während von einigen anderen sächsischen Brndervcreinen Glückwunschschreiben bez. telegraphische Beglückwünschungen eingegange» waren. Nachdem die schlichte Feier mit einer GesangS-Aiisführnug des Theodor Schneider- schcn Mannergesangvereins eröffnet worden war und der Vorsteher des Handwerlrrvrreitts, Herr Eberlein, die stattlich« Versamnilnng begrüßt hatte, hielt Herr DiacvnnS Roh de von St. Jacobi die eigentliche Festrede. Als Thema für dieselbe hatte der Redner „Die besondere Bebcutniig de» Handwerkerstandes in der Gegenwart für dir Grsaittmtwohrfahrt" gewählt, in dessen Behandlung er auf den staatserhallcudc» Werth eines tüchtigen Handwerkerstandes hinwies, ln welche», sich, wie in keine», anderen, ei» gesunder Conservatismus mit einen, verständigen Fortschritte i» glücklichster Weise vereinigt finde, so daß gerade der anS den, Bnrgerthnm hervorgegangene Hand werkerstand die festeste Stütze jedes StaatSwescnS namentlich in der bewegten Gegenwart bilde. Hieran schloß sich «ine kurze Ansprache, in welcher Herr Lnckweil aus Waldheim im Namen des gerade hier tagenden Vorstandes des Verbände- erzgebirgischer Gewerbe- und Handwerkervcreine für die ihnen ost vo», hiesigen Vereine ge wordene thatträftige Forderung dankte und daran die beste» Wünsche für da» fernere Blühen u»i> Gedeihen des Handwerkervcrrins z» Chemnitz knüpfte. Einen Glanzpunkt der Feier bildete die Ueber» reichuug von Ehreudiplomeu a» 4 treuverdieute Lehrer der vom Vereine unterhaltenen gewerblichen Fortbildungsschule, welche der stellvertretende Vorsitzende, Herr Franke, mit einer herzlichen An sprache einleitcte, worin er sowohl den königlichen und den städtischen Behörden für die der Schule stets bewiesene liebevolle Fürsorge, als auch den anSznzeichnende» Lehrern für ihr ersprießliches Wirken an bcr Anstalt »nt bewegte» Worte» den Dank des Vereins abstattcte. Tie mit geschmackvoll ansgcführten Diplomen Ausgezeichneten sind di« Herren Oberlehrer Haubold (für 34jährige), Bezirlsschiillchrer Weitste,,, (für 30jährige), Oberlehrer Petzvld (für 28jahrigc) und Lehrer Hempel (für 26jährige) Lehrthätigkeit an der gewerb« licht», bez. früher«» Sonntagsschnle des Vereins. Im Namen der sichtlich srcndig überraschten Lehrer dankte Herr Oberlehrer Petzold für diese ehrende Auszeichnung, welche eine» Helle» Lichtblick in der nicht immer angenehmen Lehrthätigkeit bilde und welcher würdig zn zeigen sich die Diplomirten auch ferner angelegen sein lassen würden so lange das herannahende Alter die- überhaupt gestalte. Hierauf "griff Herr Wäglcr, Lehrer a» der höhere» Mädchenschule, in seiner Eigenschaft als Direktor der gewerblichen Fortbildungsschule das Wort zu einer ebenso gediegenen, als zn Herzen gehenden, längeren Ansprache an diejenigen Schüler der Anstalt, welchen die alljährlich zur Verlheilung kommende» Prämie» als An erkennung für wackeres Strebe», musterhaftes Betragen »nd lobenstverthe Ausmertsamkeit in diesem Jahre zuerkaunt worden find. Das Zicsche'sche Legat (je 25 Mk.) erhielten: Maurer Emil Bruno Kühn au» BerthelSdorf, Expedient Richard Bauer ans Zittau, die Maschinenzeichner Bernhard Paul Engelhardt und Georg Max Lange, der Zeichner Max Polster, der Kaufmann Otto Schlüter, der Feldmesser Georg Scheumann, sämmtlich aus Chemnitz, der Ma schinenbauer Hans Schetclich ans Koppel und der Schlosser Richard Groh- luan» ans Zwickau. Das Geh renb eck'sche Legat i». Betrage von 12 Mk. erhielt der Musterzeichner Paul Oswald Hammer aus Chemnitz. Mit dem Waldau'scheu Legate (je 10 Mk.) wurden bedacht: Der Kaufmann Arthur Felder, der Maschinenbauer Kurt Beckert, beide ans Chemnitz, der Kaufmann Karl Kämpfe aus Dittersdorf, der Schmied Otto Karl Findeisen aus Bernsdorf» der Maschinenbauer Eduard Otto Kärtzscher auS Annabetg und der Zeichner Clemens Theodor Slühr ans Chemnitz. Die vo» der Kunsthü tte ausgesetzten schonen Prämien wurden den Maler» Paul Rudolf Eicke ans Chemnitz, Johann Richard Lconhardt ans Berbisdorf und Ernst Theodor Kreißig a„S Bnrkhardtsvvrf, sowie den Lithographen Otto Paul Matz aus Furth und Franz Emil Kern au» Gablenz zuerkannt. Prä mien i» Bücher» und Zeich e »Utensilien erhielte»: Schlosser Karl Lampe aus Chemnitz das „Buch der Erfindungen", Kaufmann Iran Hoppe aus Chemnitz „Rothschild'- Taschenbuch für Kauslenlc", Tischler Ernst Otto Reichel an« Börnichen ei» Reißzeug, Klempcr Richard Werner die „Klempiicrschule", die Kauslente.Arthur Alfred Hertel, Richard Dürr, Max Mutter, Paul Ulbricht »nd Gaston Wciß- slog, sämmtlich aus Chemnitz, sowie Alw. Beruh. Grnmmiiitz ans Grünhaiiiichcil und Oscar Uhlemann ans Niederwürschnitz je 1 Exemplar von „Braune, Kaufmännisches Rechnen". Je 1 Cx-mplar des Le.,r- bnch's der Mechanik vo» Hnbcr erhielte» -der Maschinenbauer Max- Kurt Richter aus Meipert und der Schlosser Georg Otto Riedel aus Chemnitz, je 1 Exemplar „Kunstgeschichte" der Schlosser Paul Weiland aus Chemnitz und der Lithograph Ernst Willy Löw ans Millweida. Da« vom Stenographen Verba „de gestiftete Lehrbuch (2 Exempl.) wurde de», Schreiber Arno Schnricht und de», Expedienten Guido Max Otto, beide nur Chemnitz, das von Herrn Optiker Appell au der Brücke,istcatze in üblicher Weise gestiftete kostbare Reißzeug den, Maler Ka,l Rudolf Hecker aus Zöblitz zucrtheilt. Die vo» Herrn Kuhnert gestifteten Sitnationspläne erhielt der Knltnr- Techuiker Alba» Ullrich ans Löweuhain, die von der Schmiede- Innung «»»gesetzte Prämie erhielt der Schmied Ernst Hermann Riedel (Geburtsort nicht angegeben). Dem Dank der Prnmiirte» gab der Maler Levnhardt mit dem Verspreche» treue» Weilerslrebens liesgejühllcu Ausdruck. — Die i» de» Nebenräum«» des Saale« oer austaltetc Ausstellung der vo» den Schiffe,n der gewerblichen Fort bildungsschule geserligtcu Arbeiten bot viel Sehcnswerthcs und er freut« sich gleichwie das Gewerbe-Museum einer eingehende» Besichtigung feite»« der zahlreichen Besucher. — De» Abschluß des Stiftungsfestes bildete ein Familie,i-Abend, bei welche», die städtische Kapelle concer- tirtr und sämmtlichc Nummer» des reichhaltige» und sorgfältig ge- »r-ählteu Programms mit der gewohnten Eleganz und Präcisio» ussührte. —r— Stadt-Theater. Oper. Ta n »hä user, am 3. April 1892. De« Ausgang brr Spielzeit wird durch «ine bisher in de» drei Musik- lramnnAIi egen der Hotlättdcr.Tannhnnser »»d Loh eng rin perfect gewordene W-iguercpoche ein über alle« Erwarten feierlicher AnSgang bereitet. „Rienzi" wird DienStag folgen und wie wir hören, in sür »»sc» Bühne überaus glanzvollcrAii iusccnirt >. erde». I» den, Tanrihänser vom L0»»t.ig Adens verdaute» wir dem vereinig»« Streben der beide» für eine Wagner oper wichtigen Fartorr». de« Kapellmeisters und Regisse» r», also den Herrn Weißlcber und Ulrichs ciiw bevorzugt würdige Wiederholiiug dieser.grunddeutichcn Oper, Herr» Georg Ritter als Vertreter der Tiiel- pa»«i« aber «>« bevanig «dl« und fesselnde Darstellung, wie wir sie bei solcher Süßeren Ruhe der Reproduktion vorfaiide». Ma» könnte diesen Tannhäiffer einen claslisch«» nenne» insofern, als in ihm die furchtbare Leldenschasffichkeit, alle- jene unvermittelte Hinaberipriiige» von eine», Extrem z>„» Andern, welches Wagner eigentlich für die Wahrscheinlichkeit seines Minnesängers fordert, »nr wie durch einen Schleier erscheint, in der Schroffheit seiner Contnre» dadurch also bis auf kein geringstes Mlndermab abgemildert ist- Vom anderen Staudpnnkte aus öniNo ma» vielleicht i» erster Linie für de» AnSdrnck der Bewegung über die zanberhaste Zurückversetz,,„g vo», Vennsberg in'S War,bürg,hal eine sichtbare Form, sodann aber für die erschütternde Katastrophe beim Sängerwettstreit eine glaubhaftere Gestaltung de- Entzückentanmels über die einpsnndene döse Sinnenlnst und folgerichtig deS »,» so peiulicher nieder schmetternden GcsühlS des Erwachens zur Wirklichkeit mit ihre» Schrecken erwarten. Aber die Art und Weise, wie Herr Ritter seinen Helden durch großzügiges, vom Fieber der Leidenschaft freies Mienen- und Ge- bcrdenspiel vor unfern Blicken und Ohren auslebcn lieg, war derartig vornehm, daß inan bei Ihm meint, ohne Schädigung der Wirkungskraft jenes fast übermenschlich Sinnliche i», Tamihänscr entbehre» zu könne». Herrn RitierS Tannhäiiier ist ein Extrem »ach der and re» Seite, aber ein wohl- ihttcnd berührendes, dein wir da ihm die Macht deS Eindrücke-, resp. die vollste Theilnahme des Hörers lrenblcibt, die Berechtigung nicht absprechen können. Das sogenannte „klassische" Weien seines Ta» »Häuser aber äußerte sich am Angenehmste,, i» de», aristokratisch feine» Borlrag vo» Tex,wort und Gesangsto». Jeder Einsatz kam unfehlbar, nichts mnsikaliichWerth'volles fiel der Hitze der Darstellung zn», Opfer, mitrnhiger, sorgfältiger Breite kes Zeitmaßes sang er daS bekannte Lied i», Benusberg, mit erwärmender sinuvoilcr Vertief»,ig dcclcimirte er, kein »och so »»bcdeiNendes Wort verhallte be deutungslos, nicht daS leiseste Ontrirc» trübte die Schönheit, verletz e das ästhetische Gefühl, und auch die gefährliche» Höhen der Partie wurden mit weise». Sparen glücklich genommen. Aus dein dramalstchc» Gipfelpunkte befand er sich mit seiner geist- und gesüblsreichen Ausarbeitung der großen Erzählung des 3. Actes Nicht alle Tamihänser würde» wir i» dieser Zu rückhaltung wünsche», diese eigenartige, vorzügliche Ausnahme ließen wir aber mit besonderer Bcsriedignng ans „ns wirken. Unsere aiisgezeichnele Elisabeth ,-rl. Elzcr verband sich müde», Gaste z» einer höchst genußreichen Wechselwirkung. Ueberaus sinnig und durchaus wagnerisch entwsckelle sie diesmal namentlich auch Ihr Auftreten im dritte» Acte. DaS geisterhaft langsame, »„merkliche Enlschwinden »ach den Höhen der Wcntbnrg war ganz so geartet, wie wir es i» Bayreuth bemerkten. Aber anch alle Anderen, der Chor inbcgrisfe», ginge» voll und ganz i», Stoff ans. vor Alle», die Herren Drum»i, Kräh,»er und Sieber«, und wen» Frl. Richter s Stimme als Be,ins anch wieder ganz aiißerordentlich an gegriffen klang, so trug doch auch sic »ach beste,, Kräften zum Gelinge» bei. Neu war Frau Stemmler-Wo gn er als Hirt, dessen Partie sie recht frisch und natürlich sang. Kleine linznlänglichkeiten deS Abends unterdrücken wir gern im Hinblick ans die günstige, erfreuliche »nd durchaus fesselnde Gc- sammtgestaltnng, a» welcher auch das Orchester mit Harfe, »amcntlich in de» eiste» beide» Acte» rühmliche» Hanplanthcil nahm. Noch wenige Worte hinsichtlich der bevorstehenden Nie n ziansführniigen. Dieselbe» finde» mit vollständig neue» Dc.oratione» (fünf Verwand« liingc») stall, welche mn so mehr Interesse erregen dürfe», als de, Schauplatz des „Nienzi" das „Rom" des 14. Jahrhunderts ist. Ein »mfaiigrcicheS Slatistenmatcrial tritt in Actio», die Herren »nd Dame» des Schauspiels werde» de» Glanz des Festes anf dem Capitole durch ihre repräsentirende Anlhcilnahmc erhöhen, die erprobte, namentlich ans Masse,llcene» Großes ormendc Hand deS Herrn Ulrichs wird ihre Kraft de». Unternehme» leihe». Die Besetzung crgiebt in den ersten Hauptparticn als Nienzi Herr» "Ritter, Irene Frl. Elzer, Adriano Iran S tcmmler-W ag »er, ,alc Orsini und Colonna die Horen Druiiim »nd Krähmer. DaS Werk ist reich an großen »nd mächtigen Enscmblesätzen, Arie», DneltS „nd Tcrzetls, sowie Chorei»sal»i»gc,i i», Sinne der historischen „großen Oper",, welcher Wagner i» seiner späteren Schasfcnsperiode vollständig entsagte. Alles ist von bedeutender WirkungSsädigkcit ans's erste Hören hin. Sucht man die interne Weibe der nachmaligen, besonders aber der letzten Werke des Bayrenthcr Di! tercomponislen i», Rienzi vergebens, so ist doch auch diese Oper mit der Begeisterung, welche jener Tage Anschauung in, jüngeren Tonschöpser ansloder» ließ, geschrieben. Scho» in ihr fühlt man, wen» auch nur andcntnngsweisc, den Tritt des Gewaltigen, war anch der Meister noch nicht durch jenes läuternde Feuer geg »gen, das seiner Kuiistanschaunng die Binde von de» Augen löste, seine Kunst gleich eine», Phönix auS der Asche des Vormaligen empörst«^«» ließ. Schon die erste Einleitung zeigt den kühnen »nd geniale» Tondichter. Mit eine», Schlage versetzt er uns mitte» hinein in das zuchtlose Treiben des römischen Adels. Irene, Rieuzi's Schwester, soll bei Nacht geraubt werden von den Orsini's, die Colonna'S komme» Hinz» und mache» de» Raub streitig. Adriano, Cotoniia's Sohn, ein Patrizier liebt ans ctlcni Herzen Irene, de» Plebejer Rienzi Schwester, er befreit die Geliebte a»4 der Orsini Händen. Das Volk, durch de» nächtliche» Lärm herbei- gelockt, such, dem Kampfe Einhalt z» ihn», der päpstliche Legat, der Ruhe stiste» will, wird verhöhnt und gesährdet vo» de, Nobili — da tritt Rienzi ans, stolz, großherzig und sreimiithig — eine echt Wagner'schc Gestalt. Er will dem Volke die langersehnte Freiheit bringe». Die Cclonna und Orsini entweiche» vor ihm, der Freiheit Morgen ist augebro.be», mit feier lichen Hymne» im Lateran wird er begrüßt, Rienzi znm Tribun erhoben. Bei einem pompösen Feste in» Capitol soll Rienzi vo» den sich gegen ihn verschwörende» Nobili ermordet werden. Im Widerstreit zwischen Liebe und z»»> Vater und z» Irene wählt Adriano den Weg zu Rienzi und verräth den Pia». Die Nobili werde» z»m Tode vcriirthcitt Der Tribun schenkt ihnen das Lebe». Sic fliehen auS Rom znm Kamvfe gegen dasselbe. Rienzi bekämpft sie siegreich. Das vccgossenc Blut der Brüder aber reizt das Volk gegen ihre» Besreicr, Adriano, der im Kampse den Valer verlor, mischt sich »»ler dasselbe und will Nienzi tödlen. I u Friede,isseierznge znm Lateran erscheint Rienzi, bezwingt des Volkes Herz durch die Macht seine. Rede. Da tritt die große Katastrophe ein: Der Bannst,ich wird wird über ihn vo» den Stiise» des Lateran a»S verhängt. Vereinsamt bleibt er mit Irene, seiner herrliche» Schwester, zurück. Getreu seinem hohe» Berufe sucht er im b. Actc das nülhcndc Volk durch seine Rede von, Alta» des CapilotS herab z» beruhigen und überzeuge». Umsonst I Das Capitoj wird in Brand gesteckt, es bricht zusammen nnd begräbt „uter seinen Trüm mern Nienzi de» Befreier, Irene, die «Ke Römerin, Adriano, den lienen Colonna. Die Nobili aber kehren zurück »nd — Ironie des Schick sals - hauen auf das Volk ei». Schlag auf Schlag folgt Handlnug um Hviidlnng, »nd so viel Oberflächliches und nach heutige» Wagnerbegriffe» auch AbgethaneS die» Jugend,verk Wagucr's eulhatlc» »mg, großartig ange- legt ist es und für das schnellere Verständnis! viel mehr geschaffen, wie die späleren Kleinode aus den, Allerheiiigslcn der Wagnce'i.ha» Osfenbarnnge». —ckr. solch« diesmal z» Programm standen, scheint uuS vor Allen, der Vortragende» Temperament nicht dergestalt geeignet, daß sie damit i» gleichen, Maße z» wirken in, Stande wäre, als mit ruhigeren, getrageneren Coinpositloneu. Rechnen wir dielen Umstand ei», so dürfen wir den diesmalige» AnSsühruiigen der lalcutirte,, Sängerin in erster Linie die Belhätigung vortrefflicher Schulung und ausdrucksvollen Vortrag »achrühinen. Stellen knapper Intonation in der Arie und vorkommende Textnndeutlichkeite» konnten den Erfolg nichts wesentlich beeinflussen. Nicht verhehlen dürfen wir aber, daß, sollen Lieder- gleich dein den Concerlprogrammen von Frau Amalie Joachim entnommenen Kaner'schen im Rococcogewande anflretenden: Hnlda'S Werbung zu ihrem vollen Rechte gelange», eine elastischer« und charakteristisch belebtere Darstellung ihres Inhaltes Platz greifen muß. Säinnnllche Be,heiligte des Abend» faudc» reiche Anerkennung und wiederhollen Hervorruf; Herrn Kirchenuinsikdirector Theodor Schneider ward zudem »ach der Direktion seiner Sinfonie ein Lorbeerkranz überreicht. Die Licderbegleitiing am Clavier besorgte Herr Pianist OScar Hoss- mann mit Zurückhaltung und technischer Gewandtheit. —ckr. Drahtnachrichten und letzte Meldnngen. Chemnitz, 4. April 1892. München. Der katholische Pfarrer Springer vo» Oberlgling, der vnrch seine Rolle in etner kürzlich stalt- gehabte» GerichtSverhandlnng wegen Bergchenö deziiglich der Beitrkttndttttg des Personenstandes bekannt gervorden ist, hat sich vorgestern Nacht erschossen. Wien. Nach der „Militärzeitung" erhält die öster reichische Armee hellgraue Militärmäntel statt der bis herige» dnukelfarbigen; anS Sparsamkeitörückstchten werde diese Neuerung jedoch erst allmählich dnrchgeführt werden. Wien. In Wenzelsdors bei Friedcck «»weit Mährisch- Ostra» soll die Erbohrnng eines mächtigen Kohlenflötzes, welches zn groben Hoffnungen berechtige, gelungen sei». Paris. Der Abgeordnete Mahh interpellirt den Minister Ribot betreffs deS Treibens der Engländer in Bezug anf Madagaskar. Der Minister erwiderte daraus, datz die Wühlereien der Engländer keinen Eingriff in die Rechte Frankreichs beabsichtigen, welche von der Regier ung der Hovas anerkannt seien. London. Der englische Dampfer „Main", früher Eigenthnm deS Norddeutschen Lloyd, von Rew-vrleanS mit voller Banmwollladnng nach Liverpool bestimmt, ist ans offener See verbrannt. Einzelheiten fehlen. Das Schiff war in Bremen versichert. Kopenhagen. Nach dem Programm für die Feier der goldene» Hochzeit des Königspaares sollen die Fest lichkeiten am 26. Mai mit einem Gottesdienst beginnen und dann eine Galatafel folgen, an welcher nur gekrönte Häupter theilnehmen. Am Abend ist grobe Illumination der Stadt, welche daS Königspaar in dem goldene» StaatSwage» durchfahren wird. An de«« folgenden Tage» werden die Stadt, der Handelsstand, der Adel nnd der russische Gesandte glänzende Feste veranstalten. Die Fest lichkeiten sotten acht Tage dauern. Stockholm. Sämmtliche Eisengrnbenarbeiter im Bergdistricte Grängesberg werden am 6. April die Arbeit niedcrlegen, wenn die Grubenbesitzer im Berg- distriete Norberg bis dahin nicht die Forderungen der dortigen streikenden Grubenarbeiter bewilligt haben. Ma» besürchtet einen allgemeinen Ansstand der Gruben arbeiter im mittleren Schweden. Wilna. Die Auswanderung der Inden ans dem Gouvernement Wilna nimmt grobe» Umsang an. In der Stadt Wilna allein haben in der letzten Woche 806 Inden Gesuche nm Answandernngspaffe etngereicht. Belgrad. Infolge der Kriegöministerkrisis verlautet, das radieale Cabinet habe abgedankt. Die liberalen Führer würden ein neues Cabinet bilde». Sittfonieeoneert der Militärkapelle. Wie i» jenen, interessanten letzten von Herr» Musikdirektor Asbahr vercnistaltele» Conccrte, weiches den hoch, eben,enden Leipziger Geigenvirtuose» Arno Hilf erst »ölig »ach Chemnitz führte, so wurde anch diesmal durch die Militärkapelle mir Rühmliches dnrgcbolen. Jnstn,mentale Schroffheiten, deren Vorkommen bei einem i» der Hauptsache militärische» Zwecke» dienenden Orchester sehr erklärlich sei» wüide», machten sich nirgends bemerkbar. Da gegen niese» ans die Feinfühligkeit nnd das gediegene Knnstllcrsiändniß des Dirigenten hin die bis ans Geringsügigkeiten in der Sinfonie allenthalben zn Tage tretende Glätte der orchestralen AnSsühnnigcu, die für ein Militär- orchcster ansgdeichnete Nachgiebigkeit gegenüber den Intentionen seines Fütirers, die angeincssene Znrückhaltniig des Messing in starken Episode», das vorsichtige und gegen die vorjährigen Conccrte jedenfalls vorgeschrittene, wirk same Anslretcn der Holzbläser, vo» der vorzügliche» Haltung des Streich- gncirtelts gar nicht zn rede». Kurzum, man fand die Militärcapelle unter Herrn Asbahr's energischer nnd befeuernder Leitung in einem wohl- bcichassenen Zustande künstlerischer Leistnngssähigkcit. Errang si h das ge stimmte Streichquartett durch den wirklich gan, außerordentlich delicate» Vortrag des in »»seren Concerlen schon inchrsach erschienenen, poetisch reiz volle» Andante ans op. 11 deS Russe» Tjchaikowsly besondere Lor beeren, so bewahrte sich das ganze Orchester vortrefflich in der alten Ouvertüre von Fcrd. Ries znr Oper: Die Rünberbrant, deren an sprechender wenn anch selbstverständlich nicht seltene Inhalt ihre Wahl durch aus rechtfertigte, in Theodor Schneiders, vom Componiston, rem »m die Hebung hauptsächlich der kirchlichen Tonknnst in Chemnitz hochverdienten Kirchenmiisildirector zn St. Jacob!, selbst geleiteter >>-n,oIt Sinsonic, dem selben wohlklingenden und mü interessanten Einzelhei-en aasgestattcte» Werke, welches bereits vor niiinnchr tti Jahren bei einer Ausfübrnng in der Sing akademie des Resere >tc» regste Antheilnahme fand, ferner in der zart und stimmungsvoll gespielten Begleitung der französischen Arie, sowie endlich in der effektvollen Anssührnng der allc>d>»gs im Vcrhültiiiß zur UnterhaltmigS- krast etwas lang gcrathencn, aber immerhin rhythmisch, melodisch und instru mental hinreichend« Anrcgniig gebenden Neuerlicher und Tänze, be arbeitet mit Znhilsenahinc aller „tvdcrner Orchestermittel von Schulz- Benthe n. AlS Soli stin trat anf die hiesige ConcertsLnaerin und Gesang«- lehreri» Frl. Alice Böhme In einer Arie aus Saint-EaSn«'Oper: Samson „nd Da lila und drei Liedern, hinsichtlich deren Answahl wir der Ansicht sind, daß Frl. Bödme bei ihrem s. Zk. für sie so günstig aus- gesalleiikn erste» Anstretrn i», Börsensaale für Dampfer rmtergcgangen. Bern. Ans den» Greifensee vci Nievernster (Canton Zürich) ist gestern Sonntag Rachniittag ein Dampfer nntergegangc». Einzelheiten über den Borga ig fehlen bis jetzt noch. Bis jetzt wurden zwei Leichen an/gesunde». " Schlacht, nnd «iehhos zn Chemnitz. Vo», 4. April 1892. Anstrieb: 203 Rinder, 323 Landschwein«, 352 „„gar. Schweine, 116 Kälber, 250 Hammel. Es standen bente nur 20 Kälber mehr, dagegen 2 Rinder, 10 t Land- schwcine, 56 „»gar. Schweine »nd 144 Hammel weniger zu», Verkauf als vor 8 Tagen. Las Geschäft war in allen Bichgattnngen miitclmäßig und dt« Preise zeigten nur wenige Aeiidernngen gegenüber der Vorwoche. Preise: «linder: I. Qnal. 62—65 Mk., 11. 53—60 Mk. nnd Hl. 44—50 Mk für 100 Piniid Schlachtgewicht. Landschwein«: 50 5!> Mt. für IVO Pfnad Lebendgewicht bet 40 Pfnntz Tarn per Stuck. Ungar. Schweine: 50-5l Mk- für 100 Pfd. Schlachtgewicht. Kälber: 55—57 Mk. für wo Pid. Schlachtgewicht. Hammel: 27—30 Mk. für 100 Psd. Lebendgewicht. «erantwortlich: für Volltisch-z. Oertlich-S »»!> FcuMktonistlsche» Julius Lheißr sür SächitlchcS: ffra», Stütze; sür den ndrgi-n Tbrit der Brrtcacr; ISmmtltch i» Lbemnitz. <LLr Ävlbewahrnng und NiUIendnng nicht erdcleuer Mnnus-npte wcrd »ich! tzedüv,-- j Birxkiir, Cheviot, Velour m vs. 140 vm breit a Mrk. 1.75 Pfg. psr ßlotsr versende» jede beliebige Meterzahl direct a» Private Buxkm-Fabrik-Döpöt Osttingör L Lo.. firankfurt s. I/I. Miisterabschiii'te auf Verlange» bereitwilligst franco. »och seiten gleich witlsim und crgreisentziondere Stt»»i>beschaffenhest glücklicher wählte. Wr lebhaftere Sach«^»K 26 Koläens 26, Theatcrstrahc. SWimmi von Mk. an Herrenschaststiesel 6,— Herrenstieseletten.gencigelt 7.— Hlmdarb., genäht 7,25 Doppclsohlei,, Hand arbeit, gclbgenäht 7,75 Herrenha»bsch.,H. A.,gclbg.7,25 Dame»»stiefel 4,5o Battschnhe, hochelegant 9,— Knsdönslulponüllofol, Usus- u. ^orgonüvkulio, Knsbon- unli »äljotwlisvkuho.plüseswviwtio, VorllpLnIofflSln i» größter An«, wähl zu staunend billigt» Preisen. Theatcrstratze. -WW 26 kolllsnv 26. 8vkuiim»vlloi'mvls1oi'. Hiihiieiaiigen entfernt gänzlich schnierzlo», sowie eingewachseue Nägel nach l Ojähriger Ersahrung firsnr Dünnst, Annabergerstr. 29. ttonüg in Scheiben und anSgeivogen. Calisorn., L Pfd. 70 P(. Pslaiiüiti,.'""-^.'"'" Kel»uttt- ri. IZwiiipIüpti 1, Datteln, Birnen, Brünetten, Feigen. zx Mifchobst, nur neue Maare, peoissvlbsvl'vn in ruefioe, ^seeanoni, ilsl. unä clouls^h, all« Sorten trockene Gemüse empfiehlt billigst Theater- »nd Hedwigfir -Sl^ »WMMMMWW
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)