Suche löschen...
Sächsischer Landes-Anzeiger : 27.04.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189204271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920427
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920427
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-04
- Tag 1892-04-27
-
Monat
1892-04
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 27.04.1892
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sir. W — 12. Iahraana. Die an jedem Wochentag «Send (mit de« Datum de» salzenden Tages» zur Ber srod,,ng gelangende »nvarteiische Zeitung „Sächsischer Laudes-Anzeiger": mit täglich einem Extra-Beiblatt i. «leine Botschaft 2. Sächsischer Erzähler 2 Sächsische Gerichtszeitung 4. Sächsisches Allerlei 5. Lllustr. NnterhaltungSblatt 6 Sonntagöblatt ?. LnstiaeS Bilderbuch kostet bei Ausgabestellen monatlich 70 Pfg-, bei Post-Anstalten monatlich 7b Psg. rschflschik Berbreitetstes unparteiisches tägliches Lokalblatt. Die Hauptblätter de» „Sächs. Lanbes-AuzeigekS" erscheinen (ohne dessen Extra-Beiblätter) auch in einer billigeren Sonder-An-gab« al» r Chemnitzer General-Anzeiger für Chemnitz monatlich 40 Psg. frei inS Hans; außerhalb Chemnitz nwnatlich 50 Pfg. u,it Zutragen. M'tttvoch, 27. April 18SS. Der „Sächsische Landes-Anzeiger" , ist I» der deutsche» Post-ZeitungS-PreiSlist» uiitcr Nr. 5580 elugelrage». (Oesterrei hiich. Zeitungskatalog Nr. 2651.) Der „Chemnitzer General-Anzeiger" - ist in der deutschen Post-ZeitungS-BreiSliftI - nntcr Nr. 1342 eingetragen. (Oesterreichisch. Zeitnngskatalog Nr. 598.) Verlags-Anstalt: Alexander Wiede Chemnitz, Theaterstraße Nr. 5. Fernsprech-Anschluß Nr. 13«. Telegr -Adr-: LandeS-Anzeiger, Chemnitz- AnzrtgenprriS: «gespaltene Corpuszeile (ca. g Silbe» fassend) oder deren Nanu, 1b Pfg. — Bevorzugte Stelle («gespaltene Petitzeile ca. 11 Silbe» fassend) oder deren Raum 30 Pfg. Bei wiederholter Aufnahme entsprechend billiger.— Anzeige» können mir bis Bormittag angenommen werde», da Druck und Verbreitung der großen Auslage längere Zeit erfordern.-Die Anzeigen finde» ohnePreiSanfschlag gleichzeitig Verbreitung durch den „Chemnitzer General-Anzeiger". Politische Rundschau. Chemnitz, de» 26. April. Deutsches Reich. Der Kaiser traf am Sountag Abend auf der Station Bischmisheim ei» und wurde daselbst vom Frhr». v. Stnn»» empfange». Der Kaiser setzte al-bald, von der »ach vielen Tauscude» zählende» Volksmenge jubelnd begrüßt, zu Wage» die Reise nach Schloß Hal- berg fort. Die Straße ivar reich geschmückt. Am Montag früh ließ der Kaiser die Garnison von Saardrück«» allarmiren und nahm den Borbeimarsch der Truppen am Haiberg ab. Abends fuhr der Monarch nach Schlitz zum Besuch des Grafen Görtz, vo» wo ans er sich zu den BeisetznugSfeierlichkeiteil »ach Schwerin begeben wird. Ai» Mittwoch Abend gedenkt dcr Monarch nach Meppen zu reisen, wo die Ankunft am nächsten Morgen «rwnrtet wird. Am l. Mai vcabsichtigt der Kaiser »ach de», neuen Palais bei Potsdam zurück- znkehre», ui» dort für die nächste Zeit mit seiner Familie zu ver- > leiben. Aach i» Oldenburg eingelrosfene» Nachrichte«» trifft dcr Kaiser am 29. April, Morgen- 7 Uhr dort ei», um nach einem Frühstück, das bei den Erbgroßhcrzoglichen Herrschaften eingenommen wird, um etwa 8 Uhr nach Wilhelmshaven weiterzusahre». Dcr Kaiser wird, wie die „W. Z." hört, von hier aus mit dem Panzer fahrzeug „Beownlf" «in« Fahrt nach Helgoland unternehmen dann wahrscheinlich »ach Nordenham zurückkchrc» und von dort die Reise per Bahn über Breme» fortsetzen. Gedenkfeier für Moltke. Am Sonntag fand in der euangclische» Kirche in Obergräditz eine Gedenkfeier für den Feld marschall MöUle statt. Die Gedächtnißred» hielt der Superintendent Nauck-Domanze. Der Feier wohntc» die Angehörige» dcr Familie Mvlike bei. Der Kaiser hatte eine» prachtvolle» Lorbeerkranz am Grabe des Verstorbenen niederlegen lassen. Auch di« Osficiercorps des Generalstabs, des ersten SecbataillvnS, des Füsilier-Regiments vv» Moltke, sowie des Dragoner-Regiment» Köuig Friedrich hatte» Kranzspende» gesandt. Wie aus Hy6res gemeldet wird, ist die Königin Viktoria von England mit der Prinzessin von Battenberg am Montag nach Darmstadt abgereist. . Der erste vffieirr a« «ord der „WAve k, Lapitäickrulnant Jantze», ist in Dar-e--Salaam am Malariafieber gestorben. Das preußische Abgeordnetenhaus nimmt am heutige» Dienstag, den 26. April, Mittags 12 Uhr» seine Sitzungen wieder ans. Zur Berathung gelangt zunächst die Tertiärbahnvorlage, am Donnerstag dann voraussichtlich der Nachtragsetat für den neue» Ministerpräsidenten. Französische Lngenberichte. Man ist in Deutschland längst gewöhnt, die französische» Journalisten nicht als Männer zu betrachten, die de», ernste» Berufe obliege», a» der Aufklärung und Bildung eines großen Volkes zu arbeiten. Selten schenkt man daher bei »ns den Jabel», welche die französische» Zeitungen tagtäglich überdeulsche Dinge ansstrene», Beachtung. Zuweilen kommen indeß Dinge vor, die cs verdienen, niedriger gehängt zu werden, sei eS auch nur, um di« deutsche» Leser nicht vergessen zu lasse», wie unermüdlich die französische Presse beflisse» ist, die Saat des Hasses bei ihrem Volke nicht vertrocknen zu lasse». Wenn freilich «ine Berliner Correspoudenz des „GauloiS" vom 18. April unter Mittheilung von allerlei Details von de» unermüdliche», aber erfolglose» Bemühungen unseres Kaisers zu berichten weiß, de» russischen Kaiser »ach dem Besuch in Kopenhagen zu einem Besuch in Berlin zu bewegen, so ist selbstverständlich kein Wort darüber zn verliere». In der Tendenz schlimmer, wenn auch i» der Ausführung ebenso thorichl, ist jedoch eine Fabel, welche das Blatt „Le Svleil" für seine Leser erfunden hat. Darin wird die nichtswürdige Erzählung Vorgefühl«, daß der deutsche Kronprinz bei seinen täglichen Uebnuge» im Schießen als Zielobject die Figur eines jranzösischen Infanteristen vor sich habe. Das französische Blatt bricht, nachdem es diese Lüge berichtet hat, in den Ausruf ans: „Dies ist heutzutage die Erziehung eines Prinzen, wenigstens in Deutschland, dies die Gefühle der Mensch lichkeit, die man sich gefällt, de», Kopf eines Knaben cinznprägeu. dcr wahrscheinlich vo» keiner schlechteren Anlage ist, als irgend ein anderer." Es wäre mehr Grund, meint die „N. A. Z.", auszurnsen: „Das ist das Treiben einer gewissen- und ehrlosen Presse, weicher kein Mittel zu schlecht ist, um die Gefühle des Hasses in eineu, Volke zu schüre», welches trotz guter Anlagen zu schwach ist, um einer shstematische» Irreleitung Widerstand zu leisten." An de» maßlose» Auswüchse» des Nalivnalhasses, wie sie uns die französischen Journale täglich bieten, trägt allerdings die Presse nicht allein die Schuld, sondern auch der jenige Theil der gebildeten Klassen, der sich eine Presse dieser Art gesalle» läßt. Das Syndikat für Dentsch-Siidtvestafrika hat sich am 25. d. Ni. gebildet und einen geschäftSführcndcn Ausschuß ernannt, so daß die Errichtung der Siedelnngsgcscllschaft in naher Aussicht sicht. Es sind genügend Mittel vorhanden, um mit der Ansiedelung einiger Familien in Klein-WindhoekVorzugehe», während Groß-Wiudhoek dcr Schntztruppe verbleibe» soll. Oesterreich Ungarn. I» militärische» Kreisen läuft ei» mit Bestimmtheit auftretettdes Gerücht «M, »ach welchem der österreichische Kaiser im Laufe des nächsten Monats Berlin besuchen werde. Das Gerücht wird aus die Andeutungen cineS höhere» preußischen Osficiers zur-ick- »csührl. Eg jst die Annahme verbreitet. Kaiser Franz Josef beab sichtige, mit König Humbert von Italien in Berlin z»sa»»»c»zulreffe». 7^. A-.detMi-Teier. In Wie» hat am Sonntage die Einweihung V^°"kmalS unter Entfalumg großen »ulitärischen Pompes ^ribün Platz °"> Hofe bot ein malerisches Bild. Die befand- Tausenden von Mensche» besetzt. Im Parterre gatlunaen ' ^^.^sficiere »"d Abtheilungen sämmtlicher Truppen- Uttd Erzherro,i>„»»*'"^Ee versammelte» sich sämmtilche Erzherzoge von Cumberland. tzi, M, Avßherzog von Luxemburg, der Herzog me Minister und Hochwürdenlxäger. Der Kais« wurde stürmisch begrüßt. Unter Fansaeen, Gewehr- u»d Kaiione»- salve» fiel die Hülle des Denkmals des berühmten Feldherr», dcs größte», de» Oesterreich in diesem Jahrhundert besessen. Erzherzog Albrccht hielt eine Ansptache, welche dcr Kaiser erwiderte, worauf die Uebcrgabe dcs Monuments an den Bürgermeister vo» Wien er folgte. Nach dcr kirchliche» Ceremviiie sang der Wiener Manner gesangverein die Hymne. Der Kaiser richtete Ansprachen an verschiedene Persönlichkeiten, so auch an den Enkel Radetzky's. Unter den Klängen des Radetzky-Marsches dcfilirlen sodann die Truppen »nd sand die Besichtigung der Veteranen statt, welche 14,050 Man» stark ans allen Theilen des Reiche- herbsigckomincu waren. Italien. Congretz des Rothe»» Kreuzes. An» Sonntag fuhr der Cvngrcß des Rothe» Kreuzes im 13. Ambulanzzuge de» italienischen Rothe» Kreuzes »ach Tivoli, wo da» GebirgSlazarcth besichtigt wurde, das seiner Eigenart und Einfachheit wegen große Anerkennung sand. Am Abend wurde in der, Villa. Teste ein Bankett abgehalte», auf dem zahlreiche Toaste ausgebracht wnrde». Bei Eintritt der Nacht fand eine zauberhafte bengalische Beleuchtung der Schluchten statt. Nach Mitternacht trasen die Mitglieder des Congresses in Nom wieder ei». — Hausdurchsuchungen. In Mailand lind viele Hanssnchnnge» vorgcnoinmc» worden, ohne jedoch zu Verhaftungen zn führen. Ans besondere» Befehl wurde» alle Maaren, welche die Grenzen dcs Stadtgebietes und die Stadtthore passirte», besichtigt. Frankreich. Die Regierung setz« ihre Vorsichtsmaßregel» für de«» l. Mai fort. Die zweiten Husaren von Mein» kommen nach Bellcvillc, die übrigen Vororte werden von 600 Ge» svarmeu zn Fuß und zu Pferde besetzt. — Das KriegS»»t««isteri»»m veröffentlicht einen Erlas; über die Fvrmativn eines militärische» Velocipedisten-CorpS. Das Corps wird 3l00 Man» »msasse», die ans die verschiedenen Generalstäbe und Trnppenkörper vertheilt und vorläufig mit Cavallerie- Carabiner», später mit Revolvern ausgerüstet werden sollen. Die Verwendnng des Corps soll im Allgemeine» aus den Ordonnanzdienst beschränkt bleiben. — Rach eitler Meldung der „Agentur Dalziel" soll bei de«» i» de» letzte» Tagen stattgesu»,denen Haussuchungen eine Föderation der Anarchisten Frankreichs ent deckt sein, der 340 departemental« Comitss angehören. Die Födera tion habe nur aus einen Anlaß gewartet, »»» eine revolutionäre Bewegung herbeizuführeii. Die Regierung habe Beweise dafür, daß die Anarchisten di« Absicht gehabt hätten, am Tage des Proccsses gegen Navachol eine» Handstreich gegen de» Justizpalast zu versuche» Es ständen äußerst strenge Maßregel» bevor. — Wie mehrere Blätter melden, wäre ein gewisser Schneider am Sonn abend unter der A»sch»ldig,»,g der Spionage für deutsche Rechnung verhaftet worden, derselbe babe drei Mitschuldige, welche die Slaats- anwaltschast verfolgen lasse. Wen» da» »nr wahr ist! — Der Erzbischof von Aix veröffentlicht einen Hirtenbrief, in welchem er sich de» Knndgebunge» der Prälaten der Provinz Avignon anschließt und den Gläubigen empfiehlt, nur für entschieden christliche Caudidate» zn stimme». Der Hirtenbrief, n»> dessentwille» der Bischof vo» Mcnde wegen Mißbrauchs der Amtsgewalt vor den StaalSrath cilirt wnrde, ist am Sonntag in allen Kirchen seiner Diözese verlesen worden. Rußland. Wyschnegravski scheint vorläufig doch ««och Finanz minister bleibe» zu sollen. Es heißt nämlich betreffs seines Urlaubes, er werde bis z»>» 30. Mai i» der Krim verweilen, dann zum Besuche seines Schwiegersohns sich nach Stockholm begeben. Nach der Rückkehr von dort beabsichtige der Minister, ans seinem Gute Tvrbino bei Petersburg bis Ende August sich aufzuhalte» und da»» wieder sich seine» Amtsgeschäften zu widmen. Orient. Ein neues Brigautenstücklein. Nach einer Meldung aus Kvnstantiiiopel ist der französische Vicecousul i» Diarbekir am Tigris aus der Reise »ach seinem Amtssitz zwischen Alercmdrctte und Aleppv durch Räuber angegriffen worden. Ei» ihn begleitender Zaplich wurde verwundet. Der französische Botschafter hat der Pforte davv» sofort Mittheilung gemacht. Eine weitere Nachricht au» Aleppo fügt hinzu, daß der Vicecousul unverletzt in dieser Stadt angekvmmen und die Verfolgung der Räuber im Gange ist. — Ursache und Wirkung. Der bulgarische Agent Dimitrow stattete in Konstantinopel allen Bot schaftern, auch dem russischen Botschafter Nelidow, Besuche ab. Bei Letztere,» soll Dimitrow im Laufe dcs Gesprächs gefragt haben, ob nicht die russische Regierung »nnmehr den bulgarischen Emigranten bald ihren Schutz entziehe» werde. Nelidow habe die Frage ver neint und seinerseits mit der Gegenfrage beantwortet, wann die bulgarische Presse ihre schroffe Sprache Rußland gegenüber anfgeben werde? D.mitrvw soll darauf erwidert haben, es werde dies gc- chchc», sobald Rußland anfhörcn werde, die bulgarische» Emigranten zu beschütze». Sächsisches. — Todtenliste. Der Landesverband Sächsischer Geflügel züchter-Vereine hat eine» schweren Verlust erlitte». Am Sonnabend wurde ihm der Berbandsvvi'sitzende, Herr Albert Vvelckcrling in Dresden durch de» Tod entrisse». Der Verstorbene hat sich durch seine Thiligkeit besondere Verdienste »>» de» Verband erworben und ist mit allen Kräften bestrebt gewesen, durch engeren Anschluß an die Laudtvirthschaft die Geflügelzucht zn verbessern und zu heben. Die Einrichtungen der landwirlhschastlichen Geflngclznchistatione» sind wesentlich mit sein Werk gewesen, ft,r deren Erweiterung er unermüdlich thälig war. — Berbaudstag der Glaser-Jnuungeu Sachsens. Z„»> ll. Verbandstag von Glascr-Jnnnngen Sachsen», der am 15. Mai in Chemnitz stattfindet, ist bon, 14. bis 17. Mai eine Ausstellung aller in dieses Fach einschlagendc» Bedarfsartikel und Hilfsmaschinen in Aussicht gcnvmmm. Von einigen Vertretern für Gasmotoren werde» solche ausgestellt, »ud könne» dieselbe» zum Betriebe von Maschinen benützt werde»; Fabrikanten von Holzbearbeitungsmaschine» und anderen in der Glaserei Verwendung findende» Apparaten und Vorrichtungen finden also die beste Gelegenheit, die Leistungsfähigkeit derselben vor einem fachkundigen Publik»», vorznführc», ebenso die Fabrikanten von Glaserbedarfsartikel», Neuheiten i» Nahmen und Leisten und andere» i» dieses Fach eiiischlagcude» Artikeln, durch Ausstellung ihrer Specialitälc» dieselben in Abnehmerkreise» bekannt zu machen. Anmeldungen zur Bctheilignng an der Ansstellung nimmt Herr Glasermeister Wagner, Chemnitz, Lindenslraße 9, ent gegen, derselbe ist auch bereit, ans Anfrage» AnSknnst zn ««heilen, — Fra»»enverei»»e. Eine der größte» und bestvrganisirteu Wohlthätigkcit-austaltcn Sachsens ist die Gesammtanstalt der ober« erzgebirgischen und vogtländischen Frauenvereine, welche gegenwärtig 168 selbständige Franenvereine mit 19,382 Mitgliedern bei einer einbezogene» Bevölkerung vo» 530,093 Köpfe» unifaßt. Die Gesammtanstalt besteht seit 53 Jahre» und seit 33 Jahre» in der jetzige» Organisation, erweiterte sich stetig und vertheilt ihre segensreiche Thätigkeit ans die wohl ärmst« Bevölkerung unsere- Königreiches. Der vom Centralansschnß vorgelegle Rechniingsberi'cht für das letzte Jahr von 1890/9 l meldet vo» viele» Unterstützungen, die bewirkt werden konnten. Aus de,» CcntralsvudS wnrde den Fraucuvereinen ei» ordentlicher Jahreszuschuß von 14,275 Mark gewährt, während gleichzeitig einige» bestimmte» Fraucnvereinsbezirken noch speciell Beiträge gegeben werde» konnten. Die eigene» Ein nahme» der Jrancnvereinc an Mitglicderbeiträge», außerordentlichen Zuwendungen u. s. >v. beliefen sich ans 90,358 Mk. Andererseits erhöbe» sich die GesammtanSgabe» an Unlerstütznnge» auf die Summe von 99,580 Mk, welche de» statutarischen Bestimmungen gemäß mit 56 Proccnt i» Gestalt vv» Nahrungsmittel», 24 Proc. in BckleibungS- gegeiistäude», 9 Proc. als baare Beihilfe», 5 Proc. zu MiethzinS- beihilfc», Heizung, Beschaffung vv» Saatkartvffel» und dergleichen, 2 Proc. bei der Krankenpflege und mit 1 Proc. zu Zwecke» der Er ziehung Verwendnng fanden. Zugeflosse«, sind diese Unlerstütznngein- 1756 Ehepaare» mit 4311 Kinder», 182 verwittwet, geschiedenen oder getrennt lebenden Männer» mit 355 Kinder», 1802 Frauen in gleichen Lagen mit 3593 Kindern, 573 cinzelstehenden Männern, 2934 einzelstehende» Frauen und 592 einzelstehenden Kinder»; im Ganzen also 17,854 Personen (gegen 17,291 Personen im Vorjahr). Dl« hohe Protectvriu der Gesammtanstalt hat auch in den, verflossenen Jahre wieder eine» bedeutenden jährliche» Beitrag gespendet und abermals »amhaste unmittelbar« Unterstützungen, sowohl i» baarem Gelds, wie >'» Bekleid»,igsgegeiistände», Wci» u. s. iv. bestehend, gewährt. Es wurde» fünf neue Centralausschußniitglieder berufe» und zwar di« Staatsminister vo» Metzsch und von Seydewitz, Geh. Rath Meusel, KresShanplman» Schmiedel-Zwicka», sowie Fabrik besitzer und Handelskammer-Präsident Gcorgi-Myla». Nach Bestimm» »»gen im Central-Ansschuß und mit Genehmigung Ihrer Majestät der Königin ist die Geschäftsleilnng im Central-Ausschuß dahin ergänzt worden, daß vv» de» Mitglieder» desselben Herr Geheimer Rath a. D. vo» Craushaar nach wie vor den Vorsitz führt, während Herr Gustav Preußer zu,» geschästssührenden Mitglied criiamg worden ist. — Geldfuud. In Lanbegast bei Dresden wurde beim Ab bruche eine» über 300 Jahre alte» Häusercomplexes e »e Anzahl gut erhaltener, seltener Silbermünzen a»S dem 15. Jahrhundert gcfniidcn. — Zun» Mord i«» Oberhäslich. Nachdem i» Dippoldis walde der a» dem Morde des Gastwirchs Hochaus in Oberhäslich als Meistbetheiligter beschuldigte Schuhmacher Hamann von dort unter großem Mensche,ia»flanf am Abend dcs 22. April a» das königl. Landgericht Jreiberg überführt worden, sind auch am 23. d. M. Vormittags II Uhr der Waldarbeiter Kästner vo» Rei'nberg, sowie am Abend desselben Tages die Ehefrau des Hochaus al- Mitschuldige eben dahi» abgehvlt worden. Der 28 Jahre alte Haina»» verbüßte bereits wegen sittenpvlizeiliche» Vergehens eine einjährige Freiheits trafe, wohingegen der 20jährige Kästner noch unbestraft und bei ver letzten Rekriitirnng zur Feflungsartillcrie »ach Metz ansgchobc» worden ist. Merkwürdiger Weise siel der letzte Mord, welcher im Anfänge der sechsziger Jahre i»> Amtsgerichtsbezirk Dippoldiswalde verübt wurde, ebenfalls einem Haina»» (in Panlsdors) und zwar eine». Verwandten des obige» Schuhmachers Hamann zur Last. Z»m Tode verurtheilt, wurde derselbe vom König z» lebenslänglichem Zucht haus begnadigt, woselbst er vor kurzer Zeit verstorben ist. Der Gast hof zu Oberhäslich ist vorläufig geschlossen und für allen Verkehr gesperU worden. Rühmend a,,zuelkc»nei, ist »och das Verhalte» dcs dortigen Gemeindevvrstande- Herrn Weiuhvld, welcher, nachdem er Verdacht geschöpft, die Angelegenheit mit größter Energie verfolgte, alsbald den Hamann als Hauptschuldigen ermittelle und dem königl. Amtsgericht Dippoldiswalde überlieferte. — Sin»,ue,«Haler Zuchtvieh. Aus Plauen i. V. wird berichiet: Am Freitag voriger Woche trafen wieder zwei Ladungen Si>n»,c»t.,a!er Zuchtvieh für da» Znchlvieh-Jniportgcschäft von Karl Krötcnheerdt hier ei». Darauf erschiene» mehrere Commissionen von Zuchlge»osse»schaste» mit den Herren Kreissccretär Wilsdorf-Chemnitz und BczilkSthiernrzt greytag-Kirchberg an der Spitze behufs Ankauf- verschic denen Zuchtmalerials. Weiter können wir mittheilen, daß ei» Rittergutsbesitzer des Vogtlandes, Herr llibrig ans Mechelgrün oberen Theils, sich eine» ganzen Stau,,» Simmenthaler Zuchtvieh von 25 Stück zngclegt hat, von welchen die letzten zehn Stück gestern aus de» Stallungen des Herrn Krötcnheerdt durch die Stadt geführt wurden. Die mit Glockengelünte versehenen Prachtexemplare von Rinder» erregten durch ihre Schönheit allgemeines Aussehen. Auch nach verschiedenen anderen Gegenden Sachsens »nd Thüringens sind von de», letzten hier ci»gega»ge»c» Transport Sinrnrenthalcr Zucht viehes Exemplare abgegeben worden. Da- als solid bekannt« Zucht vieh-Importgeschäft des Herrn Karl Krötenheerdt, vor zehn Jahren in Planen gegründet, erfreut sich de» beste» Rufes und ist weit über Sachse» hinaus bekannt, e» ist das eüizig« derartig« Zuchtvieh-Einfuhr« gejchäst Sachs«,,».
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite