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Sächsischer Landes-Anzeiger : 17.04.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189204174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920417
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920417
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-04
- Tag 1892-04-17
-
Monat
1892-04
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 17.04.1892
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Nr. 8S. 17. April 18S2 nmeiikanischen Freundes eingcmielhet, ohne eine» Pfennig in der Lasche zu haben »nd hatte gehofft, mit der bestellten Geldsendung auch seine Zeche bezahlen zn können. — Wiederl-evgeslellte Ehre eineö MilitärveeeinS. Dem Militärverein zn Markersdorf (b. Bnrgstädt?) ist nachstehende Zuschrift des Ministerin»,- des königl. Hanfes zngegangcn: „TaS königl. Ministerium des Innern hat ini, allerhöchster Genehmignng Er. Majestät des Königs beseht, ssc», dem Mililäroereüi zn Markers dorf nach dessen WieLeransnalnne i» Sachsens Militarvcrcinsbnud die ihm durch Verordnung vom 28. Marz 1880 entzogenen Ehren rechte mit Vorbehalt des Widerrufs anderweit zn »er eiw»." — Mit Rücksicht hierauf hat sich das Ministerinm des lonigl. Hanses damit einverstanden erklärt, dass dem Vereine der seiner Zeit von dem König verliehene Fahnenschmuck, dessen Einziehung gleichfalls unge ordnet war, belassen und dag die demselben verliehene Weuin- Jubilättmsdenkmnttzeausgehändigt werde. — DicVcrhandlungen betreffs der nunmehr erfolgten Wiederaufnahme des genannten Vereins in Sachsens Mililärvcreinsbnnd währte» länger als ein halbes Ja r. Mau ersieht Hiera is, wie schwer cs für einen Militärverein ist, ver lorene Ehrenrechte wiederzncrlangen. Umsomehr erscheint es als Pflicht des Präsidiums von Sachsens Militärvercinsbnnd, genau zn prüfe», che der Ausschluß eines Vereins erfolgt. —cl>. Burgstädt, Ib. April. Treue bis in den Tod. Unter ungewöhnlich zahlreicher Vcthcilignng der hiesigen Einwvhuer- fchaft aller Stände wurde heule Nachmittag ein Ehepaar zur ewigen Ruhe bestattet, welches auch der Tod nicht zu trennen vermochte. Es waren die- die Handschnhsabrikant Lindner'jchcn Eheleute, welche sich in unserer Statt allgemeiner Beliebt eit erfreuten, wovon auch die vielen Beweise der Antheilnahme in Gestalt von Blnmenipcndcn und dergl. sichtbares Zengniß ablegle». Das seltene Ercigniß und das Geschick der so Plötzlich beider, »och in de» besten Jahre» stehenden Ellern beraubten Kinder der Verstorbene», welche eine heini- tückische Krankheit hinwegraffte, wird allgemein bedauert. Eine ge meinsame Ruhestätte nahm die irdischen Uebcrrcste dieses also noch im Grabe treu vereinte» Ehepaares ans. — Lohnzahlung au Minderjährige. Für den Bezirks verband der Aintshaaplmannschast Glaucha» sind über die Loh» Zahlungen für minderjährige Arbeiter folgende statutarische Be stliiuiinngcn erlassen w-rden: 1) Der von geiverbliche» Arbeiter» »nler 18 Jahren verdiente Lohn ist an die Eltern oder Vormünder »nd »ur mit deren schriftlicher Zustimmung oder nach deren Be- schciiiigung über dcu Empsang der letzten Lohnzahlung unmitielbar o» den Minderjährigen zn zahle», dafer» die Arbeitsstätte am Wohn orte der Ellern oder Vormünder oder in einem Umkccise von 5 Kilo meter von diesem Wohnorte gelegen ist. 2) Die Gemeindebehörden sind ermächtigt, ans Antrag des Minderjährigen in dazu geeigneten einzelne» Fällen und zwar insbesondere dann, wenn eine miß bränchliche Verwendung oder »n.,erechlscrtigle Zurückhaltung des e»i- »ächste Schwurgericht verwiesene Bürstenbretterscibrikant Franz August Golles aus Georgcnthal hat sich am 12. d. M. im Gefänglich erhängt. — ttnglüiköfälle. Infolge Dnrchgehens der Pferde stürzte der Gutsbesitzer Lippmann i» Waitzdorf beiHohnstei» vom Wagen und blieb i» Folge Genickbruches ans der Stelle todt. — In König stein kam der 17 Jahre alte, elternlose Fabrikarbeiter Grützner bei seiner Beschäftigung i» der Papierfabrik mit den Hände» i» die Maschine und wurde von dieser schl eßlich derart am Kopfe gequetscht, daß der Tod sofort eintrat. — Die erste sächsische Trinkerheilanstalt wird demnächst ihre Wirksamkeit beginnen. Jnsveclor Krelschmar, bisher Lehrer an einem Nellungshanse im Erzgebirge, hat die Heilung Trniiksüchtiger sich zn einer besonderen Herzens- und BernfSsache gemacht und kürz- lich in Stenz, wenige Minntcn von Künigsbrnck, ein größeres Bauern» gut erworben, das sich zu einer Anstalt vortrefflich eignet. Die Trinker werden dort in die Familie ausgenommen, soweit als nvihig überwacht, berathen und sittlich gefestigt; als bestes Mittel zur Ge sundung des Körpers dient Arbeit im Freien» j» der das Gut i>» Sommer »nd Winter genug Gelegenheit bietet. Ein einjähriger Auf enthalt wird i» de» »leiste» Fällen, tesonders wo cs sich nm keine ererbte Trunksucht handelt, ansreichen; der Pensionspreis richtet sich danach, wie weit die Eintretcnden zur ländlichen Arbeit bereit und fähig sind. Jedenfalls wird er möglichst niedrig bemessen werden. Ter Anfang soll nur mit einigen wenigen Trinkern gemacht werden, die in landwirthschafllichen oder Bcinarbcite» bewandert sein möchten, wenn auch Pensionäre ans besseren Ständen nicht ausgeschlossen sind, Nähere Auskunft erlheilt anßer dem Leiter der Anstalt auch Ilr. W. Bode in Hermsdorf bei Dresden, Geschäftsführer des Vereins gegen den Mißbrauch geistiger Getränke, der seit seiner Begründniig eine solche Anstalt, die einem oft empfundenen Bedürfnisse abhelfen wird, ange strebt hat. — Der Dickste der Dicker« gestorben. In Altenburg starb am 13. April im Alter von 52 Jahren der Agent Oertel, welcher gewiß die gewichtigste Person im weiten Umkreise gewesen ist, denn anf dem Congreß der Dicke», welcher voriges Jahr i» Leipzig abge- haltcn wurde, holte er sich wegen seines Körpergewichts, das über drei Centn« betrug, den 1. Preis. pfangcne» Lohnes seitens der Eltern oder Vormünder nachgewiesen werden sollte, die Anwendung dieser Bestimmung ausznschließen. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 150 Mk. und im Falle des Unvermögens mit Haft bis zn 4 Wochen bedroht. 4) Die erforderlichen Ausführnugs- und Ueberwachnngsmaßrcgcl» werden vo» cen Gemeindebehörden getroffen, denen auch in den Grenze» ihrer sonstigen Zuständigkeit der Erlaß von Strafver fügungen wegen Zuwiderhandlungen gegen die Vorschrift unter 1 zusteht. — Mattövcr-Vvrbercitttngen. Vor einigen Tagen sind mehrere Ossicicre vom köngl. sächs. Gcnernlstab in 3t eichend ach ringelroffcn und haben von dort ans Wagentouren in der Richtung anf Plauen unternommen. Eine weitere Anzahl Ofsicirrc hat die Reise nach Planen mit der Bahn fortgesetzt. Wie verlautet, sind diese Erscheinungen mit Vorarbeiten für das im bevorstehenden Herbst Im Voigtland statlfind.'nde Manöver in Verbindnng zn bringen. — Mnthrnaffticher Mndeömord. In E benslock wurde die 34 Jahre alle, von ihrem Manue seit mehreren Jahren getrennt lebende Schönseldcr nebst ihrer Mutter wegen vermnthtichen Kindes- mordcs in Hast gebracht. Im Gartengrundstück der Wohnung der Schönfelder war der i» einen Sack gehüllte Leichnam eines neugeborene» Kindes männlichen Geschlechts, welches ungesähr 14 Tage i» der Erde gelegen haben mochte, anfgesnndcn worden. —-8. Oelnitz i. E., 1b. April. Diese Ostern werden wieder an hiesiger Schule zwei neue SchulcuntScandidatc», die Herren Schütte aus Leipzig und Wenzel aus Hohenstein als Hilfslehrer eingestellt. Nu» sind an hiesiger Schule außer dem Herrn Tircclor I9>. Anger 21 Lehrer angestellt. — Die gemeinsame Ortekrankenkasse zu OctSnitz hat ans das Jahr 1891 Rechnung abgelegt, und zwar betrugen d>e Einnahmen 6033,34 Mk, die Ausgaben 5835,84 Mk., demnach blieb am 31. December 1891 ein Kassen: estand von ! 97,50 Mk. Weiter weist die Ortskrankenkasse eine» Reservefond von 15d9,78 Mk. und Sparkasseneinlage» in Höhe von 621,10 Mk., mithin einen Vcrmögens- bestand von 2210,88 Mk. anf. — Am 1. Ostcrscierlag Aden) wird dcr Pfcifenclnb Ober-Lelsnitz eine öffentliche Theateransfnhrnng im Gasthvs zum „Anker" geben. Der Reinertrag soll znm Besten hiesiger Armen verwendet werde». Ebenso wird der dramatische Verein am 1. Ostcrfcicrtag im Gasthof „Zum braunen Roß" eine Thcalerauf- sührnng nbhalten. Dcr Reinectrag derselben ist znm Vesten einer Wohllhäligkcits-Anstalt bestimmt. — Feuer. In N ü b ena u brannte das Wohn- und Schcnnen- gcbändc des E nwvhncrs G. A. Dittrich nieder. —b'. Gablcnz. Der unter der ansgezcichnelcn Leitung des Herrn Lehrer Bnchtler in Gablenz stehende Gesangverein der Scheibcn- schützen hält am 1. Osterfeiertag im Gasthaus „Zur Krone" ein Ge sangs Concert ab. Das Programm ist größlenthcils hnmvristijch gehalten und ist dem rührigen Verein ein recht zahlreicher Besuch zu Wünschen. — Wintergarten Schöna«. Das Osterprogramm d eies beliebte» Vcrgnügnngs.Elablcssements stellt für die bevorstehende» Festtage reiche künstlerische Genüsse i» Aussicht. Morgen, am ersten Ostcrseiertage, finden zwei große Extra Conccrte statt, welche das Trompeierchor des in Großenhain garnisonircnden Königs Hnsarcn- regimenls Nr. 18 unter persönlicher Leitung seines Dirigenten Herrn A. Müller veranstaltet. Dcr zweite Feiertag ist den, Tanze ge widmet, am dritte» Feiertage aber werden wieder zwei große Conccrte pattfindc» und zwar wird an diesem Ta>sc unsere wackere städtische Kapelle unter der anerkannt trcstlichc» Leitung ihres kunstsinnigen Kapellmeisters Herrn Max Pohle concerliren. An Zuspruch wird eS dem schonen, gut geleiteten Etablissement und seinen Verannall nngen nicht fehle». — Selbstmorde. Infolge körperlichen Leidens und ein- gctrelener Schwermnlh hat sich der inSta u ch itz stalionirte Gcnsdarm Sonimerschuh erschossen. — In Leipzig schoß sich mittels Revolvers ein Officiersdiener vom 134. Regiment >n die linke Brust Er wurde schwer verletzt nach dem Gevrgenhause gebracht, — In Hainichen »ahm sich die hochgeachtete Klempnersehesra» W., während ihr Sohn, ein Confirmand, in dcr Kirche confirmirt wurde, aus »»bekannter Ursache in ihrer Wohnung durch Erhängen das Lebe». — Der seit Mitte November v. I. im GerichtSgefängniß zu Planen ln Unter suchungshaft befindlich gewesene und tzwegen Brandstiftung vor da» Die Fichwaschttng in der Hosbnrg M Wien. An jedem Gründonnerstage findet in de» glänzenden Räume" dcr Wiener Hofburg die eigenthnmliche Ceremonic der Fußwaf.üuu^ statt, die vom Kaiser Franz Josef a» 12 arme» Greisen vvrge- nonime» wird. Die Feierlichkeit stützt sich auf das Evangelium Johannis, wonach Chistns jeinen Jüngern am Abende vor seinem Todestage die Füße wusch, um sie durch diese symbolische Handlung zur Demulh zn ermahnen. Die Feierlichkeit findet an dem oben er wähnten Lage außer in Nom durch den Papst, auch »och a» de» Höfen mehrerer katholischer Fürsten statt, ganz besonders glänzend aber am österreichischen Kaiserhofe. Ueber die Fnßwaschnng daselbst am letzten Gründonnerstag bringt die „N. Fr. Pr." folgenden interessanten Bericht: Die malerische Hosseierlichkcit des ganzen Jahres, die Fnßwaschnng, hat licute Morgen im Cercmvniensaale dcr Hofburg stattgesnndc». Der Beweis, wie sehr dieses farbenreiche Schauspiel mit seinen Anklängen an alte Zeiten seinen Zauber noch immer anSübt, ist, daß der An drang um Karten ei» so groger war, daß eigentlich mehr Personen in den Logen waren, als gut Platz finden tonnten. Diplomaten- und Ministcrsrcmen fanden es nicht unter ihrer Würde, um 8 Mir früh ihre Plätze cl'iizllnehinc», obwohl freilich das bewegliche Bild aus der reichen Scencrie des Saales ei» stets wechselndes ist und die nnnnlcrbcocheil i» Anspruch genommene Aufmerk samkeit keine Ermüdung anskvmmeu läßt. Wenn der Saal im »üchlecncn Lichte des Vormittags auch nicht de» berückende» Reiz hat, den ihm der Schimmer von tausend clekirischen Kerzen Abends veileiht, so gleißten doch die glatten Marmorwände und Säulen, glitzerten die Krystalle der Lnstte, leuchtete der rothe Brocat, mit dem die Logen vc.kleidet waren. Die Tafel für die Greise aus dcr teppichbclcgten Estrade bot einen wunderschönen An blick. Vam weißen Damast des Tischtuches hoben sich die Teller und Bestecke, der silberne Becher, der alldeutsche Krug und der Blumenstrauß hübsch ab; was aber dcr Tafel de» Schimmer der Poesie verlieh, waren Hunderte von daranfgestreutcn Nelken in allen Schaltirnngcn vom blässesten Rosa bis znm tiefsten Roth. Um 10 Uhr wurde» die alten Männer im mittelalterlichen Pilgergewand von je zwei Angehörigen hcrcingesührt, „ud dem gebrechlichsten Greis, dcr, von binden Selten gestützt, cinherivantte, wurde der Ehrenplatz am obersten Ende dcr Tafel angewiesen. Als Alle saßen, stellte cs sich jedoch heraus, daß er von Allen der Jüngste war, »nd er mußte nun noch einmal de» für ihn weilen Weg zurücklegen und de» kehlen Platz einnchmen, während die Anderen hinanfitickte». Um halb II Uhr präcise trat die Geistlichkeit ei»; es folgten alsdann die Erzherzoge; der Ceremvuie wohnten ferner bei: die sämmllichen obersten Hoswürdenträger, die Minister, zahlreiche Mitglieder der Aristokratie und die Verlre er der Civil-nild Militärbehörden. Kaiser Franz Josef nahm unmittelbar nach seinem Eintreten auf der Estrade de» Platz beim älteste» Greise ein, an den er einige freund liche Worte richtete. Zn Beginn dcr Ceremonic nahm dcr Obcrsthof- meister Prinz z» Hohenlohe seinen Platz hinter dem Kaiser ei», woraus die Truchsesse» und Edelknaben unter Vorantrilt von Arcwrcn- »iid »ngarischen Leibgarden und eines ganz jugendlichen Würden trägers, dcr den erkrankte» Unterstabclmcister vcrtrai, die Schangcrichle austriigen und sich mit denselben am Fuße dcr Estrade anssteltten. Der Kaiser, gefolgt von, Obersthos»,elfter, nahm alle Speisen vo» den Tabletten nnd stellte sie fürsorglich vor die Gceise hin. Nach dem die Truchsesse» abgetreten waren, traten die Erzherzoge vor, erstiegen die Estrade, vor die sich nun zwölf Trabant. »-Leibgarden mit Tabletten stellten. Dcr Kaiser und die Erzherzöge räumten die Tafel ab, und die Gerichte wurden von den Leibgarden üinanSgrlragen und von Hvsbedicnstetcn in die zwölf mit dem kaiserlichen Adler geschmückten Holzwanncn gestellt, welche die Greise bei der Heimkehr mitnehwcn. Dieser Vorgang wiederholte sich viermal, worauf die Tasel abgedcctt nnd üinansgetragcn wurde. Die Knie der alten Männer wnrden mit einem langen Linnenluchc bedeckt, Schuhe und Strümpfe hatten ihnen die Angehörigen schon früher ausgezogcn, und nachdem die Geistlichkeit zur Assistenz genaht war, kniete der Kaiser nieder »nd stand nicht eher wieder aus, als bis an allen zwölf Greisen die Fnßwaschnng vorgeno.nmen war. Dcr Kaiser benetzte hierauf die Hände in einem goldenen Becken, trocknete sic an einem spitzcnbcsetzten Linnen ab »nd »ahm nun, beim jüngsten Greise beginnend, dieVer Aus Nah und F-eru. Anstände in Nenenledonien. Au» Part« wird geschrieben: Kürzlich wurde hier ein rückfälliger Verbrecher, Gustav Muno, de» schon zwcinial n»S Nencaledonicn entflohen »vor, zu zwei Jahren Gefängniß »nd nachfolgender Relegation venutheilt wegen eines Dieb stahls, den er 14 Tage nach seiner Rückkehr nach Paris verübt halte. Nun kommt es hier sehr oft vor, daß Verbrecher vor Gericht höchst unverschämt attstreten und sich gegen die Richter olle möglichen Frech heiten heransnehme». Muno gehörte nicht zu dieser Schule und be nahm sich vor Gericht nicht „ur angeineffe», sondern er zeigte sogar ein überraschendes Wohlwollen gegen seine Richter und überhaupt die staatliche» Einrichtungen im Allgemeinen. Vor der Verhandlung hatte er dein Staatsanwalt eine lange Denkschrift eingercicht» worin er auf die bei der Gefaiigcnenvermaltnng von Nrncakedonien be stehende» Uebelslände hinwics und ausführlich erörterte, weshalb die Flucht von dort so leicht sei. Diese interessante» Ansichten eines ManneS, den man wohl als einen hervorragenden Sachverständigen bezeichnen kann, lassen sich kurz in folgender Weise znsammensassen: Nichts, sagt er, sei leicht«, als aus diesem überseeischen Lerbannnngs- orle zu entfliehen, denn die häufig anlegenden englischen Schiffe machten sich ein Vergnüge» daraus, für 15o—200 Francs Ge angene ansznuehme» und »ach dem nächsten Hafen d»rchzusch»»iggcln. Er selbst kenne üb« 20 Häftlinge, die auf solche Weise in den letzten zwei Ja re» entkommen wären. Es ist, so sagt er, ein schlechtes System, Geld in den Händen der Gefangenen zu taffen, denn wer Geld hat, kann entfliehen, so oft er will. Man spielt auch Hazard- piele »nd daraus folgen dann oft Streitigkeiten »nd Schlägereien, die schon oft schwere Verwundungen zur F lge gehabt haben. Man kann sich kaum vorstellen» wie schlecht dort Alles eingerichtet ist. Es giebt dort auch Agenten, die sich damit beschästigen, den Gefangenen zur Flucht zu verhelfe». Sie erkundigen sich immer darnach, wer Geld hat, und gegen ei» Geringes setzen sic ihn dann in Freiheit. Durch ihre Vermittelung habe ich zweimal ansrücken können und eS ist gewiß, daß ich das nicht gekonnt hätte ohne Geld. Muno erzählt eingehend, wie er am Hellen lichten Mittag seine Flucht bewerkstelligt habe, und fügt Hinz»: Nichts leichter als das. Unter solchen Um ständen ist es begreiflich, daß ihn» feine abermalige Berurtheilung zur Relegation keinen großen Kummer zu bereiten schien. Minder klar ist es, was ihn wohl bewogen habe» mag, dem Staatsanwalt eine so lehrreiche Denkschrift einznreicheu. Berliner Prodnelen.BSrfe vom 14. April. Weizen: loco >88—214 Mk., pr. Avril-Mai 189,— Mk., Pr. Mai- Jnni 189,— Mk., Pr. Jnni-Jnli 189,— Mk. — Roggen: loco 200 Mk.. pr. Avril-Mai 202,50 Mk., pr. Mai-Juni 196,25 Mk., pr. Juni-Juli 191,50 Mk. Kündigung:—.Erholt. — Spiritus; 7 ier loco 41,40 Mk., pr. April- Mai 40,80 Mk., pr. Jnui-Jnli 4l.60 Ml. pr. J»li-A»g»st 42,20 M , pr. Ang.-Sepi. 42,60 Mk. Kniidlginig: Malter — Rüböl: loco 51,—Mk. pr- April-Mai 53,50 Mk., pr. Septbr.-October 5l,50 Mk. Behauptet. — Ha sec: pr. April-Mai 144- Mk., pr. Juni-Juli 147,5 > Mk. Chemnitzer Dahnhofs-Verkehrsttste. (Gültig vom 1. Oktober 1891 an). Central - Bahnhof Chemnitz. lheilnng >er Beutel mit den Silberlingen vvr. Er hing jede», Greise de» Bcnlcl, den ihm dcr Obcrsthvfmeisler reichte, ui» den Hals. Tamil war die Feierlichkeit zn Ende, die Minister und Hoswürden- irägcr verließe» den Saal zuerst, da»» folgten die Erzherzoge, und zuletzt schritt dcr Kaiser, gefolgt vom Odcrstkcimmerer, seinem Gcneral- Adjl,taute» »nd den Garde Capitänc», worauf sich dcr Saal allmählig leerte. De» zwölf Heuer ansgewähltcn Greisinnen, welche sonst zur Fnßwaschnng berufe» werden, wenn die Kaiserin bei der Ceremonic anwesend sei» kan», wurden die Geschenk« des Hose» in die Wohnung gesendet. Abfahrt nach: Annaberg: 8,40 Anschi, nach Weipert — 9,03 Anichl. nach Weipert — 11,48 — L,35 Anschl. »ach Weipert — 6 SS- 9,40 — 11.52(„.b.Flöba). Ane-Adorf: 4,42 — 7,40 nur bis A»e — 9,20 - 13,25 „ur bis Thalheim — 3,55 — 7,30 ». bis Jägersgrü». Berti» über Rüder»»: 7,56 Schnellzug 13,45 — 5,50 ab Nöderau Schnellz. Berlin über Elsterwerda: 4.10— 8,38 — 13,45. Dresden über Freiberg: 4,23 — 7,kl Schnellzug — 8,40 — >1,30 — 1,30 — 4,17 — 6,3 Schnellzug — 7,54 Schnellzug — 8,00. Eger über Plauen i. B.: 4,20 oder 7,7 Schnellzug bis Reichend. — 9,8 oder 10,38 Schncllz.bir Reichcnb.— >2,14 — 3,00 oder 6,50 Schnellzug bis Reichenbach — 10,3> — >2,55. Ehrensriedcrsdvrf überWilischthal:6,40 — o,oo — 2,35 — 6,22 Gera nberGöstnitz: 4,30—7,7 Scknicll- zng bis Glanchau — 9,8 — I3,t4 — 30" — 6,15 oder 6,50 Schnellzug bis Glanchau — >0,31 nur bis E!ösn>ih. Eos über Reicheubach: 4,30 — 7,7 Scbncllz. — 9,8 — 10,96 Schnellzug — >2,14 - 3,00 — 6,15 — 6,50 Schnellzug — 8,33 „ur bis Zwickau — iv,3> bis Ncichenbach — 13,55 Schnellzug ab Reichenbach. Johanngeorgenstadl über Ane: 4,42 — 7,40— 9,-0 nur bis Ane — 2,55 — 7,30imr bis Ane bez. Schwarzenberg. Leipzig über Borna: 7,9 — 9,3 13,2 — 3,00 — 9,00. Leipzig über Gcilhain-Lansigk: 9,3 3,00 — 7,31 Schnellzug. Leipzig über Dübcln-Leisnig: 4,10 — 6,28 — >2,45 — 3,4 — 5.50 — 9,15 „nr bis Lcisuig- LcipzigübGößnitz: 4.20-7,7 Schnell zug bis Glaucha» — 9,8 — I3,l4 — 3,00 — 6,15 oder 6,50 Schnellz, bis Glanchau — 10,3l ,mr b. Alicubiirg. Liiiibach: 6,0 — 10,40 — 1,40 — 5,20 — 7,3l Schnellzug bis Witt- gciisdors — 10,54. Pciiig über Narsdors- 7,9 — 12,2 — 3,00 — 9,00. Pciiig über Glauchau: 4,30 oder 7,7 Schnellzug bis Glanchau — 9,8 oder 10,38 Schnellzug bis Glaucha» — 13,14 - 3,0 — 8,32. Rechenhain-Olbernhau! 6,17 — l>,30 — 4,48 — 8,00. Ries». 4,10 — 7,56 Schnellzug 8,38— 12,45 — 3,4 — o,50— 9,15, Rochlitz über NarSdors: 7,9 — 12,2 — a,00 — 9,00. Rosiwei» über Hainichen: 6,5 — 8,29 bis Hainichen — 3,27 — 5,48 — 9.50 „,,r bis Hainichen. Roßwein über Döbeln: 4,!0 — 8,28 — 13,45 — 3,4 — 5,50 — 9,1b. Swllberg über Lngan: 6,25 — >0,00 — 2,40 oder 3.00 - 7,25. Stollberg über St. Egtdien: 4 30 oder 7.7 Schnellzug bis St- Egidien — 9.8 - 13,14 - 3.0 - 6,15 oder 6.50 bis St. Egidien Schnellz.—8,32. lhniii über Wilischlhat: 6,40 — 9,00 2,35 - 6,22. Ankunft von: Annaberg: 7,49— l l,26 Anschluß von Weipert — 2,15 — 5,2 Nnschl. von Weipert 8,15 - 14.29 AnschliiS von Weipert. Ane Adorf - 7,26 nur von Aue — 10, l 5 — 4,20 — 3,44 nur vo» Thalheiui — 7,00 — 14,37. Berlin über Nöderau: 2,8 — 5,57 -- 9,25 Schnellzug. Berlin über Elsterwerda: 2,8 — 9,2» ab Riesa Schnellzug oder l2,18. Dresden über Freiberg: 7,4 Schuellz. 8,52 — >0,3» Schnellzug — l>.4» — 2,43 — 5,43 — 6,46 Schnellzug — >0,17 — >2,50. Eger über Planen i B-: 6,58— 11,10 — 4,7 — 5,59 Schuellzug ab Reichcnbach ob. 7,24 — 7,51 Schnellz. ab Ncichenbach oder 40,38. Ehrcusrikdersdvrs überWilischthal: 7,49 — 4 4,2» — 5,2 - 8,1». Gera über Göwiih: 6,58 „nr von Göstnih — 7,48 Schnellzug ab Glauchau oder 8,19 — 11,10 — 42,3» - 4,7 — 7,24 oder 7,5t Schnell,zng ab Glaucha» — 40,38. Hof über Reichcnbach: l,3 »ur von 8w>c!au — 3,5» — 6,45 „„r von Hoheustciu (nur Wcrklags) — 7,48 Schnellzug oder 8, >9 — 11,10 um vo» Reuth — 12,35—4,7 — 5,»9Sch»ell- zug - 7,3 t-7,51 Schnellzug- >0,38. Joyaiiageorgenslndt iiber Aue: 7,26 nur v. Schwarzenberg — 40,15 — 4,20 — 7,00 — 1 i,37. Leipzig über Borna: 9,8 — 11,43 — 4,55 - 5,32 — >1,36. Leipzig über Lanligk-GeNhaln: 41,13 — 5,32 — 8,16 Schnellz. — Leipzig über Dvbelu-Lrisuig: 7,33»ur von Lcisuig — 41,16 —2,8— »,»7 — 8,46 — >3,18. Leipzig über Gößnitz: 3,56 — 7,49 Schnellzug ab Glauchau oder 6,19 — 11,10 - 12,35 - 4.7 - 7,24 — 10,38. Limbnch: 6,59 - 8,43 - 12.33 - 3,43 — 8,16 Schnellzug ab Witt- gen-dors — 9,30. Pe»ig über Narsdors: 8,8 — 4,85 — 5,32 — >1,36. Pe»!g über Glaucha«: 7,48 Schnellzug ab Glaucha» ober 8,19 — 12,35 — 4,7 — 7,34 - 10,38. Reitze,ihain-Olbernha»: 8,14 — 1,53 — 8,1» — 44 29. Riesa: 7,33 - Il,I6 - 2.8 - 5,57 — 8,46 — 9,2» Schnellzug — 42,l8. Rochlitz über Narsdors: 8,8 — 1,55 5,32 — l 1,36. Rvsiwc» über Hainichen: 6,23 nur von Hainichen — 8,59 „nr v. Hainichen — ll,55 — 4,39 — 3,7. Roßwein über Döbeln: 7,38 — ll,l6 — 5,57 - 8,46 — 1^48. Stollberg über Lngan: 7,35 — 9,56 — 4,49 — 6,49. Stollberg über Et- Egidien: chlS — 11,10 - 4,7 - 7,5l Schnell,,,« v. Si, Sgidic» - 10.58. Thum über Wtlischthak 7.4S - IlstlS 5,2 nur So»»- n> Festtags — 8,45. I» Nikolai-Borstadt Hallen alle Züge mit Ausnahme der Schnellzüge und des >2,55 Nacht» vom kantrawabubok abaebende» Pertouentu««!. tü»r «usdewahma, «nd Rassen«»», »Icht niMk»», «taaalcrqm »in ^
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