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WWWWMMMll Chemnitzer Stadt Anzeiger. Die Areuii»« u«I<r«S Blatte« werde» ersucht. »US wichtige Begede»i>«ll«» giillgsi miljutbeilen. Chemnitz, de» 21. April 1892. -— AuszeichitNNg. Herr Leonhard Winkler, Prvcnri'st der Firma Rudolph LiebeSkind.kann iimnuehr ans eine 25jährigc, unnutrrbrochene Thätigkeit in diesem bekannten Fabrikgeschäft der Strnmps- und Handschuhwaarenbranche zurückblicken. Der Rath ehrte a»S diesem Anlaß den Jubilar durch Verleihung eines Ehren. diplomS, welches ihm am Nathsstelle in Gegenwart des Inhabers der Firma, Herrn Fabrikant LiebeSki» d, überreicht wnrde. — Handels-Register. Unter dem 19. April wurde in, Handclsrcgisler sür die Stadt Chemnitz auf dem die Firma E. G. Reh man» betreffenden Folium 2415 der Kaufmann Herr Carl Richard Göpfert in Chemnitz als Mitinhaber eingetragen »nd auf dein die Firma Driesch »er k Co. betreffenden Folinm 3565 ver lautbart, daß der Kaufmann Herr Cnrt Georg Haase als Mitin haber auSgeschiedcn ist. — Brücke gesperrt. Wegen Herstellung des Pflasters aus der „Schwaben Brücke" über den Chemnitzflnß im Zuge der Eck plätze wird diese Brücke vom nächsten Montag, den 25. d. M. ab bis auf Weitere» für den Fährverkehr gesperrt. — Die Maul- und Klauenseuche ist laut Bekanntmachung der königl. Anitsbauptaiannschast unter dem Nindviehbestande des Gutsbesitzers Carl Herma»» Kreißig in Reichenhain au»- gebroche». — Thalia-Theater. Am Sonntag, de» 8. Mai, wird die nächste Saison am Thalia-Theater mit der AnSstatlungSposse «Höhere Töchter* von Manslaedt »nd Schott eröffnet werde». Die Ver öffentlichung des angagirlen Personals soll nächsten Sonntag erfolgen, der Verfaul der „BonS" beginnt am Dienstag, den 26. April. — Wie wir erfahren, ist als erster Charakterdarsteller Herr Elimar Str ieb eck, bisher am Herzogs. Hoftheater in Coburg, »ad für dar Fach des ersten Liebhabers Herr Otto Marimilda» vom Stadt theater in Danzig engagirt worden. —8. Bildnngsverein Deutschlaud. Für nächsten Sonn abend Abend hat der B i ld u n gSv er ein D e n t fchla »d ebenfalls eine öffentliche Frier dcS Geburtstages des Königs Albert veranstaltet. Herr Hilssgeistlicher Hänel hat die Freund lichkeit gehabt, für diese Feier, die von 8 Uhr a» i»> B ör se n sa a l e abgchaltcn werde» soll, die Festa nsp rache z» übernehmen, wahrend das Doppel qua rtett des Männergesangvereins Sängerkranz sich ebenfalls erfreulicher Weise bereit erklärt hat, durch den Vortrag einiger Gesäuge die Feier zn verherrlichen. Berücksichtigt man, daß Jedermann, der diese Feier mit begehen will, sich dazu cinfindcn kann, so ist wohl ei» recht zahlreicher Besuch de» Börsensaales mit Sicherheit zu erwarten —* Kleines Teuer« Am 16. April war in einer Schmiede werkstatt der Ostvorstadt dadurch ei» kleiner Brand entstanden, daß glühende Kohlcnlheile in der Este in die Höhe getrieben wurden, ans die Dachsparren fielen »nd diese entzündeten. Der Brand wurde durch die Schiniedegcfellen gelöscht. —e. Durch irrige Fencrmkldttng wurde gestern Mittwoch Abend V,9 Uhr die Feuerwehr »ach der Brückenfiraße gerufen. An einem Hause war durch den au» einer Esse dringenden Rauch, welcher sich vor einem erleuchteten Fenster bewegte, die Täuschung ent' standen, als ob dem Dache Ranch entström«. Die durch Reichstele Phon herbeigeru ene Feuerwehr untersuchte sofort die Räume, konnte aber nichts finden und baldigst wieder abrückeu. —* Durch eineu grobe» Fleifcherhuud wurde vor einige» Tagen Abend» in der fünften Stunde auf der Hermannstraßc eine Frau mit zwei Kindern, von lene» sie da» eine im Kinderwagen suhr, mngerissen und mit sa»»»t dem Wage» zn Boden geworfen, so daß das in letzterem befindliche Kind herausfiel. Die Kinder erhielten durch den Fall leichte Hautabschürfungen an Händen und Armen, der Frau wurde dabei das Kleid zerissen. —* Ein HäuVelsucher. Am dritten Feiertag fing ein hier wohnhafter Handarbeiter Abcnd» in der 10. Stund« in einem Tanz- lokal der Anuabergcr Vorstadt mit den Gästen Streit an und wnrde infolgedessen vom Wirth aus dem Lokal gewiesen. Der Hündelsuchcr Leistete jedoch der Aufforderung keine Folge, sondern schlug vielmehr noch mit seinem Spazierstock einige Fensterscheiben ei». Schließlich mutzte er von dem diensthabenden Schutzmann mit Gewalt auf die Slratze gebracht werden. Hierbei leistete er nun Widerstand, schlug um sich und stemmte sich mit aller Gewalt dagegen. Außerdem schlug er mehrere Male nach dem Schutzmann. Bei seiner Ab führung nach der Wache suchte er zu entfliehen, wurde aber mit Hilfe mehrerer herbeigecilt-r Personen festgehalle» und abgefuhrt —* EI» Ungemnihlicher. Vorgestern Nachmittag war ein in einem Hause der Körucrstratzc wohuhaftcr Lackirer mit seiner Frau in Streit gerathen und Halle hierbei einen solche» Lärm vollsnhrt, daß die Bewohner de» Hause» und die Nachbarn zusammenliefcn. Auf einen Hausbewohner, der den Streit schlichten wollte, ging der Wnthende los, packte ihn »nd warf ihn zu Bode», worauf dann eine gegenseitige Schlägerei entstand. Ei» Schutzmann stellte die Ruhe im Hause wieder her. —n. Eine Arrestantin, eine ca. 18—19jährige Franc,,»- Person, ist heute Vormittag in der Nengasse einem Schutzmann ent wischt und flüchtete in ei» Haus daselbst. Es gelang bist jetzt noch nicht, der Flüchtigen habhaft zu werden. Der Vorgang hatte schnell eine große Menschenmenge herangezoge». Strafkammer-BeiHandlungen — Chemnitz. 20. 4. Rückfallsdicbstahl. Der schon wiederholt vorbestrafte, 1869 in Dresden geb. Gärtnergehilfe Max Arthur Braun« Hane sich am 21. März 1890 heimlilb aus Chemnitz entfernt, vorher jedoch seinem College» »nd Schlafgeuossen, dem Gärincrgchilfen W., eine» arge» Stretch gespielt. Er stahl diese», nämlich bei seinem heimlichen Weggänge ans der Schlas- kammer, die Beide gemeinschastlich benutzt hatten, ein Beinkleid, eine Weste und ein Paar Halbstiescl, war zusammen «inen Werth von 21 Mk. reprälen» tirte- Braune wurde für diesen im Rückfall begangene» Diebstahl, »nier Annahme mildernder Umstände, zu 8 Monaten Gesang »itz und 3 Jahr Sh re »recht« vertu st vcrurthcilt. Eine Diebesbande. Aus der Anklagebank nahm ein sauberes vier blätteriges Kleeblatt Platz. Es sind die» 1) der mit eine», Verweis vor bestrafte, im Jahre 1875 geborene, also »och sehr jugendliche Strmnvswirker- lehrling Otto Wilhelm Hertel; >) der nur um ein Jahr ältere, im Jahre 1874 geborene, aber schon wiederholt vorbestrafte Bergarbeiter Friedrich Oswald Kley; 3i der »och nicht vorbestrafte, im Jahre >867 geborene Strumpfwirker und Bergarbeiter Paul Langer, sämnttlich an» EhrenfriederSd ors »nd 4» der tut Jahre 1876 geborene, trotz seines .ugendlichen Alters von erst 15 Jahre» aber bereits vorbestrafte Schleifer und Bergarbeiter Friedrich August Müller ans Herold bei Thum. Alle vier Angeklagte» wohnten En « >891 in OelSnitz und machten sich daselbst theils gemeinichafllich, theils z„ Zweien oder auch einzeln verschiedener Dieb stähle, bez. der Hehlerei schuldig, indem sie einander bei Auosührung ihrer Eigenlhumsvcrgehe» theils hilfreich« Hand leistete», theils durch „Schiniere, stehen" oder Anspaffc» unterstütz,«». So begaben sie sich In, September v. I. gemeinschaftlich in den Lade» de, Handelsmannes G. in OelSnitz, wo sie verschiedene Gegenstände, Tabakspfeife», Mützen, Gnripantossel U. s w. ent- wendeten und unter sich vertheilten. Ende September stahlen Kley und Müller ans einen, Kürschnerlade» in OelSnitz einige BergmannSmützen, während Hertel und Langer aus der Straße Wache standen und die gestohlene» Mütze» in Em -sang »ahmen, wa« Langer kurz darauf zur AiiSsührung eines gleiche» Dieb rrchftfche» Lande-.Anzeiger («hemnttzer General.An,etger). stlibks ill deliis-kbkii Lad-Ii vKraulakke. Wei'rre Besticke zn demselben Arecke ewLll Ueiksszi 22. April 189». stahl- in demselben Lade» veraulaßte. Wester« Besuche zn demselben Zwecke stattete Kley sowohl allein, als in Ge.rei»'chist mit Müller auch später noch In dem Geschäft:locale ab, wobei die übrigen, bez. Hertel alle! , Posten standen. Außerdem stahlen Kley und Hertel bei einem Sattler in OelSnitz einen aus 2 Mk. bcwcrthele» Turngnrlel. sowie alle vier Angeklagte Ende October v. I. ans der Straße in Neundors von einem Wage» weg 2 in einem Sack befindliche Metze» Acpsel im Werthe von Mk. 1.50, welche sie unter sich Iheilten, und schließlich machte» sich noch Müller und Kley am 18. Oktober v. I. der Entwendung von Nahrung'- »nd Genußniittel» inso- ser» schuldig, als sie st» Gasthofe z» Neunbors Wurst und Semmeln zum sofortigen Verspeise» stahlen. Das Urtheil lautete für Hertel wegen Dieb stahls aus 3 Monate Gefängniß, welche als durch die UutersuchnugShasl verbüßt erachtet wnrde», für Kley wegen RückfallM'ebstahl nnd GennßiniNel- Entweiidnng ans l Jahr Gefängniß und lWocbeHaft, welch' letztere, sowie 2 Monate Gesängnißslrase als verbüßt in Anrechnung gebracht ivnr'en für Langer wegen Diebstahl »nd Hehlerei auf 5 Monate Gefängniß, wovon 3 Monate als verbüßt erachtet wurde», und für Müller wegen Diebstahl lind Gennßmittel-Entwcndnng ans 2 Monate Gefängniß und 4 Tage Haft, welche ebenfalls als durch die erlittene Unter!»ch»»g?hast verbüßt z» erachte» wäre». Bortrag über Dentsch-Ostafrika. Nachdem schon i»> vorigen Jahre ei» Begleiter StanleyS, Herr Theodor Westmark, in unserer Stadt einen Vortrag über Land und Leute am Congo »nd den Congostaal gebasten hatte, war gestern Abcnd Gelegenheit geboten, ebenfalls an- bcrnfcuem Mund« Nähere? über die Verhältnisse in dem un weit näher angehenden, weil mit deutschem Geld« und deutschem Blute er worbenen denlsch.ostalrikanisch.'n Schutzgebiete zu hören. Der Vorstand de« hi r bestehenden Vereins „Deutscher Frauenbund", welcher sich die Kranken pflege in den Colonien angelegen sein läßt, batte einen früheren Ange hörigen der deutsche» Schntztrnppe, den zur Zeit zur Kriegsakademie coni- mandirten Leutnant Märker, zu einem Bortr ge über seine Erlebnisse im „Schwarzen Erdthei," gewonnen, welcher am Abende deS gestrige» TageS im Saale de« HandwcrkcrvereüiShausez stnttfand »nd neben einzelnem Bekannten viel NeiieS bracht». , Der Herr Vortragende, eine noch ziemlich jugendliche Erscheinung i» Uniform, sprach in fließender Weise zunächst über die im Jahre 1886 zwischen England und Deutschland und im Jahre 1838 zwischen l)r. PeterS und dem Sultan von Zanzibar abgeschlossenen bekannte» Verträgen. Der letztere ist insofern als der eigentliche Anlaß z» dem später ansgebrochene», gegenwärtig wohl glücklich niedergeschlagene» großen Aufstand« in Ostasrika zu betrachten, als der anscheinend beiden Theiien höchst günstige Vertrag die Unteidrücknna de« Sklavenhandels festsetztc. Tie Anssührnng dieser Bestimmungen stieß bei de» zunächst hierbei intercssirten Avale n ans Widerstand und gab das Signal zum Ausbruche eines AuistandeS, der häufig de» von der ostajritanischen Ge sellschaft angeblich begangenen Fehler» zur Last gelegt werde. Gegen diese» Vorwnrs nahm der Herr Vortragende die Beatmen der Gesellschaft ans Grund eigener E sahrnng entschie.e» in Schutz. Wohl seien einzelne Fehler- begangen Word,», doch nie in dem Maße, um irgend eine Erhebung hervor zuriise». Der Herr Vortragende zeigte in seinen, von echter Vaterlandsliebe »nd Begeisterung für die Colonialjache durchwehte» Ausführungen an ver schiedenen Einzelheiten, mit welchen Schwierigkeiten und Strapazen die AnS- sührung und Ausre bterhaltung der Blokade sür die bavei verwendeten Truppe» »nd Mannschaften verbunden war, da dieselben zur Unterdrückung des Meiiichenhandels gezwungen waren, sich wochenlang in de» kleine», aller Bequemlichkeit entbehrenden Dampspinassen ansznyalten, mit welchen die ver dächtigen Schisse verfolgt und »ntersucht wurden. Nachdem der Herr Vortragende »och der späteren Maßregeln der Reicht- rcgierung und der durch dieselben hervorgernsencn Eindrücke in Ostasrika ge dacht, schilderte er die Persönlichkeit und das Austreten und Wirken deS MajorS von Wihmanu, als testen glühende» Verehrer er sich bekannte. Von einem in deutschen Zeitungen vielfach dehonpt-Ieu System Wißmann im Gegensätze z» einem System Soden könne ebensowenig die Rede sein, als von einer Militärdiktatur oder einem Pnscbarcgiment. Alle dicse gegen Wjß- man» erhobene» hämischen Angriffe bernUe» ebe , nur aus völliger Unkenulniß der afrikanische» Verhältnisse. Wißncaun s Ausgabe bestand lediglich in der Niederwerfung deS AnjstandeS und diese habe er gelöst. Interessant war die Schilderung der Schwierigkeiten bei ker Bildung der Schntztrnppe. Dieselbe umsaßle Sudanesen, welche ebenso »insterhaste Soldaten, al» langweilige Mensche» sind, hohen Sold »nd die Erlaubniß zum Mime,me» von Frauen und Kindern verlangten und sich nur inner dicie» Bedingnnge» «»werben ließen, ferner di« leichte» beweglichen »nd nie zu crmüdenoeii, stets fröhlichen Zulus, wctche genügsamer und znm Pnlronillcndienst sehr geeignet sind, aber im offenen Fenergcfecht keine Ausdauer entwickeln. Weniger brntichbar waren die von der Gesellschaft übernommere» ASkariS, eingeborene Soldaten, die man indcß wegen ihrer Lok-ilkenntnisse nicht embehrei, konnte, sowie die schön gewachsene» Somalis, welche keine eigentliche» Neger, sondern ein gemischter Volksstamm iinbekaiutter Herkunft sind »nd bei vielen Fehlern doch auch recht gute Eigenschaften hatten, aber da« Klima nicht vertragen konnte». Ter Herr Vorträgen»» erwähnte dann die Schwierigkeiten, welche sich bei Ansstellnng von Compagnielistc» schon wegen der vielen glci rinnenden Namen, besonders abcr wegen Mangels jeder Vorstellung über das Alter des einzelnen Mannes ergeben haben »nd theilte mit, baß die farbigen Uuter- ossiciere der Lchutztrnppc ihren weißen Kameraden alle Eigenheiten, sogar bis a»s dar Fluchen, nbg lernt hätte». Nach einer Beschreit ung der bei, Trop n «»gepaßten Kleidung der Schntztrnppe und ihrer Ansrüstuug ging er znm Klima über, welches er im Allgemeine» als gesund schilderte, da dort weder Schwindsucht, »och Masern, TyphcheritiS u. s. w- bekannt seien. Die - llerdings häufige», neuerdings aber vermüidert vorkommcndeu Erkrankungen seien nur die Folge» der oft ungehenrcn Strapaze» »nd der mitunter über alle Begriffe schlechten Ledensbedingnngc». Hier »ahm der Heer Vortragende Veranlassung, der wohithätigen Wirksamkeit des Deutschen Fu ucaverei»:- sür die Krankenpflege in den Colonien welcher auch er die Erhaltung sein.S Lebe»- verdanke, anerkennend zu "gedenken. Höchst interessant war znui Schmste die Beschreibung ei er militärischen Expedition in das Innere mit ihren wechselnden Landjcba t-dilder», ihren Muhjalc», Beschwerlichkeiten ii»d Gcsah e» a >s den primitive» Wegen, welche das S.t.ick-al der ZelcwSki'schen Expedition leicht begreiflich erscheinen ließ. Die Frage, ob Denischland zur Besitzergreisiing von Ostasrika und zur Behauptung daselbst, bez. zur Ansübinig seiner Skullnrmiiiio» in jene» Ge- bieten, nvthigensalls mit Waffengewalt, berechtigt und verpflichtet sei, glaubte der Herr Vortragende bejahen z» müssen und stellte auch sür die Zukunft «ine gedeihliche Entwictelnng des Schutzgebietes in Alwsicht. Der Redner sprach noch d e Hoffnung auS, daß sich der deutsche Reichsadler auch i» den Palmen Afrika'» so heimlich fühlen möge, wie im Schntze der dcnlsche» Eichen. Nach Schluß des hochinteressante» Vortrags, den, wohl ei» zahlreicherer Zuhürerkreis zu wünschen gewesen wäre, hielt ein zwangloses Beisammen,' in einen Theil der Anwesenden noch mit dein jungen schmucke» Krieger ver einigt. Marktpreise vom 30. April >892. Weizen, russisch« Sorten 10 Mark 50 Psg. bis ll Mark30 Pich pr. 6 > Kilo. weiß nnd bunt sächs. gelb». weiß Weizen Roggen preußischer sächsischer russischer Braugerste Futlergc-rst« Hafer, sächsischer, ortsten, Koch- Erbsen, Mahl- u. Fntter- Hen Stroh Kartoffel» Butler 70 90 - - 70 Berliner Prodneten-Börse dom 20. April. Welzen: Io» 182-215 MI., pr. April-Mai 193.— Mk.. pr. Mai- Juni 192,25 Mk.. pr. Jnni-Juli 191,50 Mk. - Roggen: loco 200 Mk.. pr. April-Mai 201.75 Mk.. pr. Mai-Juni 196,- Mk.. pr. Juni-Jnli 191.- Mk. Kündigung: 23. Matt. — Spiritus: 70er loco 4l,60 Mk., pr. April- Mai 41,30 Mk., pr. Juni-Juli 42,20 Mk.. pr. Jnli-Augnft 42,80 Mk. pr. Ang.-Sept. 43,80 Mk. Kündigung:-. Fester. —Rüböl: loco 54,80 Mk, pr- April-Mai54,60 Mk., pr. Septbr.-Octvber 62 Mk- Fest. Hafer: pr. April- Mai 149 Mk.. pr. Jnni-Juli 151 Mk. Drahtnachrichten und letzte Meldungen. Chemnitz, 21. April 1892. Bremerhaven. An» St. Vincent kommt die «ach» rieht, das; auf »em Bremer Dampfte „Brenta", »er aüf der Fahrt von Santo» nach HamdmiO zwölf Personen, darnnter »er erst« Osfickr», am gelven Fieber gestorben find. Stuttgart. Der Ministerpräsident v. Mittnacht begeht am 27. April sein fünfttndzwattzsasShrtaeöMtttister- jnbttänm. Stuttgart. Anlähkich der Anwesenheit des Königs von Lachsen am 1. Mai ist eine Festvorstrllnng im Hof theater «»gesagt. — Die Generalversammlung derwiirttem- bergische» Hypothekenbank genehmigte die mit 7«/« vor- geschlageue Dividende nnd beschloh die Erhöhung des Aktienkapitals um 1 Million Mark. Frankfurt a. M. Der Hanptkasfirer des Hauses Rothschild, Jäger, sehlt. Er war zwanzig Jahre bei Rothschild; fein Bater war ebenfalls Hanptkasfirer ieneS Hanfes. Die Kaste ist zur Eontrole geschloffen worden. Jäger soll an der Börse fpeknlirt haben. Frankfurt a. M. Das Fehle» deS KaffirerS vom Hanse Rothschild wird bestätigt und mitgetheilt, dah man Nnterfchlagnngcn annchme, ihre Höhe aber nicht Wiste. München. Die Jury der 6. internationalen Kunstausstellung in München ist i» folgender Zusammenstellung gebildet worden: Malerei: Braith, CzachorSki, Delng, Echller und Marr au-München, HaiiSniann-Brrlin, Oehme-DreSde», Böckelmann-Düsseldorf, Mayer- Karlsruhe, Hagen-Weiinar; Bildhauerei: Dennerleiii-Müiichc», Kruse- Berlin, Heiize-Dresdr»; Baukunst: Thicisch-München, Schwechtei- Berii», Lambert-Stiitlgart; graphische Künste: Obermayer, Schnltheiß- Miincheu, Forberg Düsseldorf. Die AnSst-lluiigScommissio» besteht anS folgende» Mitgliedern: Malerei: Bodenmüller, Kowalski, Schleich; Bildhauerei: Gamp; Baukunst: Oberhofbaurath Hofmann; graphische Künste: Deinigcr, säm i tlich von hier. < Wien. Fürst Ferdinand von Bulgarien trifft An fang Mai zu viertägigem Ansenthalt hier ein, worauf er feine Reise nach Karlsbad fortfetzt. Wien. Die .,R. Fr. Presse" erklärt die Nachricht, Baron Hirsch habe vor, seine in Mähren nnd Ungarn liegenden Herrschaften zu verkaufe», für ««begründet. Wien. Die konservative Polenfraetion des Paria- ments beabsichtigt, »em früheren Finanzmintster v. Du- najewSki, dem entschiedensten Gegner der Balntaregnlir- «ng, die Leitung der Partei zn übertragen. Rom. Für de» Fall, dah Nndini die Neubildnug des CabinetS gelingt, ist Generalleutnant Rieotti zur Uebernahme deS Kriegsminiftcrinmo besohlen worden. Falls ein Finanzmintster nicht gefunden werden sollte, wird Lnzatti vorläufig das Finanzportefeuille über- nehmen. Paris. Der Häuptling Behanzin hat dem Gouver neur von Portonovo melden lassen, dah er die Stadt Portonovo zerstören werde, falls man ihn angreise. Die dahomeyschen Trnppen haben Dngla besetzt und sich um Godorncy und Abomey «oncentrirt. Parts Rach einem Telegramm ans Lissabon haben sich auch die brasilianischen Provinzen Laopaolo und Riogrande für «„abhängig erklärt. B r «sse l. Das belgische Eisenshndieat hat sich defi nitiv «onstitnirt. London. Der Russland der Kohlenarbeiter in Dnrham danert fort. Rur ein einziges Werk im ganzen Distrikt arbeitet. Die Beisteuer der Arbeiterschaft zur Kaste der Ansständigen hat die Höhe von 10,VV0 Lftr. erreicht. Die arbeitenden Spinner in Bolton haben be- schlossen, den verbündete« Ausständigen 3«,«0V Sstr. zn leihen und auf den»« Mai» 2 Schillinge sür die Woche vis znm Ende deS AuSstandes beizttstcuer». Kopenhagen. Die Absendnng der französischen banalflotte «ach Kopenhagen in Beranlaffnttg der gol denen Hochzeit des Königspaares wird, wie hierher mit- getheilt wird, davon abhängig gemacht, ob auch andere fremde Geschwader kommen, namentlich von England, Oesterreich «nd Italien. Kopenhagen. Aus Hornbäk wird gemeldet, dah ein Händlerfahrzeng dort fünf Fischer an das Land setzte, die von einer deutschen Galeaste im Stagerak im halb nackten und verkommenen Zustande gerettet wurden. Die Fischer waren an Bord des Fischerkntters „Go ahaed" anS Lemwig» der am Donnerstag Morgens in einem starken Wnrfwinde kenterte. Ein Mann von der Be- satznng ertrank, während die fünf Mann sich in das Boot des Kutters retteten. Rach dreistündigem Umher- tr.ibcn kam die deutsche Galeaste in Sicht und nahm auf gegebene Rothsignale die Schiffbrüchige» ans und ver- pflegte sie auf beste Weise. Frankfurt. Einer Mitthcilnng der „Frankfurter Ztg." zufolge, wurde dnrch Ermittelungen in» Bankhause Rothschild das Vorhandensein eines Fehlbetrags von noch unbestimmter Höhe sestgcstellt. Es verlautet, dah die Kastcnprnfttng einen Baarbcstand von lS Millionen Marl ergeben habe. tworlltch: für '»NNikch.-«. O-rltich-z „nd F-uM-tdiitflNch«» Juli», Theiik N" So ch ns chc s: T» a ,1 1 Höhe; ,,:i- den übrigen Theil der VOrleZt.»; säkimitlich in Lliemnitz. (,ziii Ätt'lliewshrnilg und Aii /sendu-i». Nicht erdeteuer Manuscnpte ,v,rd nicht Geschäftliches. s Die „Mutual", LebcnsvtrflcheruugS-Gesellschaft vou Rew- Uork, kann i» diesem Monat ans ei. e l>albl>u»dertjä»rige Existenz zurück blicken. den» sie wnrde im April 1842 concessionirt nnd begann im Februar 1843 ihren Geschäftsbetrieb. Am 31. Tecember >891 betrug die Summe des nngesamniclieii nnd zins tragend angelegte» Neltovermögens dieser Aust !t 151.770,232 30 Doll Diese Zahl übertrissi die GeiamnN-Passiva um 12,030,9 '>7 16 Doll., welcher Betrag als reiner Ueberschnß sür Dividendenzahlungen an Policen-Inhaber Ver wendung findet. Bis znm l. Januar 1892 hatte die Gesellschaft von ihren Versicherien au Prämien eingenommen 419,142,008.44 Doll., ferner an Sapital-Einzahl- nngen sür Leibrente» erhalten 3.300.503.13 Doll. Ihre Einkünfte an Zinse» und Miethcn bct>»g-n 120,784,630 29 Doll., ei». Summe, welche nebenbei höher ist al- diejenige aller in den 49 Jahren far Todesfälle gezahlten Beiträge. TaS Gesammleinkommen seit Beginn der Äesckstiststbätigkeit im Jahre 1843 betrug 540,867,518 48 Doll , ci» Betrag, welcher die höchsten Einnahmen, welche jemals bei iigcnd einer anderen LedenSversicherungs- Geselischast erzielt wurde», um mehr als daS Doppelte übersteigt. Ans diesen Einnahme» zahlte die Gesellschaft: sür Todesfälle 119,372,673.00 Doll., sür fällige Ausstattnn «» 29,825,539.03 Doll., sür Leibrenten 1,191,202.27 Doll., sür zurückgekauftc Policen 93,741,088 26 Doll., sür Dividende» a» Policen-Jnhabcr 82,049,132.84 Doll., sowie endlich als Gesammtbetrag alle» Unkosten sür Steuern, Steinpelgebühren, ärztliche Unterjntmngen, Drucksache», Annoncen »nd die gesammten «erivaltnngSkos!,» einschließlich der Znsührnna neuer Versicherungen 73,007,650.78 Doll. Seit 1866 oprrirt die Anstalt auch in Deutschland nnd getreu ihre» Programm bat ihre hiesige Leitung iS verstanden, dnrch ruhige solide Thätiz« keit sich ei» sehr achtnngdwectdeS Geschält aufznbauen S« betrug ihr Ver- sichernu-Sbestaud in Deutschland Ende 1891 2901 Policen über ein Kapital von 44.721.064 Mark »ud in 1691 wurde» hier alle!» 1327 Auträae übe» Mark erledigt. Di« Vertreter diijser Gesellschaft In Lhcmaitz sind iu »im» iu der latzw» - - - - . - «avchaft »«macht. bintiiiazSiiummer diese» Blattes befindlichen Inserat